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Berlin wird immer schlimmer?

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Ondina

Sehr aktives Mitglied
Es gibt bekanntlich dieses Sprichwort, dass Großstädte Makrobilder ihrer jeweiligen Nationen und der Zustände darin sind. Berlin ist, wie auch Frankfurt am Main, ein Paradebeispiel dafür, was Deutschland angeht.

Schmutzig, kaputt, arm, krank, unfreundlich, aggressiv - aber Hauptsache auf die ranzigen Pogoclubs in feuchten Kellern, Gloryholes an Bahnhöfen und die Müllfleischdöner für 3,50 Euro stolz sein. Und die Hundehaufen an jeder Ecke, die Drogennadeln und vollen Kondome, der Graffiti- und Aufkleber-Vandalismus? Das nennt sich dann in Deutschland Szenekultur und verkauft sich selbst als hip und jugendlich. Sogar ans Brandenburger Tor wird gepisst und im Park von Sanssouci hängt benutztes Klopapier in den Büschen. Das einzige, was stabil in Schuss gehalten wird, sind Museumsinsel, Kanzleramt und Holocaust-Denkmal. Und nur bei einem davon sind die Ausgaben auch sinnvoll.

Den brutalen, asozialen Wüstenclans, die in ihrer Heimat längst am Galgen baumeln würden, ganz easy, Problem gelöst, stehen bei uns Regierung und Polizei mit Kloß im Hals gegenüber, dank fehlender Manpower und aus Angst, im Europarat wieder als Rassisten zu gelten.

Wer kann, flieht in eines der Neubaugebiete außerhalb der Großstädte, und predigt dann zum Vorzugspreis von 35 Jahren Bankschuld aus dem eigenen biederen Neubau mit 30qm-Rasengärtchen Multikulti und Offenheit, aber Inder und Afrikaner will dort trotzdem keiner sehen.

Und all jenen, die jetzt sagen, es wäre bei uns doch nicht so schlimm wie anderswo.
Ihr seid genauso Teil des Problems, auch wenn ihr keine Heroinlöffel am HBF liegen lasst.
Danke, das hast du wirklich gut zusammengefasst.(y)
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Ich gehe da absolut mit dir mit und stimme dir voll zu, aber wenn du als Frau mittlerweile zu bestimmten Uhrzeiten Angst haben musst, weil du ohne männliche Begleitung nicht sicher bist, dann bringen dir die Szenelokale nicht mehr so viel.
Ich bin auch eine Frau, ich war 26 als ich nach Berlin kam, jetzt bin ich Anfang 30. Ich fühle mich frei in Berlin.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
Berlin hat sehr schöne Seiten.
Hier bin ich aufgewachsen..
Der Schlachtensee ist wirklich super schön. Da sagst du was. Wir sind da früher, als ich Kind war immer raus gefahren. Als meine Eltern noch zusammen waren und alles besser gewesen ist. Ich habe an den Schlachtensee auch sehr positive Erinnerungen.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Ich kenne es wie gesagt noch aus meiner Kindheit und es war deutlich anders als jetzt. Vielleicht schockt es nicht so, wenn man es nicht anders kennt.
Das kann ich nicht beurteilen, aber mein Freund wohnt schon immer hier & teilt deine Perspektive nicht. Hatte vorhin mit ihm über den Thread gesprochen.
 

weidebirke

Urgestein
Und jetzt die Frage aller Fragen, wo wohnst du in Berlin und zu welcher Zeit hast du deine Beobachtungen gemacht? Bei mir war es schon dunkel und das was du schreibst kann ich so leider nicht teilen. Ich fand es schon erschreckend und kenne Berlin ja auch schon länger und aus Kindertagen. Sind mittlerweile Kontraste wie Tag und Nacht.
Ich lebe seit 2000 hier und komme berufsbedingt viel in der Stadt rum, zu allen Uhrzeiten. Ich bin Neukölln Hauskrankenpflege gefahren und habe ich Kreuzberg im Krankenhaus gearbeitet. Ich war Leasingkraft und als solche jeden Tag in einem anderen Pflegeheim oder Krankenhaus. Da war von Marzahn bis Wilmersdorf alles dabei.
Heute arbeite ich freiberuflich und nehme Aufträge in der ganzen Stadt an.

