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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Portion Control

Urgestein
In Sachen Technologie hat unser Land der Dichter und Denker wir die Führung längst an die USA abgegeben und uns quält nur noch die Frage: Wie können wir mit noch weniger Arbeit zurechtkommen? 1913 arbeitete man 57 Stunden, 1941 50 Stunden, 1950 48 Stunden in der eingeführten 5 Tagewoche, aktuell sind es noch 38,5, wobei in vielen Bereichen wie der Druck-, Metall- und Elektroindustrie noch noch 35 Stunden gearbeitet wird.
Andreas, du zählst hier nur die Reduzierung der Stunden auf. Alle anderen arbeitsrelevanten Gegebenheiten lässt du einfach mal links liegen.
Ich habe eben mal meine Lebensgefährtin befragt. Sie waren im Kaufhof früher 8 Leute auf der Fläche, alleine für zb. die Kinderabteilung. Das war vor 28 Jahren. Als sie vor 2 Jahren dem Einzelhandel den Rücken kehrte, war sie in dieser Abteilung alleine. Glaubst du allen Ernstes du könntest eine solche Arbeitsbelastung heute jemandem auch noch 57 Stunden pro Woche zumuten? :oops:

Die Entwicklung von Stunden und Personal hat sich gerade falsch herum entwickelt. Als sie noch genug Personal waren, hätte man die Stunden der einzelnen Mitarbeiter reduzieren können. Da stimmten die Umsätze aber noch und man musste nicht mit dem spitzen Bleistift kalkulieren. Also standen lieber AN in der Abteilung herum und quatschten. Stattdessen werden sie heute reduziert obgleich weniger Personal als früher zeitgleich diese Arbeit verrichten soll. Das passt nicht!

Selbst der Druck bei mir im kaufmännischen ist höher. Alles muss sofort erledigt werden. Und es gibt auch nicht mehr 3 Kollegen mit denen man im Controlling sitzt, sondern nur noch mit einer Person wovon dann oftmals wegen Krankheit, Urlaub und Überstundenabbau nur einer über viele Wochen pro Jahr alleine im Büro sitzt.

Ich weiss nicht ob dir diese Entwicklung auf dem Amt völlig unbekannt, da ihr nicht wirtschaftlich rechnen braucht - unsere AG in der freien Wirtschaft müssen dies leider und der AN muss damit klarkommen.

"Laut den Experten leistet fast jeder zweite Beschäftigte in Deutschland (48 Prozent) Überstunden. Frauen kommen dabei im Schnitt auf 2,1 Stunden, Männer auf 3,5 Stunden Mehrarbeit pro Woche. In ihrer gesamten Berufslaufbahn sammeln deutsche Arbeitnehmer der Studie zufolge knapp 6500 Überstunden an, das entspricht etwa 3,5 Jahren."

Aber das ist ein Umstand der sich ja dann locker regulieren lässt, wenn die Menschen wieder eine 57 Stunden Woche haben, oder? :1
Das Firmen aber einfach weiterhin Personal einsparen würden, sobald der AN wieder mehr Stunden arbeiten würde und wir erneut diese schwierige Ausgangslage hätten, ist dir nicht klar?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Andreas, du zählst hier nur die Reduzierung der Stunden auf. Alle anderen arbeitsrelevanten Gegebenheiten lässt du einfach mal links liegen.
Ich habe eben mal meine Lebensgefährtin befragt. Sie waren im Kaufhof früher 8 Leute auf der Fläche, alleine für zb. die Kinderabteilung. Das war vor 28 Jahren. Als sie vor 2 Jahren dem Einzelhandel den Rücken kehrte, war sie in dieser Abteilung alleine. Glaubst du allen Ernstes du könntest eine solche Arbeitsbelastung heute jemandem auch noch 57 Stunden pro Woche zumuten? :oops:

Die Entwicklung von Stunden und Personal hat sich gerade falsch herum entwickelt. Als sie noch genug Personal waren, hätte man die Stunden der einzelnen Mitarbeiter reduzieren können. Da stimmten die Umsätze aber noch und man musste nicht mit dem spitzen Bleistift kalkulieren. Also standen lieber AN in der Abteilung herum und quatschten. Stattdessen werden sie heute reduziert obgleich weniger Personal als früher zeitgleich diese Arbeit verrichten soll. Das passt nicht!

