Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Amatio

Aktives Mitglied
Nein, dann wanden Unternehmen wo es möglich ist ins Ausland ab. Du hast echt ein Faible für die Vernichtung von Wohlstand in Deutschland.
Nein, die wandern nicht aus Deutschland ab, weil hier die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft hervorragend sind.
Und ich habe echt ein Faible für die Steigerung des Wohlstandes in Deutschland.
Deshalb bin ich für das BGE!
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Hm. Wie soll man das im Feld auch prüfen? Es gibt ja kein BGE. Klar ist Hartz belastend (für die meisten) mit den ganzen Auflagen, Terminen, Amtsbesuchen etc.

Aber bedingungslos Geld zum Leben? Ohne die o.g. negativfaktoren? Wer sagt dass nicht Arbeiten dann immer noch so belastend ist? Ich kann mir das schon vorstellen, dass diese Variante für viele einen gewissen Reiz hätte verglichen mit ALG
Es kommt auf die bedingungen an, die man stellt! In erster Linie ist man ja ein Mensch, und hat ein Recht auf Menschenwürdige behandlung auch wenn man nicht arbeitet.
Also ich finde das Konzept des BGE generell in Ansätzen nicht schlecht, bin aber prinzipiell der Meinung, dass das nicht die richtige Lösung ist. Meine persönliche favorisierte Lösung wäre eine grundliegende Reform des Arbeitslosengeldes.
Und dabei würde ich Ansätze und ideen des BGE mitnehmen, aber auch Ansätze anderer Sozialhilfesysteme. Also eine Mischung.
DAS BGE hat nur deswegen so einen schlechten Ruf, weil es sich als Schlagwort für eine Art "Klassenkampf" eignet: Wooozzzz? Da kriegt jemand geld geschenkt?
Aber was wir wirklich brauchen wäre doch ein gut durchdachtes und faires Sozialhilfesystem MIT einer art "Basissicherung", das es möglich macht, menschenwürdig und OHNE sich komplett nackt zu machen zu leben, aber das eben auch die Möglichkeit schafft, da wieder raus zu kommen und zu wollen. UND das auch ein Signal an Arbeitgeber ist, ihre Jobs nicht gar zu unterirdisch zu machen.
Auch was ich weiter oben geschrieben habe: Also dass die reale Lebensarbeitszeit eine Rolle spielen MUSS wäre für mich ein wichtiger Eckpunkt. Ein weiterer wäre zB dass alle einzahlen: Also auch Selbständige und Beamte.
Dafür würde ich stärker die Möglichkeit lassen, sich das Geld selber einzuteilen, denn das schafft in meinen Augen mehr Motivation, als so wie es gerade ist und es schließt einige Lücken, bei denen gigantische Betrügereien möglich sind (Stichwort: Heruntergekommen Wohnungen, die der Staat überteuert finanziert). je einfacher und klarer ein System ist, desto schwerer kann man betrügen.

DAS wäre so mein Denkansatz. Also eine Art Mischung aus vielen dieser Aspekte.
Vom BGE finde ich vor allem richtig, dass man eben nicht klein klein alles mögliche an Bedingungen hat, die letztlich auch nur ein paar Pfennig hin oder her ausmachen aber demütigend für die Empfänger sind: gedemütigt werden sollte KEINER.
Wer von einem System gedemütigt wird, der neigt doch auch viel eher dazu, es zu bescheißen.
Also Eigenverantwortung und eine gewisse Freiheit, wofür man sein geld ausgibt, halte ich für wichtig und dass das gut ist zeigt sich doch in anderen ländern.

