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Eure Meinung zum Bürgergeld?

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Daoga

Urgestein
Wo sind die Verträge? :unsure:
Geht gar nicht. Eine Firma die Scheinselbständige beschäftigt ist mit dran.
Was meinst du wie viel Bilanzen noch Rückwirkend kaputt gemacht wurden, da für das vorangegangene Jahr Rückstellungen eingebucht werden mussten, wegen Lohnsteuer und AG Anteilen. Sowas kann teuer werden.
So einfach ist das für die Firma nicht.
Blankoformulare, getürkte Verträge ... die kennen doch alle Tricks, bei einem flüchtigen Blick hat alles seine Ordnung, wer ihnen den Betrug nachweisen will muß tiefer bohren oder jemanden auftreiben der singt. Halt die Betrüger nie für dümmer als sie tatsächlich sind.
 

Daoga

Urgestein
Gehört nicht direkt zum Thema, aber die Aussage muss ich korrigieren:
Die Katastrophe passierte aufgrund einer Anordnung von staatlicher Stelle, die gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen hat. Es handelte sich um eine explizite Anweisung, welche keinen Widerspruch duldete.
Entsprechende Proteste der Ingenieure und Angestellten wurden ignoriert bzw. von den Bürokraten einfach beiseite geschoben.
Na dann paßt es doch, die Enteignung der Reichen soll doch auch per Anordnung von oben und ohne Rücksicht auf Verluste oder auf anderslautende Aussagen und Warnungen von Experten laufen.

Warnende Beispiele für Enteignung ohne Rücksicht auf Verluste gab es in der Vergangenheit etliche, egal ob die Kollektivierung und Entprivatisierung im Sozialismus (Sowjetunion, DDR) oder die Vertreibung der weißen Großfarmer in Simbabwe, vorher war das Land die Kornkammer Afrikas, heute ein Armenhaus das die eigene Bevölkerung nicht mehr ernähren kann, Millionen sind schon geflohen, der Rest hungert und leidet unter einer gigantischen Inflation.
 

Lukram

Mitglied
Nein. Damit bewirkt man eher das Gegenteil. Ich war psychisch schon mehrfach total kaputt, aber so eine Bevormundung hätte mir den Rest gegeben. Da wär ich mir wie der letzte Dreck vorgekommen und hätte mich umgebracht. Hilfe ja - aber auf Augenhöhe und nicht gegen den Willen der Betroffenen. Das, was du forderst ist übrigens auch das Gedankengut der AfD.
DICH vielleicht, aber bist du Regel oder die Ausnahme? Und hinterher: Was bedeutet für dich Hilfe auf Augenhöhe und wie soll sie praktisch aussehen? Und wie weit ist das momentane Jobcenter (oder wie der Laden auch heißt) für dich davon entfernt auf Augenhöhe mit dir zu agieren?

Ich habe halt leider im Familienkreis, Nachbarschaft und damals über eine Bekannte, die für eine soziale Einrichtung arbeitet, mitbekommen, wie sich Menschen zu Grunde richteten - teilweise sogar ins Grab hinein. Es gibt Punkte, ab da ist ein Happy End nicht mehr möglich ist und da sollte vorher irgendwie eingegriffen werden. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass eine starke Bevormundung einem den Rest geben kann und meinetwegen kann das ganze Theater auch einfach darin bestehen, dass irgendwer einmal die Woche vorbeikommt um zu checken ob man überhaupt noch lebt und den Briefkasten ausleert. Und so wie ich es mitbekomme, gibt es anscheinend so etwas schon.

Du fragst häufig, was man mit nicht vermittelbaren Menschen machen soll. Eine eindeutige Antwort kann ich dir auch nicht geben, da das eine komplexe Situation ohne perfekte Lösung ist. Man kann entsprechende Arbeitsplätze nicht herbeizaubern und das weißt da ja auch. Diese Leute aufgeben ist ebenfalls keine Option. Das einzige was mir halt einfällt ist, wie schon von mir geschrieben, mehr und einfachere Möglichkeiten bieten von H4 in eine andere Form der Sozialhilfe zu wechseln, wo man besser mit der Situation umgehen kann.

