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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Kareena

Sehr aktives Mitglied
Natürlich werden Zahlen schöngerechnet. Aber du willst uns doch nicht erzählen das wir französische oder amerikanische Verhältnisse auf unseren Straßen haben?

Das wird noch so kommen. In einigen Städten fängt es bereits an. Die Mieten sind übertreuert und die Obdachlosigkeit steigt. Wir haben mehr Tafeln.

Ich kenne einen Gartenbauer der händeringend 2 Fachkräfte einstellen würde und der zahlt vernünftig. Er sagt, es gibt einfach keine. Er erhält ja nichtmal Bewerbungen die er beantworten könnte. Frisch ausgelernte Elektriker werden abgeworben mit ü 20 Euro Stundenlohn.

Ich kenne die andere Seite, dass Billigkräfte aus dem Ausland holen. Sie suchen offiziell, aber stellen niemanden ein.
Ich hab auch immer belächelt wenn es Fachkräftemangel heisst nur weil sich keine 80 Leute mehr auf eine Stelle bewerben und es sich der Chef leider nicht mehr so gut aussuchen kann. Aber ich bin mittlerweile der Meinung das im Handwerk tatsächlich Leute fehlen - und das nicht zu wenig. Wenn Chefs schon Aufträge absagen müssen weil Leute fehlen, könnte ich mir gut vorstellen das sie auch ordentlich bezahlen würden. Und einen Roboter als Gartenbauer stelle ich mir lustig vor. Aber es werden ja sämtliche Jobs von Robotern übernommen. :rolleyes:

Werden sie auch in Zukunft. Das wird Wirklichkeit.

Was ich sagen möchte: Ob schön gerechnet oder nicht, deine Roboter werden trotzdem nirgends gebraucht. Und das wird sich auch im nächsten Jahrzehnt nicht ändern. Deale mit der Situation doch bitte wie sie jetzt ist, und nicht wie sie irgendwann mal sein könnte. Weil, es würde ja auch genügen ein BGE dann einzuführen.
Natürlich werden sie gebraucht. Rate mal warum verschiedene Chefs aus IT Unternehmen für das BGE sind. Aus diesem Grund....In einigen Betrieben werden sogar sehr viele Arbeitslos aus diesem besagten Grund.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Und das findest du interessant/witzig/kreativ? :gaehn:
Das ist langweilig und uninteressant. Und gehört eigentlich verboten bzw. richtig krass besteuert.
Wo ist dabei der Mehrwert für die Gesellschaft? Wo (er)schaffst du dabei was?
Das schadet der Gesellschaft m.M. nach mehr als dass es jemandem (ausser dir) nutzt.
Da lob ich mir doch jeden, der mit einem BGE als Grundlage töpfern würde.:D
Oder malen...oder schreiben...oder sich der Familie widmen.
Ja, für mich ist es durchaus interessant. Bei der Aktien-Analyse lernt man viele interessante Unternehmen kennen. Zudem kann man gut Geld nebenbei damit verdienen. Sogar vom Sofa aus. Oder von der Liege, die neben dem Pool steht. Das Geld nehme ich unter anderem fürs Reisen. Macht meine Freundin auch gern. Also widme ich mich der Familie.

Durch den Aktienkauf stelle ich mein Geld Unternehmen zur Verfügung, diese können expandieren und auch Arbeitsplätze schaffen. Durch die Vermietung von Wohnungen bekommen Menschen ein Dach über den Kopf. Das zu verbieten ist natürlich Irrsinn.

Aber das Thema Neid ist auch so typisch Deutsch, da muss man drüber stehen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich denke, du hast mich schon verstanden. Falls das nicht der Fall sein sollte, möchte ich weiterhin ausführen: Für mich klingen deine Aussagen danach, dass du einfach Menschen unterstellst, dass sie sich nicht genug bemüht haben oder es eben gar nicht erst versucht haben. Jeder, der für das BGE ist, macht sonst nichts?


