Finde die Fehler.Beispiel:
Nettopreis 100 Euro + 19 Euro Mehrwertsteuer = 119 Euro Endpreis.
Nun fallen alle bisherigen Steuern und Sozialbangaben weg. Der Nettopreis sinkt dadurch um 30 Euro auf 70 Euro. Die Mehrwertsteuer wird um die gleichen 30 Euro angehoben auf dann 49 Euro.
Fehler 1: es fallen nicht alle Sozialabgaben weg, denn Kranken- und Pflegeversicherung, Haftpflicht, ggf. Rechtsschutz und diverse andere private Versicherungen müssen weiterhin bezahlt werden. Die fressen also alle schon mal einen Teil des BGE weg. Die Lohnsteuer und anderen Steuern fallen auch nicht weg, denn Erwerbstätigkeit bleibt nach wie vor steuerpflichtig.
Fehler 2: warum soll der Nettopreis um 30 Euro sinken? Denkfehler!!!
Die Einsparung der Sozialabgaben kann nicht unmittelbar auf den Warenpreis gelegt werden, weil
erstens: die Arbeitslöhne nur einen Teilaspekt der Preiskalkulation ausmachen. In die gehören nämlich alle Kosten, die auf dem langen Weg bis zum erfolgreichen Verkauf anfallen, dazugehören die nötigen Rohstoffe oder Teilfertigprodukte, Energieverbrauch, Kosten der Betriebsstätte (Miete oder Gebäudekosten), voraussichtliche Steuerbelastungen (Gewerbe-und weitere Steuern), Lagerung, Werbung, Verpackungen und und und.
Zweitens: wird das um 100 Euro verkaufte Objekt nicht das einzige seiner Art sein (damit würde jede Firma arm, wer kann schon von 100 Euro im Monat eine ganze Firma am Laufen halten?),
sondern in einem Lohnabrechnungszeitraum (sprich 1 Monat) wird diese Firma wahrscheinlich 1000, 5000 oder mehr von der Sorte vom Band laufen haben.
Und das heißt natürlich, daß die oben genannten Kosten sich auf diese 1000, 5000 oder mehr Objekte
aufteilen.
Wenn dann jetzt irgendwo eine (sicher erfreuliche) Ersparnis auftritt, teilt sich auch die auf die 1000, 5000 oder mehr Objekte auf.
Tatsächliche Verbilligung aufgrund Wegfall der Sozialabgaben, wenn man erstens korrekt mit allen Kostenfaktoren abrechnet und zweitens korrekt auf alle 100-Euro-Objekte umrechnet:
Grob geschätzt, vielleicht irgendwo im ein- bis zweistelligen Centbereich.
Wie Du auf die 30 Euro kommen willst, wird wohl immer Dein Geheimnis bleiben.
Ahnung von wirtschaftlicher Kalkulation hast Du definitiv nicht.
Daß die Löhne nur ein Kostenfaktor unter vielen sind bei der Herstellung eines Produkts, und daher ihre "Verbilligung" durch Wegfall von Sozialabgaben auch nicht den großen Wurf darstellen kann, sollte einem allein schon der gesunde Menschenverstand sagen.