Und btw.: Ich habe nicht gewusst, dass die AfD das im Programm hat und es ist mir auch egal. Soll das überhaupt die Grundlage eines Arguments sein? AfD fordert so etwas und damit ist es automatisch nicht diskussionwürdig (das implizierst du ja damit, oder)? Klasse. Ich würde gerne auf einem Niveau miteinander reden, wo Ideen auch mal für sich allein stehen können, ohne mit dieser oder jener Gruppe in Verbindung gebracht zu werden, sofern nicht eindeutig von deren Agenda zitiert wird.
 

Portion Control

Urgestein
Eben. Aber die sind - nach Meinung einiger User hier - ja nur zu faul und/oder wählerisch.
...und deiner Meinung nach?


Ich kenne es durchaus so, dass Leute, die zu Anfang in Hartz IV waren, noch arbeitsfähig waren, aber drei Jahre später definitiv nicht mehr. Egal ob es an den Sanktionen liegt, dem Ausgeliefertsein oder auch an mehr persöhnlichen Gründen, irgendwann sind so einige mental nicht mehr in der Lage einer Arbeit aufzunehmen.
Ich finde nach wie vor das des Pudels Kern die Frage ist, weshalb jemand über drei Jahre keine neue Anstellung gefunden hat. Das ist doch die wesentliche Frage um die sich alles in dieser Diskussion dreht.

Vor 10-15 Jahren okay, da dauerte es mitunter noch länger bis man etwas geeignetes fand, da die nötige Qualifikation vorlagen musste. Aber wir leben schon lange in einer Zeit des Mangels an Fachkräften und Quereinstiege waren noch nie so leicht.
Ernsthaft, es sitzt heute jemand mehrere Jahre zu Hause auf dem Sofa obwohl man ungelernt als Lagerist oder Verkäufer eingestellt werden könnte? :unsure:
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Was bedeutet für dich Hilfe auf Augenhöhe und wie soll sie praktisch aussehen?
So wie z. B. bei der ambulanten psychiatrischen Pflege oder beim ambulant betreuten Wohnen. Da wird gemeinsam mit dem Klienten abgesprochen, wobei er Hilfe braucht und es werden gemeinsam Ziele und Pläne zur Erreichung dieser Ziele erarbeitet. Aber in enger Absprache mit dem Klienten unter Berücksichtigung seiner Wünsche und nicht gegen seinen Willen oder gar mit Zwang.

Und wie weit ist das momentane Jobcenter (oder wie der Laden auch heißt) für dich davon entfernt auf Augenhöhe mit dir zu agieren?
Ich selber hab zum Glück gar nichts mehr mit dem Jobcenter zu tun, weil ich EM-Rentner bin. Aber sowohl meine Lebensgefährtin als auch mehrere unserer Freunde sind HartzIV-Empfänger und ich war früher auch mal einer. Da wird auf Einschränkungen, Wünsche und Vorschläge nicht eingegangen, es wird mit Sanktionen gedroht und die Leute werden in sinnlosen Massnahmen wie dumme Kleinkinder behandelt, um die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Das ist meilenweit davon entfernt, auf Augenhöhe zu sein.

Es gibt Punkte, ab da ist ein Happy End nicht mehr möglich ist und da sollte vorher irgendwie eingegriffen werden.
Bei akuter Suizidgefahr sollte natürlich eingegriffen werden, aber Menschen einfach unter Zwangsbetreuung zu stellen, ihnen sämtliche Entscheidungsgewalt über sich selbst und ihr Leben zu nehmen, ihnen das Geld zu entziehen und sie mit Zwangsmassnahmen wieder gewaltsam in die Gesellschaft eingliedern zu wollen, nur weil sie Depressionen, Behinderungen oder ähnliches haben, geht gar nicht. Das ist übergriffig und entwürdigend. Zumal es immer Menschen geben wird, die man einfach nicht wieder in die Gesellschaft integrieren kann. Sollen die dann etwa ihr Leben lang unter Zwangsbetreuung bleiben?
 