Ich kann´s mir echt nicht vorstellen, dass der Großteil der Menschen nichts machen würde. Das mag ja eine Weile ganz lustig sein, aber auf Dauer halte ich das für super unbefriedigend. Der überwiegende Teil hat doch etwas im Leben, was er gerne macht, was seine Leidenschaft ist, einfach sein Ding ist? Und damit meine ich nicht vorm Tv hocken oder auf dem Sofa liegen. Ich denke auch, dass der Mensch nicht nur an sich denkt sondern generell hilfsbereit ist.
Unliebsame Tätigkeiten können nicht technisch ersetzt werden? Wir sind im All unterwegs, aber können das Toilettenproblem nicht lösen?
Ich weiß auch nicht, wen du eigentlich genau meinst. Jeden, der für ein BGE ist? Jeder, der arbeitslos ist? Jeder, der überhaupt Kritik äußert? Jeder, der herumjammert? Wobei ich mich frage wo du da den Übergang siehst, ist Kritik gleich Jammern?
Du beschreibst deine Erfahrungen, dein Umfeld. Dort haben es alle „geschafft“. Wie gesagt, das ist toll und gleichzeitig ist es auch nicht das Maß aller Dinge. Jeder Mensch ist anders, verfügt über andere Ressourcen.
Woher weisst du denn, was die Menschen über die du urteilst schon probiert haben oder auch nicht?
Ich musste spontan an Vincent van Gogh denken, der „ .. zu seinen Lebzeiten nicht viel Glück hatte; sein Malstil wurde nicht goutiert, und er galt als exzentrisch, gar verrückt. Heute vermutet man, dass er möglicherweise Epileptiker war und unter Depressionen litt.
Er wurde sein Leben lang von seinem Bruder Theo unterstützt, der seine Bilder kaufte – außerhalb der Familie hat er zu Lebzeiten nur ein einziges Gemälde verkauft. Er schoss sich am 27. Juli 1890 eine Kugel in die Brust und starb zwei Tage später.“

Das meine ich auch, wenn ich davon spreche, dass der Gesellschaft viel Potential verloren geht.

Vielleicht bist du in deinem Leben auch noch nicht wirklich an deine Grenzen gekommen, auch wenn du das vielleicht anders sehen wirst. Und falls einmal dieser Tag für dich kommen sollte, du dir nicht mehr alleine helfen kannst, dann kann ich dir nur wünschen, dass du an jemanden gerätst, der etwas nachsichtiger in seinem Urteil ist als du.

Wie ich zum finnischen Beispiel schrieb, ist allein schon die Tatsache, dass die Menschen nach dem Versuch gesünder und glücklicher waren Grund genug, es nicht als Reinfall zu betrachten.

Wie z.B ano2201049 schrieb: Wär doch schön! Endlich mal arbeiten auf Augenhöhe. Guck mal in das Forum "Beruf", viele werden gemobbt und von ihrem Arbeitgeber zerstört, finden aber keinen Ausweg, weil das Arbeitsamt Druck macht bzw. die gesamte Existenz von diesem Job abhängt.

Oder auch Rose: Ein BGE würde mir persönlich viel Druck und Angst nehmen. Angst meinen Job zu verlieren,Angst davor ernsthaft krank zu werden. Man hat ja immer Druck, weil man mit wenig Geld einfach nicht weit kommt und das Leben nunmal teuer ist.


Alleine das wäre für mich Grund genug.


Zu näheren Details kann ich bisher nur sagen, dass ich 500 Euro für zu knapp halte, 750 würde gehen wobei 1000 Euro für mich die Zahl wäre um von einer Basis sprechen zu können. Ich habe selbst noch kein Konzept zum BGE ausgearbeitet und dachte bisher auch nicht, dass das nötig sein würde. Es wird doch sicher genug Untersuchungen von Leuten geben, die mehr Ahnung haben als ich, die belegen, dass es geht.


Es ging mir darum zu verstehen, warum ein Teil der Menschen dagegen ist. In der Schweiz waren sogar 78% dagegen. Hauptargument war wieder die Finanzierbarkeit. Die einen sagen es geht, die anderen es geht nicht. Es wird auf eine Uni Studie verwiesen, die ich bisher noch nicht gefunden habe.


Ich dachte ja auch, dass es eigtl ein Leichtes sein sollte, mal eben eine Studie zu verlinken, die zeigt, dass es nicht geht. Wenn so viele Leute sagen, es geht nicht, werden die sich sicher eingehend damit beschäftigt haben und können mir das mal erklären: „Hier schau mal, der überwiegende Teil von Studien ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es einfach nicht geht, kannst du da und da nachlesen.“ Das wäre mal ein Anfang.

Bisher kann ich nicht sagen, dass ich überzeugt wäre, dass es nicht geht.

