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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Portion Control

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Das mit dem töpfern ist doch nur ein dämliches Beispiel. Gibt genug Leute, die vllt. Kindern Nachhilfe geben, vllt. ein kleines Cafe aufmachen wollen etc....
Ist natürlich fraglich, ob eine Bank großartige Träume auf BGE Basis finanzieren wird. Bei Menschen ohne nennenswertes EK, werden da keine großen Sprünge drin sein.

Weniger lukrative Dinge wie Nachhilfe geben, geht sowohl steuerlich als auch vom Wachstum des Bruttoinlandproduktes so dermaßen unter, dass man es nicht aufzählen braucht. Das ist im Prinzip „nichts“.

Dass dabei nur Selbstverwirklichung im Vordergrund steht glaubst du doch nicht wirklich. Wie oben bereits erwähnt wollen Menschen trotzdem noch in den Urlaub, eine kleine Immobilie besitzen oder hübsch Essen gehen.
Also 15 Prozent wollen das deiner Aussage her zu urteilen, ja schon mal nicht.

Diese Leute dann zum Regeleinräumer oder Kanalarbeiter zu degradieren ist höchst asozial.
Stimmt. Aber da es auch immer neue Berufe geben wird, zb. ausgefeilte Robotertechnik wird man sich halt umstellen müssen. Die neue Generation wird dann entsprechend auch mit der neuen Technik und den neuen Anforderungen groß.

Auch kannst du den Steuerberater nicht zu einem Maurer oder Gipser umfunktionieren.
Der Steuerberater wird auch nicht seinen Schreibtisch für einen Roboter räumen müssen. Das sind alles Dinge die nur in eurer Phantasie vorhanden sind.

Wie oben bereits erwähnt, ist der Sinn des BGE nicht, dass alle faul auf der Couch rumliegen können sondern das grundlegende Bedürfnisse (Nahrung und Wohnen) befriedigt sind, unabhängig davon, ob man arbeitet oder nicht. Wer sich etwas Luxus gönnen will (was so gut wie jeder will), muss weiterhin arbeiten gehen.
Natürlich ist das der Sinn eines BGE. Mülleimer haben auch den Sinn, das man seinen Abfall dort entsorgt. Und wie sieht es in den Städten aus?!

Dann muss der Chef sich halt zusammen reisen und seinen Angestellten auf Augenhöhe begegnen- verrückt, ja ich weiß. Außerdem wären dann endlich mal faire Arbeitsbedingungen und fairer Lohn möglich.
Das wäre wünschenswert.

Dann muss man halt mal eine Putzfrau, einen Altenpfleger oder einen Postboten anständig bezahlen und behandeln.
Ach, ist das so? Könntest du dir denn die Altenpflege leisten, von deinem BGE, wenn diese dann 4x so teuer geworden ist? Das möchte ich sehen. Des weiteren sollte man in Betracht ziehen, das eine ganze Menge Dienstleistungen und Annehmlichkeiten wegfielen, an welche du dich im Alltag sehr gewöhnt hast – einfach weil sie wirtschaftlich nicht mehr tragbar sind und private Geschäftsleute einen solchen Dienst sofort einstellen, wenn kein Ertrag zu erwarten ist.
 

Daoga

Urgestein
Ach, ist das so? Könntest du dir denn die Altenpflege leisten, von deinem BGE, wenn diese dann 4x so teuer geworden ist? Das möchte ich sehen. Des weiteren sollte man in Betracht ziehen, das eine ganze Menge Dienstleistungen und Annehmlichkeiten wegfielen, an welche du dich im Alltag sehr gewöhnt hast – einfach weil sie wirtschaftlich nicht mehr tragbar sind und private Geschäftsleute einen solchen Dienst sofort einstellen, wenn kein Ertrag zu erwarten ist.
Altenpflege und Müllabfuhr sind so Klassiker, die bei BGE wahrscheinlich keinen Arbeitnehmer mehr finden täten, selbst mit hohen zusätzlichen Löhnen nicht, die übrigens kein Unternehmer zahlen täte, eher suchen sie sich die Arbeitskräfte zukünftig im Ausland.