G

Gelöscht 117641

Gast
...und deiner Meinung nach?
Meiner Meinung nach brauchen sie zielgerichtete Hilfe. Wenn Menschen es nicht aus eigener Kraft in den Arbeitsmarkt schaffen, muss man gemeinsam rausfinden, was genau das für Vermittlungshemmnisse sind und wie man die beseitigen kann. Und wenn sie sich nicht beseitigen lassen, sollte man solchen Menschen den Weg in die EM-Rente, bzw. Grundsicherung erleichtern.

Ernsthaft, es sitzt heute jemand mehrere Jahre zu Hause auf dem Sofa obwohl man ungelernt als Lagerist oder Verkäufer eingestellt werden könnte? :unsure:
Ja, gibt es. Und das kann schneller gehen, als du denkst. Man braucht z. B. nur längerfristig zu erkranken und schon ist man raus aus dem Arbeitsmarkt.

Es gibt sogar Menschen, die schaffen es ihr Leben lang nicht, auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Und das trotz Eigeninitiative, vieler Bewerbungen und diverser Praktika. Manche Menschen fallen einfach durch sämtliche Raster.

Das seh ich doch bei meiner Lebensgefährtin. Bei ihr hat nie irgendwer mal genauer hingesehen und gefragt, wieso es bei ihr partout nicht klappen will. Weder das Sozislamt noch das Arbeitsamt noch das Jobcenter. Da hiess es höchstens, es würde am fehlenden Führerschein und/oder der fehlenden Ausbildung liegen und man schob sie von einer Massnahme zur nächsten. In Wirklichkeit liegt das Problem aber ganz woanders. Nämlich in Autismus in Kombination mit ADS. Da ist sie auch nur durch Eigeninitiative drauf gekommen. Und als ihr Verdacht dann bestätigt wurde, kam seitens des Jobcenters das grosse Fragezeichen und sie wurde vom normalen SB zur Rehabteilung verschoben. Da wurde dann eine Begutachtung nach Aktenlage durch den ärztlichen Dienst durchgeführt. Ergebnis: Angeblich vollschichtig arbeitsfähig mit einem Riesen-Sack an Einschränkung und als positive Sache wurde einzig und allein ihr Intellekt genannt. Die Reha-Abteilung konnte ihr nicht helfen, weil es so einen Nischen-Nischen-Arbeitsplatz, wie sie ihn bräuchte, gar nicht geben würde. Also ging's zurück zum normalen SB. Der hatte keine Ahnung, was er mit ihr anfangen sollte, wollte sie mehrfach in Massnahmen mit Junkies, Alkoholikern und Co. stecken und hat sie zwei Jahre später wieder zur Reha-Abteilung geschickt. Es wurde dann eine Begutachtung durch den berufspsychologischen Dienst durchgeführt (zu ihren Glück durch einen Psychologen, der sich sowohl mit Autismus als auch ADS auskennt). Ergebnis: Dringende Empfehlung zum Antrag einer EM-Rente, da sie laut seiner Meinung gar nicht arbeiten kann.

Mittlerweile läuft ihr Antrag auf EM-Rente und da sie seitdem endlich mal weiss, woran sie ist und das sich was in die richtige Richtung bewegt, wird sie endlich auch wieder etwas ruhiger. Der EM-Rentenantrag hat ihr nämlich verdammt viel Kraft gekostet und sie stand unter enormer Abspannung. Ich hoffe für sie, dass man ihren Antrag genehmigt, denn ihr geht es durch dieses ganze Theater beim Jobcenter alles andere als gut.