Selbst der Druck bei mir im kaufmännischen ist höher. Alles muss sofort erledigt werden. Und es gibt auch nicht mehr 3 Kollegen mit denen man im Controlling sitzt, sondern nur noch mit einer Person wovon dann oftmals wegen Krankheit, Urlaub und Überstundenabbau nur einer über viele Wochen pro Jahr alleine im Büro sitzt.

Ich weiss nicht ob dir diese Entwicklung auf dem Amt völlig unbekannt, da ihr nicht wirtschaftlich rechnen braucht - unsere AG in der freien Wirtschaft müssen dies leider und der AN muss damit klarkommen.

"Laut den Experten leistet fast jeder zweite Beschäftigte in Deutschland (48 Prozent) Überstunden. Frauen kommen dabei im Schnitt auf 2,1 Stunden, Männer auf 3,5 Stunden Mehrarbeit pro Woche. In ihrer gesamten Berufslaufbahn sammeln deutsche Arbeitnehmer der Studie zufolge knapp 6500 Überstunden an, das entspricht etwa 3,5 Jahren."

Aber das ist ein Umstand der sich ja dann locker regulieren lässt, wenn die Menschen wieder eine 57 Stunden Woche haben, oder? :1
Das Firmen aber einfach weiterhin Personal einsparen würden, sobald der AN wieder mehr Stunden arbeiten würde und wir erneut diese schwierige Ausgangslage hätten, ist dir nicht klar?
Ja, die Arbeitsbelastung ist gestiegen. Und du wirst dich wundern, selbst der Druck im öffentlichen Dienst ist hoch und alleine in meiner Zeit die hier die Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden gestiegen, ohne Lohnausgleich. Ich kenne es nicht anders als dass ich keine Vertretung habe und auch im Urlaub angerufen werde und arbeiten muss.

Ich plädiere nicht für eine 57 Stunden-Woche, aber mich ärgert die Einstellung vieler vor allem junger Menschen, die teils sogar hier im Forum ganz direkt sagen, dass sie keine Lust auf ein langes Erwerbsleben und die "Tretmühle" Job haben. Dass wir einerseits massiven Mangel an Arbeitskräften haben und andererseits Menschen von einer Gesellschaft träumen, in der kein Mensch mehr arbeiten muss.

Während die Generation unserer Großeltern noch Deutschland aus Trümmern aufgebaut haben und beschämt zum Amt gegangen sind wenn sie ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können, treten heute Menschen mit einer Selbstverständlichkeit auf und einer teils aggressiven "Fordermentalität". Immer sollen "Andere" richten. Ist doch egal woher das BGE kommt, soll man halt Unternehmen, Reiche oder sonstwen besteuern. Wir bewegen uns damit völlig weg von Eigenverantwortung und Freiheit. Und der Hohn ist, dass die Befürworter die dauerhafte staatliche Nuckelflasche BGE dann auch noch als Freiheit bezeichnen. Das ist so als wenn mich mein Leben lang meine Eltern finanzieren und ich dies dann als Freiheit bezeichne...
 
G

Gelöscht 123434

Gast
Erstaunlicherweise können viele Arbeitsplätze und Lehrstellen gar nicht besetzt werden.
Hast du da auch so einen merkwürdigen Link dafür?
Was an meinem Link und der Aussage dahinter findest du denn merkwürdig?

