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Sind ein Teil der Europäer ihr eigenes größtes Problem?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

carrot

Aktives Mitglied
Ich glaube die Frage Russland oder USA ist vor allem aber auch eine der Wirtschafts- und Sozialordnung.
Also
Planwirtschaft mit aktiver Steuerung von Menschen, Löhnen, Preisen und Moral
VS
Liberale Politik mit der Implikation des freien Spieles von Menschen, Märkten und individuellen Moralvorstellungen
Ich würde das anders einordnen:

Planwirtschaft mit aktiver Steuerung von Menschen, Löhnen, Preisen und Moral
(nach Stalin)

Tendenziell geht es dort derzeit mehr in Richtung Kapitalismus
VS

Zielvorstellung: Planwirtschaft mit aktiver Steuerung von Menschen, Löhnen, Preisen und Moral
(nach Lenin)

Noch im Umbau, Tendenz - weg vom Kapitalismus.

So zumindest mein Eindruck.
Kommunismus werden wir früher oder später sowieso bekommen, egal von welcher Seite, das wechselt sich ab mit dem Kapitalismus.
 

Daoga

Urgestein
Planwirtschaft wird nie so effektiv wie eine freie Wirtschaft funktionieren, weil zu viele Faktoren unbestimmbar sind. Je länger ein Plan laufen sollte (3 - oder 5-Jahres-Pläne), um so stärker würde er an der Realität vorbei agieren, die alte Krankheit der Ostblockländer. Und wer sollte so einen Plan im voraus festlegen, jemand mit persönlichen materiellen Interessen sprich Profit?
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Offensichtlich kennst du die falschen Leute.
Ich bin mir relativ sicher, dass dem Großteil der Putinversteher nicht bewusst ist oder sie es getrost bestreiten würden.



Kannst ja mal die Indianer fragen wie das sehen.
Da sollten gerade die Europäer ganz ruhig sein. Die heftigsten Versklavungen, Folterungen und Ermordungen von Ureinwohnern fanden in Süd- und Mittelamerika durch die Spanier statt, die z.B. beim Untergang des Inkareiches durch das Haus Habsurg auch mit meiner Heimat Österreich verbandelt waren. Karl V. von Spanien war der Enkel von Kaiser Maximilian dem I.




Das mit der Dankbarkeit finde ich putzig. Als ob die USA irgendwas aus Altruismus machen würden und nicht stets aus knallharter eigener Interessenspolitik bei der man auch gerne über Leichen geht.

Aus deiner Sicht muss man also dankbar sein und soll deshalb Angriffskriege für die als Kriegsgrund eigens Lügen fabriziert werden (Vietnam: Tonkin-Zwischenfall bei dem man sich gegen erfundene Vietnamesen-Angriffe verteidigen musste; erinnert an den Sender Gleiwitz, die USA mussten sich einfach verteidigen) großzügig hinwegsehen, da in der Vergangenheit mal etwas gemacht wurde was zwar immer noch alleine den eigenen Interessen gedient hat, wovon allerdings auch andere profitiert haben.
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob es rein aus altruistischen Gründen geschah. Grundsätzlich gibt es keinen absoluten Altruismus. Aber die Europäer und gerade die Westdeutschen haben maßgeblich davon profitiert oder denkst du, dass Stalin gezögert hätte sich ganz Deutschland und noch mehr Teile Europas einzuverleiben? Mal abgesehen davon, dass es auch ganz andere Pläne für Deutschland gab (Morgenthau-Plan beispielsweise) zu eurem Glück nicht umgesetzt wurden. Nein Deutschland wurde sogar ein Wirtschaftswunder ermöglicht und ein Leben in einem 70 Jahr andauerndem Frieden. Und natürlich ließ man sichd abei in typisch deutscher und selbstgerechter Manier über seinen wichtigsten Partner und die zentrale Schutzmacht Europas im Kalten Krieg aus.