Eine "Erpressung" auf hohe Löhne würde also schlicht und einfach nicht funzen. Auch mit dem Grund natürlich, daß diese Kosten wieder auf die zu pflegenden Personen bzw. deren Angehörige umgelegt werden, und die können und wollen auch nicht unbegrenzt löhnen, wenn die Pflege das 4fache des BGE kostet.

Und bei der Müllabfuhr würden die Gebühren ganz massiv ansteigen. Wer nicht zahlt .... bleibt auf seinem Dreck einfach sitzen und muß ihn selber irgendwie entsorgen. Legal natürlich, nicht in die Landschaft, denn das ist kostenpflichtig strafbar.

Wenn der Staat der Anheuerung von Ausländern gegenzuwirken versuchen täte und einen Zwang hin zu inländischen Arbeitnehmern zu versuchen ...

so einen Versuch gab es schon mal vor ein paar Jahren, bei den ausländischen Erntehelfern für die Landwirtschaft, ging fürchterlich in die Hose, denn die von den Jobcentern "zwangsverpflichteten" Deutschen blieben alle aus und die Bauern blieben allein auf der Arbeit sitzen, da sie ihre gewohnten Polen und Rumänen nicht anheuern durften, mit dem Ergebnis massiver Verluste. Die der Staat dann "natürlich" nicht bezahlt hat, er "konnte ja nix dafür", daß den deutschen Arbeitslosen die Arbeit zu hart war. :mad:
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Insta schrieb:


Es wird Menschen geben die auch weiterhin arbeiten, auch mit BGE. Aber viele werden nichts machen oder nichts, was der Gesellschaft etwas bringt. Kareena schreibt ja hier von „Künstlern“. Klar, sicher werden die mit BGE was machen. Interessiert nur keinen Menschen.

Ich kam schon oft an meine Grenzen, ja und? Es geht ja doch immer weiter, in Deutschland sind die wesentlichen Dinge im Leben abgesichert.

Dass Du mit der Begründung „Gesunder Menschenverstand“ nicht weiter kommst ist ja nicht das Problem von mir oder 78% der Schweizer. Nochmal, es braucht dafür keine Studie. Eine heisse Herdplatte ist heiss. Regen ist nass. Ein Gepard ist schneller als eine Schnecke. Dafür brauchst Du Studien? Die Menschen denken nach. Wenn Du dafür Studien brauchst tut mir das fast schon ein wenig Leid. Wofür Studien von so ganz, ganz einfachen Sachverhalten? Wenn man es eh weiß.

Zudem, da versteh ich Dich nicht. Es gibt kein BGE. Warum sollte Dir jemand beweisen dass es nicht geht. Du willst eins haben. Du musst dann zeigen, dass es geht. Aber da kommt nichts. So werden wir kein BGE bekommen. Mich stört es nicht! Dich aber. Dann solltest Du was tun für Deine Wünsche.

Da würde ich mal ansetzen. Da solltest Du Menschen mobilisieren oder in eine Partei eintreten/neu gründen.



Lieber Insta,


ich finde unseren Austausch eigentlich recht unterhaltsam wobei ich es etwas schade finde, dass du wiederholt beleidigend werden musst. Mir indirekt zu unterstellen, ich besäße keinen gesunden Menschenverstand, empfinde ich als nicht wirklich angebracht. Ich finde auch du vereinfachst den Sachverhalt doch sehr stark. Das BGE ist so einfach zu erklären wie deine genannten Beispiele? Ich halte mich selbst nicht für dumm und doch empfinde ich es nicht gerade als eine der leichtesten Materien.

Meine Frage war wie die Menschen es begründen, dass das BGE nicht finanzierbar sei. Deine Antwort darauf ist, es geht nicht, jeder der das anders sieht ist dumm. Jeder, der dafür ist, ist tendenziell ein Schmarotzer, der einfach nichts in seinem Leben auf die Reihe gekriegt hat. Deinen Standpunkt hast du deutlich gemacht. Auch, dass du nicht viel auf irgendwelche Studien zum BGE gibst. Sicher ist das eine Art zu argumentieren, ich empfinde es als etwas einfach gedacht, zumindest halte ich es für ignorant.