Meine Frage an dich, wo das steht hast du einfach übergangen.
So kann das mit einem Austausch in einem Forum nichts werden, weil ich dann nur davon ausgehen kann, dass es eine hingeworfene Aussage ohne i-einen Beleg ist die ich dann nicht werten kann

Wer seine Meinung mit Links versieht muss damit rechnen, dass andere darauf reagieren.
Das war meine Absicht, dass man sich den Link anschaut. Aber es ist logisch, wenn dann noch Fragen offen sind, dass man dann selbst schauen muss, dass man noch mehr Informationen bekommt.
Ich kann ja nicht vorausschauen welcheInfos dir dann immer noch fehlen bzw. welche Fragen bei dir dann noch offen sind.
Da du aber anscheinend deine eigenen Informationen nicht belegen kannst, ist jede weitere Diskussion überflüssig.
MEINE Infos konnte ich sehr gut durch den Link belegen, aber du bist meiner Frage ausgewichen, die ja mit deinem Beitrag nicht beantwortet wurde.
Die meisten Befürworter des BGE können leider nicht rechnen. Deshalb glauben auch sehr viele an eine Verbesserung ihrer eigenen Lage.
Wenn du denen erzählen würdest, dass sie in Zukunft arbeiten gehen sollen, dann würden sie dich umgehend steinigen.
Ich hoffe nun sehr, dass du deine Behauptung auch belegen kannst? Sonst wäre das ja eine ziemlich haltlose Aussage

Das ist aber schlecht wenn du nicht mal weisst ob 82 Millionen Bürger 1.200 euro monatlich zusätzlich auf die Kralle bekommen, oder nicht. Dachte, genau das ist einer der wesentlichen Fragen in Bezug auf ein BGE?
Das beantwortet doch nicht meine Frage an dich.
DU behauptest, dass man nicht arbeiten darf und auf meine Nachfrage wo das steht ist das deine Antwort?
Da scheinst du aber etwas zu verdrehen...

Keine Ahnung. Es werden in sämtlichen Bereichen Fachkräfte gesucht. Vielleicht sollte man die offenen Stellen erstmal besetzen bevor man jammert?
Der Fachkräftemangel ist von der Politik gewollt und auch bewußt herbeigeführt worden.
Schon alleine die entsprechende Bildung für viele Berufe fehlt. Siehe div. Pisa-Studien, die Politik hat nichts dagegen unternommen.
Erkläre bitte was das BGE nun mit jammern zu tun hat?
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Warum nicht wieder Kinder in den Bergwerksschacht schicken? Das verlängert die Lebensarbeitszeit und natürlich arbeiten dje von früh bis spät. Außer Sonntag, da dankt man dem Herrn dass er alles so eingerichtet hat, wie es ist.

Und was hat ein Arbeiter 1913 in seien 57 Wochenstunden produziert? Auch wenn man Inflation und die Lebensumstände berucksichtigt- der Drucker mit seiner 35h Stelle leistet wirtschaftlich ein Vielfaches seitens Kollegen von vor hundert Jahren. Was nicht schwierig ist. Die Masxhine an der se steht druckt digital gesteuert 5 Millionen Bogen am Tag und hängt am Strom. Und die vor hundert Jahren wurde manuell gesteuert und Leute haben per Hand die Letter ausgetauscht und womöglich haben sogar noch welche Kohle für die nötige Dampfmaschine eingeschaufelt.
 

Portion Control

Urgestein
Das beantwortet doch nicht meine Frage an dich.
DU behauptest, dass man nicht arbeiten darf und auf meine Nachfrage wo das steht ist das deine Antwort?
Da scheinst du aber etwas zu verdrehen...
Verdreht ist einzig deine Ansichtshaltung wer tragfähige Argumente zu liefern hat.
DU hast vollmundig erklärt es sei BEDINGUNGSLOS.
Wo in deinen links steht denn das ein Vollzeit AN ebenfalls das volle BGE ohne Abzüge erhalten würde?
Lese ich nirgends, deshalb fragte ich dich.