Zum Vietnamkrieg möchte ich daran erinnern, dass dessen Grundlagen wie bei so vielen Problemen, die die USA übernehmen mussten in der Kolonialzeit durch die Franzosen gelegt wurde. Deshlab wird er auch oft als 30 Jahre andauernder Konflikt beschrieben. Und vielleicht sollte man sich mal damit befassen, was während er Tet-Offensive in Hue geschah oder nach dem Abzug der Amerikaner 1975. Es wurden Millionen Vietnamesen in Umerziehungslager gesteckt, die durch Ho Chi Minh verschuldeten Toten werden ebenfalls in mehreren kritischen historischen Abhandlungen zum Kommunismus auf mindestens eine Million Menschen geschätzt und in Hue töteten die Kommunisten in einer nur kurze Zeit andauernden Belagerung gleich mehrere tausend Menschen. Das rechtfertig sicherlich nicht den Einsatz von Agent Orange oder bestimmte Bombardements, aber in der Grundannahme, dass es für ein Land offensichtlich besser sei die Machtübernahme durch Kommunisten zu verhindern, lagen die USA nicht falsch. Außerdem gab es die Truman-Doktrin.



Die USA sind die einzige Weltmacht der Erde.
Nicht China. Nicht Russland.
Worüber wir froh sein sollten. Bei einem Hegemon stellt sich nicht die Frage, ob er ethisch oder moralisch immer einwandfrei handelt, denn so naiv können nur Anhänger eines deutschen Idealismus denken. Es stellt sich viel mehr die Frage bei wem wir das geringste Übel an der Macht haben. Die Volksrepublik China ehrt bis heute an den Toren der Verbotenen Stadt Mao Zedong, einen Mann dessen Politik zum Tod von rund 70 Millionen Chinesen führte. Der Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Exekutionen oder brutale Übergriffe währen der Kulturrevolution töten ließ. Es China genießen der Legalismus und der Vorzug des Kollektivs historisch bedingt einen hohen Stellenwert, während westlicher Individualismsu eher kritisch gesehen wird. Da würde ich schon den liberalen Geist der angelsächsischen Welt bevorzugen. Und Russland war, wie im Ausgangsbeitrag geschildert, immer eine imperialistische Macht. Russland mischte schon im 19. Jahrhundert und im Ersten Weltkrieg mit als die der Aufstieg der USA als Weltmacht erst begann. Und du hast wieder mal völlig ignoriert, dass die UdSSR natürlich weltweit auch mitmischte während des Kalten Krieges. Wir haben doch mit Nordkorea, Kuba, Nordvietnam und anfänglich auch China etliche Beispiele dafür.

Weiter braucht man eigentlich gar nicht schreiben, da man schon sehr einfältig sein muss um nicht auf den Gedanken zu kommen, dass man soetwas nicht durch Altruismus und Austausch von Freundlichkeiten wird.

Die USA haben überall auf der Welt Militärbasen.
Nicht China. Nicht Russland.


Die USA sind bislang die einzigen Atombomberabwerfer.
Nicht China. Nicht Russland.
Dafür betreibt China schon jetzt Neokolonialismus in Afrika und anderen Teilen Asiens. Und Russland agiert mit der Wagner-Gruppe, der Unterstützung Assads etc. auch international.

Zur Atombombe würde ich dir raten dich mal mit japanischen Kriegsverbrechen in ganz Asien während des Zweitenweltkrieges und davor zu befassen. Vielleicht sagt dir das Nanjing-Massaker etwas. Die Atombombenabwürfe haben in ihrer Bilanz übrigens erheblich weniger Menschen getötet als der Stalinismus oder Maoismus.

Die USA waren und sind an so ziemlich jedem bewaffneten Konflikt und gewaltsamen Umsturz der letzten 100 Jahre beteiligt oder haben den initiiert. Und dabei gehts nicht darum, ob das demokratisch gewählte Regierung oder böser Despot war, sondern lediglich:
wird gemacht was die USA wollen oder nicht.

