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Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Der Rest, also 1,5 Mio hat sonstwas für Berufe. Vom Bäcker über Lehrer und Erzieher bis Ingenieur. Natürlich würde keiner von denen für den Mindestlohn ein Gepäckband leerräumen, wenn es was besseres gibt. Jeder von denen sucht in seiner eigenen Branche. So bleiben für irgendwelche Jobs kaum Bewerber übrig.
Also du willst sagen: 1,5 Mio Menschen in Deutschland finden keine Arbeit in ihrem Wunschberuf, sind sich aber zu gut dafür andere Arbeit anzunehmen?
Da sehe ich beim BGE aber lustige Zeiten auf uns zukommen und zig Millionen, die sehr wählerisch sein werden was ihre Berufswahl angeht ^^
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Natürlich bekommt der Vollzeit AN ebenfalls das volle BGE ohne Abzüge. Vom BGE gibt es keine Abzüge. Wohl aber gibt es Abzüge vom Lohn. Das BGE kommt auf den Nettolohn obendrauf; nicht auf den Bruttolohn.

Beispiele: 1.000 Euro BGE und 50% Abzüge vom Lohn.

Kein Hinzuverdienst: Verfügbares Einkommen 1.000 Euro (nur BGE)

Bruttohinzuverdienst 1.200 Euro = Nettolohn 600 Euro + 1.000 Euro BGE = 1.600 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 400 Euro (nur der Teil des verfügbaren Einkommens, der oberhalb des Bruttolohns liegt ist der Transfer!)

Bruttohinzuverdienst 1.600 Euro = Nettolohn 800 Euro + 1.000 Euro BGE = 1.800 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 200 Euro (nur der Teil des verfügbaren Einkommens, der oberhalb des Bruttolohns liegt ist der Transfer!)

Bruttohinzuverdienst 2.000 Euro = Nettolohn 1.000 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.000 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 0 Euro. Das verfügbare Einkommen ist gleichhoch wie der Bruttolohn. Die Transfergrenze ist erreicht.

Bruttohinzuverdienst 2.500 Euro = Nettolohn 1.250 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.250 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 250 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 3.000 Euro = Nettolohn 1.500 Euro + 1.000 Euro BGE = 2.500 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 500 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 5.000 Euro = Nettolohn 2.500 Euro + 1.000 Euro BGE = 3.500 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 1.500 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

Bruttohinzuverdienst 10.000 Euro = Nettolohn 5.000 Euro + 1.000 Euro BGE = 6.000 Euro verfügbares Einkommen. Gezahlte Steuer: 4.000 Euro (der Betrag mit dem das verfügbare Einkommen den Bruttolohn unterschreitet).

usw.

Es handelt sich hierbei um ein integriertes Steuer- und Transfersystem aus einem Guss. Um es zu verstehen, muss man genau rechnen und die beiden entgegengesetzten Ansprüche (1.000 Euro BGE Anspruch des Bürgers an das Finanzamt und 50% vom Bruttohinzuverdienst Anspruch des Finanzamts an den Bürger) saldieren. Dann sieht man, dass es keine Giesskanne ist, sich sehr differenziert auswirkt und dass das Lohnabstandsgebot immer eingehalten wird.
Du machst hier ein paar äußerst simple und noch dazu grob vereinfachte Additions-Aufgaben und glaubst dadruch, irgendwas von den berechtigten Einwänden deiner Vorschreiber ausräumen zu können?

Sorry, aber jeder, der mal ein Semster Volkswirtschaft studiert und den Lehrinhalt tatsächlich verstanden hat, schlägt über solche Milchmädchenrechnungen die Hände über dem Kopf zusammen.

Ein BGE würde:

- Große Teile des Arbeitsmarktes, speziell eher anstrengende und schlecht bezahlte Jobs, kollabieren oder vom Ausland abhängig machen, sofern die Zugezogenen erstmal kein BGE bekommen.

- Eine sehr steile Inflation auslösen, wobei der reine BGE-Empfänger die unterste Präkariats-Stufe darstellen würde.