Ob das BGE die Allzwecklösung ist, weiß ich nicht. Ich finde einfach, es klingt vielversprechend und verdient meiner Meinung nach auf jeden Fall nähere Betrachtung.

Viele andere Einwürfe hier fand ich sehr interessant, denke aber, dass sich das wie man sieht zu sehr verzweigen wird. Daher bleibe ich erst mal bei der Finanzierung.


Ich frag mich einfach nur, muss man sich damit zufrieden geben so wie es ist? Teilweise sterben Menschen, in unserem, dem besten Sozialsystem. Falls es nicht dazu kommt, hat man mit Folgen für die psychische Gesundheit zu tun. Ebenso Menschen, die mehreren Jobs nachgehen müssen oder einfach durch die Arbeitsbedingungen kaputt gehen. Gerade da sich hier alles immer um Leistung dreht, ist das das Beste was wir leisten können?
Es wird Menschen geben die auch weiterhin arbeiten, auch mit BGE. Aber viele werden nichts machen oder nichts, was der Gesellschaft etwas bringt. Kareena schreibt ja hier von „Künstlern“. Klar, sicher werden die mit BGE was machen. Interessiert nur keinen Menschen.

Ich kam schon oft an meine Grenzen, ja und? Es geht ja doch immer weiter, in Deutschland sind die wesentlichen Dinge im Leben abgesichert.

Dass Du mit der Begründung „Gesunder Menschenverstand“ nicht weiter kommst ist ja nicht das Problem von mir oder 78% der Schweizer. Nochmal, es braucht dafür keine Studie. Eine heisse Herdplatte ist heiss. Regen ist nass. Ein Gepard ist schneller als eine Schnecke. Dafür brauchst Du Studien? Die Menschen denken nach. Wenn Du dafür Studien brauchst tut mir das fast schon ein wenig Leid. Wofür Studien von so ganz, ganz einfachen Sachverhalten? Wenn man es eh weiß.

Zudem, da versteh ich Dich nicht. Es gibt kein BGE. Warum sollte Dir jemand beweisen dass es nicht geht. Du willst eins haben. Du musst dann zeigen, dass es geht. Aber da kommt nichts. So werden wir kein BGE bekommen. Mich stört es nicht! Dich aber. Dann solltest Du was tun für Deine Wünsche.

Da würde ich mal ansetzen. Da solltest Du Menschen mobilisieren oder in eine Partei eintreten/neu gründen.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Ja, für mich ist es durchaus interessant. Bei der Aktien-Analyse lernt man viele interessante Unternehmen kennen. Zudem kann man gut Geld nebenbei damit verdienen. Sogar vom Sofa aus. Oder von der Liege, die neben dem Pool steht. Das Geld nehme ich unter anderem fürs Reisen. Macht meine Freundin auch gern. Also widme ich mich der Familie.

Durch den Aktienkauf stelle ich mein Geld Unternehmen zur Verfügung, diese können expandieren und auch Arbeitsplätze schaffen. Durch die Vermietung von Wohnungen bekommen Menschen ein Dach über den Kopf. Das zu verbieten ist natürlich Irrsinn.

Aber das Thema Neid ist auch so typisch Deutsch, da muss man drüber stehen.
Na ja, es ist schon ein Unterschied, ob jemand Wohnraum schafft oder ob er damit nur spekuliert. Spekulationsgewinne zahlt letztlich die Gemeinschaft. Das ist genauso schmarotzerhaft wie ein BGE.
 

tacere

Mitglied
Es wird Menschen geben die auch weiterhin arbeiten, auch mit BGE. Aber viele werden nichts machen oder nichts, was der Gesellschaft etwas bringt. Kareena schreibt ja hier von „Künstlern“. Klar, sicher werden die mit BGE was machen. Interessiert nur keinen Menschen.
Wie kommst du darauf. Deine ganzen Behauptungen stammen von einem seltsamen Menschenbild. Als ob jeder das Bedürfnis hat, faul auf der Couch rum zu liegen und nichts zu tun. Ein BGE soll die grundlegenden Bedürfnisse stille. Die meißten Menschen wollen trotzdem in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung besitzen oder ein neues Auto fahren. Dafür ist das BGE aber nicht gedacht!
Es gibt zahlreiche Studien, die beweisen, dass weniger als 10% der Menschen aufhören würden zu arbeiten. Stattdessen würden einige vielleicht weniger arbeiten oder sich etwas anderes suchen. Das hätte zum Vorteil, dass mehr Leute arbeiten könnten oder glücklicher wären- ekelhafte Vorstellung, ich weiss!