mal ein kleines Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. eine gute Freundin von mir war wegen Corona in hartz 4 gerutscht. Sie hat also eine Weile Leistungen bezogen und musste die dann immer wieder neu für -ich glaube 6 Monate- beantragen. kurz nachdem sich dann wieder einmal 6 Monate bewilligt bekommen hatte, bekam sie einen Job, den sie nach 2 der bewilligten 6 Monate antreten konnte. Also sie braucht hartz nur noch für 2 aber nicht mehr für 6 Monate.
Das teilte sie natürlich gern dem Amt mit: hey, ihr müsst mir nur noch 2 Monate zahlen, die letzten 4 Monate könnt ihr behalten. Alles supi würde der Otto Normalverbraucher sagen, oder?
neeee nicht mit dem Amt!
mal abgesehen davon dass sie vom Amt ein höchst unfreundliches Schreiben ohne Anrede bekam, wurde sie dazu aufgefordert, gefälligst die vollen 6 Monate zu nehmen und weiterhin alle ihre sonstigen Eingaben und Ausgaben anzurechnen und Auflagen einzuhalten. und sie musste sich sogar weiterhin bewerben, weil ihr sonst die Leistungen gekürzt würden. (sie aber dann die volle Höhe hätte zurückzahlen müssen, die bewilligt wurde)
Es wurde ihr dann klar gemacht, was ihre "Mitwirkungspflicht" wäre und wehe wenn sie nicht genauso spurt und weiterhin die Hosen runterlässt. Sie musste also kompliziert alles was sie in den 4 Monaten verdient und auch ausgegeben hat weiter angeben und sich an Auflagen halten, obwohl sie einen festen Job hatte. (Dass sie umziehen musste für den Job führte dann zB zu Problemen, denn sie hatte ja eine Auflage bzgl des Wohnsitzes und der Wohnungsgröße, aber warum soll man in einer kleinen Butze wohnen bleiben nur weil das Amt einem sonst leistungen kürzt, die man eigentlich garnicht mehr will? Oder dass sie eine "Fortbildung" nicht machen konnte, weil sie ja arbeitete, war auch nicht einfach zu vermitteln)
Und dann musste sie HINTERHER natürlich entsprechend zurückzuzahlen. (Aber ihr wurde gedroht: Wenn sie Auflagen nicht einhält- was sie ja unter Umständen garnicht kann, denn sie war ja wieder in Arbeit- würde ihr das hartz, das sie garnicht brauchte - gekürzt, sie müsste es aber in voller Höhe zurückzahlen, als HÄTTE sie es bekommen, denn es war ja bewilligto_Oo_O)
Also letztlich hat man sie noch 4 Monate weiter gegängelt und ihr Auflagen gemacht nur weil man ihr Zahlungen leisten wollte, die sie garnicht haben wollte.
und das beste:
Rein rechnerisch war es dann möglich gewesen, dass sie hinterher die Rückzahlungen nicht hätte stemmen können. (Weil sie ja theoretisch mehr hätte zurückzahlen müssen, als sie bekommen hätte, wegen nicht eingehaltener Auflagen).
Also bot man ihr vom Amt für diesen fall noch weitere Zahlungen an, um dann in den darauf folgenden nächsten 6 Monaten die Rückzahlungen abstottern zu können....
Wer das jetzt nicht kapiert und den Kopf schüttelt ist wohl nicht allein!
Also bitte sagt mir jetzt keiner ,dass SO die Motivation zur Arbeit aussieht und dass das einfach und unbürokratisch ist.
ich meine: was ist mit einem System kaputt, das DERART verquer ist? DAs ist doch ein Schildbürgerstreich. Das System ist zu bürokratisch, zu kompliziert und zu teuer. und es sabotiert sich selbst.
Dass man unter solchen bedingungen vielleicht irgendwann keinen Bock mehr hat zu arbeiten (vor allem dann, wenn es nicht viel mehr einbringt) und resigniert, ist klar.
Es muss eine Vereinfachung her, das bisherige System ist einfach gescheitert, bzw passt nicht mehr zur heutigen Lebensrealität.
DAS motiviert doch viel mehr, also ständig mit Sanktionen zu winken, weil man seine heizkosten noch nicht eingereicht hat.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Man bekommt im Schadensfall auch nicht mehr von seiner Versicherung ausgezahlt, nur weil man viele Jahre keinen Schaden hatte.
Öhm, doch- natürlich:unsure:
Es wird doch honoriert, wenn man jahrelang keinen Schaden hatte, dadurch, das man eben andere Schadenfreiheitsklasse hat und niedrigere Beiträge zahlt.
Bei Versicherungen kommt der "Bonus" für "gute Mitarbeit" halt durch niedrigere beiträge uund beim ALG müsste er über die Auszahlung kommen, aber im Prinzip ist es das gleiche.
 