- Es würden Menschen schlichtweg vor die Hunde gehen, nämlich die, die die Üppigkeit der heutigen Sozialleistungen (Miete + Heizung + H4-Geld + Sonderleistungen für bsp. Ersteinrichtung + Krankenkasse + Kindergeld etc.) mal eben schnell verkennen und glauben, dass das alles so beibehalten wird, nur dass sie eben statt der bisherigen 450 Kröten H4 dann eben 1200 Kröten bekommen und ferner in der Vorstellung leben, dass alle Preise freilich konstant bleiben. Menschen in diesen prekären Schichten denken finanziell extrem kurzfristig und ihre Bildung erlaubt ihnen in der Regel nicht Begriffe wie Inflation, Kaufkraft, Wohlfahrt, Eigentum, Zins und Zinseszins, Wertschöpfung und Wirtschaftsgefüge zu erfassen. Sie wären ferner mit der Selbstverwaltung von 1200 Euro monatlich und die damit verbundenen Pflichten heillos überfordert.

- Die ohnehin krasse Abhängigkeit ganzer Bevölkerungsschichten steigt ins Unermessliche. Heute sind es 2.5 Millionen Abhängige von Transferleistungen. Dank BGE werden es noch viel mehr.
Abhängigkeit kann man nicht so einfach zurückformen. Diese breite Masse wird ober kurz oder lang nichts anderes können als Fordern. Sowas kann im schlimmsten Falle bis zu einem Bürgerkrieg führen. Ein inkompetentes Armuts-Heer im Herzen Europas, nach Mahlzeit. Vor allem weil man ja politisch links nicht müde wird, den Menschen Bullshit einzureden, dass sie wunder weiß was verdient haben... nur halt OHNE es wahrhaftig verdient zu haben... letzten Punkt sollen die anderen übernehmen... oder Roboter... oder künstliche Intelligenz.... völlig weird.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Du machst hier ein paar äußerst simple und noch dazu grob vereinfachte Additions-Aufgaben und glaubst dadruch, irgendwas von den berechtigten Einwänden deiner Vorschreiber ausräumen zu können?
Die Rechnung ist nicht grob vereinfacht sondern ganz exakt.
Sorry, aber jeder, der mal ein Semster Volkswirtschaft studiert und den Lehrinhalt tatsächlich verstanden hat, schlägt über solche Milchmädchenrechnungen die Hände über dem Kopf zusammen.
Dann mach mal eine Gegenrechnung auf
Ein BGE würde:

- Große Teile des Arbeitsmarktes, speziell eher anstrengende und schlecht bezahlte Jobs, kollabieren oder vom Ausland abhängig machen, sofern die Zugezogenen erstmal kein BGE bekommen.
Die Löhne für anstrengende Tätigkeiten würden durch das BGE steigen. Dadurch würde sich die Ersetzung menschlicher Arbeit durch Maschinenarbeit besser amortisieren als heute. Es kommt zu einer riesigen Rationalisierungswelle.
- Eine sehr steile Inflation auslösen, wobei der reine BGE-Empfänger die unterste Präkariats-Stufe darstellen würde.
Es gibt keine Inflation, weil durch das BGE die Geldmenge nicht erhöht wird.
- Es würden Menschen schlichtweg vor die Hunde gehen, nämlich die, die die Üppigkeit der heutigen Sozialleistungen (Miete + Heizung + H4-Geld + Sonderleistungen für bsp. Ersteinrichtung + Krankenkasse + Kindergeld etc.) mal eben schnell verkennen und glauben, dass das alles so beibehalten wird, nur dass sie eben statt der bisherigen 450 Kröten H4 dann eben 1200 Kröten bekommen und ferner in der Vorstellung leben, dass alle Preise freilich konstant bleiben.
Niemand würde vor die Hunde gehen, denn es gäbe Zusatzleistungen zum BGE für besondere Bedarfe.
Menschen in diesen prekären Schichten denken finanziell extrem kurzfristig und ihre Bildung erlaubt ihnen in der Regel nicht Begriffe wie Inflation, Kaufkraft, Wohlfahrt, Eigentum, Zins und Zinseszins, Wertschöpfung und Wirtschaftsgefüge zu erfassen.
Das brauchen sie auch gar nicht zu erfassen. Ausserdem haben sie ja dann auch mehr Zeit, um sich darüber zu informieren.
Sie wären ferner mit der Selbstverwaltung von 1200 Euro monatlich und die damit erbundenen Pflichten heillos überfordert.
Wenn das so wäre dann wären sie ja auch mit der Verwaltung von 1.200 Euro Nettolohn überfordert. Und das hat heute schon fast jeder. Ausserdem wächst der Mensch mit seinen Aufgaben.
- Die ohnehin krasse Abhängigkeit ganzer Bevölkerungsschichten steigt ins Unermessliche. Heute sind es 2.5 Millionen Abhängige von Transferleistungen. Dank BGE werden es noch viel mehr.
Ja und? - Dafür sinkt die Abhängigkeit vom Lohn. Und das ist sehr gut!
Abhängigkeit kann man nicht so einfach zurückformen. Diese breite Masse wird ober kurz oder lang nichts anderes können als Fordern. Sowas kann im schlimmsten Falle bis zu einem Bürgerkrieg führen. Ein inkompetentes Armuts-Heer im Herzen Europas, nach Mahlzeit.
So ein Unsinn! Die Kompetenz der Menschen steigt durch das Grundeinkommen. Ebenso das Verantwortungsbewusstsein:


Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.
Freiherr vom Stein
Vor allem weil man ja politisch links nicht müde wird, den Menschen Bullshit einzureden, dass sie wunder weiß was verdient haben... nur halt OHNE es wahrhaftig verdient zu haben... letzten Punkt sollen die anderen übernehmen... oder Roboter... oder künstliche Intelligenz.... völlig weird.
Niemand hat das Grundeinkommen "verdient". Denn es ist gar kein Lohn. Es ist ein Kraftstoff. Es dient der Ermöglichung von Leistung; und nicht der Belohnung von Leistung. Jede Leistung beruht auf Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Leistung erbracht werden kann. z.B. muss man gesund sein. Und man muss vorher etwas essen um genug Energie zu haben. Das alles kostet Geld. Und für die Finanzierung dieser Voraussetzungen zur Leistungserbringung ist das Grundeinkomen da.

Das verstehst Du nicht, weil Dein Denken viel zu sehr um die Lohnarbeit kreist. So intelligent, wie Du tust, bist Du gar nicht. Und Du hast ein zweigeteiltes Menschenbild: Du bist angeblich hochintelligent, weisst über alles bestens Bescheid; und das Prekariat ist angeblich saudumm, unmotiviert und kann mit Geld nicht umgehen. Dir geht richtig einer ab, wenn Du Dir diese tolle Überlegenheit zusammenfantasierst.

Und dieses arrogante Denken über die Mitmenschen ist übrigens der Hauptgrund warum Leute gegen ein BGE sind. Das ist der wahre Grund.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Die Rechnung ist nicht grob vereinfacht sondern ganz exakt.
Sag das mal lieber nicht dem Finanzamt...

Dann mach mal eine Gegenrechnung auf
Schau mal hier rein, ganz relaxt:

Und das wohlgemerkt von einer Gewerkschaft.
Aber stimmt, du wolltest ja ne Rechnung:

Sowohl die IG Metall als auch das Bundesfinanzministerium kommen irgendwie zur selben Schlussfolgerung wie die meisten User hier... das BGE ist idealistischer Bullshit.

Die Löhne für anstrengende Tätigkeiten würden durch das BGE steigen. Dadurch würde sich die Ersetzung menschlicher Arbeit durch Maschinenarbeit besser amortisieren als heute. Es kommt zu einer riesigen Rationalisierungswelle.
Wer soll das denn gegenfinanzieren? Ist doch ne ganz simple Frage.
Pflege kostet heute schon ein halbes Vermögen, obwohl Pfleger eher mäßig bezahlt werden.
Kommunale Reinigungsarbeiten und Ausbau der Infrastruktur sind bereits heute eher mangelhaft obwohl der Deutsche einen Rekordsatz an Steuern zahlt.
Wie passt das nun zusammen in einer Nicht-Traum-Welt?
Klingelts?

Es gibt keine Inflation, weil durch das BGE die Geldmenge nicht erhöht wird.
Nicht die Gesamt-Geldmenge, sondern die Bereitschaft, Geld für Konsum auszugeben heizt die "klassische" Inflation an oder, wie derzeit erlebt, die Verknappung bestimmter Güter.
Ganz Europa hatte während der 2010er Jahre eine beständig wachsende Geldmenge, aber noch bis vor ca. 7 Monaten kaum eine nennenswerte Inflation, während Corona sogar kurzfristig eine Deflation.
Na, @Amatio wie passt das zusammen?
Volkswirtschaftslehre... 1. Semester.