Also ich glaube nicht, dass die USA an der Installierung des nordkoreanischen Diktators, der nordvietnamesischen Kommunisten oder dem Castro-Regime beteiligt waren. Auch die Revolution im Iran, die das Land in einen fundamentalistischen Gottesstaat verwandnelte geschah letztlich gegen den Willen der USA. wenn auch sie auch in dne 50ern an einem Putsch beteiligt waren. Übrigens gehen ganz viele dieser Konflikte, wie schon erwähnt, auf den europäischen Kolonialismus zurück. Hats du dir mal angesehen, was das britische Empire im Nahen Osten so hinterlassen hatte oder welche Einflüsse der Kolonialismus auf Afrika und dortige Konflikte hatte. Gerade der morlaische Zeigefinger durch die Europäer, die mit ihrer imperialistischen Politik viele Grundlagen für Konflikte des 20. Jahrhunders gelegt hatten, erscheint mir etwas unangebracht.


Bei der Auflistung sind noch nichtmal alle US-Verbrechen aufgelistet.
Die Menschenversuche in Guatemala, bei denen die USA geistig Behinderte, Strafgefangene usw. vorsätzlich mit Syphilis infiziert haben um Penicillin zu testen, fehlen beispielsweise.

Viele werden sicherlich auch nicht wissen, dass die USA die Jagd nach Bin-Laden in den jeweiligen Ländern unter dem Vorwand der Durchführung von Impfungen gegen Kinderlähmung betrieben haben.
Und die Menschenversuche durch die Sowjetunion, das Japanische Kaiserreich und die Nazis hast du jetzt getrost weggelassen oder? Impfung gegen Kinderlähmung ist etwas Gutes.

Wie immer ist hier das Problem ein naiver deutscher Idealismus. Wenn ich mir deutsche linke Kaberettisten so anhöre und deren Erwartungshaltung an Europa:

1. dass wir mit keiner ethisch fragwürdigen und undemokratischen Regierung zusammenarbeiten
2. wir sollten keine Waffen liefern
3. wir sollen am besten aus der NATO aussteigen
4. wir sollen uns trotz demographischem Disaster und mangelnder Fähigkeit zur militärischen Selbstverteidigung von unserem wichtigsten und militärisch stärksten transatlantischen Partner distanzieren
5. wir sollen komplett weg von fossilen Brennstoffen
6. wir sollen die Wirtschaftspolitik so gestalten, dass wir uns ethisch nichts vorzuwerfen haben


und gleichzeitg sollen wir dabei annehmen, dass der soziale Friede bewahrt wird und die anderen Akteure auf der Weltbühne es nur gut mit uns meinen würden, denn die einzige Problematik liegt in der Außenpolitik der USA und im globalisiertem Kapitalismus. Die Israelis haben längst verstanden, dass es von europäischer Seite einfach dumm ist seinem wichtigsten Partner in der Geopolitik ständig Steine in den Weg zu legen. Der Iran-Deal und dei Umarmung iranischer Politiker durch deutsche Spitzenpolitiker ist ein klassisches Beispiel dafür.