Ich tue dir fast leid, weil ich Fragen stelle und mich nicht mit einer simplen Antwort zufrieden gebe? Ich muss sagen, ich beneide dich fast darum die Dinge so zu sehn wie du es tust, kann ich mir doch vorstellen, dass es das Leben ungemein erleichtert.


Künstlerische Tätigkeiten haben keinen Nutzen für die Gesellschaft? Es interessiert keinen? Du schreibst vom Nutzen für die Gesellschaft. Worum geht es dir? Liegt der einzige Sinn darin, Steuern zu zahlen, egal wie sinnlos oder sogar gesellschaftsschädigend die Tätigkeit ist, die man ausübt? Ich betrüge Menschen, ich bringe sie um ihr Erspartes, ihre Gesundheit, egal, ich zahle Steuern, das ist das Wichtigste? Soll jeder machen wie er meint, mir fehlt´s nur mittlerweile sehr an Verständnis wenn von solchen Menschen das Schmarotzerargument kommt.



Zum Thema BGE und der Sinnhaftigkeit von Jobs fand ich auch das Interview mit David Graeber im Deutschlandfunk ganz interessant (Auszüge):


https://www.deutschlandfunk.de/david-graeber-bullshit-jobs.1310.de.html?dram:article_id=426948


„Bullshit-Jobs verursachen regelmäßig Gefühle der Hoffnungslosigkeit, der Depression und der Selbstverachtung. Es sind Formen einer seelischen Gewalt, die sich gegen den innersten Kern dessen richtet, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.“


„Es ist offensichtlich, dass der einzige gemeinsame Nenner von Links und Rechts ist, dass die Lösung immer lautet: mehr Jobs. Egal, wo die herkommen, egal, welche Jobs gut wären


Immer wieder kommt er darauf zurück, dass wir alle die Arbeitszeit verkürzen könnten, wenn nicht der Großteil der Menschen dem Arbeitskult frönen würde. Dem Freigeist Graeber ist es ein Dorn im Auge, dass Arbeit zum Selbstzweck geworden ist, dass wir – Zitat – „kollektiv unserer eigenen Versklavung“ zugestimmt hätten. Hier macht er es sich etwas einfach in Zeiten, in denen Arbeitsverdichtung in vielen Branchen auf der Tagesordnung steht.
Und eine solch radikale Diagnose verlangt eigentlich auch nach einer Lösung:
Graeber: „Das ist immer ein Dilemma für mich: Wenn man einen Lösungsvorschlag macht, beurteilen die Menschen das Buch oft nur danach. Wenn man keine konstruktiven Vorschläge liefert, heißt es: ‚Der beschwert sich ja nur‘. Also, entschied ich mich, einen Vorschlag aufzugreifen: Das allgemeine bedingungslose Grundeinkommen. Das erste Argument dagegen lautet immer: ‚Dann machen die Leute lauter verrückte Dinge, die niemand braucht.‘ Aber wenn doch jetzt schon 40 Prozent der Beschäftigten der Ansicht sind, dass ihre Arbeit nichts Sinnvolles bewirkt, dann kann es doch nicht schlimmer werden.“

Man sagt ja immer, dass die heftigsten Reaktionen hervorgerufen werden, wenn ein wunder Punkt getroffen wurde und vielleicht ist es bei dir ja so, dass du tief in dir drin die Befürchtung hast, dass das was du tust, selbst schmarotzen ist? Nach dem Motto, je mehr direkten Nutzen die Arbeit für die Gesellschaft hat, desto schlechter wird sie bezahlt?

Deiner Forderung nach mehr Einsatz auf Seiten des BGE- Befürworter könntest du mit gutem Beispiel vorangehen. Bisher finde ich nicht, dass da von deiner Seite viel gekommen ist. Ich verstehe auch, dass du das alles für nicht realisierbar hältst. Wäre es anders, dann geriete man in Gefahr etwas tun zu müssen.


So sieht es für mich danach aus, dass du eben das machst, was du anderen vorwirfst: Du schimpfst auf andere und machst selber nichts. Musst du ja auch nicht; aber sich hinzustellen und mir zu sagen, ich wäre dumm und faul und bei Nachfrage zu sagen, das ist eben so finde ich nicht sonderlich hilfreich.


