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Sinn von Arbeit immer mehr in Frage gestellt?

Daoga

Urgestein
Und vom Mindset her wären die Baby Boomer wohl die ersten, die sich nicht mehr anstrengen, sobald es sich nicht mehr lohnt.
Für wen sollten sie sich denn noch anstrengen? Sie selber hätten nichts davon, die Generation vor ihnen, die oft noch in der Kriegsära geboren wurde, ist im Wegsterben begriffen, die brauchen keine großartigen Renten mehr - die Todesanzeigen sind voll von Daten die in den 1930ern bis 1950ern stehen - und für eine Jugend die es mit dem Arbeitsleben mehr als gemütlich angehen lassen möchte, wollen sie sich auch nicht mehr abmühen, dafür sind die Babyboomer inzwischen zu alt ( 53 - 63). Irgendwann will man vom eigenen Leben nämlich auch noch was haben.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Die Bevölkerung wählt eine Alternative
Ok.
Wahlwerbung vom feinsten.
Und hinterher gleich das Wahlprogramm der „Alternative“.
Und auch diesen tollen Dr. Polleit sollte man gooogeln. Da stösst man auch gleich auf Verbindungen zur Alternative.
Und sellbst wenn das alles stimmen und aufgehen würde was hier verbreitet wird.
Kein Geld der Welt ist es Wert, blau-braun zu wählen!
 
In meinen Augen haben die Kids von heute aber begriffen, dass man nicht lebt um zu arbeiten und schon etwas mehr zurücktreten sollte
Das sehe ich auch so. Ich gehöre wohl schon zu den "Kids" und wir haben uns unsere ganze Kindheit lang anhören müssen, was für Ausbeuter die meisten Arbeitgeber sind.

Kritisch sehe ich eben nur, wenn alle nur noch 20 oder 30 Stunden arbeiten haben wir wenn wir so alt sind wie die Rentner jetzt irgendwann eine totale Katastrophe
Wie schon jemand anderes gesagt hat, das Problem mit den Renten besteht schon sehr lang und hat eher damit zu tun, dass das System von sich aus instabil ist sozusagen.
Ich kenne mich da selbst nicht so gut aus, also nehmt mich hier nicht wörtlich, aber was ich und der Rest von Gen Z einfach will ist nur, dass jeder fair bezahlt wird und in seiner Lebensqualität nicht durch die Arbeit eingeschränkt ist. Wir sehen es als die Aufgabe vom Staat, dafür zu sorgen, dass jeder genug Geld zum Leben hat und Unterstützung bekommt, wenn er nicht fähig ist zu arbeiten.

Bei uns gibt es aber auch so eine Kollegin. Ich habe vor einigen Wochen begonnen zu arbeiten. Sie ist 23 und macht eben wirklich nur das was sie muss. Jeden Mittwoch und Montag muss sie eher gehen, weil dann Zumba ist.
Persönlich muss ich aber sagen, dass das in vielen Betrieben auch normal ist. Ich verstehe, dass das Leute verärgert sind, wenn dann Arbeit liegen bleibt oder nicht richtig läuft. Aber bei uns zB. ist man da branchenbedingt sehr flexibel und keiner stört sich daran, wenn man seine Arbeitszeit nach der Freizeit ausrichtet. Das machen unsere Geschäftsführer genauso.
Und dem würde ich weiterhin hinzufügen, dass bei uns die Mitarbeiter mit Kindern viel öfter ausfallen, davon ist keiner Gen Z.

Zugegeben manche von ihnen erscheinen mir schon etwas faul
Kann ich nicht bestätigen. Ich kenne drei Arten von Menschen:
Die, die von ihren Eltern alles bekommen und deswegen nichts machen (da sehe ich den Fehler bei den Eltern).
Die, die hart arbeiten, aber es reicht einfach nicht mehr zum Leben.
Die, für die Arbeit eher Nebensache ist, aber die nicht erwarten, dass jemand anderes ihnen hinterherräumt.

Dieser Thread ist ja noch sehr respektvoll, aber ich kann im Allgemeinen nicht verstehen, warum so viele auf den jüngeren Generationen rumhacken, wenn es in jeder Generation faule oder egoistische Leute gibt.
 

Daoga

Urgestein
Gebe dir zum zweiten Abschnitt recht, aber dennoch, ja, sie sind kaputt. Meine Eltern z. B. durch körperlich harte Arbeit über Jahre am Ende und unzufrieden. Aber nicht nur die. Ich sehe es überall bei den Älteren. Gerade psychisch. Verstehe das sie so wütend sind, weil Arbeiten um zu Leben nunmal nicht der Sinn sein kann und nicht das erhoffte Lebensglück bringt.
Leben (nur) um zu Arbeiten, ist vermutlich gemeint. Arbeit damit man leben und sich was leisten kann, ist aus Sicht der Baby-Boomer ok, aber nicht sich täglich abschuften ohne daß es auch nur zum Nötigsten reicht, während jemand anderer den Ertrag abräumt.

Das Problem dieser Generation lag und liegt darin, daß sie auch wieder eine Zwischengeneration sind, zwischen der Kriegsgeneration die noch echte Entbehrungen erlebt hat und zeitweise wirklich ums nackte Überleben kämpfen mußte, und der Jugendgeneration die im Sinn der 68er aufgewachsen sind und alles easy nehmen möchte, einfaches Leben aber möglichst ohne jede Verpflichtung oder gar Anstrengung.
Ein Leben zwischen zwei Stühlen, mit in der Kriegszeit gefühlsmäßig oft erstarrten oder erfrorenen Eltern (die Notwendigkeiten des Überlebens lassen wenig Platz für Gefühle, die Diktatur hat weiteres dazugetan) und den unter völlig anderen Umständen aufgewachsenen und sozialisierten Kindern, die wenig Ahnung von der Lebensrealität der Eltern, und Null von der der Großeltern haben. Kommunikation unter den Generationen: oft gleich Null. Man versteht sich so wenig als wäre der eine Afrikaner und der andere Chinese, zu schnell haben sich im Lauf des 20. Jahrhunderts die gesellschaftlichen Bedingungen verändert, in denen die einzelnen Generationen aufgewachsen sind.
 
G

Gelöscht 60553

Gast
Gebe dir zum zweiten Abschnitt recht, aber dennoch, ja, sie sind kaputt. Meine Eltern z. B. durch körperlich harte Arbeit über Jahre am Ende und unzufrieden. Aber nicht nur die. Ich sehe es überall bei den Älteren. Gerade psychisch. Verstehe das sie so wütend sind, weil Arbeiten um zu Leben nunmal nicht der Sinn sein kann und nicht das erhoffte Lebensglück bringt.
Ach hab mich verschrieben: Baby Bommer leben um zu arbeiten. So heißt es doch. Schon traurig oder?
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Wir leben einen Alltag, der nicht darauf ausgelegt ist, die eigene Gesundheit zu erhalten oder um sich selbst kümmern.
Dann frag ich mich, wie es die ganzen anderen Generationen geschafft haben bis jetzt zu überleben. Sicherlich gibt es viele die zu viel Stress im Job haben, oder gesundheitliche Probleme. Es ist aber ncht nur der Job der daran Schuld hat. Es ist der Alltagsstress im allgemeinen. Jeder ist mittlerweile mobil und 24/7 erreichbar und somit verfügbar. Alles ist nur noch laut, schrill und hektisch. Statt abzuschalten und zur Ruhe zu kommen, hängt man jetzt nur noch am Smartphone und konzentriert sich viel zu sehr auf Nebensächlichkeiten.

Und da Generation Z noch am Anfang ihrer beruflichen Karriere steht, kann sie sich auch einen Job suchen, der ihren Vorstellungen entspricht. Finde ich keinen passenden Job, dann sollte man überlegen, ob die eigenen Vorstellungen nicht der Realität entsprechen. Man könnte sich auch selbstständig machen und so die Arbeitsplätze schaffen, wie man es sich vorstellt hat. Spätestens dann stellt man fest, dass manches nicht so einfach ist, wie man gedacht hat und das man noch mehr arbeiten muss.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich finde, die gesellschatlichen Erwartungen sind einfach brachial gestiegen.
Ich sehe es gerade, weil ich in der Familienplanungsphase bin. Früher wäre es so gewesen, dass ich bis zum 1. Kind gearbeitet hätte, danach nur noch mein Mann. Ich hätte die 2 Kinder großgezogen und wenn die einigermaßen groß sind, hätte ich geschaut, ob meine Eltern und Schwiegereltern altersmäßig noch zurecht kommen. Wäre es zur Scheidung gekommen, hätte mein Mann mir für meine Leistung fortan Unterhalt zahlen müssen.

Heute geht das nicht mehr. Als Frau wird von mir erwartet, dass ich wenn das Kind 1 Jahr alt ist zumindest wieder Teilzeit arbeite. Spätestens wenn es 3 ist, gelte ich als faul, wenn ich es immer noch nicht tue. Auch wenn ich für die Kinder mit dem Job aufgehört habe - ich muss mich im Trennungsfall selbst finanzieren können, egal mit was für einer ätzenden Arbeit. Ergo kann ich schon zu meiner eigenen Sicherheit nicht raus aus dem Job.

Dann sind die Erwartungen an die Erziehung noch viel höher. Früher hatte es gereicht, wenn mein Kind nicht ständig Mist baut und später irgendeine Ausbildung macht. Heute bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich - neben der Erwerbstätigkeit - nicht dafür sorge, dass mein Kind von klein auf maximal gefördert wird, mindestens 1 Instrument lernt, dazu noch im Sportverein ist und Gymnasium, das muss ja sowieso sein (nach Möglichkeit mit 1er Schnitt). Es ist also nicht nur so, dass ich als Mutter nebenher noch arbeiten soll, nein, die Mutterrolle selbst ist ebenfalls anspruchsvoller geworden.

Ebenso wird von den Vätern abverlangt, dass sie zwar haufenweise Kohle heranschaffen, notfalls mit Überstunden, während sie die Überstunden gleichzeitig doch nicht machen sollen, weil sie sonst zu wenig Zeit mit dem Kind verbringen. Am besten erstellen sowohl Mann als auch Frau ein paar Klone von sich, um alles gewuppt zu kriegen.

Zumindest gefühlt habe ich auch den Eindruck, dass ich nur noch schwer sagen kann "ich bin beruflich da, wo ich hinwollte, ich habe keinen Bock mehr auf ständige Karriere". Es wird erwartet, dass ich stetig die Karriereleiter hochgehe, auch dann, wenn die dafür geforderte Mehrleistung in keinem Verhältnis zu dem geringen Mehrertrag steht. Man kommt nicht mehr zur Ruhe. Es geht nur noch um Effizienz und Performance, ständige Leistungsbewertungen etc....
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich denke, unsere Arbeitswelt wird sich grundsätzlich total ändern.
Vermutlich werden die Änderungen ebenso gravierend sein, wie die Änderungen, die stattgefunden haben, zur Zeit der Industrialisierung.
Die Digitalisierung wird ein komplett neues Arbeitsdenken erschaffen: Ob ich das gut finde oder nicht kann ich leider nicht sagen, denn es wird wohl sowoho gute als auch schlechte Seiten haben.

Aber man kann diese beiden Entwicklungen schon vergleichen: Früher (also in der Vorindustriellen Zeit) waren die Belange einer "Wirtschaft" also eines Hausstandes, Hofs oder Handwerks, viel stärker miteinander verwoben: Es gab Arbeiten auf dem Feld (oder zB in der Werkstatt) und es gab Arbeiten im Haus, in der Pflege usw. Und es gab Aufgaben innerhalb der Gemeinscahft. All das war nicht getrennt, sondern wurde von der Familie (wobei zur familie ja auch immer Angestellte, Knechte und Mägde gehörten) getragen.
Arbeitszeiten waren nicht fest, es gab keine so deutliche Trennung zwischen Lohnarbeit und Anderen Tätigkeiten (Pflege, Haushalt, Kinder usw)
Erst mit der Industrialisierung wurde diese Einheit aufgehoben: Die Erwerbsarbeit wurde außer haus verrichtet und alles andere innerhalb.
Damit ging leider auch eine Wertung einher (Was geld bringt wird gemeinhin als mehr wert angesehen als die "unsichtbare" Arbeit.

ich schätze mal, dass im Zug der Digitalisierung diese Grenzen wieder völlig neu gesetzt werden. Wir werden als Gesellschaft den Wert von dieser Unsichtbaren Arbeit neu definieren müssen.
Denn eins ist klar: Viele Jobs, die heute von Arbeitskräften verrichtet werden, werden künftig von Maschinen oder KI verrichtet werden. Was bleibt ist aber der ganze Bereich der Pflege, Kindererziehung, Haushalt usw: Also die Carearbeit. Die muss ja nach wie vor verrichtet werden und das von Menschen.

DH,diese Arbeit wird künftig einen neuen Stellenwert einnehmen müssen, denn ohne sie läuft eine Gesellscahft ja nicht.
Das was heute Lohnarbeit ist, werden Maschinen verstärkt tun und unsere Gesellschaft wird all die anderen Tätigkeiten mehr gewichten und auch honorieren müssen. WIE das aussehen wird....keine Ahnung und keine Vorstellung, aber in diese Richtung wird es gehen.
Das sieht man ja jetzt zB auch schon daran, dass die ArbeitsZEIT aufgeweicht wird: Sie ist einfach nicht mehr Zeitgemäß (also Arbeit anhand von Stunden zu messen ist nicht mehr zeitgemäß- sie müsste viel mehr am Ergebnis gemessen werden).
Carearbeit und Ehrenamt werden dann auch eine neue Bedeutung bekommen, denn OHNE diese Tätigkeiten, geht eine Gesellschaft vor die Hunde.
Je früher wir das erkennen und uns daran anpassen, desto besser.
Was das konkret bedeutet: Keine Ahnung, aber eins ist sicher: Die große Zeit der 9 to 5 Jobs ist definitiv vorbei. Allein schon deshalb, weil sich immer mehr Jobs garnicht mehr in dieses Raster packen lassen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
....ich könnte mir übrigens wirklich vorstellen, dass wir in ...sagen wir mal 100 jahren (oder vielleicht schon in 20) nicht mehr sagen: "Was?? die faule Person bleibt zuhause und erzieht ihre Kinder- die soll lieber was schaffen gehen", sondern dass wir sagen: "Was?? die faule Person verplempert ihre Zeit mit Programmieren: Das kann doch heutzutage jeder Taschenrechner, ist ja ein nettes Hobby, sich mit Dingen von Anno Dazumal zu beschäftigen, aber sie/er, sollte lieber mal richtig was schaffen und zB kinder großziehen, oder Kranke pflegen";)
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Dann kannst du nicht mehr bis 20 Uhr einkaufen
Na und? Was wäre daran schlimm?

Dass wieder mehr Struktur (meint nicht Durchgeplantheit bis zur letzten Minute) in Tagesabläufe von Familien käme, mehr Familien ein gemeinsames Essen pro Tag hinbekommen, wären gesunde Nebeneffekte.

Ganz schön viele Vorurteile. Ich merke hier ist wenig Kontakt zu jungen Menschen vorhanden.

Die meisten wollen arbeiten, aber nicht unter diesen Bedingungen. Ganz einfach. Als Arbeitgeber sollte ich heute einfach mal ein bisschen wertschätzender auftreten und mir etwas einfallen lassen, um den Arbeitsalltag angenehm zu gestalten. Wir sind alle Menschen und keine gefühlslosen Maschinen ..
Sehe ich ebenso.
Ich habe deutlich mehr fleißige junge Leute, sprühend vor Ideen und mit Zielen als lustlose Faulpelze um mich herum.

Weil zu anstrengend. Ja, die Jugend von heute hat es echt schwer.
Mir passiert es selbst, dass ich sarkastisch werde.
Kein guter Stil. Oft fehlen dann einfach Argumente.


Es heisst doch immer, der Preis wird bestimmt durch Angebot und Nachfrage.
Da wäre es doch zielführend, nicht mehr irgendwelche Leute die sich Manager oder irgendwas in der Richtung nennen fürstlich zu entlohnen (ich habe noch nie was von Manager-Mangel gehört), sondern endlich mal diejenigen, an denen grade wirklich ein Mangel herrscht. Pflegekräfte, Erzieher, Lehrer, Servicekräfte, Verkäufer….
Nein. Stattdessen werden die restlichen Leute die noch in diesen Mangelberufen arbeiten auch noch verheizt bis sie auch das Handtuch werfen.
Super Sache…nicht!
😉 Woran das wohl liegen könnte?
Das wird doch nichts mit Ausnutzung von Macht und Gier zu tun haben?

Sehe ich leicht anders. Die Pflege hat vor allem das Problem, dass sie einen riesigen vorzeitigen Schwund hat. Es ist zwar auch in anderen Branchen üblich, dass Frauen erst mal Babypause machen, aber in der Pflege ist das vielen eine noch viel willkommenere Ausrede, nicht nur wenige Jahre zu pausieren, sondern gleich ganz aus der Branche auszusteigen. Allein in meiner Verwandtschaft sind 3 Frauen, die sich weigern, nach der Babypause in ihren Pflegeberuf zurückzugehen. Weil zu viel Druck. Würde man weniger Druck machen, würden all diese Frauen sicher wieder arbeiten, was erneut Druck aus dem System nehmen würde.

Ich bin durchaus mit dir der Meinung, dass wir insgesamt mehr Pflegestunden zusammenkriegen müssen. Da dieser Beruf aber sowohl körperlich als auch psychisch sehr anstrengend ist - in einem Maße, bei dem auch mehr Lohn die Motivation nicht mehr erhöht - werden die Beschäftigten es nicht lange aushalten, noch mehr zu arbeiten.

Und ehe zig potenzielle Pflegekräfte den Job gar nicht erst lernen (oder schnell wieder hinwerfen), weil er ihnen zu anstrengend ist, wäre es doch durchaus einen Versuch wert, verstärkt Verträge mit weniger Stunden anzubieten. Es gilt: besser nur 3 Kräfte zu je 15h, als dass gar niemand den Job macht, bzw. nur 1 40h-Kraft, welche 3 Jahre später in den Mutterschutz wechselt und direkt ankündigt, nicht im Traum daran zu denken, je wieder zu kommen.

Gerade weil Pflegeberufe überwiegend weiblich besetzt sind, wäre es durchaus sinnvoll, auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu achten, anstatt immer nur mehr und mehr Druck auszuüben von wegen man solle mehr Stunden schieben und sich dabei am besten noch um doppelt so viele Patienten kümmern.
Vollzitat, weil einer der relevanten Arbeitsbereiche.
Hier finden sich viele Menschen, die SINN in ihrer Tätigkeit suchen. Teilweise für ihren Beruf brennen.

Und sie werden verbrannt.

Mehr Geld ist wichtig.
Bessere, flexible Arbeitszeitmodelle - und zwar nicht mit der im bisherigen Gebrauch dieser Bezeichnung üblichen arbeitgeberfreundlichem (ausbeuterischen) Sinne - sind wichtig.
Zwingend notwendig sind allgemein menschlichere Arbeitsbedingungen. Mit dem aufgebauten Druck haben wir uns in die jetzige Misere des Personalsmangels manövriert.
Um das zu verstehen muss man wahrlich kein Einstein sein.

Ich schon. Home Office, viele kleine technische Helferlein im Haushalt, keine Kinder...da bleibt mit Job viel Quality Time.
Das ist nett.
Du bist aber nicht das Zentrum des Themas und/oder der Gesellschaft.
Um dich geht es nicht.

Dann sind die Erwartungen an die Erziehung noch viel höher. Früher hatte es gereicht, wenn mein Kind nicht ständig Mist baut und später irgendeine Ausbildung macht. Heute bin ich eine schlechte Mutter, wenn ich - neben der Erwerbstätigkeit - nicht dafür sorge, dass mein Kind von klein auf maximal gefördert wird, mindestens 1 Instrument lernt, dazu noch im Sportverein ist und Gymnasium, das muss ja sowieso sein (nach Möglichkeit mit 1er Schnitt). Es ist also nicht nur so, dass ich als Mutter nebenher noch arbeiten soll, nein, die Mutterrolle selbst ist ebenfalls anspruchsvoller geworden.
Die Mutterrolle ist nicht anspruchsvoller geworden.
Kleine Kinder haben keine anderen Befürfnisse als früher.
Du willst nur Anerkennung von außen - was so nicht funktionieren wird; egal, was du tust, es werden sich immer ktitische Stimmen finden.
Du solltest nicht um Außenwirkung bemüht sein, sondern die Mutter sein, die dein Kind sich wünschen würde (was eben nicht heißt, ihm bereits im Säuglings- und Kindergartenalter unnötig Stress zuzumuten, ihm keine Grenzen zu setzen uvm.)
Kindliche Neugierde ist unschlagbar, die wollen ständig lernen, aber auf ihre Weise, in ihrem Tempo, spielerisch, spannend. Achtsam und aufmerksam wahrzunehmen, darauf einzugehen, ist die beste Förderung, um diese Neugierde, diese Freude am Lernen, den Forschertrieb zu fördern und zu erhalten.
Später kann mit Glück die passende Arbeit dann Freude machen, als sinnvoll erachtet werden.

Hat man von klein auf noch Entspannungsmethoden verinnerlicht und dass es wichtig ist, auf sich zu achten, bekommt da jemand die Balance dann vielleicht gut hin.

Der Sinn von Arbeit ist gür jeden auch etwas anderes.
Brotjob, um das Leben zu finanzieren?
Eine Tätigkeit, in der man aufgeht?


Ich sehe einen Wandel, der normale Lauf der Dinge, Veränderung gehört zum Leben. In msnchen Phasen fallen diese Veränderungen stärker aus, in einem unglaublichen Tempo.
Und dem Menschen machen Veränderungen Angst. Mit zunehmendem Alter - und der Abbau beginnt relativ früh, auch wenn das gerne bestritten wird (schon wieder das Thema Angst) - fällt es schwerer mit Veränderungen umzugehen.
Da gibt es Aufschreie, will man am Gewohnten festklammern. Alles menschlich. Wir können uns aber bemühen, mit offenem Blick, ohne starre Scheuklappen, NEUgierig auf andere Ansätze zu blicken, offen in Gespräche zu gehen.
Ältere Generationen können von Jüngeren lernen, so wie auch umgekehrt.

Sich in einer Strömung an einen morschen Ast klammern, gegen die Strömung ankämpfen und dort ans Ufer zu wollen, kann man tun.
Kostet Kraft und ist wenig vielversprechend.
Man muss nicht aus Angst vor dem alles verschluckendem Wasserfall angstvoll verharren.
Man könnte sich von der Strömung mitnehmen lassen, entdecken, dass diese nach der nächsten Kurve in ein sanftes Becken mündet, eingebettet in eine freundliche Landschaft.
 

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