Wer eine Weltmacht will, die keine fragwürdigen, aber manchmal notwendigen Entscheidungen trifft, der sollte in Märchenbüchern danach suchen.
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Es gibt seit langem große Teile in den linken Parteien (vor allem SPD und LINKE), die eine sehr russlandfreundliche Politik pflegen. Wobei ich nicht weiß, ob der den Schwerpunkt USA/Russland in diesem Thread sinnvoll ist. Es ist doch eher ein allgemeines Problem, dass Europa versucht eine "Werte geleitete Handelspolitik" zu fahren und dabei anderen Ländern regelmäßig vor den Kopf stößt.
Erst Jahre lang Katar kritisieren, jetzt zum Boykott der Fussball WM aufrufen, aber hintenrum auf den Knien um ihr Gas betteln. Deutschland macht eben keine geopolitische Politik, sondern versucht nur anderen (meist ärmeren) Ländern die eigene Moral aufzudiktieren.
Wie falsch diese Ideologie ist, zeigt sich in Afrika. Deutschland hat Jahrzehnte lang dort Entwicklungshilfe geleistet. Die ganzen Milliarden sind aber fast nur bei den korrupten Regierungen versickert und haben staatsnahen Konzernen geholfen. Eine echte freie wirtschaftliche Entwicklung fand nicht statt.
China dagegen hat sich in Afrika eingekauft, hat selber aktiv Fabriken in Afrika gebaut. Natürlich nicht um den Afrikanern Arbeit zu geben sondern aus eigenen geopolitischen Interessen. Und dennoch scheint im Ergebnis China's Raubtierkapitalismus Afrika mehr zu helfen als Europas wertegeleitete Politik, die dort nur die Korruption fördert.
Gute Absichten zählen nicht. Das Ergebnis zählt!
Das mag alles stimmen, aber letzlich verunmöglichen das linke und rechte Lager ja auch eine Politk, die gelingen könnte. Gerade Figuren wie Wagenknecht warfen dem Westen Jahrzehnte lang vor wirtschaftliche Interessen über die Menschenrechte zu stellen und mit zweierlei Maß zu messen. Heute fordert Wagenknecht sofort Sanktionen aufzuheben, die uns treffen. Dreimal darf man raten, wie das aussehen würde, wenn wir morgen sagen, dass wir wirtschaftliche Beziehungen mit sämtlich Ölstaaten abbrechen, die die Menschenrechte mit Füßen treten. Sofort wären das rechte und das linke Lager empört über steigende Preise und Auswirkungen auf die Wirtschaft. Das finde ich eben so unglaublich scheinheilig von ,,ehemligen selbsternannten Kommunistinnen", wie Wagenknecht. Das ist halt planker plumper Populismus und daher wundern mich auch ihre Beliebtheiswerte nicht. Schon Julius Cäsar wusste, wie man sich beim Volk mit einfachen Methoden beliebt macht. Und Europas Politik war ja eben nie wertegeleitet. Das ist in dem komplexen kapitalistischem System, welches wir haben auch praktisch unmöglich. Aber rechte und linke Populisten nutzen das aus und werfen der Politik Dinge vor, die sie gar nicht ändern kann. Das hast du auch bei er Geschichte mit den Schwulenrechten in Ungarn gemerkt. Da wird dann von Rechts und Links sofort darauf verwiesen warum man die Saudis und Katar nicht stärker kritisiert. Mit bestimmten Ländnern ist man halt wirtschaftlich eng verbandelt und kommt da nicht so einfach raus, aber ich sehe dann trotzdem nicht warum es falsch sein soll an anderer Stelle Länder zu kritisieren. Und wie gesagt: würde man die tatsächlich notwendigen Schritte gegen abolutistische Staatsmonarchie mit Scharia-Gerichtne wie Saudi Arabien einleiten, dann wären Rechts- und Linkspopulisten, die Ersten, die sich über die wirtschaftlichen Folgen empörten und die ohnehin immer öfter in einem postmodernem Zeitgeist die Menschenrechte relativieren.

Ich glaube die Frage Russland oder USA ist vor allem aber auch eine der Wirtschafts- und Sozialordnung.
Also
Planwirtschaft mit aktiver Steuerung von Menschen, Löhnen, Preisen und Moral
VS
Liberale Politik mit der Implikation des freien Spieles von Menschen, Märkten und individuellen Moralvorstellungen



Russland steht in dem Zusammenhang halt für ganz viel, was wir fürchten und auch seit Jahrzehnten gar nicht mehr kennen. Eine starke Vermischung eines autoritären Staates mit der Religion, Erziehung zum Nationalismus und einem orthodoxen Mythos bezüglich der großen russischen Geschichte wie im 19. Jahrhundert sowie einer eher ablhenden Haltung gegenüber Individualismus, Emanzipation und Liberalismus.

Naja aber warum entstand so eine Bubble? Weil es eine Regierung gab, die sehr stark für die Aufnahme von Flüchtlingen war und eine Opposition, die noch mehr dafür war. Zudem war die Grundkonstruktion, dass die Grenzstaaten alleine für die Flüchtlinge zuständig sind bereits im Vorfeld ein Konstruktionsfehler.
Uns fallen solche Konstruktionsfehler doch regelmäßig auf die Füße!
  • Die Konstruktion des EUROs ist problematisch
  • Die Aufnahmeregelungen zu Flüchtlingen sind problematisch
  • Der Klimaplan ist problematisch, womit wir bei deinem Punkt 3 wären.....