Rose

Urgestein
mal ein kleines Beispiel aus meinem Bekanntenkreis. eine gute Freundin von mir war wegen Corona in hartz 4 gerutscht. Sie hat also eine Weile Leistungen bezogen und musste die dann immer wieder neu für -ich glaube 6 Monate- beantragen. kurz nachdem sich dann wieder einmal 6 Monate bewilligt bekommen hatte, bekam sie einen Job, den sie nach 2 der bewilligten 6 Monate antreten konnte. Also sie braucht hartz nur noch für 2 aber nicht mehr für 6 Monate.
Das teilte sie natürlich gern dem Amt mit: hey, ihr müsst mir nur noch 2 Monate zahlen, die letzten 4 Monate könnt ihr behalten. Alles supi würde der Otto Normalverbraucher sagen, oder?
neeee nicht mit dem Amt!
mal abgesehen davon dass sie vom Amt ein höchst unfreundliches Schreiben ohne Anrede bekam, wurde sie dazu aufgefordert, gefälligst die vollen 6 Monate zu nehmen und weiterhin alle ihre sonstigen Eingaben und Ausgaben anzurechnen und Auflagen einzuhalten. und sie musste sich sogar weiterhin bewerben, weil ihr sonst die Leistungen gekürzt würden. (sie aber dann die volle Höhe hätte zurückzahlen müssen, die bewilligt wurde)
Es wurde ihr dann klar gemacht, was ihre "Mitwirkungspflicht" wäre und wehe wenn sie nicht genauso spurt und weiterhin die Hosen runterlässt. Sie musste also kompliziert alles was sie in den 4 Monaten verdient und auch ausgegeben hat weiter angeben und sich an Auflagen halten, obwohl sie einen festen Job hatte. (Dass sie umziehen musste für den Job führte dann zB zu Problemen, denn sie hatte ja eine Auflage bzgl des Wohnsitzes und der Wohnungsgröße, aber warum soll man in einer kleinen Butze wohnen bleiben nur weil das Amt einem sonst leistungen kürzt, die man eigentlich garnicht mehr will? Oder dass sie eine "Fortbildung" nicht machen konnte, weil sie ja arbeitete, war auch nicht einfach zu vermitteln)
Und dann musste sie HINTERHER natürlich entsprechend zurückzuzahlen. (Aber ihr wurde gedroht: Wenn sie Auflagen nicht einhält- was sie ja unter Umständen garnicht kann, denn sie war ja wieder in Arbeit- würde ihr das hartz, das sie garnicht brauchte - gekürzt, sie müsste es aber in voller Höhe zurückzahlen, als HÄTTE sie es bekommen, denn es war ja bewilligto_Oo_O)
Also letztlich hat man sie noch 4 Monate weiter gegängelt und ihr Auflagen gemacht nur weil man ihr Zahlungen leisten wollte, die sie garnicht haben wollte.
und das beste:
Rein rechnerisch war es dann möglich gewesen, dass sie hinterher die Rückzahlungen nicht hätte stemmen können. (Weil sie ja theoretisch mehr hätte zurückzahlen müssen, als sie bekommen hätte, wegen nicht eingehaltener Auflagen).
Also bot man ihr vom Amt für diesen fall noch weitere Zahlungen an, um dann in den darauf folgenden nächsten 6 Monaten die Rückzahlungen abstottern zu können....
Wer das jetzt nicht kapiert und den Kopf schüttelt ist wohl nicht allein!
Also bitte sagt mir jetzt keiner ,dass SO die Motivation zur Arbeit aussieht und dass das einfach und unbürokratisch ist.
ich meine: was ist mit einem System kaputt, das DERART verquer ist? DAs ist doch ein Schildbürgerstreich. Das System ist zu bürokratisch, zu kompliziert und zu teuer. und es sabotiert sich selbst.
Dass man unter solchen bedingungen vielleicht irgendwann keinen Bock mehr hat zu arbeiten (vor allem dann, wenn es nicht viel mehr einbringt) und resigniert, ist klar.
Es muss eine Vereinfachung her, das bisherige System ist einfach gescheitert, bzw passt nicht mehr zur heutigen Lebensrealität.
DAS motiviert doch viel mehr, also ständig mit Sanktionen zu winken, weil man seine heizkosten noch nicht eingereicht hat.
Das wäre ein Fall für einen Anwalt gewesen. Alter, die sind doch nicht mehr ganz frisch im Kopf.

