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Eure Meinung zum Bürgergeld?

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Gelöscht 63394

Gast
Bei der Selbständigkeit der Bewohner auf jeden Fall. Da verläßt sich keiner darauf, daß der Staat ihn schon durchfüttert. Das in der amerikanischen Verfassung sogar festgeschriebene Gesetz des Strebens nach Glück, daß jeder nach eigener Fasson selig werden darf, heißt dort nicht daß der Staat jedem den Hintern nachträgt, nur daß jeder selber in dieser Richtung tätig werden darf und soll.
Vom Tellerwäscher zum Millionär oder vom Millionär geradewegs in die Gosse - dort ist alles möglich, und alles in eigener Verantwortung der Betroffenen. Der Staat mischt sich nirgendwo ein.
In Deutschland dagegen verlassen sich viel zu viele darauf, daß der Staat oder irgendein Amt schon irgendwie helfen wird. Jobsuche auf eigenes Betreiben - anscheinend für viele unmöglich, wenn die Jobcenter mit Sanktionsdrohungen dafür sorgen müssen, daß die Leute in die Gänge kommen.
Sowas gibt es in USA einfach nicht, wer sich da keinen Job suchen will, sitzt bald auf der Straße, wenn er keine Verwandtschaft hat die sich einen Schmarotzer leisten kann. Und von der Sozialhilfe allein kann dort keiner leben.
Ein Grund warum die Kriminalität so hoch ist, mit überquellenden Gefängnissen - und die Justiz so scharf. Bei uns werden auch Gewohnheitskriminelle immer wieder nach ein paar Jahren auf freien Fuß gesetzt, "auf Bewährung" auch wenn sie die gar nicht verdienen, weil sie nie ehrlich werden - in USA reicht es, dreimal verknackt zu werden, daß man als Gewohnheitskrimineller lebenslänglich hinter Gittern verschwindet. Ohne Aussicht auf Entlassung, die Bevölkerung will vor Gewohnheitskriminellen geschützt werden.
Hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Es gibt in den USA privat betriebene Gefängnisse, die daran interessiert sind, dass die Gefängnisse stets voll ausgelastet sind, um so höhere Gewinne zu erzielen. Die betreibenden Unternehmen sind auch an der Börse.
Sinnvoll ist dieses System überhaupt nicht für die Gesellschaft. Auch nicht kostengünstig.
Wie kannst du das propagieren, wenn du selbst in deinem Beitrag nahe legst, dass Arbeitslose zu Straftaten veranlasst werden, weil sie vom Staat nicht aufgefangen werden?
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Jetzt kenne ich keine gute Statistik der ich vertrauen würde, weiß also nicht wie repräsentation das ist, aber an diese Personen muss ich bei solchen Threads immer denken. Und daran wie sehr mein Job mit Vollzeitarbeit mein Leben bestimmt und wie wenig Energie für Freizeit mir am Ende noch übrig bleibt, außer in meinen 4 Wochen Urlaub pro Jahr.
Und würdest du mit den oben genannten Personen tauschen wollen? Falls nein, wieso nicht?

Und wow, 4 Wochen sind wirklich sehr wenig, wie kommts? Da kann ich deinen Frust verstehen. Ich hab 6 Wochen Urlaub + 24/31.12.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Tatsächlich ist das eine meiner größten Befürchtungen, sollte ich widererwartend Arbeitslos werden, keinen neuen Job finden und meine BU nicht greifen. Alles sehr unwahrscheinlich, aber genau aus aufgrund dieser Sorge habe ich versucht alles dagegen zu tun was möglich ist.
Die Staffelung nach Alter klingt in der Theorie zwar gut, allerdings sind das dann wieder Bemessungsgrenzen welche von irgendwelchen Politikern quasi willkürlich festgelegt werden und die schon absehbar riesige Rentenlücke für Menschen in meinem Alter nicht wird decken können.
Nicht zuletzt weil ein großer Teil meiner Altersvorsorge in Aktien liegt, welche nun einmal schwanken. Werde ich dann gezwungen bei einem Aktienhoch zu verkaufen, obwohl ich doch weiß dass es wieder runter gehen wird...?
Absolut, ja. Es ist aus meiner Sicht ein großes Problem, dass der Staat die eigene Vorsorge nicht wirklich fördert.
In den USA beispielsweise ist ein Teil des Einkommens steuerfrei wenn man damit private Vorsorge betreibt:
.