Ich wäre der Letzte der behaupten würde, dass in der Europäischen Union alles rund liefe. Auch die Migrationspolitik und die Frage der Integration sind komplexer als man dachte. Aber man auch sehen, dass das alles Facetten der globalisierten kapitalistischen Weltordnung sind in der wir leben und wir müssen lernen irgendnwie damit umzugehen. Dabei das gesamte europäische Projekt über den Haufen zu werfen, den Status Quo zu zerstören und zu glauben eine Politiker der Vergangenheit und ein Zurückdrehen der Zeit würde alle Probleme lösen, erscheint mir allerdings als die schlechteste Strategie.


Europa ist ein Melting Pot aus verschiedenen Kulturen, Sprachen und Wirtschaftsräumen. Naturgemäß schwer ist es, geschlossen nach Außen aufzutreten.
Europa wird künstlich zusammen gehalten indem Staaten zwar einerseits nicht füreinander haften sollen, es aber indirekt dennoch tun, z.B. durch eine gemeinsame Zinspolitik, die Staaten begünstigt, die hohe Schulden haben.
Ich denke, dass es eine falsch verstandene Solidarität bzw. eine Art Staatssozialismus ist, der vieles kaputt macht. Staaten und Unternehmen sollten ihre Schulden selber tragen oder pleite gehen wenn sie schlecht wirtschaften! Sonst lernt ja niemand was daraus und unwirtschaftliches Verhalten wird fortgesetzt.
Da bin ich ganz bei dir, wenn es zumindest eine gemeinse europäische Sicherheitspolitik gäbe und eine Friedensunion. Die wirtschaftliche Vereinheitlichung müsste ja nicht sein.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Ich bin mir relativ sicher, dass dem Großteil der Putinversteher nicht bewusst ist oder sie es getrost bestreiten würden.





Da sollten gerade die Europäer ganz ruhig sein. Die heftigsten Versklavungen, Folterungen und Ermordungen von Ureinwohnern fanden in Süd- und Mittelamerika durch die Spanier statt, die z.B. beim Untergang des Inkareiches durch das Haus Habsurg auch mit meiner Heimat Österreich verbandelt waren. Karl V. von Spanien war der Enkel von Kaiser Maximilian dem I.






Es spielt überhaupt keine Rolle, ob es rein aus altruistischen Gründen geschah. Grundsätzlich gibt es keinen absoluten Altruismus. Aber die Europäer und gerade die Westdeutschen haben maßgeblich davon profitiert oder denkst du, dass Stalin gezögert hätte sich ganz Deutschland und noch mehr Teile Europas einzuverleiben? Mal abgesehen davon, dass es auch ganz andere Pläne für Deutschland gab (Morgenthau-Plan beispielsweise) zu eurem Glück nicht umgesetzt wurden. Nein Deutschland wurde sogar ein Wirtschaftswunder ermöglicht und ein Leben in einem 70 Jahr andauerndem Frieden. Und natürlich ließ man sichd abei in typisch deutscher und selbstgerechter Manier über seinen wichtigsten Partner und die zentrale Schutzmacht Europas im Kalten Krieg aus.

Zum Vietnamkrieg möchte ich daran erinnern, dass dessen Grundlagen wie bei so vielen Problemen, die die USA übernehmen mussten in der Kolonialzeit durch die Franzosen gelegt wurde. Deshlab wird er auch oft als 30 Jahre andauernder Konflikt beschrieben. Und vielleicht sollte man sich mal damit befassen, was während er Tet-Offensive in Hue geschah oder nach dem Abzug der Amerikaner 1975. Es wurden Millionen Vietnamesen in Umerziehungslager gesteckt, die durch Ho Chi Minh verschuldeten Toten werden ebenfalls in mehreren kritischen historischen Abhandlungen zum Kommunismus auf mindestens eine Million Menschen geschätzt und in Hue töteten die Kommunisten in einer nur kurze Zeit andauernden Belagerung gleich mehrere tausend Menschen. Das rechtfertig sicherlich nicht den Einsatz von Agent Orange oder bestimmte Bombardements, aber in der Grundannahme, dass es für ein Land offensichtlich besser sei die Machtübernahme durch Kommunisten zu verhindern, lagen die USA nicht falsch. Außerdem gab es die Truman-Doktrin.