Und nein, damit ist sie auch keine absolute Ausnahme. So geht es leider viel zu vielen Menschen mit Einschränkungen.
 

Lukram

Mitglied
So wie z. B. bei der ambulanten psychiatrischen Pflege oder beim ambulant betreuten Wohnen. Da wird gemeinsam mit dem Klienten abgesprochen, wobei er Hilfe braucht und es werden gemeinsam Ziele und Pläne zur Erreichung dieser Ziele erarbeitet. Aber in enger Absprache mit dem Klienten unter Berücksichtigung seiner Wünsche und nicht gegen seinen Willen oder gar mit Zwang.
Generell Zustimmung. Wobei ich mich druchaus frage, ob sich immer gemeinsame Ziele finden lassen. Wird schwierig, wenn als Antwort immer kommt "kann nicht, will nicht, unmöglich". Natürlich soll niemand in die Bevormundung gezwungen werden, aber wenn jemand wirklich so am Ende ist, dass Termine, Briefe und teilweise sogar eigene Finanzen nicht mehr gewährleistet sind, sollte so etwas angeboten werden. Durchaus mehrfach. Maßnahmen und anderer Druck werden einem genommen, dafür bekommt externe Hilfe, die einem den einen oder anderen Stressfaktor abnimmt. Es kann allein schon gut sein zu wissen, dass da jemand ist, der im Notfall zur Stelle ist, wenn man glaubt nichts mehr zu packen.

Weiterhin sollte schon jemand Nettes vorbeigeschickt werden, wenn Termine und Briefe konsequent ignoriert werden. Da kann nämlich durchaus was Ernstes passiert sein.

Ich selber hab zum Glück gar nichts mehr mit dem Jobcenter zu tun, weil ich EM-Rentner bin. Aber sowohl meine Lebensgefährtin als auch mehrere unserer Freunde sind HartzIV-Empfänger und ich war früher auch mal einer. Da wird auf Einschränkungen, Wünsche und Vorschläge nicht eingegangen, es wird mit Sanktionen gedroht und die Leute werden in sinnlosen Massnahmen wie dumme Kleinkinder behandelt, um die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Das ist meilenweit davon entfernt, auf Augenhöhe zu sein.
Ist natürlich die Frage ob es wirklich die Aufgabe des Jobcenters ist auf Wünsche und Vorschläge einzugehen. Ich bin noch immer dafür, dass eigentlich nur eine Bewerbungsquote vorgegeben sein sollte und Vorschläge nur auf direkte Anfrage kommen. Es gibt genug Jobbörsen, da braucht es nicht die ARGE, die einem vorschreibt wo man sich bewerben soll.

Maßnahmen sind natürlich das Problem, dass da immer auf den kleinsten gemeinsamen Nenner abgezielt wird. In so einem bürokratischen Monster kann eigentlich nichts Sinnvolles bei rauskommen. Die Suche nach Weiterbildungen und Qualifizierungen sollte auch dem Arbeitssuchenden überlassen werden, der dann mit Ergebnissen bei seinem Sacharbeiter aufschlägt - mit hoffentlich guten Begründungen, wieso ihn Kurs XY besser dabei hilft aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen. Das Quotensystem und das Mindset "so billig wie es geht" für Sacharbeiter sollte auch weg, da ich durchaus die Probleme darin sehe. Sie werden wie andere nach Stunden bezahlt und gut ist.