Niemand würde vor die Hunde gehen, denn es gäbe Zusatzleistungen zum BGE für besondere Bedarfe.
Achso... ja klar... welche denn?
Und meinst du, die reichen dann bei der Inflation?

Das brauchen sie auch gar nicht zu erfassen. Ausserdem haben sie ja dann auch mehr Zeit, um sich darüber zu informieren.
So wie die, die jetzt schon mehr Zeit als Verstand haben... auch die "informieren" sich quasi rund um die Uhr... weltfremd. Einfach weltfremd.

Wenn das so wäre dann wären sie ja auch mit der Verwaltung von 1.200 Euro Nettolohn überfordert. Und das hat heute schon fast jeder. Ausserdem wächst der Mensch mit seinen Aufgaben.
Du vergleichst hier zweierlei Schuhe.
Jemand, der sich seine 1200 Euro verdienen muss, hat einen gefüllten Tag und weiß das (wenn auch mickrig) Geld zu schätzen, hat gelernt damit zu haushalten. Alleine die Tatsache, einen Job zum Brotwerwerb zu haben setzt eine gewisse Selbstorganisationsfähigkeit voraus.

Ja und? - Dafür sinkt die Abhängigkeit vom Lohn. Und das ist sehr gut!
Was weißt du denn bitteschön von Lohnabhängigkeit?
Schonmal für sowas Profanes wie Geld gearbeitet?
Tatsächlich ist, anders als gerne behauptet, so ziemlich jeder Lohnabhängig. Der "kleine Mann", der Sozialfall, der Wirtschaftsboss, der Investor, der Politiker... sie alle leben von aktuell oder früher Erarbeitetem.
Lediglich der Sozialist verkennt dies immer und immer wieder.

So ein Unsinn! Die Kompetenz der Menschen steigt durch das Grundeinkommen. Ebenso das Verantwortungsbewusstsein:

Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.
Freiherr vom Stein
Reiner Idealismus, von einem realen Menschenbild, sagen wir beispielsweise in Halle Neustadt ("Ha-Neu") oder Berlin Neukölln freilich so weit entfernt wie der Pluto von der Sonne.

Niemand hat das Grundeinkommen "verdient". Denn es ist gar kein Lohn. Es ist ein Kraftstoff. Es dient der Ermöglichung von Leistung; und nicht der Belohnung von Leistung. Jede Leistung beruht auf Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Leistung erbracht werden kann. z.B. muss man gesund sein. Und man muss vorher etwas essen um genug Energie zu haben. Das alles kostet Geld. Und für die Finanzierung dieser Voraussetzungen zur Leistungserbringung ist das Grundeinkomen da.
Aha... dir ist aber in diesem Zusammenhang bekannt, dass auch Kraftstoffe erarbeitet und raffiniert werden müssen, egal ob Benzin, Diesel, Zucker, Protein und... ja, sogar Fett!

Mach dich mal mit dem Energieerhaltungssatz vertraut.
Tatsächlich gilt er überall, nicht nur in der Physik / Chemie / Biologie etc.
Sondern auch ganz unkompliziert in menschgemachten Konstrukten wie Gesellschaften.

Das verstehst Du nicht, weil Dein Denken viel zu sehr um die Lohnarbeit kreist. So intelligent, wie Du tust, bist Du gar nicht. Und Du hast ein zweigeteiltes Menschenbild: Du bist angeblich hochintelligent, weisst über alles bestens Bescheid; und das Prekariat ist angeblich saudumm, unmotiviert und kann mit Geld nicht umgehen. Dir geht richtig einer ab, wenn Du Dir diese tolle Überlegenheit zusammenfantasierst.
Ich glaube man muss für diese einfachen Zusammenhänge gar nicht so sonderlich intelligent sein. Von Hochintelligenz ganz zu schweigen.
Ich denke, es reicht, wenn man ein wenig realistischen Wind an sein fragiles, idealistisches Kartenhaus blasen lässt.

Und dieses arrogante Denken über die Mitmenschen ist übrigens der Hauptgrund warum Leute gegen ein BGE sind. Das ist der wahre Grund.
Und weil sie verstanden haben, wie Wertschöpfung funktioniert freilich...