Deinen Gedanken mit der Partei finde ich gut wobei ich da grundsätzlich denke, dass wenn man irgendwann in die Position kommt wo man etwas erreichen könnte, dafür gesorgt wird, dass das herauskommt was ein paar Wenigen nutzt. Dafür spräche zumindest, dass man am Ende sagen könnte, zumindest habe ich es versucht und mich für meine Überzeugungen eingesetzt.
Entschuldige, wenn das so rüber kommt. Das will ich keinesfalls!

Für mich ist es aber klar, dass das nicht funktioniert. Selbst im Mittelalter oder wann auch immer wurden Dinge getauscht. Ich nehme, und gebe nichts, wie soll das funktionieren?

Morgen möchtest Du ein Brot kaufen. Es wird aber keiner mehr ein Brot backen. Der ehemalige Bäcker bekommt ja auch sein Geld so. Also, geben und nehmen und etwas leisten. Wenn niemand etwas leistet, können wir die Welt dicht machen.

Wer davon ausgenommen ist sind natürlich Alte, Kranke, Kinder und so weiter. Die bekommen, ohne zu geben. Ist ja klar.

Doch, Kunst hat heute einen Wert. Es gibt Künstler. Die bekommen ja teils das pro Auftritt was ich in meinem Leben verdiene. Aber das ist auch ok, Angebot und Nachfrage.
Helene Fischer oder Taylor Swift. Ging alles ohne BGE?!? Mario Götze hat uns 2014 zum Weltmeister gemacht. Ging auch ohne BGE.

Wer gut ist, wird Künstler. Wer auf ein BGE dafür warten muss, kann es nicht. So viel Realitätssinn sollte man haben.

Was sind eigentlich Bullshit-Jobs? Bei mir erfährt jeder Job Wertschätzung, mit Deinem Text kann ich mich nach ein paar Worten schon nicht identifizieren.

Ich persönlich muss nichts tun, ich mag solche Threads hier weil man versucht zu verstehen was das für Menschen sind, die einfach die Hand aufhalten. Geld nehmen, welches andere erarbeiten. Verstehen werde ich es wohl nicht. Klar, ein bisschen faul und ganz viel Neid an vielen Stellen (nicht Du!).

Daher muss ich nichts tun. Ich bin mit meinen Rahmenbedingungen zufrieden. Mit einem guten Lebenslauf, Studium und etwas Sinn für Geldanlage ist das in Deutschland nicht schwer „komfortabel“ Leben zu können.

Man muss halt die Ärmel am Anfang hochkrempeln, bis man zu dem Punkt kommt wo das Geld für einen arbeitet.

Und damit bin ich nun wahrlich nicht allein. Auch hier im Forum gibt es viele, die keine finanziellen Sorgen haben. Vielleicht sollte man aus deren Geschichten lernen und nicht nach dem BGE rufen.

Dann steck mal lieber Zeit und Energie in den Kampf für das BGE und nicht in die Diskussion mit mir. Da bin ich zu festgefahren :)
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Ich hab die Woche ein wenig über das Gesagte hier nachgedacht und mein bisheriges Zwischenfazit ist Folgendes:

Ich denke, die Menschen brauchen Sicherheit und das sehen einige mit dem BGE als nicht gegeben. Sie halten es für illusionär und haben einfach Angst, dass sich die Zustände verschlechtern könnten.


Ich bin überrascht, dass die Erfahrungen aus meinem persönlichen Umfeld denen hier im Thread ähneln: Das generelle Misstrauen Studien gegenüber mitunter nicht mal die Bereitschaft sich weiter damit zu beschäftigen.


Ein wenig schade finde ich, dass sich die Leute, die für sich meinten Ahnung von der Materie zu haben bzw mir diese abgesprochen haben, sich nicht konstruktiver beteiligt haben.


Ich bin auch etwas überrascht, wie wenig auf meine Frage eingegangen wurde selbst nachdem ich sie mehrfach konkretisiert hatte. Immerhin habe ich für mich einige indirekte Antworten bekommen.