In Deutschland wird zwar immer betont wie wichtig die private Vorsorge sei, die Förderversuche wie Riester sind aber Mist. Insofern reicht es auch nicht, nur Riester vor der sozialen Verwertung zu schützen, sondern auch dein Aktiendepot sollte in angemessener Größe geschützt und steuerlich gefördert werden.

Und vermutlich bist du ein gutes Beispiel für jemanden, der fleißig und lange arbeitet, sich gegen Risiken absichert und privat vorsorgt. Also genau das macht, weil eigentlich der Staat fordert. Insofern finde ich dass du auch anders behandelt werden müstest als jemand, der vielleicht nie im Leben länger gearbeitet, geschweigedenn privat vorgesorgt hätte.

Ein anderer Aspekt wurde hier aber noch gar nicht genannt, bei all den Beispielen wo Arbeitslose an Jobs mit vermeintlich niedriger Qualifikation gescheitert sind:
Ein Job muss sich wirschaftlich für den Arbeitgeber lohnen. D.h. dieser muss so viel einspielen wie Lohntkosten, AG-Anteil + ein wenig Gewinn etc. den AG kosten. Jetzt gibt es bei Berufen mit niedriger Qualifikation, welche eben auch oft wirtschaftlich nicht viel bringen, eine Untergrenze: Nämlich den Mindestlohnt.
D.h. besagte Tätigkeit muss nun soweit gestraft werden, z.B. durch hohen Zeitdruck, geringe Fehlertoleranz, dass sie es in ihrem wirtschaftlichen Nutzen über den Mindestlohnt schafft. Und daher kann es keine Jobs geben mit niedriger Qualifikation, wo man sich mal Zeit lassen und Fünfe gerade sein lassen kann.
Außer man ist als AG bereit entsprechnde Sondergeschichten mit viel Bürokratie aufsich zu nehmen, aber meiner Erfahrung nach passiert das nur wenn sich das irgendwie für Werbung nach dem Motto "schaut wie sozial wir sind" ausschlachten lässt.
D.h. je höher der Mindestlohn, desto anspruchsvoller, härter, zeitkritischer, weniger fehlertolerant wird der untere Sektor.
Stimmt. Der Mindestlohn ist keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung. Er wurde geschaffen einzig weil es politisch gewollt war. Er hat schädliche Nebenwirkungen wie du richtig beschreibst. Aber das werden Parteien wie die SPD nie zugeben. Der Mindestlohn wird immer als großer sozialer Erfolg verkauft.

Allerdings kenne ich auch schon einige Personen, z.B. aus meinem erweiterten Familienkreis, die um keine Ausrede verlegen sind wenn es um Arbeit geht. Es wird auch nicht versucht irgendetwas daran zu ändern, z.B. Qualifikation oder mal vor Mittag aufzustehen. Nach eigener Auskunft verbringen sie den Großteil ihrer Zeit in Internetforen, u.a. um zu erfahren wie man an welche Leistungen kommt.

Jetzt kenne ich keine gute Statistik der ich vertrauen würde, weiß also nicht wie repräsentation das ist, aber an diese Personen muss ich bei solchen Threads immer denken. Und daran wie sehr mein Job mit Vollzeitarbeit mein Leben bestimmt und wie wenig Energie für Freizeit mir am Ende noch übrig bleibt, außer in meinen 4 Wochen Urlaub pro Jahr.
Natürlich bei einer gewaltigen Steuerlast die einfach nicht mehr feierlich ist. Selbst wenn mein AG mal bereit ist den Lohn zu erhöhen kommt netto davon bei mir kaum noch etwas an, das hat eher symbolischen Charakter im Sinne von Wertschätzung für meine Arbeit.

Und das fühlt sich dann schon ziemlich mies ist, schließlich kostet es, zumindest mich, dann doch einiges an Selbstdisziplin mich jeden Morgen früh aus dem Bett zu bewegen und wieder meine 9+ Stunden Leistung zu bringen.
Es gibt ja Umfragen nach denen bis zu 2/3 aller Arbeitnehmer unzufrieden sind. Viele arbeiten nicht weil sie wollen, sondern weil ihnen Hartz 4 zu wenig ist und sie so erzogen wurden, dass man eben für sich selbst verantwortlich ist.
Deswegen finde ich die Botschaft jeder bedingungslosen Leistung so katastrophal. Das Mindset in einer Gesellschaft sollte doch immer primär "Eigenverantwortung" lauten. Idealerweise arbeitet man, sorgt vor, versichert sich usw.
Das sollten wir nicht durch Sozialreformen umdrehen und sagen: Erstmal kriegt jeder bedingungslos Geld und dann darf man wenn man will arbeiten.
 