beispielhafte Studien:
https://assets.ctfassets.net/thownz...6f1188b243a/Umfrage_Grundeinkommen_YouGov.pdf
https://assets.ctfassets.net/thownz9vc5w0/2iYOEmsPBqQ8AEMuIE42eg/a68433b232829b504ae424bb07ff4ccc/2016-05-02_Basic_Income_Presentation.pdf





Ich kam schon oft an meine Grenzen, ja und? Es geht ja doch immer weiter, in Deutschland sind die wesentlichen Dinge im Leben abgesichert.
Die Bedingungen, die deine physiologische Sicherheit gewährleisten, ja

Dass Du mit der Begründung „Gesunder Menschenverstand“ nicht weiter kommst ist ja nicht das Problem von mir oder 78% der Schweizer. Nochmal, es braucht dafür keine Studie. Eine heisse Herdplatte ist heiss. Regen ist nass. Ein Gepard ist schneller als eine Schnecke. Dafür brauchst Du Studien? Die Menschen denken nach. Wenn Du dafür Studien brauchst tut mir das fast schon ein wenig Leid. Wofür Studien von so ganz, ganz einfachen Sachverhalten? Wenn man es eh weiß.
Deine hier angeführten Beispiele werden durch objektiven Parameter sowie deren Verhältnissmäßigkeit gestützt (z.B. Geschwindigkeit, Temperatur).
Sicherlich muss die Finanzierung gewährleistet sein, aber das ist sie meiner Meinung nach. Es gibt mehrere Modelle, die möglich sind: z.B. über Konsumsteuer, über Finanztransaktionssteuer(müsste in der Schweiz bei 0,05% sein, damit jeder 2500 Franken bekommt- in Deutschland etwas höher, ca 0,5 %) oder über Robotersteuer (ja, die müssen dann überall eingeführt werden).
Selbst Menschen aus dem Silikon Valey befürworten ein BGE und das sicherlich nicht, weil sie Menschenfreunde wären. Das blöde an den Robotern ist nämlich, dass sie nicht konsumieren. Die Wirtschaft ist aber auf Konsumenten angewiesen.
Wenn ich mich jetzt auf meinen Menschenverstand berufe (ob der gesund ist oder nicht beurteile ich nicht), dann kommen wir auf kurz oder lang nicht um ein BGE herum. Im Zuge der Digitalisierung werden Millionen von Arbeitsplätzen verschwinden und es werden auch zahlreiche Arbeitsplätze entstehen. Aber man kann die nicht einfach gegeneinander hochrechnen. Oder sollen die Busfahrer Pflegekräfte , Angestellte bei Versicherungen und dem Finanzamt Virtual Reality Designer und Juristen und Steuerberater Big Data Analysten werden? Das ist sicher kein Nullsummenspiel, vor allem weil hauptsächlich Berufe im quartären Sektor entstehen werden.

Es werden zahlreiche Menschen ihre Arbeit verlieren und wenn man den Zustand "momentan keiner geregelten Arbeit nachzukommen" nicht aufwertet, wird es zu starken sozialen Verwerfungen kommen. Man sieht es doch jetzt schon, mit den ganzen befristeten Arbeitsverträgen, den nicht sozialversicherungspflichtigen Berufen etc. .....
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Insta schrieb:


Es wird Menschen geben die auch weiterhin arbeiten, auch mit BGE. Aber viele werden nichts machen oder nichts, was der Gesellschaft etwas bringt. Kareena schreibt ja hier von „Künstlern“. Klar, sicher werden die mit BGE was machen. Interessiert nur keinen Menschen.

Ich kam schon oft an meine Grenzen, ja und? Es geht ja doch immer weiter, in Deutschland sind die wesentlichen Dinge im Leben abgesichert.

Dass Du mit der Begründung „Gesunder Menschenverstand“ nicht weiter kommst ist ja nicht das Problem von mir oder 78% der Schweizer. Nochmal, es braucht dafür keine Studie. Eine heisse Herdplatte ist heiss. Regen ist nass. Ein Gepard ist schneller als eine Schnecke. Dafür brauchst Du Studien? Die Menschen denken nach. Wenn Du dafür Studien brauchst tut mir das fast schon ein wenig Leid. Wofür Studien von so ganz, ganz einfachen Sachverhalten? Wenn man es eh weiß.