Ich habe festgestellt, dass auch ich ganz schnell dabei bin Menschen zu verurteilen, was der Sache nicht sehr dienlich ist. Schließlich geht es um unsere gemeinsame Zukunft und wenn wir uns untereinander bekämpfen ist damit nur einigen Wenigen geholfen.


Bei einigen Kommentaren habe ich mich gefragt ob das ernst gemeint war oder einfach nur der Provokation dienen sollte. Manche arg platten Aussagen habe ich so bisher nur in speziellen Unterhaltungsformaten gesehen und kann mir fast nicht vorstellen, dass man solch eine Einstellung unreflektiert vertreten kann.







Für mich persönlich war das Ganze hier recht bereichernd bin ich doch auf sich anschließende Themen gekommen wie:


Wie haben sich unsere Parteien zur Aufnahme sozialer Menschenrechte in das Grundgesetz geäußert. Was ist bisher diesbezüglich geschehen?


Wenn ich nicht bereit bin, mich von Unternehmen ausbeuten zu lassen wie steht es dann um meine sozialen Menschenrechte?


Moralische Verpflichtung. Was muss ich für andere Menschen tun?


Was müsste in Deutschland passieren, dass so viele Menschen wie in Hongkong auf die Straße gehen?


Droht uns die Totalüberwachung wie in einigen Regionen Chinas (Rongcheng ) mit Polizeistationen an jeder Ecke, öffentlichem Pranger und Umerziehungscamps?


Würde die Mehrheit weiterhin Steuern zahlen, wenn sie freiwillig wären? Kann man es für sich als Leistung deklarieren, wenn man sich dem Zwang gebeugt hat und es dann so aussehen lässt, als täte man dies nur zum Wohle anderer Menschen?


Wie bin ich so träge geworden? Bisher war ich überwiegend nur stiller Beobachter.


Wo soll man anfangen? Welches Thema ist am wichtigsten?


Ich habe in Deutschland nicht die Möglichkeit einfach in den Wald zu gehen mir eine Hütte zu bauen und zu Jagen oder sonstwas. Muss ich dann dankbar sein, wenn es für mich nötig wäre, Sozialleistungen zu beziehen? Die ganze Geschichte beginnt doch mit „Diebstahl“; wie kann ich sagen, das Land hier ist meins?


Ist das alles hier niederzuschreiben Energieverschwendung/ sinnlos? Bringt Schreiben nichts, muss ich auf die Straße?





Um auf das Thema BGE zurückzukommen, bin ich bisher nicht überzeugt worden, dass es nicht finanzierbar wäre. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige halte ich es fast schon für eine geeignete Lebensaufgabe.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich hab die Woche ein wenig über das Gesagte hier nachgedacht und mein bisheriges Zwischenfazit ist Folgendes:

Ich denke, die Menschen brauchen Sicherheit und das sehen einige mit dem BGE als nicht gegeben. Sie halten es für illusionär und haben einfach Angst, dass sich die Zustände verschlechtern könnten.
Ich glaube die Gegner eines BGE haben hier ausführlich ihre Bedenken begründet. Deine Argumentation sie hätten nur Angst vor einer Veränderung, ist sehr simplifiziert.

Ich bin überrascht, dass die Erfahrungen aus meinem persönlichen Umfeld denen hier im Thread ähneln: Das generelle Misstrauen Studien gegenüber mitunter nicht mal die Bereitschaft sich weiter damit zu beschäftigen.
Um kurz zu antworten: Es gibt keine aussagekräftigen Studien zum BGE. Bestenfalls Experimente, die lokal und zeitlich befristet sind. Ich würde auch meinen Job nicht aufgeben wenn ich weiß, dass mir ein BGE nur für das nächste Jahr gezahlt wird.

Nebenbei bemerkt:
Ich gehe hier bewusst nicht auf alle deine Fragen ein. Totalüberwachung, China, freiwillige Steuern usw sind alles sicherlich interessante Themen, aber sprengen den Umfang des Threads, zumal sie mit dem BGE bestenfalls am Rande was zu tun haben.