Der Fachkräftemangel ist von der Politik gewollt und auch bewußt herbeigeführt worden.
Schon alleine die entsprechende Bildung für viele Berufe fehlt. Siehe div. Pisa-Studien, die Politik hat nichts dagegen unternommen.
Erkläre bitte was das BGE nun mit jammern zu tun hat?
Weil BGE Befürworter jammern es gäbe nicht genug Jobs, und die Digitalisierung ( die kein Mensch sieht ) etc, machen ja alles sooooo schwer.
Das für Steuerfachangestellte und Bäcker Ausbildungsmöglichkeiten fehlen ist mir neu. Und ich wüsste auch nicht was die Politik hier an Bildungsmöglichkeiten verschlafen hätte.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Und was hat ein Arbeiter 1913 in seien 57 Wochenstunden produziert? Auch wenn man Inflation und die Lebensumstände berucksichtigt- der Drucker mit seiner 35h Stelle leistet wirtschaftlich ein Vielfaches seitens Kollegen von vor hundert Jahren.
Du hast Recht bezogen auf Berufe, die stark technisch unterstützt werden. Aber du erwähnst nicht die unzähligen Berufe, die technisch kaum unterstützt werden: Friseur, Taxifahrer, Verkäufer, Handwerker...

Wir schwimmen nicht in Arbeitskräften, von denen wir nicht wissen wohin damit und denen wir alle ein BGE zahlen sollten. Im Gegenteil. Versuch doch heute mal Fachkräfte zu finden oder einen Handwerker. Dabei stehen wir sogar noch vor dem Berg der Babyboomer, die massenhaft in Rente gehen werden und dennoch betteln wir bereits das Ausland an uns ihre Arbeitskräfte zu schicken weil es bei uns mangelt.

Es gibt in Deutschland rund 2.5 Millionen Arbeitslose, aber wenn wie jetzt an Flughäfen Hilfskräfte gesucht werden, müssen 2.000 Türken ins Land gebracht werden, weil niemand der 2.5 Millionen Gepäck verladen will....
Aktuell fehlen in Deutschland im Handwerk knapp 65.000 Fachkräfte, davon allein 54.000 Gesellen. Keiner will die Jobs machen!
Immer mehr setzt sich bei Menschen die Meinung durch, dass der Staat sie versorgen muss und danach erst schauen sie ob es einen "schönen" Job für sie gibt.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Was an meinem Link und der Aussage dahinter findest du denn merkwürdig?

Meine Frage an dich, wo das steht hast du einfach übergangen.
So kann das mit einem Austausch in einem Forum nichts werden, weil ich dann nur davon ausgehen kann, dass es eine hingeworfene Aussage ohne i-einen Beleg ist die ich dann nicht werten kann

Das war meine Absicht, dass man sich den Link anschaut. Aber es ist logisch, wenn dann noch Fragen offen sind, dass man dann selbst schauen muss, dass man noch mehr Informationen bekommt.
Ich kann ja nicht vorausschauen welcheInfos dir dann immer noch fehlen bzw. welche Fragen bei dir dann noch offen sind.
MEINE Infos konnte ich sehr gut durch den Link belegen, aber du bist meiner Frage ausgewichen, die ja mit deinem Beitrag nicht beantwortet wurde.
Ich hoffe nun sehr, dass du deine Behauptung auch belegen kannst? Sonst wäre das ja eine ziemlich haltlose Aussage


Das beantwortet doch nicht meine Frage an dich.
DU behauptest, dass man nicht arbeiten darf und auf meine Nachfrage wo das steht ist das deine Antwort?
Da scheinst du aber etwas zu verdrehen...


Der Fachkräftemangel ist von der Politik gewollt und auch bewußt herbeigeführt worden.
Schon alleine die entsprechende Bildung für viele Berufe fehlt. Siehe div. Pisa-Studien, die Politik hat nichts dagegen unternommen.
Erkläre bitte was das BGE nun mit jammern zu tun hat?
Da du deinen eigenen Link anscheinend nicht bis zum Ende gelesen hast, werde ich dir ein wenig helfen.