Bei akuter Suizidgefahr sollte natürlich eingegriffen werden, aber Menschen einfach unter Zwangsbetreuung zu stellen, ihnen sämtliche Entscheidungsgewalt über sich selbst und ihr Leben zu nehmen, ihnen das Geld zu entziehen und sie mit Zwangsmassnahmen wieder gewaltsam in die Gesellschaft eingliedern zu wollen, nur weil sie Depressionen, Behinderungen oder ähnliches haben, geht gar nicht. Das ist übergriffig und entwürdigend. Zumal es immer Menschen geben wird, die man einfach nicht wieder in die Gesellschaft integrieren kann. Sollen die dann etwa ihr Leben lang unter Zwangsbetreuung bleiben?
Genauso ist es entwürdigend wenn man in einer vollkommen vergammelten Bude umgeben von Alkoholflaschen und vollgeschissener Hose stirbt. Habe ich mehr oder minder live in meinem Block erlebt während meiner Schulzeit. Die entsprechende Wohnung musste anschließend von Leuten in ABC-Anzügen geräumt weden, weil es so extrem verschmutzt war. War natürlich seine Entscheidung sein Leben bis zu diesem Punkt eskalieren zu lassen, aber wir alle im Haus haben deswegen gelitten und der Vermieter war auch alles andere als begeistert.

Ich rede hier wirklich von massiven Schwerstfällen. Nicht nur einfach "psychisch fertig". Wie gesagt, bei Verdacht jemanden vorbeischicken und wenn man ein praktisch unbewohnbares Loch mit einer total abgewrackten Gestalt vorfindet, sooollllte man gucken, ob es nicht Möglichkeiten gibt die Person da rauszuholen - selbst wenn sie sich querstellt und laut meint alles wäre in Ordnung (wie der Nachbar, der bis zu seinem Tod immer meinte er bräuchte keine Hilfe und wir sollten uns zum Teufel scheren). Solche Situationen können auch gefährlich sein für andere Menschen die im selben Haus wohnen.
 

Lukram

Mitglied
Ich finde nach wie vor das des Pudels Kern die Frage ist, weshalb jemand über drei Jahre keine neue Anstellung gefunden hat. Das ist doch die wesentliche Frage um die sich alles in dieser Diskussion dreht.

Vor 10-15 Jahren okay, da dauerte es mitunter noch länger bis man etwas geeignetes fand, da die nötige Qualifikation vorlagen musste. Aber wir leben schon lange in einer Zeit des Mangels an Fachkräften und Quereinstiege waren noch nie so leicht.
Ernsthaft, es sitzt heute jemand mehrere Jahre zu Hause auf dem Sofa obwohl man ungelernt als Lagerist oder Verkäufer eingestellt werden könnte? :unsure:
Wie gesagt, es sollte eine reibungslosere Aussortierung von Leuten geben die körperlich und psychisch nicht arbeiten können. Wie häufig geschrieben, gibt es ja andere Sozialleistungen in dem Fall.

Dann muss man gucken, wer völlig gesund ist und theoretisch alles machen kann und wer Einschränkungen besitzt, die viele Berufe ausschließen (auf die wird ja gerne hier in dieser Diskussion verwiesen).

Mit Ersterem sollte man schon wenig Mitleid haben im Moment und durchaus hart dranbleiben, was die Jobsuche angeht. Die zweite Gruppe ist natürlich kniffliger. Ich kann da nur sagen, sich nicht auf das Jobcenter zu verlassen und möglichst selbt gucken wo man landen kann und sich entsprechend bewerben. Sogar ein Ehrenamt ist ok. Bekommt man in der Regel zwar nicht bezahlt, aber man kann dort trotzdem Skills lernen und es kann durchaus der Seele guttun, wenn man das Gefühl der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Und wie gesagt, wird es immer Fälle geben die durch Raster fallen oder in die falsche Gruppe gepackt werden, aber Perfektion ist uns Menschen leider nicht gegeben.
 
G

Gelöscht 124757

Gast
Meiner Meinung nach brauchen sie zielgerichtete Hilfe. Wenn Menschen es nicht aus eigener Kraft in den Arbeitsmarkt schaffen, muss man gemeinsam rausfinden, was genau das für Vermittlungshemmnisse sind und wie man die beseitigen kann. Und wenn sie sich nicht beseitigen lassen, sollte man solchen Menschen den Weg in die EM-Rente, bzw. Grundsicherung erleichtern.

