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Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Der Unterschied ist nur: In Deutschland gilt grundsätzlich erstmal die Empfehlung des Lehrers. Und das ist nicht unproblematisch, da damit jeder Schüler sehr vom jeweiligen Lehrer abhängig ist. Mag der dich nicht, gibt dir mündlich schlechte Noten und empfiehlt dir am Ende einen niedrigen Bildungsweg, hast du erstmal Pech.
Na ja, es hat dann aber trotzdem jeder die Möglichkeit die Schulform wieder zu wechseln. Du kannst, gute Noten vorausgesetzt, auch von der Realschule aufs Gymnasium wechseln. Oder man macht nach der Realschule Fachabi oder Abitur am beruflichen Gymnasium... oder was es sonst noch für Möglichkeiten gibt. Man ist nicht zeitlebens wegen eines Lehrers für den niedrigen Bildungsweg verdammt.

Abgesehen davon, sollte ein Lehrer eine Empfehlung für den weiteren Bildungsweg auch nie allein von dem Noten abhängig machen. Ich hätte z.B. auch aufgrund meines sehr guten Notenschnitts auf das Gymnasium gekonnt und hatte auch eine Empfehlung dafür, aber die Lehrer hatten meinen Eltern geraten, mich eher auf die Realschule zu schicken, weil ich sehr schüchtern war und eher unselbstständig. Da hatte man die Befürchtung, dass ich auf dem Gymnasium unter gehe. In der 6. Klasse bekam ich dann nochmal eine Empfehlung der Lehrer fürs Gym. Aber da wollte ich nicht. Mir war da schon klar, dass ich nicht studieren möchte und ich hielt es für sinnlos dann auf das Gym zu wechseln.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
ich arbeite an einer der Münchner Unis und bei uns - wie auch an anderen Unis,
gibt es viele Aufnahmetests, z.B. in Soziologie muss man essays schreiben,
in Mathe einen Kurztest etc.., also das, was du da forderst, gibt es schon, aber das ist ein Eigending de betreffenden unis und rechtlich eigentlich nicht haltbar.
Die Lehrstühle machen das halt so, aber eigentlich "dürfen" sie das nicht. wenn mal eine dagegen vorgehen würde.
Warum dürfen sie das nicht?
 

Lenni

Aktives Mitglied
Der Unterschied ist nur: In Deutschland gilt grundsätzlich erstmal die Empfehlung des Lehrers. Und das ist nicht unproblematisch, da damit jeder Schüler sehr vom jeweiligen Lehrer abhängig ist.
So wie ich das kenne, sind immer mehrere Lehrer an dieser Empfehlung beteiligt, auch wenn ein Lehrer dann die Entscheidung trifft.
 
G

Gelöscht 60553

Gast
Ich finde die 4. Klasse nicht zu früh und es gibt ja auch im Verlauf der Jahre immer die Möglichkeit die Schulform zu wechseln. Würde man aber die Grundschulzeit verlängern, sehe ich die Gefahr, dass sich die lernstarken Schüler immer mehr unterfordert fühlen.
Oh, ich kenne das so, dass alle erstmal auf die Realschule kommen für die 5. und 6. Klasse und ab der 7. Klasse entschieden wurde wer aufs Gymnasium geht. Das wurde wohl abgeschafft.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
@liebe große Schwester.

zum x-ten Mal...
Deine Vorschläge sind realitätsfern, da nicht mit dem Grundgesetz bzgl. Chancengleichheit umzusetzen :)
Naja, also mit Chancengleichheit hat das doch nichts zu tun, bzw würde ein Aufnahmetest der Chancengleichheit nicht im Wege stehen: Jeder hätte ja die gleiche Chance, an so einem Test teilzunehmen und einen Platz zu bekommen.
Im Grunde würde so ein Test sogar MEHR Chancengleichheit herstellen: Denn es gibt ja genug Faachrichtungen, wo man eine Aufnahmeprüfung machen muss, oder einen NC haben muss. Das ist also eigentlich viel weniger Chancengleich, als wenn man ALLE durch einen Aufnahmetest schicken würde.