Wie wird das bedingungslose Grundeinkommen finanziert?
In der Frage der Finanzierung des BGE gibt es aktuell noch keine eindeutige Richtung.

Im Allgemeinen gibt es zwei Ansätze:

  • Finanztransaktionssteuer: Die Idee der Finanztransaktionssteuer ist es, die aktuell als die wahrscheinlichste Lösung der Finanzierung erscheint. Dabei soll jede Finanztransaktion, wie beispielsweise eine Überweisung, der Handel von Aktien und anderen Wertpapieren sowie das Trading von Derivaten mit einem Satz zwischen 0,2 % bis 0,4 % besteuert werden.
  • Maschinensteuer: Bei der Maschinensteuer (auch: Wertschöpfungsabgabe) ist die Idee, den Einsatz von Maschinen zu besteuern. Das allerdings hat den Nachteil, dass sich die Berechnung äußerst schwierig gestaltet und dazu führen könnte, dass Unternehmen den Einsatz von Maschinen hinauszögern. Deutschland und der Rest von Europa könnte so noch schneller hinter Großmächte wie China oder USA fallen.
Merkwürdigerweise behauptest du jedoch das diese beiden Finanzierungen nicht dafür geeignet sind.
Da ich jedoch auf deinen Link geantwortet habe, sind deine eigenen Behauptungen wertlos.
Ich muss keine eigene Suche starten, wenn du deine eigene Meinung nichr belegen kannst.

Hier noch ein weiteres Zitat
Für einen bedeutenden Teil der Menschen in Deutschland und anderen Ländern wird es jedoch, zumindest vielen Vorhersagen nach, tatsächlich keine Arbeit mehr geben. Wohlgemerkt geht es nicht in jedem Berufszweig gleich schnell. So kann beispielsweise das vollständige autonome Auto (Level 5-Autonomie) etwas länger auf sich warten lassen als es bei digitaler Rechtsauskunft der Fall sein kann.

Gut da steht jetzt nicht, dass niemand mehr in Zukunft arbeiten muss, aber zumindest die meisten werden nach dieser Aussage arbeitslos werden.

Abgesehen davon das ich diese Meinung überhaupt nicht teilen kann, finde ich es sehr lustig das diese Menschen dann mit weniger Geld abgefunden werden sollen, als es mit dem bisherigen Hartz-IV bisher üblich war.
Da die Computer und Maschinen dann die Arbeit übernommen haben, werden diese Menschen ihr BGE auch nicht mit einem Job aufbessern können.
Hartz-IV ist aber totale Ausbeutung, während das BGE die Erlösung der Menschheit bedeutet.

Ich kann dir leider mit deinen Argumenten nicht folgen. Sie ergeben einfach keinen Sinn.
Zumal hierzulande niemand mehr körperliche Arbeit verrichten möchte, so das Handwerker und selbst Reinigungskräfte oder Security händeringend gesucht werden.
Also das Gegenteil von Arbeitsmangel ist die Realität.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
  • Finanztransaktionssteuer: Die Idee der Finanztransaktionssteuer ist es, die aktuell als die wahrscheinlichste Lösung der Finanzierung erscheint. Dabei soll jede Finanztransaktion, wie beispielsweise eine Überweisung, der Handel von Aktien und anderen Wertpapieren sowie das Trading von Derivaten mit einem Satz zwischen 0,2 % bis 0,4 % besteuert werden.
Die Berechnungen gehen davon aus, dass das aktuelle Transfervolumen so besteuert würde und entsprechende Steuereinnahmen abwerfen würde. Faktisch werden aber gerade im Hochfrequenz- und Derivate Handel nur seine kleine Kursbewegungen gehandelt. Man kauft gehebelt große Summen um dann mit kleinen Kursbewegung von teils nur 0,1% seine Gewinne zu machen.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Hochfrequenzahndel würde bei einer Besteuerung von 0,2 bis 0,4% vollkommen praktisch vollkommen zum Erliegen kommen. In Deutschland beträgt der Anteil des Hochfrequenzhandels am Handelsvolumen ca. 40 Prozent. Die Finanztransaktionsteuer würde also viel weniger einbringen als in den geschönten Berechnungen dargestellt.