Nach langer Krankheit und auslaufen vom Krankengeld, habe ich einen neuen Job gefunden. Ich wäre einen Monat "arbeitslos" gewesen. Ich wollte halt Krankenversichert sein. Das war alles so kompliziert und dämlich, da sich zu der Sachbearbeiterin sagte, das mir den Schuh aufblasen kann. Hab dann die Krankenkasse selber bezahlt für einen Monat und mich auf meinen neuen Job vorbereitet.
Die haben mir auch schon Ärger gemacht, weil ich mit meinem besten Freund zusammenwohne. Sie wollten ihm kein Geld geben, weil wir ein Paar wären und ich für ihn aufkommen muss. Das ich lesbisch bin und er Schwul, hat die nicht gejuckt. Nach langem hin und her .... bekam ich dann einen Brief wo man mir sagte, das eine Klage Erfolg hätte, aber sie trotzdem Recht hätten. Ein Glück haben dann seine Eltern ihn finanziell unterstützt. Für so einen hirnrissigen Mist muss man deine wertvolle Zeit und Kraft verschwenden.

Hab auch mal nen Brief bekommen, das ich 2,57€ zu viel an Leisungen erhalten habe. Briefe verschickt die Post ja gratis LUL.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Du hast dir dein Studium komplett selbst finanziert?

Die Leute strömen in die Städte wegen der Arbeit, weswegen dort die Mieten explodieren. Man kann sich gar nicht mit jedem Job hier seinen Lebensunterhalt selbst finanzieren.
Ich glaube, man muss auch bei Studenten komplett anders rangehen: Das kann man null vergleichen.
Also ein Student, der WIRKLICH heute komplett von 1000Euro lebt und keine sonstigen Unterstützungen hat und sich das komplett selber erarbeitet dürfte in der Tat selten sein. Ich kenne keinen!
Und wenn es sowas gibt:
Das ist nur in wenigen Studiengängen überhaupt möglich. Also ich hatte zB damals im Studium 40 Wochenstunden Präsenzunterricht. Dazu kam dann noch die Vorbereitung, lernen und fahrzeiten usw.
Da wäre es unmöglich gewesen noch 1000 Euro zu erwirtschaften.
Die meisten Studenten haben IRGENDWO natürlich Vergünstigungen: Sei es vom Staat oder von den Eltern.
Also ich kenne KEINEN Studenten, der wirklich alles komplett zahlen musste, wie ein "Nicht-Student": Versicherung (man ist doch bei den Eltern verischert oder hat zumindest eine günstige Studentenversicherung)? Was ist mit dem Kindergeld? Vergünstigte Fahrkarte? Zimmer im Wohnheim?
All das spielt doch auch eine Rolle. Man kann die Situation eines Studenten nicht mit anderen vergleichen.
Außerdem: Einem Studenten ist es ja durchaus mal zuzumuten, ein paar jahre in einem ranzigen WG-Zimmer zu wohnen, aber das von jemandem zu erwarten, der zB mit 50 arbeitslos geworden ist, ist schon eine andere Nummer.
Vor allem weil man als Student weiß: Es geht vorbei!
 