Ja, gibt es. Und das kann schneller gehen, als du denkst. Man braucht z. B. nur längerfristig zu erkranken und schon ist man raus aus dem Arbeitsmarkt.

Es gibt sogar Menschen, die schaffen es ihr Leben lang nicht, auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Und das trotz Eigeninitiative, vieler Bewerbungen und diverser Praktika. Manche Menschen fallen einfach durch sämtliche Raster.

Das seh ich doch bei meiner Lebensgefährtin. Bei ihr hat nie irgendwer mal genauer hingesehen und gefragt, wieso es bei ihr partout nicht klappen will. Weder das Sozislamt noch das Arbeitsamt noch das Jobcenter. Da hiess es höchstens, es würde am fehlenden Führerschein und/oder der fehlenden Ausbildung liegen und man schob sie von einer Massnahme zur nächsten. In Wirklichkeit liegt das Problem aber ganz woanders. Nämlich in Autismus in Kombination mit ADS. Da ist sie auch nur durch Eigeninitiative drauf gekommen. Und als ihr Verdacht dann bestätigt wurde, kam seitens des Jobcenters das grosse Fragezeichen und sie wurde vom normalen SB zur Rehabteilung verschoben. Da wurde dann eine Begutachtung nach Aktenlage durch den ärztlichen Dienst durchgeführt. Ergebnis: Angeblich vollschichtig arbeitsfähig mit einem Riesen-Sack an Einschränkung und als positive Sache wurde einzig und allein ihr Intellekt genannt. Die Reha-Abteilung konnte ihr nicht helfen, weil es so einen Nischen-Nischen-Arbeitsplatz, wie sie ihn bräuchte, gar nicht geben würde.

Ja das sind dann wirklich die Leute, die durchs Raster fallen.

Also ging's zurück zum normalen SB. Der hatte keine Ahnung, was er mit ihr anfangen sollte, wollte sie mehrfach in Massnahmen mit Junkies, Alkoholikern und Co. stecken und hat sie zwei Jahre später wieder zur Reha-Abteilung geschickt. Es wurde dann eine Begutachtung durch den berufspsychologischen Dienst durchgeführt (zu ihren Glück durch einen Psychologen, der sich sowohl mit Autismus als auch ADS auskennt). Ergebnis: Dringende Empfehlung zum Antrag einer EM-Rente, da sie laut seiner Meinung gar nicht arbeiten kann.

Mittlerweile läuft ihr Antrag auf EM-Rente und da sie seitdem endlich mal weiss, woran sie ist und das sich was in die richtige Richtung bewegt, wird sie endlich auch wieder etwas ruhiger. Der EM-Rentenantrag hat ihr nämlich verdammt viel Kraft gekostet und sie stand unter enormer Abspannung. Ich hoffe für sie, dass man ihren Antrag genehmigt, denn ihr geht es durch dieses ganze Theater beim Jobcenter alles andere als gut.

Und nein, damit ist sie auch keine absolute Ausnahme. So geht es leider viel zu vielen Menschen mit Einschränkungen.
 
G

Gelöscht 119966

Gast
Damit hattest du noch Glück. Bei mir wars Englisch auf Kindergartenniveau.
ich mußte ein paarmal immer den selben PC Kurs besuchen obwohl ich das alles schon wußte
als ich die Verantwortliche darauf ansprach bekam ich zur Antwort:dann helfen sie denjenigen die es noch nicht wissen-sprich ich sollte ihr wohl Arbeit abnehmen
zu der zeit Pflegte ich zuhause meine Kranke Mutter als ich denen sagte ich könne nicht den ganzen Tag im Kurs bleiben kam die Antwort:tja was machen wir den da am besten wir graben eine große Schleuse und alle Pflegebedürftige hinein damit:eek:
mit diesen schlimmen Worten ging ich dann zur Beratungsstelle für Arbeitslose und von da an war der Kurs für mich halbtags!
 
Status
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