Rose

Urgestein
Tatsächlich ist das eine meiner größten Befürchtungen, sollte ich widererwartend Arbeitslos werden, keinen neuen Job finden und meine BU nicht greifen. Alles sehr unwahrscheinlich, aber genau aus aufgrund dieser Sorge habe ich versucht alles dagegen zu tun was möglich ist.
Die Staffelung nach Alter klingt in der Theorie zwar gut, allerdings sind das dann wieder Bemessungsgrenzen welche von irgendwelchen Politikern quasi willkürlich festgelegt werden und die schon absehbar riesige Rentenlücke für Menschen in meinem Alter nicht wird decken können.
Dann brauchst du alles auf und im Alter biste dann ne arme Sau, die zur Tafel muss, weil das ganzes Geld weg ist. Macht überhaupt keinen Sinn.
Das die BU nicht greift ist sehr wahrscheinlich...

Jetzt kenne ich keine gute Statistik der ich vertrauen würde, weiß also nicht wie repräsentation das ist, aber an diese Personen muss ich bei solchen Threads immer denken. Und daran wie sehr mein Job mit Vollzeitarbeit mein Leben bestimmt und wie wenig Energie für Freizeit mir am Ende noch übrig bleibt, außer in meinen 4 Wochen Urlaub pro Jahr.
Natürlich bei einer gewaltigen Steuerlast die einfach nicht mehr feierlich ist. Selbst wenn mein AG mal bereit ist den Lohn zu erhöhen kommt netto davon bei mir kaum noch etwas an, das hat eher symbolischen Charakter im Sinne von Wertschätzung für meine Arbeit.
Du bist also unzufrieden mit deinem Vollzeitjob, durch den wenig Freizeit hast. Dein Urlaubsanspruch ist auch ein Witz. An den Steuern kannst du nichts ändern, aber am Rest schon.


Und das fühlt sich dann schon ziemlich mies ist, schließlich kostet es, zumindest mich, dann doch einiges an Selbstdisziplin mich jeden Morgen früh aus dem Bett zu bewegen und wieder meine 9+ Stunden Leistung zu bringen.
Was hindert dich daran einfach liegen zu bleiben und das Leben zu genießen?
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Hart arbeitende, vollzeit beschäftigte Menschen könnten hier kaum viel schreiben, außer höchstens abends. Selbst wenn man im Büro richtig ranklotzt, könnte man - außer in Pausenzeiten - kaum hier schreiben. Geht natürlich bei Jobs mit wenig Arbeitsanfall und einer schlafenden IT, die das nicht unterbindet.
Was diese Form des Betrugs Arbeitgeber kostet, ist nicht ohne.
Klingt wie ein bisschen wie im Mittelalter. Man kann hier nur abends schreiben als Büromensch? Work-Life Balance, Home Office etc. ist Dir noch nicht unter gekommen? Der moderne Arbeitnehmer teilt sich das so ein wie er mag. Da wird abends gearbeitet wenn die Kinder im Bett sind weil man tagsüber Kinder bespaßt, zum Frisör geht, seinen Aktiengeschäften nach geht...zum Zeitpunkt X muss die entsprechende Aufgabe fertig sein. Willkommen in der neuen Welt!

Aber schon klar, früher gab es Anwesenheit von...bis, nun sind wir in der neuen Arbeitswelt. Aber wem erzähle ich das in diesem Thread, bis auf ein paar Ausnahmen hier fehlen da die Gesprächspartner für solche Themen.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Es gibt in den USA privat betriebene Gefängnisse, die daran interessiert sind, dass die Gefängnisse stets voll ausgelastet sind, um so höhere Gewinne zu erzielen. Die betreibenden Unternehmen sind auch an der Börse.
Sinnvoll ist dieses System überhaupt nicht für die Gesellschaft. Auch nicht kostengünstig.
Wie kannst du das propagieren, wenn du selbst in deinem Beitrag nahe legst, dass Arbeitslose zu Straftaten veranlasst werden, weil sie vom Staat nicht aufgefangen werden?
Ähm... nein... mindestens seit 6 Jahren nicht mehr, Artikel von 2016:

USA - Justizministerium schließt private Gefängnisse | deutschlandfunk.de

Unnötig zu erwähnen, dass es da auch kein börsennotiertes Unternehmen mit entsprechendem Geschäftsmodell (mehr) gibt.