Um auf das Thema BGE zurückzukommen, bin ich bisher nicht überzeugt worden, dass es nicht finanzierbar wäre. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige halte ich es fast schon für eine geeignete Lebensaufgabe.
Natürlich wäre ein BGE finanzierbar! Auch ein deutsches Mondfahrprogramm wäre finanzierbar - die Frage ist immer nur, WER es zahlt.
Ich persönlich halte ein BGE für demokratisch nicht mehrheitsfähig.

90% der Befürworter stehen auf der potenziellen Empfängerseite, weil sie zb heute Hartz 4 bekommen. Sie bilden aber nicht mal 10% der Wähler.
Die meisten Menschen wollen aktiv ihren eigenen Wohlstand mehren - und das ist zunächst einmal eine gute Einstellung. Sie wollen weder auf Hartz 4 noch auf ein BGE angewiesen sein. Ich würde sogar soweit gehen, dass viele Hartz 4 Empfänger gerne arbeiten würden und es tausendmal wichtiger ist den Arbeitsmarkt gerechter zu gestalten als Hartz 4 umzubenennen, denn vielmehr ist das BGE für mich nicht. BGE mag besser sein als Hartz 4 aber es bleibt Armut.

Die Kriegsgeneration meiner Großeltern hätte noch viel krassere Worte zum BGE gefunden.... Diese Generation hatte ein ganz anderes Mindset und die heute noch lebenden sind heute noch zu stolz um überhaupt soziale Hilfen zu beantragen oder generell Geld ohne Gegenleistung anzunehmen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich hab die Woche ein wenig über das Gesagte hier nachgedacht und mein bisheriges Zwischenfazit ist Folgendes:

Wie bin ich so träge geworden? Bisher war ich überwiegend nur stiller Beobachter.


Wo soll man anfangen? Welches Thema ist am wichtigsten?


Ich habe in Deutschland nicht die Möglichkeit einfach in den Wald zu gehen mir eine Hütte zu bauen und zu Jagen oder sonstwas. Muss ich dann dankbar sein, wenn es für mich nötig wäre, Sozialleistungen zu beziehen? Die ganze Geschichte beginnt doch mit „Diebstahl“; wie kann ich sagen, das Land hier ist meins?
Du bist zu träge weil es Dir gut geht. Wie allen Menschen in Deutschland. Man hat auch ohne BGE eine warme Bude, Wasser, Essen und Trinken und meist gute Ärzte.

Es gibt in Brandenburg/Mecklenburg usw. für wenig Geld viel Land. Da solltest Du mal nachschauen. Jagdschein machen, ok, der ist teuer. Und dann hast Du Dein Land.

Sonst würde ich mal im Ausland in so Selbstversorger-Camps gucken. Da gibt es schon Einiges.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
 

Daoga

Urgestein
Wenn ich nicht bereit bin, mich von Unternehmen ausbeuten zu lassen wie steht es dann um meine sozialen Menschenrechte?
Was sind denn Deine "sozialen Menschenrechte"? Für umsonst von der Gesellschaft mit durchgefüttert zu werden? Irgendwie läuft es doch immer darauf hinaus, wenn Loser selbst nix auf die Reihe kriegen als Freiberufler, aber auch vor einem Chef nicht buckeln wollen. Dann wird entweder nach der Mami oder nach dem Staat geschrien. :rolleyes:
 

Daoga

Urgestein
Droht uns die Totalüberwachung wie in einigen Regionen Chinas (Rongcheng ) mit Polizeistationen an jeder Ecke, öffentlichem Pranger und Umerziehungscamps?
Solche Zustände wünschen sich manche Leute herbei. Meistens Sektenanhänger und Loser, die ihr eigenes Leben nicht auf die Reihe kriegen, aber davon träumen "Helden" zu sein, vielleicht sogar Märtyrer im Kampf gegen den "übermächtigen Feind Staat", oder so. :rolleyes:

In einer pluralistischen Gesellschaft wie der unseren, wo jeder eh sagen darf was er will, anders als in einer Diktatur, sind sie nur weitere Unzufriedene unter einem Haufen Unzufriedenen, wo jeder das Maul weit aufreißt, ohne irgendeine Lösung präsentieren zu können, ganz besonders nicht so eine, wo man selber den Hintern bewegen und sich anstrengen müßte. :rolleyes:
Das ist wie gegen Gummiwände schlagen, uneffektiv und unbefriedigend. Oder so "mutig" wie einer Hitlerpuppe im Wachsfigurenkabinett den Kopf abreißen. (Man erinnert sich vielleicht an den konkreten Fall - ob der auch so viel "Mut" im Angesicht von sehr lebendigen, sehr schlagkräftigen Neonazis bewiesen hätte? :rolleyes:)
 

