Insta schrieb:
Es wird Menschen geben die auch weiterhin arbeiten, auch mit BGE. Aber viele werden nichts machen oder nichts, was der Gesellschaft etwas bringt. Kareena schreibt ja hier von „Künstlern“. Klar, sicher werden die mit BGE was machen. Interessiert nur keinen Menschen.
Ich kam schon oft an meine Grenzen, ja und? Es geht ja doch immer weiter, in Deutschland sind die wesentlichen Dinge im Leben abgesichert.
Dass Du mit der Begründung „Gesunder Menschenverstand“ nicht weiter kommst ist ja nicht das Problem von mir oder 78% der Schweizer. Nochmal, es braucht dafür keine Studie. Eine heisse Herdplatte ist heiss. Regen ist nass. Ein Gepard ist schneller als eine Schnecke. Dafür brauchst Du Studien? Die Menschen denken nach. Wenn Du dafür Studien brauchst tut mir das fast schon ein wenig Leid. Wofür Studien von so ganz, ganz einfachen Sachverhalten? Wenn man es eh weiß.
Zudem, da versteh ich Dich nicht. Es gibt kein BGE. Warum sollte Dir jemand beweisen dass es nicht geht. Du willst eins haben. Du musst dann zeigen, dass es geht. Aber da kommt nichts. So werden wir kein BGE bekommen. Mich stört es nicht! Dich aber. Dann solltest Du was tun für Deine Wünsche.
Da würde ich mal ansetzen. Da solltest Du Menschen mobilisieren oder in eine Partei eintreten/neu gründen.
Lieber Insta,
ich finde unseren Austausch eigentlich recht unterhaltsam wobei ich es etwas schade finde, dass du wiederholt beleidigend werden musst. Mir indirekt zu unterstellen, ich besäße keinen gesunden Menschenverstand, empfinde ich als nicht wirklich angebracht. Ich finde auch du vereinfachst den Sachverhalt doch sehr stark. Das BGE ist so einfach zu erklären wie deine genannten Beispiele? Ich halte mich selbst nicht für dumm und doch empfinde ich es nicht gerade als eine der leichtesten Materien.
Meine Frage war wie die Menschen es begründen, dass das BGE nicht finanzierbar sei. Deine Antwort darauf ist, es geht nicht, jeder der das anders sieht ist dumm. Jeder, der dafür ist, ist tendenziell ein Schmarotzer, der einfach nichts in seinem Leben auf die Reihe gekriegt hat. Deinen Standpunkt hast du deutlich gemacht. Auch, dass du nicht viel auf irgendwelche Studien zum BGE gibst. Sicher ist das eine Art zu argumentieren, ich empfinde es als etwas einfach gedacht, zumindest halte ich es für ignorant.
Ich tue dir fast leid, weil ich Fragen stelle und mich nicht mit einer simplen Antwort zufrieden gebe? Ich muss sagen, ich beneide dich fast darum die Dinge so zu sehn wie du es tust, kann ich mir doch vorstellen, dass es das Leben ungemein erleichtert.
Künstlerische Tätigkeiten haben keinen Nutzen für die Gesellschaft? Es interessiert keinen? Du schreibst vom Nutzen für die Gesellschaft. Worum geht es dir? Liegt der einzige Sinn darin, Steuern zu zahlen, egal wie sinnlos oder sogar gesellschaftsschädigend die Tätigkeit ist, die man ausübt? Ich betrüge Menschen, ich bringe sie um ihr Erspartes, ihre Gesundheit, egal, ich zahle Steuern, das ist das Wichtigste? Soll jeder machen wie er meint, mir fehlt´s nur mittlerweile sehr an Verständnis wenn von solchen Menschen das Schmarotzerargument kommt.
Zum Thema BGE und der Sinnhaftigkeit von Jobs fand ich auch das Interview mit David Graeber im Deutschlandfunk ganz interessant (Auszüge):
https://www.deutschlandfunk.de/david-graeber-bullshit-jobs.1310.de.html?dram:article_id=426948
„Bullshit-Jobs verursachen regelmäßig Gefühle der Hoffnungslosigkeit, der Depression und der Selbstverachtung. Es sind Formen einer seelischen Gewalt, die sich gegen den innersten Kern dessen richtet, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“
„Es ist offensichtlich, dass der einzige gemeinsame Nenner von Links und Rechts ist, dass die Lösung immer lautet: mehr Jobs. Egal, wo die herkommen, egal, welche Jobs gut wären
Immer wieder kommt er darauf zurück, dass wir alle die Arbeitszeit verkürzen könnten, wenn nicht der Großteil der Menschen dem Arbeitskult frönen würde. Dem Freigeist Graeber ist es ein Dorn im Auge, dass Arbeit zum Selbstzweck geworden ist, dass wir – Zitat – „kollektiv unserer eigenen Versklavung“ zugestimmt hätten. Hier macht er es sich etwas einfach in Zeiten, in denen Arbeitsverdichtung in vielen Branchen auf der Tagesordnung steht.
Und eine solch radikale Diagnose verlangt eigentlich auch nach einer Lösung:
Graeber: „Das ist immer ein Dilemma für mich: Wenn man einen Lösungsvorschlag macht, beurteilen die Menschen das Buch oft nur danach. Wenn man keine konstruktiven Vorschläge liefert, heißt es: ‚Der beschwert sich ja nur‘. Also, entschied ich mich, einen Vorschlag aufzugreifen: Das allgemeine bedingungslose Grundeinkommen. Das erste Argument dagegen lautet immer: ‚Dann machen die Leute lauter verrückte Dinge, die niemand braucht.‘ Aber wenn doch jetzt schon 40 Prozent der Beschäftigten der Ansicht sind, dass ihre Arbeit nichts Sinnvolles bewirkt, dann kann es doch nicht schlimmer werden.“
Man sagt ja immer, dass die heftigsten Reaktionen hervorgerufen werden, wenn ein wunder Punkt getroffen wurde und vielleicht ist es bei dir ja so, dass du tief in dir drin die Befürchtung hast, dass das was du tust, selbst schmarotzen ist? Nach dem Motto, je mehr direkten Nutzen die Arbeit für die Gesellschaft hat, desto schlechter wird sie bezahlt?
Deiner Forderung nach mehr Einsatz auf Seiten des BGE- Befürworter könntest du mit gutem Beispiel vorangehen. Bisher finde ich nicht, dass da von deiner Seite viel gekommen ist. Ich verstehe auch, dass du das alles für nicht realisierbar hältst. Wäre es anders, dann geriete man in Gefahr etwas tun zu müssen.
So sieht es für mich danach aus, dass du eben das machst, was du anderen vorwirfst: Du schimpfst auf andere und machst selber nichts. Musst du ja auch nicht; aber sich hinzustellen und mir zu sagen, ich wäre dumm und faul und bei Nachfrage zu sagen, das ist eben so finde ich nicht sonderlich hilfreich.
Deinen Gedanken mit der Partei finde ich gut wobei ich da grundsätzlich denke, dass wenn man irgendwann in die Position kommt wo man etwas erreichen könnte, dafür gesorgt wird, dass das herauskommt was ein paar Wenigen nutzt. Dafür spräche zumindest, dass man am Ende sagen könnte, zumindest habe ich es versucht und mich für meine Überzeugungen eingesetzt.