Jegliche Geldtransaktion zu besteuern würde vermutlich den meisten Menschen missfallen und dazu führen, dass alternative Wege gesucht werden, etwa Barzahlungen, Kryptos oder Dienstleister, die solche Steuern nicht entrichten. Fraglich, ob man z.B. Paypal mit so einer Steuer überhaupt belasten kann. Und eine Klagewelle sehe ich da auch schon kommen.

Fraglich ist auch, ob dies ein richtiges Signal ist. Denn einerseits wollen wir ja dass Menschen investieren und auch privat vorsorgen. Aber nun soll das alles zusätzlich besteuert werden? Nicht zuletzt ein großer Wettbewerbsnachteil, weil diese Zusatzsteuer natürlich nur für Deutschland gilt. Da werden sich die Anleger fragen, ob sie überhaupt in Deutschland anlegen wollen, wenn es ohne so eine Steuer im Rest der Welt funktioniert.

Auch ist die statische Größe der Berechnung ein Problem. Wenn die Finanztransaktionen während einer Rezession geringer werden und weniger investiert wird, würde der Staat auch weniger durch die Steuer einnehmen. Überhaupt müsste er die Steuer vermutlich oft anpassen und was vermeintlich einfach klingt, endet in endloser Bürokratie. Wir kennen unseren Staat! Es wird zig Ausnahmen geben.

Die Steuer ist auch ungerecht, da sie nicht an der Wirtschaftskraft des Einzelnen anknüpft. Ein Millionär, der wenig kauft, wird wenig besteuert. Ein Normaler Mensch, der in irgendwas investiert, wird besteuert, selbst wenn sein Investment einen Totalverlust einfährt. Ich finde ein gerechtes Steuersystem sollte da Steuern erheben, wo Gewinne anfallen und nicht da wo nur Geld von A nach B wandert.

Tatsächlich würde die Finanztransaktionssteuer ja sogar bei den ärmsten Menschen erheben werden wenn diese Geld benutzen. Nur um es den Menschen dann hintenrum über ein BGE anders verteilt zurück zu geben. Und wir haben doch nun wirklich reich gelernt wie schlecht und ineffizent ein System ist, in dem Geld immer über den Staatsapperat fließt. Ganz zu schweigen von der Machtfülle, die sich ihm dadurch bietet.

Dazu passt auch die geplante Einführung eines digitalen EUROs. Totale staatliche Überwachung aller Finanztransaktionen, am besten Bargeldverbot, damit sich niemand der Steuer entziehen kann. Und Lenkung der Finanzströme nach gusto der Zentralbanken. Nur brave Staatsbürger bekommen dann noch Geld oder Kredite. Die Banken haben ja schon angefangen bestimmten Unternehmen, die nicht der grünen Staatsdoktrin folgen, nur noch unverhältnismäßig teure Kredite zu geben.

  • Maschinensteuer: Bei der Maschinensteuer (auch: Wertschöpfungsabgabe) ist die Idee, den Einsatz von Maschinen zu besteuern. Das allerdings hat den Nachteil, dass sich die Berechnung äußerst schwierig gestaltet und dazu führen könnte, dass Unternehmen den Einsatz von Maschinen hinauszögern. Deutschland und der Rest von Europa könnte so noch schneller hinter Großmächte wie China oder USA fallen.
Hier hast du die Nachteile eigentlich bereits ausreichend genannt. Etwas zu besteuern, was wir eigentlich wollen und brauchen (Einsatz von Technologie) halte ich für noch dümmer als eine Finanztransaktionssteuer.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Wo in deinen links steht denn das ein Vollzeit AN ebenfalls das volle BGE ohne Abzüge erhalten würde?
Natürlich bekommt der Vollzeit AN ebenfalls das volle BGE ohne Abzüge. Vom BGE gibt es keine Abzüge. Wohl aber gibt es Abzüge vom Lohn. Das BGE kommt auf den Nettolohn obendrauf; nicht auf den Bruttolohn.

