Da kann man sich ausrechnen was man für 500 Km berappen muss. Und das kann sich nun mal zusätzlich kein Niedriglöhner leisten, das ist nun mal Fakt.
Weißt du was ich in deiner Argumentation falsch und teils gerade zu unfair finde?
Du meidest es über Durchschnitte zu reden und konzentrierst dich ausschließlich auf Extreme. So extrem, dass sie schon unrealistisch sind.
Die Kombination, dass jemand Mindestlohn arbeitet
und dafür 500 km täglich pendelt ist so selten, dass es fast keinen Sinn macht darüber zu sprechen und sich Menschen wie Blaumeise hier zurecht darüber wundern, warum wir über 500 km Pendelstrecke sprechen.
Nur fährt eben leider nicht jeder exakt die 17 km, sondern sehr viele müssen weiter fahren bis zu 50 km, eine Strecke wohlgemerkt und das ist wirklich keine Seltenheit. Also geht deine Rechnung da schon mal nicht auf und das ist ja das Problem vor dem viele stehen, weil der Sprit ist doch nicht das ein zigste was ständig am steigen ist, da kommt doch noch mehr dazu und das alles zusammengenommen summiert sich eben auf. Irgendwann ist mal die Grenze erreicht, ist doch klar oder.
Wenn man eine Statistik analysiert, spricht man klassischerweise immer erstmal über Durchschnitte.
Im Anschluss schaut man sich die Abweichungen an.
Nehmen wir deine 50 km:
Wer die aktuell pendelt bezahlt bei durchschnittlich 200 Arbeitstagen im Jahr 100 km täglicher Strecke und 7 Liter Benzinverbrauch und Super Benzin für 1,95 € derzeit:
200 x 7 Liter am Tag x 1,95 = 2.730 € im Jahr. Davon geht allerdings die Pendlerpauschale runter von derzeit 321 €, also bleiben 2.409 € im Jahr oder rund
200 € im Monat.
Selbst wenn Sprit morgen satte 50 Cent mehr kosten würde, wären das auch "nur"
58 € im Monat mehr.
Und nun wirst du wieder Mindestlohnarbeiter und andere Beispiele nennen, welche sich deiner Meinung nach das alles nicht leisten können. Nur wirst du auch damit wieder Extreme aufwerfen. Der typische Pendler ist eher gut qualifiziert und arbeitet in Berufen mit durchschnittlichem bis eher deutlich überdurchschnittlichem Einkommen. Es pendeln typischerweise nicht die Reinigungskräfte und Friseure/innen, sondern eher die ITler und BWLer.
Also ja, du kannst Extreme konstruieren, die es gewiss irgendwo auf der Welt auch gibt -> Die Putzfrau, die täglich 500 km pendelt.
Der Durchschnittspendler pendelt aber eben nur 17 km. Und selbst wer mit 50 km deutlich über diesem Durchschnitt liegt, hat i.d.R. keine existenziellen Probleme durch Benzinpreissteigerung, weil wir bei dieser Gruppe nicht von den Ärmsten der Armen sprechen.
Die ganze Debatte um Benzinpreise empfinde ich als scheinheilig, weil die echten Kostentreiber und Probleme woanders liegen.
Ich habe vorgerechnet, dass ein Berufspendler mit 50 km 58€ im Monat (696 € im Jahr) mehr zahlt.
Dem gegenüber stehen Heizkosten, die sich verdoppelt haben! Und das trifft Menschen, die nicht mal einen Beruf haben! Das kleine Rentnerpaar, zahlt teil 1.000 € mehr an Heizkosten für ihr Häuschen. Dazu kommen inflationsbedingt diverse Mehrausgaben. Oft alleine 300-500 € mehr für Lebensmittel. Und das trifft die Ärmsten der Armen!
Dem Pendler (egal wie gut er verdient) wird jetzt über Steuergelder geholfen damit er weiterhin möglichst zum gleichen Preis Öl verbrennen kann. Steuergelder, die hintenrum natürlich wieder einkassiert werden, auch von den Menschen, die im o.g. Beispiel Heiz- und Lebensmittelkosten tragen müssen.
Weil der Autofahrer seine 30-60 € mehr im Monat nicht tragen will, sollen ihm jetzt alle Anderen helfen. Selbst Menschen, die sich kein Auto leisten können, zahlen damit über die Steuern die Autofahrten Anderer.
Und wenn ich wie du mal Extreme nennen darf: Der Rentner mit seiner Rente knapp über Existenzminimum subventioniert derzeit den Pendler, der in einem Vorstand 5.000 € netto verdient.