Noch ein kleines Wort zum Ende des Sonntags...

Für ein Forum wie dieses mögen deine Ansichten bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar sein, auch dass es mehr Applaus für solche BGE-Ideen gibt als sonst in der Breite der Gesellschaft üblich.
Ich hoffe lediglich, dass es nicht diese oberflächlichen Inhalte und Plattitüden sind, die du irgendwann irgendwem mal in einer Art Vortrag präsentieren möchtest. Sollten in deinem Publikum nämlich Leute mit minimaler Ahnung sitzen, die dir darüber hinaus auch noch zuhören, wirst du sehr schnell ins Schwitzen geraten.
Besser am Ende keine Fragen zulassen...
 

Amatio

Aktives Mitglied
Sag das mal lieber nicht dem Finanzamt...
Why not? - Die zahlen das BGE ja aus!
Schau mal hier rein, ganz relaxt:
Und das wohlgemerkt von einer Gewerkschaft.
Man merkt, dass Du Dich mit dem BGE nicht auskennst. Selbstverständlich sind Gewerkschaftsfunktionäre gegen ein BGE. Denn es nimmt ihnen Macht und Bedeutung weg. Denn damit haben AN eine bessere Verhandlungsposition gegenüber dem AG. Und die Erwerbsarbeit, für die allein die Gewerkschaften zuständig sind, verliert an Bedeutung. Deshalb sind die dagegen. Aber nur die Spitzenfunktionäre. Bei einfachen Gewerkschaftsmitgliedern findet das BGE große Zustimmung.
Aber stimmt, du wolltest ja ne Rechnung:
Ein Haufen neoliberaler Ökonomen ist gegen das BGE - ja sowas aber auch! Ist ja ganz was Neues.
Sowohl die IG Metall als auch das Bundesfinanzministerium kommen irgendwie zur selben Schlussfolgerung wie die meisten User hier... das BGE ist idealistischer Bullshit.
Das jetzige System ist Bullshit. Es ist vollkommen irre. Das BGE dagegen ist pure Vernunft. Auch pure ökonomische Vernunft, denn es erhöht die Leistung und senkt zugleich den Aufwand.

Und die Herrschaften vom wissenschaftlichen Beirat des Finanzministeriums schwadronieren dauernd was vom Beschäftigungsrückgang durch das BGE. Als ob das eine Nachteil wäre. Ist aber in Wirklichkeit ein Vorteil, da dann die materielle Wertschöpfung mit weniger AN als heute sichergestellt wird. Also effektiver. Das ist ökonomisch sinnvoll.
Von Rationalisierung haben diese angeblichen Top-Ökonomen auch noch nie was gehört.

