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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Für weitere Antworten geschlossen.

Portion Control

Urgestein
Mit BGE kannst Du machen was immer Dir gefällt solange es im gesetzlich erlaubten Rahmen bleibt. Und mehr Kinder sind ja wünschenswert.
Wieso sind mehr Kinder dann noch wünschenswert? Es wird keine Rente mehr benötigt da ohnehin jeder durch das BGE abgesichert ist. Also muss auch niemand mehr diesen merkwürdigen Generationenvertrag befriedigen.
Ein Argument für das BGE war auch immer, dass es in kürze nicht mehr genügend Arbeit gäbe. Also ist es wohl besser die Bevölkerungszahl passt sich daran an.
Und 500 euro pro Nase bis zur Volljährigkeit sind kein Pappenstil. Auch das ist wieder so etwas wo man sich fragen muss wie das finanziert werden könnte.

Manche sind auch ziemlich vernagelt. Es gibt aber auch Unterstützung für das BGE aus der Wirtschaftselite: Der frühere Vorstandsvorsitzende von Siemens Joe Kaeser und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom Timotheus Höttges unterstützen das BGE. Die anderen brauchen wohl noch ein Weilchen, um es zu verstehen. Hätte ich die Chance, in einer Versammlung von Wirtschaftsführern die Vorteile des BGE für die Wirtschaft ausführlich zu erläutern, dann würde es danach nicht mehr lange dauern bis noch mehr DAX-Konzernchefs das BGE unterstützen. Da bin ich mir sicher. Sie müssen halt nur ein bißchen "open minded" sein. Dann läuft das.
Tut es auch. Dazu muß man allerdings die paradoxe Logik verstehen. Und daran hapert es in Deutschland leider gewaltig.
Das du einzelne Personen aufzählen kannst zeigt, wie wenige hinter dem BGE wirklich stehen. ;)
Grundsätzlich ist das leider alles zu spekulativ. Würden mehr Experten deine Meinung teilen, würde einer Umsetzung wenig im Wege stehen.

Die Tests waren nicht das Problem, sondern die Regierungen der USA und Finnlands wollten es einfach nicht. Das ist alles.
Die Tests waren weder ein Problem, noch in irgendeiner Weise hilfreich. Und das diese Länder das BGE nicht weiter thematisieren, dürfte ja Gründe haben.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Wieso sind mehr Kinder dann noch wünschenswert? Es wird keine Rente mehr benötigt da ohnehin jeder durch das BGE abgesichert ist. Also muss auch niemand mehr diesen merkwürdigen Generationenvertrag befriedigen.
Ein Argument für das BGE war auch immer, dass es in kürze nicht mehr genügend Arbeit gäbe. Also ist es wohl besser die Bevölkerungszahl passt sich daran an.
Absolut richtig. Zudem haben wir mit dem BGE eh keinen Platz mehr in Deutschland.

Der "1000er" fürs Nichtstun wird weltweit medial die Runde machen. Ich rechne mit Millionen von Menschen, die sich auch über geschenktes Geld freuen und sich auf den Weg zu uns machen.
 

carrot

Aktives Mitglied
Absolut richtig. Zudem haben wir mit dem BGE eh keinen Platz mehr in Deutschland.

Der "1000er" fürs Nichtstun wird weltweit medial die Runde machen. Ich rechne mit Millionen von Menschen, die sich auch über geschenktes Geld freuen und sich auf den Weg zu uns machen.
Durchaus möglich, es ist sowieso eine Frage der Zeit, bis das ganze System hier zusammenbricht.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Die Regierung z.B. in Finnland wollte es nicht behalten, weil es den eigentlichen Wunsch - dass unterm Strich mehr Menschen in Arbeit kommen, etwa weil sich welche selbstständig machen - nicht eingetreten ist. Die Menschen waren jetzt zwar nicht unbedingt faul auf dem Sofa geblieben, aber am Ende war es so, dass in etwa gleich viele nach wie vor von sozialen Leistungen (wie eben dem zeitweise gezahlten BGE) abhängig waren. Es wurden zwar Unternehmen gegründet, aber eher so 1-Mann Betriebe, die sich auch mehr davon trugen, dass der Eigentümer überwiegend vom BGE - lebte.

Man kam schlicht zu der Feststellung, dass es den BGE-Empfängern psychisch zwar in der Tat hilft, es dem Arbeitsmarkt selbst aber nichts bringt. Im Testversuch wurden zudem erst mal nur Leute begünstigt, die ohnehin bereits arbeitslos waren. Sprich: die Mehrkosten hielten sich in Grenzen.