Zudem, da versteh ich Dich nicht. Es gibt kein BGE. Warum sollte Dir jemand beweisen dass es nicht geht. Du willst eins haben. Du musst dann zeigen, dass es geht. Aber da kommt nichts. So werden wir kein BGE bekommen. Mich stört es nicht! Dich aber. Dann solltest Du was tun für Deine Wünsche.

Da würde ich mal ansetzen. Da solltest Du Menschen mobilisieren oder in eine Partei eintreten/neu gründen.



Lieber Insta,


ich finde unseren Austausch eigentlich recht unterhaltsam wobei ich es etwas schade finde, dass du wiederholt beleidigend werden musst. Mir indirekt zu unterstellen, ich besäße keinen gesunden Menschenverstand, empfinde ich als nicht wirklich angebracht. Ich finde auch du vereinfachst den Sachverhalt doch sehr stark. Das BGE ist so einfach zu erklären wie deine genannten Beispiele? Ich halte mich selbst nicht für dumm und doch empfinde ich es nicht gerade als eine der leichtesten Materien.

Meine Frage war wie die Menschen es begründen, dass das BGE nicht finanzierbar sei. Deine Antwort darauf ist, es geht nicht, jeder der das anders sieht ist dumm. Jeder, der dafür ist, ist tendenziell ein Schmarotzer, der einfach nichts in seinem Leben auf die Reihe gekriegt hat. Deinen Standpunkt hast du deutlich gemacht. Auch, dass du nicht viel auf irgendwelche Studien zum BGE gibst. Sicher ist das eine Art zu argumentieren, ich empfinde es als etwas einfach gedacht, zumindest halte ich es für ignorant.


Ich tue dir fast leid, weil ich Fragen stelle und mich nicht mit einer simplen Antwort zufrieden gebe? Ich muss sagen, ich beneide dich fast darum die Dinge so zu sehn wie du es tust, kann ich mir doch vorstellen, dass es das Leben ungemein erleichtert.


Künstlerische Tätigkeiten haben keinen Nutzen für die Gesellschaft? Es interessiert keinen? Du schreibst vom Nutzen für die Gesellschaft. Worum geht es dir? Liegt der einzige Sinn darin, Steuern zu zahlen, egal wie sinnlos oder sogar gesellschaftsschädigend die Tätigkeit ist, die man ausübt? Ich betrüge Menschen, ich bringe sie um ihr Erspartes, ihre Gesundheit, egal, ich zahle Steuern, das ist das Wichtigste? Soll jeder machen wie er meint, mir fehlt´s nur mittlerweile sehr an Verständnis wenn von solchen Menschen das Schmarotzerargument kommt.



Zum Thema BGE und der Sinnhaftigkeit von Jobs fand ich auch das Interview mit David Graeber im Deutschlandfunk ganz interessant (Auszüge):


https://www.deutschlandfunk.de/david-graeber-bullshit-jobs.1310.de.html?dram:article_id=426948


„Bullshit-Jobs verursachen regelmäßig Gefühle der Hoffnungslosigkeit, der Depression und der Selbstverachtung. Es sind Formen einer seelischen Gewalt, die sich gegen den innersten Kern dessen richtet, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“


„Es ist offensichtlich, dass der einzige gemeinsame Nenner von Links und Rechts ist, dass die Lösung immer lautet: mehr Jobs. Egal, wo die herkommen, egal, welche Jobs gut wären


Immer wieder kommt er darauf zurück, dass wir alle die Arbeitszeit verkürzen könnten, wenn nicht der Großteil der Menschen dem Arbeitskult frönen würde. Dem Freigeist Graeber ist es ein Dorn im Auge, dass Arbeit zum Selbstzweck geworden ist, dass wir – Zitat – „kollektiv unserer eigenen Versklavung“ zugestimmt hätten. Hier macht er es sich etwas einfach in Zeiten, in denen Arbeitsverdichtung in vielen Branchen auf der Tagesordnung steht.
Und eine solch radikale Diagnose verlangt eigentlich auch nach einer Lösung:
Graeber: „Das ist immer ein Dilemma für mich: Wenn man einen Lösungsvorschlag macht, beurteilen die Menschen das Buch oft nur danach. Wenn man keine konstruktiven Vorschläge liefert, heißt es: ‚Der beschwert sich ja nur‘. Also, entschied ich mich, einen Vorschlag aufzugreifen: Das allgemeine bedingungslose Grundeinkommen. Das erste Argument dagegen lautet immer: ‚Dann machen die Leute lauter verrückte Dinge, die niemand braucht.‘ Aber wenn doch jetzt schon 40 Prozent der Beschäftigten der Ansicht sind, dass ihre Arbeit nichts Sinnvolles bewirkt, dann kann es doch nicht schlimmer werden.“