Und dann unterstellen sie allen Ernstes eine proportionale Einkommensteuer von 90% zur Finanzierung eines BGE von 1.000 Euro für Erwachsene und 500 Euro für Kinder. Es reichen jedoch defintiv 50%. Sie haben die Kosten zu hoch kalkuliert und übersehen, dass 1.000 Euro BGE für jeden nicht 1.000 Euro Transfer für jeden bedeuten. Und Kosten entstehen nur in Höhe des Transfers. Darüber werde ich meinen Vorträgen aufklären.
Wer soll das denn gegenfinanzieren? Ist doch ne ganz simple Frage.
Pflege kostet heute schon ein halbes Vermögen, obwohl Pfleger eher mäßig bezahlt werden.
Kommunale Reinigungsarbeiten und Ausbau der Infrastruktur sind bereits heute eher mangelhaft obwohl der Deutsche einen Rekordsatz an Steuern zahlt.
Wie passt das nun zusammen in einer Nicht-Traum-Welt?
Klingelts?
Angenehmere Jobs werden geringer bezahlt. Und es wird viel Arbeit von Menschen auf Maschinen verlagert.
Nicht die Gesamt-Geldmenge, sondern die Bereitschaft, Geld für Konsum auszugeben heizt die "klassische" Inflation an oder, wie derzeit erlebt, die Verknappung bestimmter Güter.
Nur wenn die Gütermenge nicht auch steigt.
Ganz Europa hatte während der 2010er Jahre eine beständig wachsende Geldmenge, aber noch bis vor ca. 7 Monaten kaum eine nennenswerte Inflation, während Corona sogar kurzfristig eine Deflation.
Na, @Amatio wie passt das zusammen?
Volkswirtschaftslehre... 1. Semester.
Das ist mir bekannt.
Achso... ja klar... welche denn?
Zusatzleistungen für Behinderte und Pflegebedürftige. Und Zusatzrenten für Rentner mit höherem Rentenanspruch als das BGE.
Und meinst du, die reichen dann bei der Inflation?
Erstens gibt es keine Inflation; und zweitens spielt sie keine Rolle. Wir leben nicht von Geld, sondern von Gütern und Dienstleistungen. Solange davon genug - also bedarfsdeckend - da ist, ist alles geritzt. Egal wie hoch die Preise sind. Du denkst in Geld. Ich nicht. Ich denke realwirtschaftlich in Gütern und Dienstleistungen.
So wie die, die jetzt schon mehr Zeit als Verstand haben... auch die "informieren" sich quasi rund um die Uhr... weltfremd. Einfach weltfremd.
Ich denke sehr realistisch.
Du vergleichst hier zweierlei Schuhe.
Jemand, der sich seine 1200 Euro verdienen muss, hat einen gefüllten Tag und weiß das (wenn auch mickrig) Geld zu schätzen, hat gelernt damit zu haushalten. Alleine die Tatsache, einen Job zum Brotwerwerb zu haben setzt eine gewisse Selbstorganisationsfähigkeit voraus.
Auch Menschen ohne Job können sich organisieren - sogar noch besser als solche mit Job, da sie sich ja ihren Tag selbst einteilen müssen.
Was weißt du denn bitteschön von Lohnabhängigkeit?
Schonmal für sowas Profanes wie Geld gearbeitet?
Natürlich. Und es ist beschissen! Immer nach der Pfeife eines anderen tanzen. Ich arbeite viel lieber durch Geld als für Geld.
Tatsächlich ist, anders als gerne behauptet, so ziemlich jeder Lohnabhängig. Der "kleine Mann", der Sozialfall, der Wirtschaftsboss, der Investor, der Politiker... sie alle leben von aktuell oder früher Erarbeitetem.
Natürlich ist es so, dass jeder von der materiellemn Wertschöpfung lebt. Aber an der sind auch Maschinen beteiligt. Und die bekommen keinen Lohn für ihre Arbeit, da sie nicht motiviert werden müssen. Für sie ist nur die Finanzierung ihrer Anschaffung, Reparaturen, Wartung, Bedienung, Versicherung und Energieverbrauch notwendig.
Lediglich der Sozialist verkennt dies immer und immer wieder.
Ich verkenne gar nichts und bin ausserdem auch kein Sozialist sondern ein progressiver Liberaler.
Reiner Idealismus, von einem realen Menschenbild, sagen wir beispielsweise in Halle Neustadt ("Ha-Neu") oder Berlin Neukölln freilich so weit entfernt wie der Pluto von der Sonne.
Ich habe keinen reinen Idealismus, sondern weiß dass die allermeisten Menschen Egoisten sind.
Aha... dir ist aber in diesem Zusammenhang bekannt, dass auch Kraftstoffe erarbeitet und raffiniert werden müssen, egal ob Benzin, Diesel, Zucker, Protein und... ja, sogar Fett!
Na klar ist mir das bekannt.
Mach dich mal mit dem Energieerhaltungssatz vertraut.
Tatsächlich gilt er überall, nicht nur in der Physik / Chemie / Biologie etc.
Sondern auch ganz unkompliziert in menschgemachten Konstrukten wie Gesellschaften.
Damit brauche ich mich nicht vertraut machen, weil ich ihn natürlich kenne und er ja auch logisch ist. Und logisches Denken ist eine besondere Begabung von mir.
Ich glaube man muss für diese einfachen Zusammenhänge gar nicht so sonderlich intelligent sein. Von Hochintelligenz ganz zu schweigen.
Ich denke, es reicht, wenn man ein wenig realistischen Wind an sein fragiles, idealistisches Kartenhaus blasen lässt.
Bei mir bläst ständig ein realistischer Orkan durch mein sehr stabiles Haus. Da wackelt nichts!
Und weil sie verstanden haben, wie Wertschöpfung funktioniert freilich...
Ich hab´s auch verstanden!
Noch ein kleines Wort zum Ende des Sonntags...
Das Wort zum Sonntag? Salbungsvolles Geschwafel?
Für ein Forum wie dieses mögen deine Ansichten bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar sein, auch dass es mehr Applaus für solche BGE-Ideen gibt als sonst in der Breite der Gesellschaft üblich.
Meine Ansichten sind generell gut nachvollziehbar für jeden mit gesundem Menschenverstand und logischer Denkfähigkeit!
Ich hoffe lediglich, dass es nicht diese oberflächlichen Inhalte und Plattitüden sind, die du irgendwann irgendwem mal in einer Art Vortrag präsentieren möchtest.
In meinem Vorträgen gibt es nur fundierte Informationen. Ich lasse mich zuvor ausserdem von Volkswirten und Verfassungsrechtlern beraten, damit alles picobello ist.
Sollten in deinem Publikum nämlich Leute mit minimaler Ahnung sitzen, die dir darüber hinaus auch noch zuhören, wirst du sehr schnell ins Schwitzen geraten.
Wenn sie Ahnung haben, werden sie mir applaudieren.
Besser am Ende keine Fragen zulassen...
Nach dem Ende meines Vortrages gibt es erstmal eine Pause, in der man was Essen kann; und dann eine ausführliche Fragerunde. Open End.