Worüber wir froh sein sollten. Bei einem Hegemon stellt sich nicht die Frage, ob er ethisch oder moralisch immer einwandfrei handelt, denn so naiv können nur Anhänger eines deutschen Idealismus denken. Es stellt sich viel mehr die Frage bei wem wir das geringste Übel an der Macht haben. Die Volksrepublik China ehrt bis heute an den Toren der Verbotenen Stadt Mao Zedong, einen Mann dessen Politik zum Tod von rund 70 Millionen Chinesen führte. Der Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Exekutionen oder brutale Übergriffe währen der Kulturrevolution töten ließ. Es China genießen der Legalismus und der Vorzug des Kollektivs historisch bedingt einen hohen Stellenwert, während westlicher Individualismsu eher kritisch gesehen wird. Da würde ich schon den liberalen Geist der angelsächsischen Welt bevorzugen. Und Russland war, wie im Ausgangsbeitrag geschildert, immer eine imperialistische Macht. Russland mischte schon im 19. Jahrhundert und im Ersten Weltkrieg mit als die der Aufstieg der USA als Weltmacht erst begann. Und du hast wieder mal völlig ignoriert, dass die UdSSR natürlich weltweit auch mitmischte während des Kalten Krieges. Wir haben doch mit Nordkorea, Kuba, Nordvietnam und anfänglich auch China etliche Beispiele dafür.



Dafür betreibt China schon jetzt Neokolonialismus in Afrika und anderen Teilen Asiens. Und Russland agiert mit der Wagner-Gruppe, der Unterstützung Assads etc. auch international.

Zur Atombombe würde ich dir raten dich mal mit japanischen Kriegsverbrechen in ganz Asien während des Zweitenweltkrieges und davor zu befassen. Vielleicht sagt dir das Nanjing-Massaker etwas. Die Atombombenabwürfe haben in ihrer Bilanz übrigens erheblich weniger Menschen getötet als der Stalinismus oder Maoismus.



Also ich glaube nicht, dass die USA an der Installierung des nordkoreanischen Diktators, der nordvietnamesischen Kommunisten oder dem Castro-Regime beteiligt waren. Auch die Revolution im Iran, die das Land in einen fundamentalistischen Gottesstaat verwandnelte geschah letztlich gegen den Willen der USA. wenn auch sie auch in dne 50ern an einem Putsch beteiligt waren. Übrigens gehen ganz viele dieser Konflikte, wie schon erwähnt, auf den europäischen Kolonialismus zurück. Hats du dir mal angesehen, was das britische Empire im Nahen Osten so hinterlassen hatte oder welche Einflüsse der Kolonialismus auf Afrika und dortige Konflikte hatte. Gerade der morlaische Zeigefinger durch die Europäer, die mit ihrer imperialistischen Politik viele Grundlagen für Konflikte des 20. Jahrhunders gelegt hatten, erscheint mir etwas unangebracht.




Und die Menschenversuche durch die Sowjetunion, das Japanische Kaiserreich und die Nazis hast du jetzt getrost weggelassen oder? Impfung gegen Kinderlähmung ist etwas Gutes.

Wie immer ist hier das Problem ein naiver deutscher Idealismus. Wenn ich mir deutsche linke Kaberettisten so anhöre und deren Erwartungshaltung an Europa:

1. dass wir mit keiner ethisch fragwürdigen und undemokratischen Regierung zusammenarbeiten
2. wir sollten keine Waffen liefern
3. wir sollen am besten aus der NATO aussteigen
4. wir sollen uns trotz demographischem Disaster und mangelnder Fähigkeit zur militärischen Selbstverteidigung von unserem wichtigsten und militärisch stärksten transatlantischen Partner distanzieren
5. wir sollen komplett weg von fossilen Brennstoffen
6. wir sollen die Wirtschaftspolitik so gestalten, dass wir uns ethisch nichts vorzuwerfen haben


und gleichzeitg sollen wir dabei annehmen, dass der soziale Friede bewahrt wird und die anderen Akteure auf der Weltbühne es nur gut mit uns meinen würden, denn die einzige Problematik liegt in der Außenpolitik der USA und im globalisiertem Kapitalismus. Die Israelis haben längst verstanden, dass es von europäischer Seite einfach dumm ist seinem wichtigsten Partner in der Geopolitik ständig Steine in den Weg zu legen. Der Iran-Deal und dei Umarmung iranischer Politiker durch deutsche Spitzenpolitiker ist ein klassisches Beispiel dafür.