Empty

Mitglied
Zudem wäre es ein prima Anreiz, sich auch ohne Zwang um jeden noch so blöden Job zu bemühen, weil "wenn ich nochmals 2 Monate arbeite, kriege ich wieder ein Jahr voll und damit 10€ mehr, falls ich wieder arbeitslos werde".
Dieses Ziel wird doch übererfüllt. Der Gasprom-Kanzler hat es doch verkündet, dass dies das Ziel von Hartz4 war und wir dank diesem den besten Niedriglohnsektor Europas haben, weil man wirklich jeden Mist, den man als Job werten kann, ausüben soll... Nichts bleibt unversucht: Hätte ein Gericht dies nicht gestoppt, hätte ein Jobcenter in Deutschland sogar eine Frau auf den Strich geschickt... Ist ja "zumutbare Arbeit" (weil alles zumutbar ist).

Protestantische Arbeitsethik lässt grüßen: Entweder man arbeitet oder man kommt in die Hölle... (So wie Jesus, der Bettler, der nie in seinem Leben "gearbeitet" hat?) Und wer besonders viel arbeitet (z.B. weil ein Job nicht reicht) und wegen Karouchi schneller stirbt, kommt dann (vielleicht) sogar schneller in den Himmel. :rolleyes:
 

Rose

Urgestein
klar junge, das sagst du dann mal den pflegern und pflegerinnen, die gerade unseren A**** retten und dafür lustiges klatschen bekommen.

und du kannst mal rose fragen, wie hoch die wertschätzung in ihrem job ist.
Welche Wetschätzung? Ich wurde erst letzten Sa. angeschrien, weil Abends um 20.12 keine Weizenbrötchen fürs Sonntagsfrühstück mehr da waren. Auch wurde ich als unfähige dumme Ku beschimpft, als ich nach 7 Std. dauerkassieren 20 cent zu wenig rausgegeben habe.
 

Saskia

Aktives Mitglied
klar junge, das sagst du dann mal den pflegern und pflegerinnen, die gerade unseren A**** retten und dafür lustiges klatschen bekommen.

und du kannst mal rose fragen, wie hoch die wertschätzung in ihrem job ist.
Na "klar Junge" hört sich wirklich sehr abschätzend an.
Zum Glück sind nicht alle Menschen so.
Viele - nicht alle - schätzen anderer Menschen Tätigkeit, egal was sie tun.
Die Wertschätzung kommt sehr oft von innen, vom Teamleiter oder Chef, oder auch von außen von freundlich gesinnten Menschen. Wichtig sind bei jeder Tätigkeit die Sozialkontakte, die freundlichen und wohlgesonnenen. Jeder weiß natürlich dass auch Arbeit nerven kann und stressig ist.
Trotzdem sollte man versuchen die positiven Seiten, bei allem was man tut zu sehen.
Eine miesepetrige unfreundliche negative abschätzende Bewertung bei allen Jobs, egal wie schwer oder leicht sie sind ist für niemanden hilfreich.
 

