Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also was halt wirklich extrem gesucht wird ist das klassische Handwerk. Also vom Dachdecker bis zum Bäcker: Wenn Du da einigermaßen an Arbeit interessiert bist, findest Du auch was.
Der Punkt bei vielen Jobs ist halt: Sie werden zwar gesucht, aber sie werden eben nicht entsprechend ihrer Leistung und ihrer Notwendigkeit bezahlt. Natürlich bleibt da dann viel unbesetzt. Bestes beispiel sind da halt die Pfelegekräfte: Wir brauchen sie ..dringend, aber wir wollen sie nicht entsprechend ihrer Wichtigkeit und ihrer Leistung bezahlen.
Und dann gibt es auch noch eine gewisse Schicht an Jobs, die braucht man eigentlich garnicht in dieser menge, aber sie werden trotzdem eigentlich viel zu gut bezahlt (ZB Immobilienmakler), weil sie halt in irgendwelchen Nischen sich ihre Sonderbedingungen gesichert haben.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Ein spannendes Thema.
Aber glaubt wirklich jemand, dass man mit BGE keine Wohnungsnot hätte? Oder auch nur ein klein wenig Armut reduzieren könnte?
Die 1000 Euro hätte schließlich jeder als Extra auf dem Konto, würde also niemanden einen Vorteil bringen.
Das Argument mit den gerechten Löhnen zieht leider auch nur bedingt.
Da könnte man auch 20 € Mindestlohn einführen.
Denn mit steigenden Löhnen, steigen selbstverständlich auch die Preise. Und wenn das Gehalt um 1 € ansteigt, muss der Unternehmer die Dienstleistungen um 1,50€ erhöhen.
Bleibt also am Ende von der Lohnerhöhung nix übrig.
Beim BGE würde das doppelt durchschlagen. Da unbeliebte Jobs wie Müllabfuhr, Handwerk, Pflege plötzlich viel teurer würden, könnten das viele einfach nicht mehr bezahlen.
Also müsste der Staat noch mehr subventionieren, damit diese Arbeit trotzdem geleistet werden kann.
Kostendeckend wäre es bestimmt nicht.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Naja, wenn das so ist, warum nehmen wir dann den Besserverdienern nicht etwas des üppigen Gehalts und geben es den Leuten die weniger verdienen?
Ich meine, dann haben die halt bisschen weniger, aber hey, die machen es ja sicher auch nicht des Geldes wegen, sondern darum um stolz auf die eigene Leistung sein zu können und einfach das schöne Gefühl zu haben, was getan zu haben.
Du verdrehst mir die Worte im Mund. Ich habe nie gesagt, dass Menschen nicht des Geldes wegen arbeiten. Ich habe gesagt, dass sie nicht nur des Geldes wegen arbeiten.
 
G

Gelöscht 63394

Gast
Also was halt wirklich extrem gesucht wird ist das klassische Handwerk. Also vom Dachdecker bis zum Bäcker: Wenn Du da einigermaßen an Arbeit interessiert bist, findest Du auch was.
Der Punkt bei vielen Jobs ist halt: Sie werden zwar gesucht, aber sie werden eben nicht entsprechend ihrer Leistung und ihrer Notwendigkeit bezahlt. Natürlich bleibt da dann viel unbesetzt. Bestes beispiel sind da halt die Pfelegekräfte: Wir brauchen sie ..dringend, aber wir wollen sie nicht entsprechend ihrer Wichtigkeit und ihrer Leistung bezahlen.
Und dann gibt es auch noch eine gewisse Schicht an Jobs, die braucht man eigentlich garnicht in dieser menge, aber sie werden trotzdem eigentlich viel zu gut bezahlt (ZB Immobilienmakler), weil sie halt in irgendwelchen Nischen sich ihre Sonderbedingungen gesichert haben.
Das ist es halt. Es werden doch v.a. Menschen gesucht, die schlecht bezahlte Jobs machen.
Dass Handwerker gesucht werden, weiß ich auch. Da weiß ich nicht wieviel die verdienen. Die einfachen Angestellten zählen aber bestimmt nicht zu den wirklich gut Verdienenden. Und Meister wiederum werden nicht so sehr gesucht.
Es werden v.a. billige Arbeitnehmer gesucht, die sich anstellen lassen zu schlechten Bedingungen.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Welche Berufe sind das denn konkret? In Krankenkassen und Banken kaufmännische Berufe? Es gibt eigentlich eher einen deutlichen Überschuss an Bürokaufleuten.
Ja an Bürokaufleuten vielleicht schon, aber nicht an Bankkaufleuten, Sozialversicherungsfachangestellten, Steuerfachangestellten usw.
Sind das keine beliebten Jobs? Da macht man sich nicht kaputt und die Hände bleiben sauber.
Anscheinend nicht mehr.
 