Man sagt ja immer, dass die heftigsten Reaktionen hervorgerufen werden, wenn ein wunder Punkt getroffen wurde und vielleicht ist es bei dir ja so, dass du tief in dir drin die Befürchtung hast, dass das was du tust, selbst schmarotzen ist? Nach dem Motto, je mehr direkten Nutzen die Arbeit für die Gesellschaft hat, desto schlechter wird sie bezahlt?

Deiner Forderung nach mehr Einsatz auf Seiten des BGE- Befürworter könntest du mit gutem Beispiel vorangehen. Bisher finde ich nicht, dass da von deiner Seite viel gekommen ist. Ich verstehe auch, dass du das alles für nicht realisierbar hältst. Wäre es anders, dann geriete man in Gefahr etwas tun zu müssen.


So sieht es für mich danach aus, dass du eben das machst, was du anderen vorwirfst: Du schimpfst auf andere und machst selber nichts. Musst du ja auch nicht; aber sich hinzustellen und mir zu sagen, ich wäre dumm und faul und bei Nachfrage zu sagen, das ist eben so finde ich nicht sonderlich hilfreich.


Deinen Gedanken mit der Partei finde ich gut wobei ich da grundsätzlich denke, dass wenn man irgendwann in die Position kommt wo man etwas erreichen könnte, dafür gesorgt wird, dass das herauskommt was ein paar Wenigen nutzt. Dafür spräche zumindest, dass man am Ende sagen könnte, zumindest habe ich es versucht und mich für meine Überzeugungen eingesetzt.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Wie kommst du darauf. Deine ganzen Behauptungen stammen von einem seltsamen Menschenbild. Als ob jeder das Bedürfnis hat, faul auf der Couch rum zu liegen und nichts zu tun. Ein BGE soll die grundlegenden Bedürfnisse stille. Die meißten Menschen wollen trotzdem in den Urlaub fahren, eine schöne Wohnung besitzen oder ein neues Auto fahren. Dafür ist das BGE aber nicht gedacht!
Es gibt zahlreiche Studien, die beweisen, dass weniger als 10% der Menschen aufhören würden zu arbeiten. Stattdessen würden einige vielleicht weniger arbeiten oder sich etwas anderes suchen. Das hätte zum Vorteil, dass mehr Leute arbeiten könnten oder glücklicher wären- ekelhafte Vorstellung, ich weiss!

beispielhafte Studien:
https://assets.ctfassets.net/thownz...6f1188b243a/Umfrage_Grundeinkommen_YouGov.pdf
https://assets.ctfassets.net/thownz9vc5w0/2iYOEmsPBqQ8AEMuIE42eg/a68433b232829b504ae424bb07ff4ccc/2016-05-02_Basic_Income_Presentation.pdf







Die Bedingungen, die deine physiologische Sicherheit gewährleisten, ja



Deine hier angeführten Beispiele werden durch objektiven Parameter sowie deren Verhältnissmäßigkeit gestützt (z.B. Geschwindigkeit, Temperatur).
Sicherlich muss die Finanzierung gewährleistet sein, aber das ist sie meiner Meinung nach. Es gibt mehrere Modelle, die möglich sind: z.B. über Konsumsteuer, über Finanztransaktionssteuer(müsste in der Schweiz bei 0,05% sein, damit jeder 2500 Franken bekommt- in Deutschland etwas höher, ca 0,5 %) oder über Robotersteuer (ja, die müssen dann überall eingeführt werden).
Selbst Menschen aus dem Silikon Valey befürworten ein BGE und das sicherlich nicht, weil sie Menschenfreunde wären. Das blöde an den Robotern ist nämlich, dass sie nicht konsumieren. Die Wirtschaft ist aber auf Konsumenten angewiesen.
Wenn ich mich jetzt auf meinen Menschenverstand berufe (ob der gesund ist oder nicht beurteile ich nicht), dann kommen wir auf kurz oder lang nicht um ein BGE herum. Im Zuge der Digitalisierung werden Millionen von Arbeitsplätzen verschwinden und es werden auch zahlreiche Arbeitsplätze entstehen. Aber man kann die nicht einfach gegeneinander hochrechnen. Oder sollen die Busfahrer Pflegekräfte , Angestellte bei Versicherungen und dem Finanzamt Virtual Reality Designer und Juristen und Steuerberater Big Data Analysten werden? Das ist sicher kein Nullsummenspiel, vor allem weil hauptsächlich Berufe im quartären Sektor entstehen werden.