Keep Going

Aktives Mitglied
Ich hatte es am Anfang versucht zu erklären. Nicht jeder Mensch verfügt über die gleichen Fähigkeiten, jeder Mensch ist anders. Manchmal kommt man an einen Punkt an dem man Hilfe braucht und meiner Erfahrung nach ist es nicht so einfach wie es sich einige hier vorstellen. Pillen nehmen, ab zur Therapie und alles ist wieder schön.


Zum Begriff Loser würde ich im Augenblick sagen, dass es ein Mensch ist, der aufgegeben hat. Er bleibt einfach liegen.


Dass die Befürworter des BGEs faul seien und Arbeit generell sch... ist: Ich finde der Mensch an sich ist nicht faul, er strebt danach Energie zu sparen und nach Effizienz. Ich glaube es gibt viele Jobs, in denen man seine 8+ Stunden einfach absitzt ohne etwas „geleistet“ zu haben.


Ich persönlich habe nichts gegen Arbeit; ich weiss, dass sie sogar Spaß machen kann. Ich finde es halt einfach etwas übertrieben, dass sich die Vorstellung von der 40 Stunden so lange gehalten hat. Wenn ich mir den technischen Fortschritt ansehe finde ich es einfach ein wenig überraschend, dass sich in Punkto Arbeitszeitverkürzung nicht mehr getan hat.


Warum wird so an der Arbeit festgehalten? Meine persönliche Vorstellung von einer angemessenen Arbeitswoche wären jeweils 4-6 Stunden an 3 oder 4 Tagen.


Kanns teilweise wirklich nicht so richtig nachvollziehen. Hauptsache Arbeit, egal für was das Unternehmen steht, ob es die Umwelt zu Grunde richtet oder indirekt auch Menschen.


Was ich auch nicht verstehe ist wie man so wenig auf sein eigenes Verhalten schaut bzw wenn es ums Urteilen geht man sich selbst gegenüber so nachsichtig zu sein scheint. Auf der einen Seite wird abgewertet weil der das und das tut oder auch nicht. Ich glaube kaum, dass ich hier nur mit Leuten zu tun habe, die alle Selbstversorger im Wald sind und bzgl Co2- Fußabdruck und Konsumverhalten ein unbeschriebenes Blatt sind. Wie kann man sich dann hinstellen und andere Menschen herabsetzen? Mich würde wirklich die Antwort darauf interessieren was sie dazu sagen würden wenn man sie mit diesen Fragen konfrontierte.


Es geht um Bewertung; was ist schlimmer. Auf Kosten anderer Menschen leben, sich selbst versorgen und die Ausbeutung, das Unglück anderer in Kauf nehmen. Bspws das Handy aus China, das T- shirt aus Indien, generell Autos (Herstellung und Nutzung) etc. Das ist alles nicht so schlimm, weil ich mich selbst versorgen kann? Bin ich dadurch besser als derjenige, der nach dem BGE schreit?

Ich sehe das als bestenfalls ignorantes Verhalten.


Das mit dem warum ich so träge bin und mich eher als Zuschauer sehe war auf Dinge wie Teilnahme an Demos etc bezogen. Die Idee mit dem irgendwo außerhalb ein Stück Land zu kaufen hatte ich auch und es bleibt für mich die Frage, warum soll ich dafür bezahlen, dass mir mein Grundrecht verweigert worden ist? Aber es stimmt schon, so ist eben die Welt.


Meiner Meinung nach hat jeder Mensch, der neu auf die Welt kommt, das gleiche Recht oder eben auch im gleichen Maße nicht, Land für sich zu beanspruchen, um sich zu versorgen. So ist es halt nicht, alles ist bereits verteilt. Insofern finde ich es nicht verwerflich, wenn man dann Geld vom Staat bezieht um zu überleben. Man hat ja nicht die Wahl willst du bei uns mitmachen oder nicht? Falls nicht, hier ist dein Land, viel Spaß noch.