carrot

Aktives Mitglied
Ein spannendes Thema.
Aber glaubt wirklich jemand, dass man mit BGE keine Wohnungsnot hätte? Oder auch nur ein klein wenig Armut reduzieren könnte?
Die 1000 Euro hätte schließlich jeder als Extra auf dem Konto, würde also niemanden einen Vorteil bringen.
Das Argument mit den gerechten Löhnen zieht leider auch nur bedingt.
Da könnte man auch 20 € Mindestlohn einführen.
Denn mit steigenden Löhnen, steigen selbstverständlich auch die Preise. Und wenn das Gehalt um 1 € ansteigt, muss der Unternehmer die Dienstleistungen um 1,50€ erhöhen.
Bleibt also am Ende von der Lohnerhöhung nix übrig.
Beim BGE würde das doppelt durchschlagen. Da unbeliebte Jobs wie Müllabfuhr, Handwerk, Pflege plötzlich viel teurer würden, könnten das viele einfach nicht mehr bezahlen.
Also müsste der Staat noch mehr subventionieren, damit diese Arbeit trotzdem geleistet werden kann.
Kostendeckend wäre es bestimmt nicht.
Kommen eigentlich von den 1000 Euro noch die Krankenkassenkosten (gut Beiträge für die Rente und Arbeitslosenversicherung würde dann ja wegfallen) runter?

Wenn dem so ist, ist es eigentlich für einen Single, nichts anders als Hartz IV.

Singlehaushalte würde es so wohl weniger geben, da es ja wirtschaftlicher wäre die Wohnkosten in einer Familie oder Gemeinschaft zu teilen.

Da sich wie oben beschrieben auch die Preise erhöhen, ist das Realeinkommen ggf. noch geringer.
Für Leute die einen Job haben oder auch die arbeiten können ist es sicher zunächst nicht schlecht so eine Art Hartz IV zum Lohn obendrauf oder für Arbeitslose dazuverdienen dürfen ohne Anrechnung.
Zumindest solange die Inflation noch nicht so hoch ist aber die Leute, die nicht arbeiten können, würden so ja vor die Hunde gehen.

Aber davon ab, glaube ich nicht, dass das bedingungslos eingeführt würde, es ging dann alles über digitale Währung mit so einem Punkesystem wie in China.

Wer keine Punkte hat, kriegt das Einkommen vom Staat dann auch nicht (mehr).

Darauf sollten wir uns auf keinem Fall freiwillig einlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Empty

Mitglied
Die 1000 Euro hätte schließlich jeder als Extra auf dem Konto, würde also niemanden einen Vorteil bringen.
Das Argument mit den gerechten Löhnen zieht leider auch nur bedingt.
Da könnte man auch 20 € Mindestlohn einführen.
Denn mit steigenden Löhnen, steigen selbstverständlich auch die Preise. Und wenn das Gehalt um 1 € ansteigt, muss der Unternehmer die Dienstleistungen um 1,50€ erhöhen.
Bleibt also am Ende von der Lohnerhöhung nix übrig.
Beim BGE würde das doppelt durchschlagen. Da unbeliebte Jobs wie Müllabfuhr, Handwerk, Pflege plötzlich viel teurer würden, könnten das viele einfach nicht mehr bezahlen.
Also müsste der Staat noch mehr subventionieren, damit diese Arbeit trotzdem geleistet werden kann.
Kostendeckend wäre es bestimmt nicht.
Es gibt viele verschiedene Modelle. Auch die Höhe des BGE variiert. Auf welches bezieht sich deine Hypothese?

