Offensichtlich kennst du die falschen Leute.
Ich bin mir relativ sicher, dass dem Großteil der Putinversteher nicht bewusst ist oder sie es getrost bestreiten würden.
Kannst ja mal die Indianer fragen wie das sehen.
Da sollten gerade die Europäer ganz ruhig sein. Die heftigsten Versklavungen, Folterungen und Ermordungen von Ureinwohnern fanden in Süd- und Mittelamerika durch die Spanier statt, die z.B. beim Untergang des Inkareiches durch das Haus Habsurg auch mit meiner Heimat Österreich verbandelt waren. Karl V. von Spanien war der Enkel von Kaiser Maximilian dem I.
Das mit der Dankbarkeit finde ich putzig. Als ob die USA irgendwas aus Altruismus machen würden und nicht stets aus knallharter eigener Interessenspolitik bei der man auch gerne über Leichen geht.
Aus deiner Sicht muss man also dankbar sein und soll deshalb Angriffskriege für die als Kriegsgrund eigens Lügen fabriziert werden (Vietnam: Tonkin-Zwischenfall bei dem man sich gegen erfundene Vietnamesen-Angriffe verteidigen musste; erinnert an den Sender Gleiwitz, die USA mussten sich einfach verteidigen) großzügig hinwegsehen, da in der Vergangenheit mal etwas gemacht wurde was zwar immer noch alleine den eigenen Interessen gedient hat, wovon allerdings auch andere profitiert haben.
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob es rein aus altruistischen Gründen geschah. Grundsätzlich gibt es keinen absoluten Altruismus. Aber die Europäer und gerade die Westdeutschen haben maßgeblich davon profitiert oder denkst du, dass Stalin gezögert hätte sich ganz Deutschland und noch mehr Teile Europas einzuverleiben? Mal abgesehen davon, dass es auch ganz andere Pläne für Deutschland gab (Morgenthau-Plan beispielsweise) zu eurem Glück nicht umgesetzt wurden. Nein Deutschland wurde sogar ein Wirtschaftswunder ermöglicht und ein Leben in einem 70 Jahr andauerndem Frieden. Und natürlich ließ man sichd abei in typisch deutscher und selbstgerechter Manier über seinen wichtigsten Partner und die zentrale Schutzmacht Europas im Kalten Krieg aus.
Zum Vietnamkrieg möchte ich daran erinnern, dass dessen Grundlagen wie bei so vielen Problemen, die die USA übernehmen mussten in der Kolonialzeit durch die Franzosen gelegt wurde. Deshlab wird er auch oft als 30 Jahre andauernder Konflikt beschrieben. Und vielleicht sollte man sich mal damit befassen, was während er Tet-Offensive in Hue geschah oder nach dem Abzug der Amerikaner 1975. Es wurden Millionen Vietnamesen in Umerziehungslager gesteckt, die durch Ho Chi Minh verschuldeten Toten werden ebenfalls in mehreren kritischen historischen Abhandlungen zum Kommunismus auf mindestens eine Million Menschen geschätzt und in Hue töteten die Kommunisten in einer nur kurze Zeit andauernden Belagerung gleich mehrere tausend Menschen. Das rechtfertig sicherlich nicht den Einsatz von Agent Orange oder bestimmte Bombardements, aber in der Grundannahme, dass es für ein Land offensichtlich besser sei die Machtübernahme durch Kommunisten zu verhindern, lagen die USA nicht falsch. Außerdem gab es die Truman-Doktrin.
Die USA sind die einzige Weltmacht der Erde.
Nicht China. Nicht Russland.
Worüber wir froh sein sollten. Bei einem Hegemon stellt sich nicht die Frage, ob er ethisch oder moralisch immer einwandfrei handelt, denn so naiv können nur Anhänger eines deutschen Idealismus denken. Es stellt sich viel mehr die Frage bei wem wir das geringste Übel an der Macht haben. Die Volksrepublik China ehrt bis heute an den Toren der Verbotenen Stadt Mao Zedong, einen Mann dessen Politik zum Tod von rund 70 Millionen Chinesen führte. Der Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Exekutionen oder brutale Übergriffe währen der Kulturrevolution töten ließ. Es China genießen der Legalismus und der Vorzug des Kollektivs historisch bedingt einen hohen Stellenwert, während westlicher Individualismsu eher kritisch gesehen wird. Da würde ich schon den liberalen Geist der angelsächsischen Welt bevorzugen. Und Russland war, wie im Ausgangsbeitrag geschildert, immer eine imperialistische Macht. Russland mischte schon im 19. Jahrhundert und im Ersten Weltkrieg mit als die der Aufstieg der USA als Weltmacht erst begann. Und du hast wieder mal völlig ignoriert, dass die UdSSR natürlich weltweit auch mitmischte während des Kalten Krieges. Wir haben doch mit Nordkorea, Kuba, Nordvietnam und anfänglich auch China etliche Beispiele dafür.