 

Portion Control

Urgestein
Bruttohinzuverdienst 1.200 Euro = Nettolohn 600 Euro + 1.000 Euro BGE = 1.600 Euro verfügbares Einkommen. Transfer: 400 Euro (nur der Teil des verfügbaren Einkommens, der oberhalb des Bruttolohns liegt ist der Transfer!)
Danke für die Veranschaulichung. Ich glaube wir waren an diesen Punkten schon.
Man könnte jetzt sagen das der normale AN aufgrund des BGE mehr netto hätte, allerdings sind das ja nicht die vollen 1.000 BGE. Vielmehr findet eine Umverteilung von oben nach unten statt.
Unter "Bedingungslos" verstehe ich das man ein BGE Kraft Geburt erhält, also wie zb. die Emirate jedem ihrer Bürger einen festen Betrag zukommen lässt. Das BGE hingegen, wäre bei Arbeitnehmern an den Lohn gekoppelt. Je mehr ich verdiene desto weniger bekomme ich von den 1.000 Euro BGE.
Also ein System zur Senkung der Arbeitsmoral. Finde ich nicht wirklich gut. Und wie gesagt, die Bedingungslosigkeit ist ja wohl futsch.

Zudem erwähnst du plötzlich das es zusätzliches Geld für besondere Bedarfe gäbe!
Was soll das denn? Zuerst hieß es nur noch BGE und jeder muss sehen wie er klar kommt damit auch der ganze Verwaltungsapparat abgeschafft werden kann und wenn es nicht genügt, arbeiten gehen. Und jetzt auf einmal lässt du "Sonderbedarfe" raus?
Bekommen diese Sonderzahlungen auch Arbeitnehmer oder auch wieder nur Erwerbslose?

Das macht halt von vorne bis hinten keinen Sinn und niemals werden Funktionäre in Politik und Wirtschaft einem solchen Ansinnen zustimmen.
 

Hamsterrad

Aktives Mitglied
[*]Maschinensteuer: Bei der Maschinensteuer (auch: Wertschöpfungsabgabe) ist die Idee, den Einsatz von Maschinen zu besteuern.
Da komme ich vor Lachen nicht in den Schlaf! Wo Du doch selbst im selben Post festgestellst:
Zumal hierzulande niemand mehr körperliche Arbeit verrichten möchte, so das Handwerker und selbst Reinigungskräfte oder Security händeringend gesucht werden.
Also keine Maschinen mehr für schwere oder monotone Arbeiten mehr, damit mehr Jobs frei werden, die dann keiner machen will. Wie kommt man auf solche Ideen? Wie Du selbst schreibst gibt es freie Jobs, die schon jetzt keiner will.
Hartz-IV ist aber totale Ausbeutung, während das BGE die Erlösung der Menschheit bedeutet.
Hallo? Totale Ausbeutung bei Hartz IV, weil man eine Bewerbung im Monat schreibt? Aus meiner Sicht kommt H4 dem BGE schon ziemlich nahe, 400 in die Tasche plus Miete, plus hier und da Extras. Zu viel Kreativität und Selbstverwirklichung hat das bei den Empfängern kaum geführt.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Dadurch, dass die Grundbedingungen wie Miete, Strom und Essen gedeckt sind, auch sonst jeder ein Kommunikationsmittel in Form von handy hat und es Busse und Bahnen gibt,
merken glaube ich viele Leute gar nicht, dass es ihnen eigentlich voll mies geht.