Beispiele: 1.000 Euro BGE und 50% Abzüge vom Lohn.

Kein Hinzuverdienst: Verfügbares Einkommen 1.000 Euro (nur BGE)

Bruttohinzuverdienst 1.200 Euro = Nettolohn 600 Euro + 1.000 Euro BGE = 1.600 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 400 Euro (nur der Teil des verfügbaren Einkommens, der oberhalb des Bruttolohns liegt ist der Transfer!)

Bruttohinzuverdienst 1.600 Euro = Nettolohn 800 Euro + 1.000 Euro BGE = 1.800 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 200 Euro (nur der Teil des verfügbaren Einkommens, der oberhalb des Bruttolohns liegt ist der Transfer!)

Bruttohinzuverdienst 2.000 Euro = Nettolohn 1.000 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.000 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 0 Euro. Das verfügbare Einkommen ist gleichhoch wie der Bruttolohn. Die Transfergrenze ist erreicht.

Bruttohinzuverdienst 2.500 Euro = Nettolohn 1.250 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.250 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 250 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 3.000 Euro = Nettolohn 1.500 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.500 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 500 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 5.000 Euro = Nettolohn 2.500 Euro + 1.000 Euro BGE = 3.500 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 1.500 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 10.000 Euro = Nettolohn 5.000 Euro + 1.000 Euro BGE = 6.000 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 4.000 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

usw.

Es handelt sich hierbei um ein integriertes Steuer- und Transfersystem aus einem Guss. Um es zu verstehen, muss man genau rechnen und die beiden entgegengesetzten Ansprüche (1.000 Euro BGE Anspruch des Bürgers an das Finanzamt und 50% vom Bruttohinzuverdienst Anspruch des Finanzamts an den Bürger) saldieren. Dann sieht man, dass es keine Giesskanne ist, sich sehr differenziert auswirkt und dass das Lohnabstandsgebot immer eingehalten wird.





 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Es gibt in Deutschland rund 2.5 Millionen Arbeitslose, aber wenn wie jetzt an Flughäfen Hilfskräfte gesucht werden, müssen 2.000 Türken ins Land gebracht werden, weil niemand der 2.5 Millionen Gepäck verladen will....
Genau. Von diesen 2,5 Millionen sind vielleicht 500 000 nur statistisch aarbeitslos. Die melden sich paar Wochen arbeitslos, haben aber den nächsten Job schon unterschrieben oder in Aussicht. Das muss auch so sein, mncht jeder kann nahtlos wechseln. Aber die räumen jedenfalls nicht die Gepäckbänder leer.

Dann sind von den 2,5 Mio etwa die Hälfte ALG II Empfänger. Und von diesen 1.2 Millionen sind vielleicht noch mal 500 000 gar nicht vermittelbar. Die suchen nur offiziell Arbeit. Die sind körperlich und psychisch chronisch krank, haben eine Suchterkrankung oder stehen kurz vor der Rente. Die räumen auch kein Gepäckband leer.

Der Rest, also 1,5 Mio hat sonstwas für Berufe. Vom Bäcker über Lehrer und Erzieher bis Ingenieur. Natürlich würde keiner von denen für den Mindestlohn ein Gepäckband leerräumen, wenn es was besseres gibt. Jeder von denen sucht in seiner eigenen Branche. So bleiben für irgendwelche Jobs kaum Bewerber übrig.
 
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