Andreas900
Sehr aktives Mitglied
Die Berechnungen gehen davon aus, dass das aktuelle Transfervolumen so besteuert würde und entsprechende Steuereinnahmen abwerfen würde. Faktisch werden aber gerade im Hochfrequenz- und Derivate Handel nur seine kleine Kursbewegungen gehandelt. Man kauft gehebelt große Summen um dann mit kleinen Kursbewegung von teils nur 0,1% seine Gewinne zu machen.
- Finanztransaktionssteuer: Die Idee der Finanztransaktionssteuer ist es, die aktuell als die wahrscheinlichste Lösung der Finanzierung erscheint. Dabei soll jede Finanztransaktion, wie beispielsweise eine Überweisung, der Handel von Aktien und anderen Wertpapieren sowie das Trading von Derivaten mit einem Satz zwischen 0,2 % bis 0,4 % besteuert werden.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Hochfrequenzahndel würde bei einer Besteuerung von 0,2 bis 0,4% vollkommen praktisch vollkommen zum Erliegen kommen. In Deutschland beträgt der Anteil des Hochfrequenzhandels am Handelsvolumen ca. 40 Prozent. Die Finanztransaktionsteuer würde also viel weniger einbringen als in den geschönten Berechnungen dargestellt.
Jegliche Geldtransaktion zu besteuern würde vermutlich den meisten Menschen missfallen und dazu führen, dass alternative Wege gesucht werden, etwa Barzahlungen, Kryptos oder Dienstleister, die solche Steuern nicht entrichten. Fraglich, ob man z.B. Paypal mit so einer Steuer überhaupt belasten kann. Und eine Klagewelle sehe ich da auch schon kommen.
Fraglich ist auch, ob dies ein richtiges Signal ist. Denn einerseits wollen wir ja dass Menschen investieren und auch privat vorsorgen. Aber nun soll das alles zusätzlich besteuert werden? Nicht zuletzt ein großer Wettbewerbsnachteil, weil diese Zusatzsteuer natürlich nur für Deutschland gilt. Da werden sich die Anleger fragen, ob sie überhaupt in Deutschland anlegen wollen, wenn es ohne so eine Steuer im Rest der Welt funktioniert.
Auch ist die statische Größe der Berechnung ein Problem. Wenn die Finanztransaktionen während einer Rezession geringer werden und weniger investiert wird, würde der Staat auch weniger durch die Steuer einnehmen. Überhaupt müsste er die Steuer vermutlich oft anpassen und was vermeintlich einfach klingt, endet in endloser Bürokratie. Wir kennen unseren Staat! Es wird zig Ausnahmen geben.
Die Steuer ist auch ungerecht, da sie nicht an der Wirtschaftskraft des Einzelnen anknüpft. Ein Millionär, der wenig kauft, wird wenig besteuert. Ein Normaler Mensch, der in irgendwas investiert, wird besteuert, selbst wenn sein Investment einen Totalverlust einfährt. Ich finde ein gerechtes Steuersystem sollte da Steuern erheben, wo Gewinne anfallen und nicht da wo nur Geld von A nach B wandert.
Tatsächlich würde die Finanztransaktionssteuer ja sogar bei den ärmsten Menschen erheben werden wenn diese Geld benutzen. Nur um es den Menschen dann hintenrum über ein BGE anders verteilt zurück zu geben. Und wir haben doch nun wirklich reich gelernt wie schlecht und ineffizent ein System ist, in dem Geld immer über den Staatsapperat fließt. Ganz zu schweigen von der Machtfülle, die sich ihm dadurch bietet.
Dazu passt auch die geplante Einführung eines digitalen EUROs. Totale staatliche Überwachung aller Finanztransaktionen, am besten Bargeldverbot, damit sich niemand der Steuer entziehen kann. Und Lenkung der Finanzströme nach gusto der Zentralbanken. Nur brave Staatsbürger bekommen dann noch Geld oder Kredite. Die Banken haben ja schon angefangen bestimmten Unternehmen, die nicht der grünen Staatsdoktrin folgen, nur noch unverhältnismäßig teure Kredite zu geben.
Hier hast du die Nachteile eigentlich bereits ausreichend genannt. Etwas zu besteuern, was wir eigentlich wollen und brauchen (Einsatz von Technologie) halte ich für noch dümmer als eine Finanztransaktionssteuer.
- Maschinensteuer: Bei der Maschinensteuer (auch: Wertschöpfungsabgabe) ist die Idee, den Einsatz von Maschinen zu besteuern. Das allerdings hat den Nachteil, dass sich die Berechnung äußerst schwierig gestaltet und dazu führen könnte, dass Unternehmen den Einsatz von Maschinen hinauszögern. Deutschland und der Rest von Europa könnte so noch schneller hinter Großmächte wie China oder USA fallen.