Mit zu kleinen Wohnungen, schlechter Ernährung, ständig finanziellem Stress, wenn mal was kaputt geht, keine Chance, einfach mal einkaufen zu gehen ohne zu gucken, was es kostet,
nicht an kostenintensiven Freizeitaktivitäten teilnehmen zu können....
klar kann ich 16.- oder 60.- im Monat für ein Fitnessstudio ausgeben, aber ernsthaft:
das für 60.- ist hübscher mit netten Trainern, die auf dich achten, Getränkebrunnen, Kinderbetreuung, Pflanzen und modernen Geräten.... nur mal als Beispiel...
oder klar fährt ein Auto für 2000.- wie für 20.000.-, aber was ist mit Heizung, Sitzkomfort, Verbrauch.... Nervenbelastung ohne mitdenkende Assistenzssysteme, die auch Unfälle verhindern....
....
und so ist es mit allem.
Da es aber für Leute mit wenig Geld selten an die Existenz oder an´s Leben geht, sie nicht auf der Straße schlafen müssen und keinen Hunger leiden,
merken sie eigentlich gar nicht, was sie alles verpassen (müssen).
 

Doratio

Aktives Mitglied
Da komme ich vor Lachen nicht in den Schlaf! Wo Du doch selbst im selben Post festgestellst:

Also keine Maschinen mehr für schwere oder monotone Arbeiten mehr, damit mehr Jobs frei werden, die dann keiner machen will. Wie kommt man auf solche Ideen? Wie Du selbst schreibst gibt es freie Jobs, die schon jetzt keiner will.

Hallo? Totale Ausbeutung bei Hartz IV, weil man eine Bewerbung im Monat schreibt? Aus meiner Sicht kommt H4 dem BGE schon ziemlich nahe, 400 in die Tasche plus Miete, plus hier und da Extras. Zu viel Kreativität und Selbstverwirklichung hat das bei den Empfängern kaum geführt.
Der Beitrag mit der Maschinensteuer ist aus dem zitierten Link. Mir wurde immerhin vorgeworfen, dass ich mir die Finanzierung des BGE selber ausgedacht habe.
Hätte ich vielleicht deutlicher abgrenzen müssen.

Hartz-IV ist in Wirklichkeit tatsächlich die fast perfekte Vorstufe zum BGE.
Wie ich hier in Forum aber schon des öfteren lesen durfte, sehen es einige als menschenunwürdig an.
Deshalb träumen sie auch vom BGE, wo sie dann endlich frei und unabhängig sein werden.
Muss wohl demnächst mehr Smileys verwenden. 😉
 

Daoga

Urgestein
Das BGE ist ein zutiefst negatives und pessimistisches Menschenbild! Wir sind ein Land voller fleißiger Menschen, die keine Transferleistungen wollen, sondern Geld selber verdienen wollen.
Da würde ich sagen, jein. Die Menschen älteren Datums, für die es ihr ganzes Leben eine Schande war, beim Amt stempeln zu gehen und auf Kosten der Allgemeinheit leben zu müssen - ja.
Aber viele Jüngere nicht mehr, die mit heutigem Anspruchsdenken großgeworden sind und meinen, als Kind haben die Eltern sie versorgt, als Erwachsener muß das gefälligst der Staat übernehmen, sie verhätscheln und ihnen den Hintern nachtragen. Eigenleistung nur nach eigenem Gusto und wenn man gerade Bock hat, aber sicher nicht wenn damit Anstrengung, Forderungen wie etwa Disziplin (Einhaltung von festen Arbeitszeiten) oder gar Demütigungen (weil ein Anfänger nun mal noch kein Meister ist, was er auch ziemlich schnell merken wird) verbunden sind.
 
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