Nun ist es aber dochj auch so das auch der Suizidgefährdete nicht sterben sondern leben will und der Suizidversuch derletzte Schreim um Hilfe ist.
Das lässt sich nicht verallgemeinern. Ich wollte mit Anfang 20 sterben und habe meinen Suizidversuch so geplant, dass er gelingen sollte. Dass ich überlebt habe, ist einem sehr dummen Zufall geschuldet. 1 Woche Intensivstation und vom Krankenhaus in die Psychiatrie dem Psychologen vorgestellt. Dem habe ich ein Märchen erzählt, damit ich nicht dort bleiben musste. Ich bin da rausmaschiert, schwerst suizidgefährdet (soviel zu manchen Psychologen) und dem Gedanken, es sofort wieder zu tun.
Zum Thema, warum ich es nie wieder versucht habe, ich war gerade in einer neuen Stadt, neuer Job, neue Kollegen, jung, jeden Abend auf die Rolle, um sich abzulenken. Mein Job war sehr gut bezahlt und hat mir Freude gemacht, ich hatte tolle Bekannte und Freunde, war beliebt und hatte keine Probleme, Männer kennenzulernen. Es gab keinen Grund, das zu beenden, ich war wieder lebenslustig, ließ meine Vergangenheit hinter mir. Dennoch hatte ich oft depressive Phasen durch den frühen Tod meiner Mutter, einem platonischen Freund aus dem Sandkasten und einer guten Freundin, die sehr jung verstorben sind. Ich habe alles irgendwie bewältigen können. Der Gedanke, dass ich das "Spiel" jederzeit durch Suizid beenden könnte, hat mir geholfen, weiterzu leben. So verrückt sich das anhört, aber diesen Weg als allerletzte Möglichkeit zu nutzen, stand mir (und jedem) offen und hat mich beruhigt.
Hätte der Versuch damals geklappt, hätte ich sehr viel nicht erlebt, meinen Sohn (der mir in Kürze einen Enkel schenkt), weltweite Reisen, tolle Menschen kennnen lernen u.v.m. Heute würde ich meinem Leben nur ein Ende setzen bei schwerster unheilbarer Krankheit, Krieg, Folter, alles was ich nicht ertragen könnte. Ich bin viel zu neugierig, was noch passiert und möchte das letzte Drittel meines Lebens noch so gut wie möglich genießen.