Weiter braucht man eigentlich gar nicht schreiben, da man schon sehr einfältig sein muss um nicht auf den Gedanken zu kommen, dass man soetwas nicht durch Altruismus und Austausch von Freundlichkeiten wird.
Die USA haben überall auf der Welt Militärbasen.
Nicht China. Nicht Russland.
Die USA sind bislang die einzigen Atombomberabwerfer.
Nicht China. Nicht Russland.
Dafür betreibt China schon jetzt Neokolonialismus in Afrika und anderen Teilen Asiens. Und Russland agiert mit der Wagner-Gruppe, der Unterstützung Assads etc. auch international.
Zur Atombombe würde ich dir raten dich mal mit japanischen Kriegsverbrechen in ganz Asien während des Zweitenweltkrieges und davor zu befassen. Vielleicht sagt dir das Nanjing-Massaker etwas. Die Atombombenabwürfe haben in ihrer Bilanz übrigens erheblich weniger Menschen getötet als der Stalinismus oder Maoismus.
Die USA waren und sind an so ziemlich jedem bewaffneten Konflikt und gewaltsamen Umsturz der letzten 100 Jahre beteiligt oder haben den initiiert. Und dabei gehts nicht darum, ob das demokratisch gewählte Regierung oder böser Despot war, sondern lediglich:
wird gemacht was die USA wollen oder nicht.
Also ich glaube nicht, dass die USA an der Installierung des nordkoreanischen Diktators, der nordvietnamesischen Kommunisten oder dem Castro-Regime beteiligt waren. Auch die Revolution im Iran, die das Land in einen fundamentalistischen Gottesstaat verwandnelte geschah letztlich gegen den Willen der USA. wenn auch sie auch in dne 50ern an einem Putsch beteiligt waren. Übrigens gehen ganz viele dieser Konflikte, wie schon erwähnt, auf den europäischen Kolonialismus zurück. Hats du dir mal angesehen, was das britische Empire im Nahen Osten so hinterlassen hatte oder welche Einflüsse der Kolonialismus auf Afrika und dortige Konflikte hatte. Gerade der morlaische Zeigefinger durch die Europäer, die mit ihrer imperialistischen Politik viele Grundlagen für Konflikte des 20. Jahrhunders gelegt hatten, erscheint mir etwas unangebracht.
Bei der Auflistung sind noch nichtmal alle US-Verbrechen aufgelistet.
Die Menschenversuche in Guatemala, bei denen die USA geistig Behinderte, Strafgefangene usw. vorsätzlich mit Syphilis infiziert haben um Penicillin zu testen, fehlen beispielsweise.
Viele werden sicherlich auch nicht wissen, dass die USA die Jagd nach Bin-Laden in den jeweiligen Ländern unter dem Vorwand der Durchführung von Impfungen gegen Kinderlähmung betrieben haben.
Und die Menschenversuche durch die Sowjetunion, das Japanische Kaiserreich und die Nazis hast du jetzt getrost weggelassen oder? Impfung gegen Kinderlähmung ist etwas Gutes.
Wie immer ist hier das Problem ein naiver deutscher Idealismus. Wenn ich mir deutsche linke Kaberettisten so anhöre und deren Erwartungshaltung an Europa:
1. dass wir mit keiner ethisch fragwürdigen und undemokratischen Regierung zusammenarbeiten
2. wir sollten keine Waffen liefern
3. wir sollen am besten aus der NATO aussteigen
4. wir sollen uns trotz demographischem Disaster und mangelnder Fähigkeit zur militärischen Selbstverteidigung von unserem wichtigsten und militärisch stärksten transatlantischen Partner distanzieren
5. wir sollen komplett weg von fossilen Brennstoffen
6. wir sollen die Wirtschaftspolitik so gestalten, dass wir uns ethisch nichts vorzuwerfen haben
und gleichzeitg sollen wir dabei annehmen, dass der soziale Friede bewahrt wird und die anderen Akteure auf der Weltbühne es nur gut mit uns meinen würden, denn die einzige Problematik liegt in der Außenpolitik der USA und im globalisiertem Kapitalismus. Die Israelis haben längst verstanden, dass es von europäischer Seite einfach dumm ist seinem wichtigsten Partner in der Geopolitik ständig Steine in den Weg zu legen. Der Iran-Deal und dei Umarmung iranischer Politiker durch deutsche Spitzenpolitiker ist ein klassisches Beispiel dafür.
Wer eine Weltmacht will, die keine fragwürdigen, aber manchmal notwendigen Entscheidungen trifft, der sollte in Märchenbüchern danach suchen.