Glaub mir, ich kenne meine Stadt und seine Menschen.
 
G

Gelöscht 124742

Gast
Ist es nicht.seit Jahrzehnten so, dass es angeblich überall immer schlimmer wird? Zumindest gibt es Kreise, die dieses Narrativ gerne bedienen.

Hier bei uns ist es Düsseldorf, das angeblich immer schlimmer wird.

Ich empfinde das ein wenig anders. Einiges wird Vielleicht sichtbarer. Anderes, wenig Erfreuliches mag auch neu sein. Aber im Gegenzug öffnet sich auch vieles. Letztlich lebe ich lieber jetzt als in den goldenen Jahrzehnten der bürgerlichen Spießigkeit.
 

Lukram

Mitglied
Dank meines Jobs bin ich inzwischen regelmäßig in Berlin und verlege auch manchmal einige Freizeitgestaltungen dahin.

Jede Fahrt mit der U-Bahn ist ein wahrer Traum voll Bettler, Drogen und gnerell skurriler Gestalten. Aus Uni-Tagen kenne ich noch den Spruch: "Zu viel geballter Individualismus kann auch anstrengend sein und man braucht dann etwas Ruhe in der Normalität" und dies merke ich immer, wenn ich Deutschlands "Weltstadt" erlebe. Es kommt schnell ein Punkt, wo ich aus dem Chaos raus will.

Dann sehe ich die Obdachlosen aller Geschlechter und Ethnien unter einer Brücke pennen und saufen, an einer nahen Wand ein Plakat wo zu Vielfalt und Gleichheit aufgerufen wird und der obligatorische Coffeeshop in Sichtweite des ganzen Elends wo die jungen Leute mit Apple-Laptops und überteuerten Lattes sitzen. Ich habe zu viele Klischees inzwischen schon live und regelmäßig gesehen.

Es gibt viele interessante Sachen dort, aber trotz all des Lobes von Kollegen und anderen Leute würde ich nie da leben wollen.

Und vielleicht noch zum Abschluss. Ich bin wegen familären Gründen häufig in London und Vielflieger von meiner Arbeit erweitern mit ihren Berichten den Eindruck weiter. Die Begriffe "Weltstadt" und "Multikulti" sind auch sehr "Semi" und vermsichen sich in einen grauen Brei, wenn man mal einen Schritt zurückgeht. Im Prinzip kann es eigentlich egal sein ob man London, Berlin, New York etc. besucht. Die "hippe Szene" und das Elend ist überall gleich. Einen Starbucks findet man immer.
 

Walin

Aktives Mitglied
Das zweite Mal, als mir die stark sozial Benachteiligten in Schöneberg entgegenkamen, wo ich sonst normal nie Prostituierte und Junkies gesehen habe.
Naja, in Schöneberg gibt es nicht nur sozial Benachteiligte. Ich wohne auch in Schöneberg, hier kleben Zettel im Supermarkt, da werden bis zu 5000 Euro Belohnung geboten für eine 1-Zimmerwohnung bis 1000 Euro "hier im Kiez". Und das sind heruntergekommene Wohnungen. Meistens ist das von Leuten, die von außerhalb kommen. Eltern kaufen oder zahlen für ihre Kinder, die in Berlin studieren wollen, hohe Preise für Wohnungen.
Also man kann nichts verallgemeinern.
Berlin ist immerhin auch die grünste Stadt Europas und hat mehr als 2500 Grünflächen.
Es gibt die Domäne Dahlem - Deutschlands einziger Bauernhof mit U-Bahnanschluss ;)
Das Südgelände:
und noch total andere schöne romantische und versteckte Wohlfühloasen.
Berlin polarisiert halt und früher war es auch "dreckig", vor allem am Bahnhof Zoo, wir lasen Christiane F. und gingen zum Bahnhof, es war fürchterlich, aber echt.
 

Walin

Aktives Mitglied
natur-park-suedgelaende.de
Nur 2 Beispiele :)
 
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