Wer eine Weltmacht will, die keine fragwürdigen, aber manchmal notwendigen Entscheidungen trifft, der sollte in Märchenbüchern danach suchen.

Die USA zündeln seit Beginn ihrer Staatsgründung auf der ganzen Welt. Kein anderes Land macht das und schon gar nicht unter Berücksichtigung der kurzen Zeitspanne seit Staatsgründung.
Desto mächtiger sie geworden sind, desto exzessiver betreiben sie dieses Spiel.
Und nicht nur das, durch das USD-Privileg schmarotzen sie sich auch noch durch auf Kosten aller anderen.

Es ist doch klar, dass andere Länder darauf keinen Bock haben und auch keinen Bock bis in die Ewigkeit die Rechnungen der US-Amerikaner zu bezahlen. Sie machen das, weil sie es (aktuell) müssen. Nicht, weil sie wollen. Das wird nicht ewig so weitergehen.

Sollte die EU es jemals wagen eigenständige Politik zu betreiben, kann man sehen was die "Freundschaft" mit den USA wert ist. Die USA kennen keine Freunde, sondern lediglich Interessen.
 

carrot

Aktives Mitglied
Planwirtschaft wird nie so effektiv wie eine freie Wirtschaft funktionieren, weil zu viele Faktoren unbestimmbar sind. Je länger ein Plan laufen sollte (3 - oder 5-Jahres-Pläne), um so stärker würde er an der Realität vorbei agieren, die alte Krankheit der Ostblockländer. Und wer sollte so einen Plan im voraus festlegen, jemand mit persönlichen materiellen Interessen sprich Profit?
Das passt doch, die derzeitige Politik geht ja an der Realität vorbei.
Fehler wiederholen sich halt.
Geplant wird in der EU, in Brüssel mit dessen Beratern in irgend welchen think thanks , wo die wieder genau sind, kann ich jetzt auch nicht sagen.

Auffällig ist schon, dass insgesamt in Europa so ein Umbruch stattfindet und in vielen Ländern schon Unruhen sind.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Zur Atombombe würde ich dir raten dich mal mit japanischen Kriegsverbrechen in ganz Asien während des Zweitenweltkrieges und davor zu befassen. Vielleicht sagt dir das Nanjing-Massaker etwas. Die Atombombenabwürfe haben in ihrer Bilanz übrigens erheblich weniger Menschen getötet als der Stalinismus oder Maoismus.
Du rechnest hier ständig Tote gegen Tote auf.
Zu den Verbrechen der USA schreibst du lediglich: die anderen haben auch Verbrechen begangen!

Die USA sind aber eine Demokratie, jedenfalls behaupten sie das, die sich auf universellen Werten stützt. Nach ihrem Selbstverständnis die Guten, die den freien Westen führen, gegen das Böse überall sonst auf der Welt.

Man sollte an eine derart moralisch erhabene Nation doch strengere Maßstäbe als an ein diktatorisches Regime anlegen können und diese moralisch erhabene Nation sollte sich doch auch dann noch als die Bessere erweisen, wenn man sie mit Schurken vergleicht?! In der Praxis verschwimmen die Unterschiede seltsamerweise häufiger als einem lieb sein kann.
 
G

Gelöscht 122020

Gast
Die USA zündeln seit Beginn ihrer Staatsgründung auf der ganzen Welt. Kein anderes Land macht das und schon gar nicht unter Berücksichtigung der kurzen Zeitspanne seit Staatsgründung.
Desto mächtiger sie geworden sind, desto exzessiver betreiben sie dieses Spiel.
Und nicht nur das, durch das USD-Privileg schmarotzen sie sich auch noch durch auf Kosten aller anderen.

