Kannst du das bitte etwas genauer erklären. Was spricht gegen ein Tempolimit von 120 auf Autobahnen, das bis auf D fast alle Nationen dieser Welt als sinnvoll erachten?
Ich bin grundsätzlich gegen Einschränkungen und Verbote, die keinem Zweck dienen außer das eigene Klientel zu bedienen, dem man die Sinnhaftigkeit über Jahrzehnte eingeredet hat (was nach dem Grundgesetz übrigens kein legitimer Zweck ist und deshalb verboten ist).
Über viele Jahre hieß es:
Tempolimit wegen der Sicherheit.
Dabei gehören die deutschen Autobahnen zu den sichersten Straßen weltweit (siehe unten). Wenn man im Internet googelt, dann wird man allerdings von Propaganda erschlagen, die einem das Gegenteil weismachen wollen oder das zumindest in Zweifel ziehen wollen. Ist aber reiner Quatsch.
Was die meisten der Autobahn-Leugner (ist ein idiotischer Begriff, aber wenn so idiotische Begriffe wie Klimaleugner ihre Daseinsberechtigung haben sollen, dann eben auch sowas) in ihren Ausführungen unter den Tisch fallen lassen, aus meiner Sicht bewusst und in Täuschungsabsicht, sind die Verkehrsdichte, die Anzahl der Einwohner, die Anzahl der Einwohner je km2, die Anzahl der verbauten Streckenkilometer Autobahn, Zustand der Autos (in Deutschland gibts TÜV, gibts in vielen anderen Ländern nicht) usw.
Stattdessen vergleichen sie einfach Anzahl Tote mit Tote oder Unfälle mit Unfälle. Und nichtmal wenn man das tut und erkenntniswidrig alle weiteren Faktoren wie die oben weglässt, lässt sich der Nutzen eines Tempolimits eindeutig herleiten.
Seit kurzem heisst es nun:
Tempolimit wegen Klima.
Ein Tempolimit würde rechnerisch etwa 5.000.000t CO2-Ausstoß bringen. Ich persönlich würde eher von ca. 3.000.000t CO2 ausgehen, da das Umweltministerium, besetzt von den Grünen, sich das sicherlich schöngerechnet hat. Wie man das eben so kennt. Bezogen auf den Gesamtausstoß Deutschland sind das ca. 0,5%.
Für mich das in hohem Maße heuchlerisch. So ziemlich jede andere Maße bringt viel, viel, viel mehr als diese 5.000.000 (3.000.000) CO2. Und natürlich ändert es am Weltklima überhaupt nichts, es ist nichtmal ein Jucken oder Kratzen am Bein.
Atomkraftwerke weiterlaufen lassen bringt jedes Jahr übrigens ca. 50.000.000t-60.000.000t CO2-Einsparung, also etwa das 10-fache vom Tempolimit. Aber das will man nicht. Dabei ist es den "Aktivisten" ja sooooo wichtig mit dem Klima. Ja, es würde Atommüll anfallen. Aber es muss für den bereits vorhandenen Atommüll ohnehin ein Endlager her, ob man dort noch ein bisschen Atommüll hinzulegt für die Jahre in denen man das als Übergangstechnologie zu den Erneuerbaren nützt, würde nichts ändern. Es geht ja nicht darum Endlager ja oder nein, sondern das Endlager kommt so oder so. Es macht also von vorne bis hinten keinen Sinn und der ist reine Ideologie anstatt etwas zu tun was tatsächlich etwas bringen würde.
Zum Tempolimit möchte ich zuallerletzt noch ausführen, dass es in vielen, vielen Ländern der Erde es zwar ein Tempolimit auf der Autobahn gibt. Allerdings hält sich niemand daran und es interessiert und stört auch niemanden. Das gilt sogar für Länder der EU. In Griechenland z.B. ist 130 km/h auf der Autobahn, in Baustellen häufig 60 km/h. Wer schonmal auf griechischen Autobahnen unterwegs war, hat zweifellos festgestellt, dass den Griechen dieses Limit(s) einen feuchten Kehricht juckt und Kontrollen entweder keine stattfinden oder von weitem gut sichtbar sind, so dass jeder rechtzeitig bremsen kann.
Durch den Verweis auf Tempolimits die keiner einhält, kann man sich natürlich gut selber in die Tasche lügen. Und das ist genau das, was bei uns ständig passiert.
Was spricht gegen ein bezahlbares Ticket im ÖPNV, damit vielleicht der eine oder die andere ihren SUV in der Gerage stehen lässt?
Kann man machen, ist aber eher Sozialmaßnahme als Klimamaßnahme.
Der Nahverkehr ist vielerorts einfach nicht ausgebaut und das ist das Hauptproblem. Es würden so ein Ticket vor allem Personen nutzen, die ohnehin bereits mit dem ÖPNV fahren und es würden zusätzliche Fahrten erzeugt, aber relativ wenige PKW-Fahrten würden ersetzt. Jedenfalls hat man das beim 9-EUR-Ticket bereits so gesehen.
Zum SUV möchte ich noch anmerken, weil mich auch diese Debatte ankotzt:
es geht immer nur darum SUV oder kein SUV. Dabei ist so mancher SUV ein relativ sparsames Fahrzeug und auch sparsamer als z.B. ältere, Nicht-SUV-Fahrzeuge. Interessiert aber keinen (bzw. taucht in der Diskussion nicht auf, da es zeigen würde wie absurd die Auswüchse stellenweise sind).
Ansatt zu schauen welches Fahrzeug verbraucht wieviel Sprit, kommen die großen Vereinfacher von der Klimalobby und dreschen pauschal auf alle SUVs drauf. Egal obs Sinn macht oder nicht.