Rose

Urgestein
und das kannst du unterscheiden, ob jemand wegen burn out, sozialen ängsten oder sonstigem auf der couch liegt oder einfach faul ist? was ist denn faul? definiere das doch mal!

ganz sicher gibt es die leute, die sich in der hängematte ausruhen auf kosten anderer. die gibt es natürlich, aber die finanzierst du sowieso. und da kann ich dir nur sagen, menschen kommen mit sehr wenig zurecht und wer die soziale hängematte ausnutzt, der passt sich an. und der wird über schwarzarbeit und andere möglichkeiten auch immer genug zum leben haben.

dann gibt es aber den großen teil von menschen, die einen schwierigen zugang zum bildungssystem hatten. wer in diesem system aufwächst, fehlt es an mut, an hoffnung, überhaupt daran ein gefühl zu bekommen, was es heißt, einen guten job zu haben und sich was leisten zu können.


oder sie haben schlechtbezahlte jobs, irgendwann zwischendrin den tritt verloren und müssen damit klar kommen, dass leute sie abwertend behandeln. wertschätzung drückt sich in dieser gesellschaft auch über die lohnhöhe aus. wer im strom schwimmt, kann leicht von würde reden. schlechte bezahlung, abwertung, das macht was mit den leuten, das macht sie krank. depressiv. und dann kommt es dazu, dass einige sagen, danke, hab genug, ich leb jetzt von hartz iv. wenn du lange und oft genug gef*** wurdest...........

ich kann jede alleinerziehende mutter verstehen, die lieber von hartz iv lebt und sich gar nicht den stress antut mit arbeiten und arbeitgebern die bei der einstellung schon sagen, ach sie sind ja sowieso dauernd nicht da weil das kind krank ist. dann geht man doch lieber schwarz putzen.

und wie schnell man in hartz iv landet und von dort nicht mehr rauskommt, acuh weil diese menschen einen schlechten ruf haben. ein langzeitarbeitsloser kann ja nur ein fauler sack sein. da schaut keiner genau hin, warum das so ist. du bekommst keine wohnung ,du kannst nicht teilnehmen am sozialen leben, im zweifelsfall musst du bei der tafel um basics wie essen betteln.

es sollte bekannt sein, dass der ständige kampf ums überleben psychisch krank macht und wenn man psychisch krank ist, rutscht man erst recht in die armut ab.

ich weiß, ihr wollt das nicht hören über euer heiliges system, aber wenn man einmal in dieser spirale ist, wird alles getan, dass man da nicht wieder raus kommt. ich habe so lange darum gekämpft, dass ich wieder arbeiten gehen kann. und es ist eben so, ich bin krank, also kann ich keinen vollzeitjob machen. nur von einem teilzeitjob auf niedrigstem lohnniveau kann niemand leben. also muss ich jetzt ausrechnen, wenn ich arbeiten gehe, habe ich dann am ende weniger geld? weil die abzüge die ich habe, da würdet ihr nur weinen. wo ist denn da die anregung wieder zu arbeiten? in die behindertenwerkstatt darf ich, die kriegen 120 euro für die gleiche arbeit, die jemand in der autoindustrie am band macht. einziger vorteil, man darf öfter krank machen. und ich habe noch glück, ich bekomme grundsicherung, für mich ist es egal, wenn ich es nicht schaffe.

es gibt menschen, die aufgrund von einer erkrankung in erwerbsunfähigkeitsrente gehen. und man denkt, klasse, dann kann man in ruhe gesund werden. nur sobald man gesund ist oder sich so fühlt, und wieder arbeiten geht, verliert man den anspruch auf eu-rente. schafft man den job nicht, landet man in hartz iv bzw. grunsicherung. ich kenne einige, für die ist der weg ins arbeitsleben versperrt.

so läuft unser system.

es ist ganz schön arrogant hier ständig zu betonen, wer arbeiten geht, darf natürlich über das leben von denen bestimmen, die das nicht tun. was ist das? gier? neid? anstatt mal hinzuschauen, warum wollen die leute nicht arbeiten!

menschen sind nicht so geschaffen, dass sie den ganzen tag biertrinkend auf der couch RTL II schauen (wobei, das ist wohl ja auch eher das programm der hartarbeitenden bevölkerung, die sich überlegen fühlen wollen). aber reden wir mal über die leute, die dort vorgeführt werden. die sind entweder kognisitiv eingeschränkt. und die bräuchten zusätzliche hilfe und auf sie zugeschnittene jobs. oder sie sind psychisch krank. depressiv. das system macht menschen krank. da hat man menschen jede hoffnung genommen, die wissen, die haben nie eine chance aus diesem elend rauszukommen. und dann geben die auf.

was ist denn faulheit?
bei google steht:
Was steckt hinter Faulheit?


