... wenn es dann helfen würde, dann würde ich Dir sagen, dass all das, was Du jetzt durchmachst, Millionen Menschen vor Dir auch durchgemacht haben ...
Ja, das ist richtig. Aber diese Millionen Menschen haben Freunde, haben ein Leben. Ich habe zu alledem noch ein Soziophobie, ich kann die alltäglichen Dinge des Alltags nicht bewältigen. Ich kann gerade mal etwas zu essen kaufen, etwas zum Anziehen, mein Auto in die Inspektion bringen, Arzttermine machen, alles was mit sozialer Interaktion zu tun hat, das kann ich nicht. Ich stehe nicht nur vor den Trümmern meiner Beziehung, sondern auch vor den Trümmern meines Lebens. Ich bringe - gerade jetzt nicht mehr - den Antrieb auf, irgend etws zu schaffen, was über meinen normalen Tagesablauf hinausgeht.
... Es ist schlimm, wenn man verlassen wird und nicht loslassen kann. Deine Freundin hatte sich längst von Dir verabschiedet, Frauen nehmen oft schon innerlich Abstand von einem Partner, ohne dass der es wahrhaben will ... Du hast selbst geschrieben, dass die letzte Zeit auch schon überschattet war ... Wahrscheinlich war dann der berühmte Tropfen irgendwann da, der für Deine Freundin das Fass zum Überlaufen brachte. Du erreichst sie jetzt nicht mehr, wie Du selbst feststellst.
Ja, das erkenne ich von Tag zu Tag mehr... und es schmerzt
Dass das alles sehr weh tut, das wissen hier ganz viele. Deine Partnerschaft ist zerbrochen, doch aber nicht Dein ganzes Leben. Bestand Dein Leben aus der Beziehung zu Deiner Verlobten? Du hältst Dich an eine Hoffnung fest wie ein Ertrinkender, ohne zu verstehen, dass es diese Hoffnung nicht mehr gibt.
Ja, mein Leben bestand nur aus der Beziehung zu meiner Verlobten. Ich habe und hatte nicht viel mehr. Ich habe große Schwierigkeiten, Menschen an mich heranzulassen und noch größere Schwierigkeiten, Menschen zu vertrauen. Ehrlich gesagt war sie der einzige Mensch, dem ich vertraut habe, der einzige Mensch, bei dem ich niemals erwartet habe, dass sie mir einfach so weh tut.
... aber deshalb ist ein Leben nicht vorbei. Und Deines schon gleich gar nicht, das Leben hat noch viel vor mit Dir, Du musst über den Tellerrand schauen ... Vergrab Dich nicht nur in Deinem Liebeskummer, Du hast einen Verlust erlitten ... aber das Leben geht weiter ... wie, das liegt auch in Deiner Hand.
Im Moment habe ich große Schwierigkeiten für mich irgendeine Zukunft zu sehen. Ich sehe nach vorne, und da ist Leere. Ich bin jemand, der sich irgendwann vollkommen vergräbt. Was mich erwartet ist Einsamkeit und Verzweifelung, so, wie es schon lange Zeit in meinem Leben war. Viele Jahre. Etwas wo ich niemals hin zurück wollte.
NAchtwolf, sie hat sich doch schon längst fürs Ende der Beziehung entschieden, hast du doch selbst auch festgestellt. Hör auf dich an diese Hoffnung festzuklammern, es ist endgültig Schluss, so weh es dir auch tut. Sie zeigt es dir mit jeder lieblosen Geste die von ihr kommt. Ehrlich gesagt finde ich es ganz schön link von ihr sich von dir abholen zu lassen, sie weiss wie weh dir alles tut und nutzt dich dadurch aus- ein nicht sehr netter Charakterzug.
Ich hätte nie gedacht, dass sie so egoistisch sein kann. In den letzten Jahren, haben wir alle Höhen und Tiefen geteilt. Ein Leben aufgebaut. Etwas, das mir zu groß war und dass ich kaum noch bewältigen konnte. Es war viel zu viel für mich.
Ich bin mir immer noch nicht sicher, dass sie weiß, dass sie mir weh tut und wie sehr sie mir weh tut. Sie hat in ihrem Leben selten erkannt, wann sie Menschen verletzt und wann nicht.
Setz ihr einen Frist und bitte sie bis dahin auszuziehen- und das baldmöglichst. Es tut dir nicht gut sie weiterhin zu sehen und von ihr ignoriert zu werden- du musst abschliessen können und dürfen.
Du hast ja selbst gesagt gestern abend daß du aus der Wohnung raus musst- weil sie drinnen ist.
Sie hat eigentlich einen Termin, bis Ende des Monats wollte sie ausziehen. Was bleibt ist eine Wohnung in totalem Chaos.