Man sollte sein Wissen ein wenig auf dem Laufenden halten.
Wenigstens ein wenig...
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Und würdest du mit den oben genannten Personen tauschen wollen? Falls nein, wieso nicht?

Und wow, 4 Wochen sind wirklich sehr wenig, wie kommts? Da kann ich deinen Frust verstehen. Ich hab 6 Wochen Urlaub + 24/31.12.
Das hab ich falsch geschrieben, es sind die standard 30 Tage, also 6 Wochen, so schlimm ist es dann auch nicht. Also an dieser Stelle korrigiert, bevor das missverstanden wird, mein Fehler. Ich bearbeite gleich noch den Eingangsbeitrag.
// zu früh gefreut, offenbar kann man nicht bearbeiten.
In die 6 Wochen muss dann halt alles rein inkl. Gartenarbeit wie vertikutieren und sämtliche Termine, die sich in der Arbeitswoche nicht unterbringen lassen (z.B. weil ich zu platt bin).

Ob ich tauschen wollen würde: So halb. Ich würde mich, im Gegensatz zu besagten Personen, dabei schlecht fühlen. Nehme an das liegt an meiner Erziehung (meinen Eltern wurde nichts geschenkt, sie haben echt harte Zeiten durchgestanden), einem gefühlten gesellschaftlichen Druck und natürlich meinem Selbstwertgefühl. Ich bin ja arbeitsfähig und will niemandem etwas nehmen der/die es (wirklich) mehr braucht als ich.
Auch habe ich durchaus Verständnis wenn andere mehr zu kämpfen haben als ich. So übernehme ich Arbeit von Kollegen die krank sind, da ich selbst seit 5 Jahren nicht mehr krank war, oder wenn die wegen ihrer Kinder mal früher Feierabend machen müssen. (Bin Single) Jeder leistet halt was er/sie kann um den Betrieb am Laufen zu halten, was dann unser aller Einkommen sichert.
Das funktioniert hier im kleinen, solange das niemand ausnutzt, und so müsste es aus meiner Sicht auch im Großen funktionieren/gemacht werden.

Der andere Grund ist wie im Eingangsbeitrag beschrieben das mit der Altersvorsorge: Ich möchte nicht vom Staat abhängig und damit ausgeliefert sein, weil ich ein tiefes Misstrauen gegen staatliche Institutionen pflege und generell Politik für eine Negativauslese halte. Ich vertraue lieber meinem eigenen Urteil und möchte nicht davon abhängig sein was zentralistisch, durch lobbyismus geprägt weit entfernt von meinen persönlichen Bedürfnissen entscheiden bzw. mir zugeteilt wird.

Wenn also Gewissen, Sorge vor dem Verlust des bisher erworbenen bescheidenen Wohlstands und das mit dem Ausgeliefert-sein nicht wären, dann ja.
Besagte Personen sind von diesen Einschränkungen halt völlig frei, haben keine Bedenken auch innerhalb der Familie alles mitzunehmen oder auszunutzen was geht, versuchen erst gar nicht zu sparen und kennen alle Möglichkeiten an Sozialleistungen zu kommen. Beschweren tun sie sich allerdings trotzdem laufend, z.B. dass sie zur Miete wohnen müssen und kein eigenes Haus besitzen, wenn eine Neuanschaffung nicht vom Amt übernommen wird oder das Paket von Amazon nicht pünktlich geliefert wurde...
Moralische Bedenken haben sie nicht, schuld sind immer alle anderen. Wie gesagt ist das vermutlich nicht repräsentativ, hat aber mein Bild von diesem Personenkreis mitgeprägt.

Es gab mehrere Versuche sie über die Familie zu vermittelt, indem mal ein gutes Wort bei einem Arbeitgeber eingelegt wurde. Aber selbst wenn sie dann überhaupt am Arbeitsplatz erschienen sind haben sie die meiste Zeit durch Tratschen mit Kollegen verbracht, anstatt ihrer Tätigkeit nachzugehen. Was dann auch kein besonders gutes Bild auf den Vermittler geworfen hat, entsprechend wurden diese Versuche dann auch schnell aufgegeben.
 
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