Es ist doch klar, dass andere Länder darauf keinen Bock haben und auch keinen Bock bis in die Ewigkeit die Rechnungen der US-Amerikaner zu bezahlen. Sie machen das, weil sie es (aktuell) müssen. Nicht, weil sie wollen. Das wird nicht ewig so weitergehen.

Sollte die EU es jemals wagen eigenständige Politik zu betreiben, kann man sehen was die "Freundschaft" mit den USA wert ist. Die USA kennen keine Freunde, sondern lediglich Interessen.
Sie sind Welthegemon. Wenn sie abtreten entsteht ein Vakuum oder es tritt ein anderer an ihre Stelle und die Welt wird dadurch definitiv nicht demokratischer oder friedlicher. Gerade, dass die westliche Welt sich selbst so verachtet, ist ihr größtes Problem. Das nützt Nationen, die die Menschenrechte relativieren ungemein. Putin hat mehrfach betont, dass er multipolare Weltordnung will. Dir sollte klar sein, was das bedeutet. Die USA mögen oft widersprüchlich und unglaubwürdig handeln, aber sie sind zumindest eine demokratische Großmacht und haben Menschenrechtsfragen thematisiert. Vielen russischen Ideologen und der Volksrepublik China ohnehin sind Menschenrechte vollkommen gleichgültig. Wenn der Iran Frauen zu Tode foltert und Homoseuxelle öffentlich hinrichtet, dann ist das halt deren kulturelles Wertesystem. Damit sind übrigens auch die in Europa seit langer Zeit anhaltende Freiheiten und Grundrechte gefährtdet. Dass im Namen der Menschenrechte und des Universalismus manchmal Mist gebaut wurde, bedeutet nicht, dass diese Idenn grundsätzlich schlecht wären. Im Gegenteil. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in die deutsche Verfassung integriert und diese ist einer der besten, die auf dieser Welt existieren.

Und es gab und gibt auch etliche Exilkubaner, Exilvietnamesen, Nachfahren von Juden aus Ländern des Nahen Ostens oder von Holocaustüberlebenden, Auswanderer aus arabischen Diktaturen etc. die in die Vereinigten Staaten ausgewandert sind und wissen, was es bedeutet in einem undemokratischem System zu leben oder verfolgt zu werden.

Du bist übrigens wieder nicht auf die Schandtaten der anderen Nationen eingegangen. Und den USA vorzuwerfen sie hätten seit 1776 den meisten Mist gebaut, während da die Hochphase des europäischen Kolonialismus noch bevorstand, ist schon ziemlich abgedreht.
 

Daoga

Urgestein
@DarthConfusius : Hut ab vor Deinem umfassenden Wissen ! :love:

Sollte die EU es jemals wagen eigenständige Politik zu betreiben, kann man sehen was die "Freundschaft" mit den USA wert ist. Die USA kennen keine Freunde, sondern lediglich Interessen.
Die USA warten doch schon lange darauf, daß die EU endlich mal eigenständiger wird, was vor allem die Selbstverteidigung als Teil der Nato angeht. Hat sogar der Vollpfosten Trump lautstark eingefordert, was soll man da noch groß sagen.
Das will die EU aber in Wahrheit gar nicht, weil das nämlich die Mitglieder einen Haufen Geld kostet. Warum soll man selber fett Geld für Kampfflugzeuge, Raketen, Drohnen, Infrastruktur und was noch löhnen, wenn das alles doch die Amerikaner längst haben in ihren ganzen Basen in Europa. Die Finanzierung und Ausstattung der Bundeswehr war über viele Jahre hinweg ein Treppenwitz der Weltgeschichte, eben weil man sich auf den "Big Brother" USA verlassen hat, erst dank des Ukrainekrieges kam da was in Bewegung.
"Eigenständigkeit" bedeutet immer auch Eigenverantwortlichkeit - mit dem Risiko, aus eigenem Verschulden zu scheitern - und aus dem eigenen Geldbeutel zahlen müssen, statt sich auf andere verlassen zu können.
 
Status
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