Für mich ist das Ergebnis dieses Versuches daher, dass es am sinnvollsten wäre, schlicht die Gängelei von Hartz4 abzuschaffen. Dass man nach wie vor nur so wenig Geld bekommt, dass es gerade so zum Leben reicht. Man aber nicht mehr in sinnlose Schulungen gesteckt wird und man sich durchaus weigern dürfte, einen Job mit schlechten Arbeitsbedingungen anzunehmen. Sprich: Sanktionen abschaffen.
Dass man vielleicht auch etwas mehr Eigenvermögen haben darf, welches nicht zuerst aufgebraucht werden muss, sodass man nicht ganz am Boden sein muss, ehe man endlich Sozialleistungen beziehen kann. Dass ein kleines Eigenheim + 1000€/Lebensjahr auf der hohen Kante erlaubt bleiben. Man vielleicht auch großzügiger dazuverdienen darf, ehe das Geld gekürzt wird. Grundsätzlich sollten in meinen Augen die Kinder von Beziehern nicht finanziell herangezogen werden, wenn sie z.B. eine Ausbildungsvergütung bekommen oder einen Nebenjob haben.

Ich befürchte übrigens ebenfalls, dass ein BGE einen riesigen Sogeffekt auf Ausländer hätte. Damit will ich jetzt nicht gegen Ausländer wettern, wenn es mir finanziell schlecht ginge und ich würde hören, da gibt es ein Land, in dem kriegt man pro Monat einfach so viel Geld wie ich gerade im Jahr einfach so geschenkt, ich würde mich ebenfalls auf den Weg machen. Damit machen wir uns mit schuldig daran, wenn diese Menschen auf ihrem Weg hierher ums Leben kommen. Die Beziehungen zu unseren Nachbarländern würden dadurch sicher nicht besser. Apropos Nachbarländer: was machen wir, wenn auf einmal sämtliche Arbeitslose aus der ganzen EU sich plötzlich hier niederlassen wollen?
 

Rose

Urgestein
Absolut richtig. Zudem haben wir mit dem BGE eh keinen Platz mehr in Deutschland.

Der "1000er" fürs Nichtstun wird weltweit medial die Runde machen. Ich rechne mit Millionen von Menschen, die sich auch über geschenktes Geld freuen und sich auf den Weg zu uns machen.
Das machen die doch eh schon. Nicht umsonst steigen die Krankenkassen Beiträge usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 122046

Gast
Es wird so sein. Sollte dieses Grundeinkommen, das an sich dringend nötig ist, kommen, wird mans an anderer Stelle einsparen (müssen).
Generell denke ich, es ist die völlig falsche Zeit, solche Entscheidungen zu treffen - genauso, wie ich denke, es ist grad die völlig falsche Zeit für Tarifstreiks.
Wir haben derzeit echt andere Sorgen....
 

Portion Control

Urgestein
Die Regierung z.B. in Finnland wollte es nicht behalten, weil es den eigentlichen Wunsch - dass unterm Strich mehr Menschen in Arbeit kommen, etwa weil sich welche selbstständig machen - nicht eingetreten ist. Die Menschen waren jetzt zwar nicht unbedingt faul auf dem Sofa geblieben, aber am Ende war es so, dass in etwa gleich viele nach wie vor von sozialen Leistungen (wie eben dem zeitweise gezahlten BGE) abhängig waren. Es wurden zwar Unternehmen gegründet, aber eher so 1-Mann Betriebe, die sich auch mehr davon trugen, dass der Eigentümer überwiegend vom BGE - lebte.

Man kam schlicht zu der Feststellung, dass es den BGE-Empfängern psychisch zwar in der Tat hilft, es dem Arbeitsmarkt selbst aber nichts bringt. Im Testversuch wurden zudem erst mal nur Leute begünstigt, die ohnehin bereits arbeitslos waren. Sprich: die Mehrkosten hielten sich in Grenzen.
Also für mich spricht dieses Ergebnis des BGE Experiment durchaus Bände.
Im ersten Moment könnte man noch neutral behaupten, "okay, nix passiert". Dabei ist es in Wahrheit wesentlich ungünstiger.