Es werden zahlreiche Menschen ihre Arbeit verlieren und wenn man den Zustand "momentan keiner geregelten Arbeit nachzukommen" nicht aufwertet, wird es zu starken sozialen Verwerfungen kommen. Man sieht es doch jetzt schon, mit den ganzen befristeten Arbeitsverträgen, den nicht sozialversicherungspflichtigen Berufen etc. .....
Nein nein, es liegen nicht alle auf der Couch. Es werden auch manche anfangen zu töpfern oder was auch immer für nicht wirklich wertschöpfende Tätigkeiten starten.

Das muss alles bezahlt werden. Auch 10% müssen übrigens erstmal bezahlt werden, die Ihren Job kündigen.

Auch heute muss übrigens niemand das machen, was er nicht mag. Wir haben freie Berufswahl, wahrscheinlich Millionen an Weiterbildungsmöglichkeiten. Niemand wird im Büro oder der Fabrik angekettet.
 

tacere

Mitglied
Nein nein, es liegen nicht alle auf der Couch. Es werden auch manche anfangen zu töpfern oder was auch immer für nicht wirklich wertschöpfende Tätigkeiten starten.

Das muss alles bezahlt werden. Auch 10% müssen übrigens erstmal bezahlt werden, die Ihren Job kündigen.

Auch heute muss übrigens niemand das machen, was er nicht mag. Wir haben freie Berufswahl, wahrscheinlich Millionen an Weiterbildungsmöglichkeiten. Niemand wird im Büro oder der Fabrik angekettet.
- wenn die Töpferware nachfragt wird, ist das doch gegeben

- das setzt natürlich voraus, dass Maschinen die Arbeit übernehmen. Die gewonnene Effizienz und Produktivität muss dann nur fairer verteilt werden. Es über Arbeit zu versteuern ist natürlich absoluter Schwachsinn

- Es ist zwar richtig, dass jeder Arzt/Ingenieur/ Fussballprofi werden kann, aber nicht alle.
 

Portion Control

Urgestein
- wenn die Töpferware nachfragt wird, ist das doch gegeben
Wird sie aber nicht. DAS ist das Problem.
Es geht ja vorrangig um Selbstverwirklichung. Sorry, aber das hat mit Betriebswirtschaftlichkeit nichts zu tun.

das setzt natürlich voraus, dass Maschinen die Arbeit übernehmen.
Ja, klar. Die ganzen Fahrer im Verkehr oder die Maschinen steuern werden dann selbst von Maschinen gesteuert. Die ganzen Handwerker schicken Roboter zu mir wenn ich neue Fenster haben möchte, die Abwasserrohre gereinigt werden müssen oder ich das Bad neu gefliest haben möchte.

Bei den Discountern füllt wer die Regale auf? Wer macht die Kommissionierungen von Versandware millionenfach täglich? Ach ja, Roboter!

Und weniger als 10% hören auf zu arbeiten? Wer hat dir das erzählt? Meinst du BGE Befürworter sind in Umfragen so dämlich und geben massenhaft zu das sie sofort aufhören würden? Damit es auch ja nicht eingeführt wird...

Aber das muss man sich mal vorstellen: Wenn 9 % alleine schon mal direkt aufhören, hätten wir eine Arbeitslosenquote von jetzt auf gleich von ca. 15 Prozent. Ich möchte nicht wissen wie viele sich bereits im ersten Jahr davon anstecken lassen würden, wenn sie sehen das der Nachbar morgens aufsteht wann er Lust dazu hat und auch nur dann in seinen Hobbyraum zum töpfern geht wenn ihm danach ist. Wer hat da noch Lust sich vom Chef runterputzen zu lassen?!
 
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