Ich weiss auch nicht was all die Hinweise auf vergangene Zeiten hier zum Thema beitragen können. Ich denke, wir haben uns seit dem Mittelalter weiterentwickelt und wenn ich mich jetzt auf die Römer berufen würde, die da meinten Arbeit ist etwas für Sklaven, bringt das was?


Auch die Beispiele mit dem Regale auffüllen und der Toilettenreinigung sehe ich jetzt nicht als Hindernis für das BGE. Wenn man sich Versuchsprojekte im Walmart mit Robotern oder Amazonlager anschaut, ist es dann so schwer vorstellbar, dass immer mehr Tätigkeiten durch Maschinen ersetzbar werden? Selbstreinigende Toiletten gibt es schon jetzt, selbst Pflegeroboter werden in Japan bereits eingesetzt.


Vielleicht dauert der flächendeckende Einsatz noch länger als gedacht, aber ist es denn nicht mal an der Zeit, sich langsam mal darüber Gedanken zu machen?


Zum Thema soziale Menschenrechte hat es meiner Meinung nach Eberhard Schultz ( Menschenrechtsanwalt und Vorsitzender der Eberhard-schultz-stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation) ganz treffend formuliert: „Ohne rechtliche Verankerung der sozialen Menschenrechte wird es im Deutschland des 21. Jahrhunderts keine soziale Gerechtigkeit geben und keinen Sozialstaat, der diesen Namen verdient.“


Soziale Menschenrechte sind juristische Instrumente zur Absicherung eines menschenwürdigen Lebens für alle, die seit 1966 im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte von 1966, dem sog. UN- Sozialpakt, konkretisiert und damit völkerrechtlich verbindlich geregelt sind.

Konkret beinhalten sie:


  • Das Recht auf Arbeit, gerechte Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn, Freizeit, Koalitionsfreiheit, Art. 6-8

  • Das Recht auf soziale Sicherheit, Art. 9

  • Das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard bezüglich Ernährung, Bekleidung und Wohnung, Art. 11

  • Das Recht auf ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Gesundheit, Art. 12

  • Das Recht auf Bildung, Art. 13, 14

  • Das Recht auf Freiheit des Kulturlebens, Art. 15

https://sozialemenschenrechtsstiftung.org/menschenrechte/soziale-menschenrechte.html



Das BGE ist einfach nur ein besseres Hartz4? Immerhin, es wird Zeit die Sanktionen abzuschaffen; anlässlich des 70. Geburtstags des Grundgesetzes wäre das ein passender Zeitpunkt. Wir werden bald sehen wie das Bundesverfassungsgericht entscheidet.


Bleibt es Armut oder nicht? Ich denke, da hat jeder eine andere Definition. Es gibt ja auch Menschen, die sich in unserem System frei fühlen und die eigene Empfindung ist hierbei ja wohl ausschlaggebend. Für mich sind sie es nicht.


Wie ich schon sagte halte ich das BGE nicht für die Allzwecklösung, aber aus meiner Sicht gäbe es viel zu gewinnen.
 

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Warum wird so an der Arbeit festgehalten? Meine persönliche Vorstellung von einer angemessenen Arbeitswoche wären jeweils 4-6 Stunden an 3 oder 4 Tagen.
Der Motor "Wirtschaftswachstum" ist ein ganz wichtiger. Ohne diesen wird es uns ansonsten allen sehr schnell schlecht gehen. Und damit meine ich nicht die Heulerei "buuuuuh, ich bekomme kein BGE", sondern "Ach du Schande, keine Sozialleistungen mehr, keine Zuschüsse, etc.?".

Und diesen Motor hält man halt nicht so wirklich gut damit am Leben, dass wir alle nur noch Teilzeit Jobs haben, also wirtschaftlich nur noch die Hälfte leisten", aber dann bitte zusätzlich das BGE, damit ich mit mehr Freizeit, sogar mehr Geld netto zur freien Verfügung habe!

Ehrlich, fällt dir nix auf? :confused:

Man muss sich hier wirklich veräppelt fühlen...
 
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