Wenn sich die Leistungsbereitschaft bei Arbeitslosen nicht erhöhte, was geschieht dann erst mit den Menschen die bereits im Niedriglohnsektor beschäftigt sind oder auch sonst eher einen stressigen oder schmutzigen Job im Gegensatz zum Entgelt haben? Da kann ja dann schlecht jemand dabei sein der mit einem BGE mehr arbeitet. Nein, aber aufhören würden demzufolge eine ganze Menge.

Das ist für mich also auch keine Kleinigkeit, die man auf sich zukommen lassen könnte.
Sondern ein ganz wesentlicher Faktor der eine einzige Abwärtsspirale beinhaltet.

Es wäre nur logisch das die Leistungsbereitschaft einer Gesellschaft durch geschenktes Geld sinkt, nicht steigt. Das wird auch nicht durch blumige Worte kaschiert.
Aber Hauptsache die Leute sind fröhlicher und gehen gut gelaunt durchs Leben weil sie nicht mehr vom Amt gegängelt werden und sogar ein paar Euronen mehr haben.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Tun sie auch auch. Lohnerhöhungen treiben i.d.R. die Inflation an:
Ein reales Beispiel für die Lohn-Preis-Spirale war die Scala mobile in Italien. Hier wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Löhne vierteljährlich automatisch den (steigenden) Preisen angepasst, was eine verstärkte Inflation hervorrief, die 1980 nahezu 22 % betrug.
In dem Wikipedia-Artikel über die Lohn-Preis-Spirale steht aber auch, wie deren Wirkung vermindert oder sogar ganz neutralisiert werden kann:

- Durch scharfen Wettbewerb, denn dann läßt der Wettbewerbsdruck eine Abwälzung erhöhter Kosten für Unternehmen auf die Konsumenten über erhöhte Preise nicht zu.

- Und vor allem durch das Auffangen von Kostensteigerungen für Unternehmen durch Produktivitätssteigerungen, die mit dem BGE in nie gekanntem Ausmaß möglich werden.

Daher bestehen mit dem BGE gute Chancen, eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Ein Argument für das BGE war auch immer, dass es in kürze nicht mehr genügend Arbeit gäbe. Also ist es wohl besser die Bevölkerungszahl passt sich daran an.
Dieses Argument wird vor allem von dem Philosophen Richard David Precht ("Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?") immer wieder öffentlichkeitswirksam vorgetragen. Er hat sich auch mit dem BGE beschäftigt; allerdings noch nicht so lange und nur oberflächlich. Der Mann ist halt ein Dampfplauderer.
Denn tatsächlich ist die Kausalität genau umgekehrt: Nicht die massiv wegfallenden Arbeitsplätze durch die Digitalisierung erzwingen die Einführung eines BGE; sondern genau umgekehrt: Erst wenn das BGE schon da ist, wird dadurch erst die Digitalisierung und Rationalisierung in vollem Umfang möglich. Denn das heutige System mit seinen beiden massiven Bremsen* für die Steigerung der Produktivität läßt eine derartig massive Digitalisierung und Rationalisierung gar nicht zu.

* gesellschaftliche Bremse: Hohe finanzielle und emotionale Abhängigkeit der großen Mehrheit der Menschen von der Erwerbstätigkeit.
ökonomische Bremse: Die Löhne für einfache und zugleich körperlich anstrengende und stupide Tätigkeiten sind zu niedrig, so daß eine Übernahme dieser Tätigkeiten durch Maschinen wegen relativ höherer Kosten ökonomisch nicht möglich ist.

In der modernsten Branche unserer Wirtschaft, der IT-Branche, ist dieser Zusammenhang bestens bekannt. Deshalb ist dort auch die Unterstützung für das BGE sehr groß.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Es wird so sein. Sollte dieses Grundeinkommen, das an sich dringend nötig ist, kommen, wird mans an anderer Stelle einsparen (müssen).
Generell denke ich, es ist die völlig falsche Zeit, solche Entscheidungen zu treffen - genauso, wie ich denke, es ist grad die völlig falsche Zeit für Tarifstreiks.
Wir haben derzeit echt andere Sorgen....
Ich denke, dass das BGE eine Idee ist, welche man in 30-40 Jahren nochmal überdenken kann.
Jetzt gehen erstmal alle Babyboomer in Rente und es entsteht ein massiver Mangel - vor allem an qualifizierten Arbeitskräften.
Außerdem haben wir riesen Projekte und riesen Kosten, von Klimawandel über Digitalisierung bis Rente. Von Russland mal ganz zu schweigen.
 
Status
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