Trotzdem halte auch ich solche Tests für wenig sinnvoll, bzw nur teilweise.
Der Punkt ist doch: Es gibt Fächer, da MUSS man auslesen, weil, es zu viele Bewerber gibt: Hier wäre es viel viel fairer über einen Test zu gehen als über einen NC. Definitiv!
Dann gibt es Fächer, da muss man einen Test machen, weil die Fähigkeiten, die man fürs Studium braucht einfach nicht an einem Gymnasium erworben werden und man eben anders sicherstellen muss, dass der Bewerber diese Fähigkeiten hat: Also Kunst, Musik und Sport. Da ist das Abi ja in keiner Weise aussagekräftig, ob man ein Studium meistern könnte. In diesen Fällen macht so eine Prüfung Sinn.

Und dann gibt es die Fälle (und die es hier ja geht), wo es darum geht, dass Abiturienten die grundliegenden Fähigkeiten fehlen, die man ÜBERHAUPT für irgendein Studium braucht und da wäre so ein Test doch völlig sinnlos: Soll man einen Test machen, ob ein Abiturient fit genug ist, eine Recherche durchzuführen? Ob er einen zusammenhängenden Text schreiben kann oder weiß, wie man vernünftig Quellen angibt usw?

Das sind Grundlagen, die man doch bitte gefälligst in der Schule lernen sollte, wenn es um eine ALLGEMEINE Hochschulreife geht. Da fände ich es lächerlich, eine Aufnahmeprüfung zu machen: Wäre ja wirklich eine Schande für unser Bildungssystem.
Solche Fähigkeiten (also alle, die man allgemein zur Bewältigung eines Studiums braucht) MÜSSEN meiner Meinung nach in der allgemeinen Hochschulreife sichergestellt werden.
Da einen zusätzlichen Test zu machen wäre doch sinnlos.
Das Gymnasium muss da nachgebessert werden und nicht die Unis.

Es ist ja auch ein totaler Unterschied, ob ein Student merkt, dass er in seiner Fachrichtung einfach nicht richtig ist oder ob er (bzw seine Dozenten) feststellen, dass ihm grundsätzliches Rüstzeug für jede Art wissenschaftlicher und selbständiger Arbeit fehlen. Und das ist doch immer häufiger der Fall.

Also in meiner kurzen Zeit, in der ich an der Uni einen Lehrauftrag hatte, da ist mir schon irgendwie total aufgefallen, dass diese grundliegenden Fähigkeiten sehr sehr ...sagen wir mal ...unterschiedlich verteilt waren: Natürlich gibt es Studis, die machen das top. Aber es gibt eben auch solche, die das selbständige Arbeiten, Recherchieren usw einfach nicht gelernt haben....
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Naja, in der Theorie schon, aber in der Praxis ist es doch deutlich schwerer..zumindest hier in Bayern (weiß nicht, die das anderswo ist).
Nein. Es ist auch hier in Bayern nicht schwer(er), Die Noten (Hauptfächer) müssen halt passen.
(Weiss nicht genau, aber meist/oft wird ein 2,3er Schnitt verlangt).
Und man kann auch nach der 10. Klasse die Fachhochschulreife oder das (Fach-) Abitur an der FOS oder nach einer Ausbildung an der BOS machen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Also in meiner kurzen Zeit, in der ich an der Uni einen Lehrauftrag hatte, da ist mir schon irgendwie total aufgefallen, dass diese grundliegenden Fähigkeiten sehr sehr ...sagen wir mal ...unterschiedlich verteilt waren: Natürlich gibt es Studis, die machen das top. Aber es gibt eben auch solche, die das selbständige Arbeiten, Recherchieren usw einfach nicht gelernt haben....
als Lehrer warst Du in einem Didaktikbereich?
oder im LA-Studium?
Da ist es mit dem wiss. Arbeiten eh nicht so weit her.... die LA-Studierenden streuben sich ja auch aktiv dagegen mit dem Argument_
"wozu brauche ich das?" - und dann sind sie in der Schule in Arbeitsgruppen und sollen Begründungen schreiben, warum sie Geld für PC-Räume benötigen oder warum sie Erasmus+-Schule werden wollen....
und das kann man dann nicht lesen :)
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Um ehrlich zu sein glaube ich gar nicht, dass sich das Problem schulpolitisch so einfach lösen lässt. Klar, man kann überall mehr Hürden einführen. Aber mein Gefühl sagt mir, dass das lediglich dazu führen wird, dass einfach die Eltern dann ihren Kindern umso mehr Druck machen, auch diese Hürden zu meistern. Sprich: es ändert sich nicht viel, außer dass noch mehr Schüler unter dem Leistungsdruck zusammenbrechen.