Zum Beispiel:
Angenommen jeder bekäme 1000€ und eine fiktive Person noch 500€ als Lohn für ihre Arbeit. Die Person hat vorher 1500€ Lohn bekommen. Inwiefern erhöht das die Preise des Unternehmers, wenn er 500€ Lohn direkt auszahlt und einen Anteil in den Topf zahlt, aus dem der Angestellte die restlichen 1000€ erhält (also wenn es eine 'gerechte' Formel ist, sogar weniger als 1000€, die der Unternehmer in den Topf zahlt), statt direkt 1500€ zu zahlen?

(Deine Argumentation mag beim Mindestlohn stimmen, beim BGE aber nicht unbedingt)
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
ich sehe sie schon kommen: Die Hundertschaften an Ärzten die lieber das BGE nehmen und ihre gut funktionierenden Arztpraxen an den Nagel hängen um die Omma zu pflegen. ;)
Die Ärzte werden wohl weiter arbeiten. Die haben aber auch was geleistet. Die haben ein anspruchsvolles Studium hinter sich und das sollte sich auch lohnen. Zudem wird der Lebensstil entsprechend sein. Aber wer weiß, wir haben eh Mangel und der ein oder Andere hat noch ein paar andere Ideen was er dann macht.

naja, wie Du immer so schön sagst: Das regelt dann der Markt. Dann muss man den entsprechenden Berufsgruppen eben den Lohn zahlen den sie brauchen, um eben doch wieder Brot zu backen und ihre Angehörigen gegen eine vernünftige Bezahlung fremdpflegen lassen können.
Wäre jedenfalls besser, als die Leute in prekäre Arbeitsverhältnisse zu zwingen, damit sie die Omma eben NICHT mehr pflegen. bzw sie von ebenso unterbezahlten Menschen notdürftig pflegen zu lassen.
Das läuft doch heute schon so. Finde ich keine Mitarbeiter, muss ich als Unternehmen was bieten. Die Pflege der Oma hat übrigens auch rein gar nichts mit prekären Arbeitsverhältnissen zu tun. Auch Gutverdiener haben kranke und alte Omas oder? Wer zahlt mein Gehalt wenn ich Oma pflege? Sind die Omas von schlechter verdienenden Menschen besonders pflegebedürftig?!?

Könnte halt dazu führen, dass sich die Prioritäten verschieben und man halt doch eher geneigt ist, dem Bäcker mehr zu zahlen, als dem Bankberater, oder dem Steuerberater, den man im Grunde vielelicht garnicht braucht.... freier Markt eben. Aber eben halt wirklich freier und nicht einer, der ganze Berufsgruppen künstliche von der Möglichkeit ,sich finanziell zu verbessern abschneidet.
Ein Brot oder Brötchen ist ein einfaches Produkt. Gehe ich zum Discounter bekomme ich ein Brötchen was passabel ist. Ich könnte heute schon auf den Bäcker verzichten. Hat "man" einen schlechten Steuerberater oder Bankberater, wird es schlimmere Konsequenzen haben. Ich zahle ja auch für die Qualifikation. Der Steuerberater muss sich durch alle möglichen Gesetze wühlen. Kann und will ich nicht. Ein Brötchen kann ich mir nach einem zehnminütigen Video auf Youtube selbst backen.

Die Arbeitskraft dieser Leute will man dann schon haben...wäre ja saublöd so ohne. Aber man will sie nicht entsprechend entlohnen.... Also es soll bitte schon Menschen geben, die erschwingliches brot backen, in Krankenhäusern arbeiten, die Haarre schneiden, aber diese menschen sollen bitte nicht den Anspruch haben auf eine einigermaßen vernünftige Wohnung in der nähe zum Arbeitsplatz und auf ein Gehalt, das ein wenig mehr ist als das allernötigste.
Also diesen Menschen besser keinen Leistungsanreiz schaffen? Sondern sie lieber an einem Punkt festhalten, wo sie gerade so überleben können? Hmpf...
Die Entlohnung hat sicherlich noch Potential nach oben, da bin ich ganz bei Dir! Der neue Mindestlohn von 12 Euro ist da übrigens schon mal eine sehr gute Sache!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben