Portion Control
Urgestein
Andreas, du zählst hier nur die Reduzierung der Stunden auf. Alle anderen arbeitsrelevanten Gegebenheiten lässt du einfach mal links liegen.In Sachen Technologie hat unser Land der Dichter und Denker wir die Führung längst an die USA abgegeben und uns quält nur noch die Frage: Wie können wir mit noch weniger Arbeit zurechtkommen? 1913 arbeitete man 57 Stunden, 1941 50 Stunden, 1950 48 Stunden in der eingeführten 5 Tagewoche, aktuell sind es noch 38,5, wobei in vielen Bereichen wie der Druck-, Metall- und Elektroindustrie noch noch 35 Stunden gearbeitet wird.
Ich habe eben mal meine Lebensgefährtin befragt. Sie waren im Kaufhof früher 8 Leute auf der Fläche, alleine für zb. die Kinderabteilung. Das war vor 28 Jahren. Als sie vor 2 Jahren dem Einzelhandel den Rücken kehrte, war sie in dieser Abteilung alleine. Glaubst du allen Ernstes du könntest eine solche Arbeitsbelastung heute jemandem auch noch 57 Stunden pro Woche zumuten?
Die Entwicklung von Stunden und Personal hat sich gerade falsch herum entwickelt. Als sie noch genug Personal waren, hätte man die Stunden der einzelnen Mitarbeiter reduzieren können. Da stimmten die Umsätze aber noch und man musste nicht mit dem spitzen Bleistift kalkulieren. Also standen lieber AN in der Abteilung herum und quatschten. Stattdessen werden sie heute reduziert obgleich weniger Personal als früher zeitgleich diese Arbeit verrichten soll. Das passt nicht!
Selbst der Druck bei mir im kaufmännischen ist höher. Alles muss sofort erledigt werden. Und es gibt auch nicht mehr 3 Kollegen mit denen man im Controlling sitzt, sondern nur noch mit einer Person wovon dann oftmals wegen Krankheit, Urlaub und Überstundenabbau nur einer über viele Wochen pro Jahr alleine im Büro sitzt.
Ich weiss nicht ob dir diese Entwicklung auf dem Amt völlig unbekannt, da ihr nicht wirtschaftlich rechnen braucht - unsere AG in der freien Wirtschaft müssen dies leider und der AN muss damit klarkommen.
"Laut den Experten leistet fast jeder zweite Beschäftigte in Deutschland (48 Prozent) Überstunden. Frauen kommen dabei im Schnitt auf 2,1 Stunden, Männer auf 3,5 Stunden Mehrarbeit pro Woche. In ihrer gesamten Berufslaufbahn sammeln deutsche Arbeitnehmer der Studie zufolge knapp 6500 Überstunden an, das entspricht etwa 3,5 Jahren."
Aber das ist ein Umstand der sich ja dann locker regulieren lässt, wenn die Menschen wieder eine 57 Stunden Woche haben, oder?
Das Firmen aber einfach weiterhin Personal einsparen würden, sobald der AN wieder mehr Stunden arbeiten würde und wir erneut diese schwierige Ausgangslage hätten, ist dir nicht klar?