Man müsste vielmehr den Eltern klar machen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn ihr Kind erst mal auf die Haupt/Gesamtschule geht. Dass es vielleicht sogar weiter kommt, wenn es erst mal auf eine niedrigere Schulform geht, dort aber gut ist und Spaß an der Schule hat, als wenn es auf einer zu hohen Schulform depressiv herumhängt, den Spaß an der Schule verliert und am Ende womöglich noch den Abschluss abbricht, weil die Schule nicht mehr ertragbar ist. Dass ein solider Handwerksjob dem Kind später finanziell mehr bringt, als wenn es z.B. eine Geisteswissenschaft studiert (und zwar nicht weil es dafür brennt (dann kriegt man später auch nen Job), sondern weil "jetzt hab ich Abi, da muss ich auch studieren. Aber nix mit Mathe. Und nix, wo man viel auswendig lernen muss. Und nix, das einen nennenswerten NC erfordert, weil Abi zu schlecht". Oder es eeeeewig studiert, weil es eigentlich gar nicht für ein Studium geeignet ist, was sich nicht jeder eingestehen will/kann.

Und man muss mehr Geld investieren. Gerade in sozialen Brennpunkten braucht man viel mehr Sozialarbeiter an den Schulen. Man bräuchte kostenlose Nachhilfe bzw. Hausaufgabenhilfe für Schüler, die Hilfe brauchen, denen die Eltern aber nicht helfen können. Wenn es so oft an den Hauptfächern mangelt, warum nicht kurzerhand in Deutsch, Mathe, Englisch aus 4 Schulstunden pro Woche 5 machen, wobei die angehängte 5. Stunde lediglich zur Wiederholung des Stoffes aus Stunde 1-4 dient? Man könnte "Aufholungskurse" in den Ferien machen (da könnten jene angestellte Lehrer arbeiten, die man sonst immer über die Sommerferien rauswirft).

Ja, das kostet. Ja, dazu bräuchte man mehr Lehrer, von denen wir auch so schon zu wenige haben. Aber würde man mal ordentlich Geld in eine Bildungsoffensive, speziell an den "unteren" Schulstufen stecken, dann wäre das machbar. Man sollte auch die Lehrerausbildung abändern. Ein Hauptschullehrer für Mathe muss keine Beweise unterrichten können. Anstatt ihn durch Höhere Mathematik zu jagen, bei der er 80% des Stoffes mal nicht mehr braucht, wäre es doch viel wichtiger, ihm beizubringen, wie er den Stoff ansprechend gestaltet und anschaulich erklären kann. Lehrer sollten zudem in Schulpsychologie geschult werden. Und zwar insoweit, dass sie ein Gespür dafür kriegen, wenn ein Schüler psychisch down ist, dass man z..B. nicht gemachte Hausaufgaben nachsieht und ignoriert, anstelle zu strafen und noch mehr Druck aufzubauen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Ja, das kostet. Ja, dazu bräuchte man mehr Lehrer, von denen wir auch so schon zu wenige haben.
also was ich intern von diversen Schulen mitbekomme bzw. aus dem KM,
gibt es schon genug lehrer- eigentlich.
aber es gibt nicht genug feste Stellen und irgenwann will man halt auch mal Planungssicherheit und geht dann in die Wirtschaft oder an Privatschulen.
 

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