Schaffe Abstand und hör auf weiterhin so nett zu ihr zu sein, daß hat sie JETZT nicht mehr verdient.
Ich kann nicht einfach aufhören, nett zu ihr zu sein. Das tut mir selbst sehr viel mehr weh als ihr, wenn ich das tue. Ich kann sie nicht einfach schlecht behandeln. Das schaffe ich nicht. Das konnte ich noch nie.
du tust ZUVIEL für sie.
wenn ich lese, du holst sie von ihrer schwester ab, sie erzählt dir freudestrahlend von der geburtstagsfeier, sie kommt dann in DEINE wohnung, und sie schließt sich ein.
Ja, vielleicht tue ich zuviel für sie, ich denke, Du hast recht. Ich weiß auch nicht, was ich mir davon versprach. Vielleicht, dass ein Wunder passiert. Vielleicht, dass sie sich mir wieder ein bisschen annähert. Aber ich habe gestern Abend gemerkt, dass das nicht der Fall ist. Es war ein sehr harter Abend. Und ich hätte es fast nicht geschafft. Und sie sagt, dass sie auch Dinge für mich tut/tun möchte. Aber das tut sie nicht. Tief in mir weiß ich, dass vollkommen egal bin. Aber meine Seele weigert sich, das zu akzeptieren.
sei doch so nüchtern und normal wie nur möglich. du machst dir dein herz ja immer noch schwerer...
Das versuche ich schon. Im Moment versuche ich mich ihr gegenüber so neutral wie möglich zu verhalten. Aber selbst das tut schon weh.
finde dich!! bitte! konzentriere dich auf dich!
Genau das ist mein Problem. Ich finde mich nicht. Ich weiß nicht, wer ich bin, was ich will. Ich weiß nicht, wofür ich lebe, ich habe keine Ziele, ich habe einfach kein Leben. Es ist im Moment alles zerrissen. Es fällt mir schwer, das alles in Worte zu fassen, ich kann nur wirklich ausdrücken, wie es mir geht, wenn ich anfange Metaphern zu benutzen. Ich weiß nicht einmal, wie ich über den heutigen Tag kommen soll.
zeige dich einfach kühl, und hänge nicht an ihren lippen. das führt zu nichts, zu gar nichs!!
Ich weiß. Aber das Wissen nützt mir nichts. Meine Gefühle und mein Unterbewußtsein bestimmen im Moment viel zu stark mein Handeln. Ich höre mich Worte sagen, ohne, dass ich es beeinflussen kann. In diesen Momenten bin ich mehr ein Beobachter meiner Handlungen.
fragt sie dich eigentlich ab und an, wie es dir geht??
Am Anfang hat sie das getan. Jetzt tut sie es nicht mehr. Wahrscheinlich, weil sie meine Antwort schon kennt.
Ich kämpfe im Moment nur gegen Windmühlen. Ein so großes Leben da draußen, zu groß für mich. Als ich sie kennengelernt habe, hatte ich meine Wohnung, ein Zimmer. Und ich hatte zwei weitere Zimmer im Haus meiner Eltern.
Das war eine Welt, die ich überblicken konnte. Ich hatte mein kleines Leben, niemanden, für den ich Verantwortung tragen mußte. Das war damals etwas, was ich bewältigen konnte. Ich hatte einen Alltag, den ich im Griff hatte. Aber mein Leben hatte ich auch damals schon nicht unter Kontrolle. Eigentlich nie. Erst mit ihr hat das Ganze Struktur bekommen, einen Sinn, etwas, für das sich alles lohnt.
Ich sehe im Moment einfach keine Zukunft für mich. Ich lebe einen Tag nach dem anderen. Ich versuche, etwas zu bewegen, aber ich schaffe es nicht. Ich schaffe es morgens aufzustehen. Noch. Ich schaffe es, zur Arbeit zu fahren. Noch. Ich schaffe es schon nicht mehr zu arbeiten. Alles scheint so sehr seine Bedeutung verloren zu haben. Alles scheint plötzlich so unwichtig. Noch vor zwei Wochen habe ich mich ganz wahnsinnig auf meinen Urlaub gefreut, der übernächste Woche beginnen sollte. Ich hab' ihn abgesagt. Noch vor zwei Wochen gab es so vieles, das mir wichtig war. Das alles scheint im Moment so weit weg.
Ich versuche jetzt seit mehreren Minuten aufzuschrieben, wie ich mich fühle, lösche immer wieder den Satz... Ich fühle im Moment gar nichts und alles auf einmal. Ich kann es nicht ausdrücken. Irgendetwas in mir ist zerstört. Und ich kann nicht trauern, ich kann nicht weinen, ich kann nicht schreien, es ist als wäre ich betäubt.