Faulheit ist Ausdruck unseres an sich sehr cleveren und nachvollziehbaren Wunsches, mit dem kleinstmöglichen Aufwand und am besten so schnell es geht, zu bekommen, was wir wollen. Je mehr wir etwas wollen, umso größer ist üblicherweise der Aufwand, den wir in Kauf nehmen, um es zu erreichen.


also sind wir alle faul. ich kenne niemand, der nicht den kleinstmöglichen aufwand einsetzt. das ist eigentlich in der tat clever. und faulheit im sinn von nichts arbeiten, nur rumliegen, hat ein gegenstück, den fleiß. wer fleißig ist, kann auch faul sein. als ausgleich, und das ist wichtig, um kräfte tanken zu können.

menschen brauchen arbeit, gerade in unserem system. weil eigentlich sind wir produktive, kreative wesen und wir wollen dazugehören. aber wenn man eine parallelgesellschaft schafft, indem man ganze ghettos anlegt, natürlich wollen die leute da nicht raus, vor allem nicht die zweite, dritte .......... generartion. das ist ihre peergruppe. die gehören gar nicht zur arbeitenden bev.ölkerung.

selbst schuld, wenn man so viele menschen ausgrenzt, dass die nicht zurück ins system wollen. sagt einem eigetnlich der gesunde menschenverstand oder aber soziologische studien.

wir sind in einer phase wo wir was ändern müssen. unbedingt. schon aus umwelttechnischen gründen. wir können uns das gar nicht leisten einen teil der bevölkerung so unterdrückt und arm zu halten, dass die keine andere wahl haben, als sklavenarbeit in indien oder afrika zu unterstützen. oder dreckschleudern als auto zu fahren.

wir sind lange schon drüber hinaus, wachstum um jeden preis, ständige selbstoptimierung, schneller, höher, weiter. wir können so nicht weitermachen!

aber zufriedenheit, das können wir als maßstab nehmen, bist du zufrieden mit deinem leben? glücklich? ich meine, du hast einen tollen job.

ich weiß, was fasele ich da von glück und zufriedenheit? da kommt dann komischerweise immer das argument, ach du willst doch nur in der sozialen hängematte chillen. und anders kann man kein glück erreichen? nicht durch arbeit? durch menschengerechte arbeitsplätze und arbeiteszeiten? durch faire bezahlung? wenn wir anfangen menschen mit wertschätzung zu behandeln, gerecht zu verteilen. und mal anschauen, welchen wert hat arbeit eigentlich? und da müssen wir klar sagen, im zweifelsfall können wir auf die schreibtischtäter verzichten. nicht aber auf die eines pflegers, einer pflegerin. müllleute, putzleute, supermarktverkäufer. alle wichtiger als die leute, die sich jetzt so in der mittelschicht rumtreiben. nur das spiegelt sich nicht mal im ansatz in der bezahltung wieder. und das ist ungerecht.

und vielleicht verdiene ich nicht mal die hälfte, ach ein drittel von dem, was mancher hier am monatsende auf dem konto hat, aber ich komme am ende des tages nach hause und kann sagen: "Wow, geiler Tag! Ich habe was bewegt, die Welt ein Stück besser gemacht." und das ist für mich viel mehr wert.

Was macht die superelite des landes? Steuern zahlen, was ja so sozial ist, weil damit können wir jetzt unseren nächsten Krieg finanzieren. Beide Daumen hoch.
Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke
Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke Danke
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben