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In Bahn und Bahnhof belästigt

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mitohnealles

Aktives Mitglied
Du würdest aber sicher nicht quer übers Gleisbett laufen und fremde Frauen anfassen oder mit dir selbst sprechen, oder?
Nein natürlich nicht. Und wie sich ein Grabscher verhält weiss ich nicht. Auch habe ich nie behauptet, dass dieser Mann normal gewesen sei. Ich persönlich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, "normale" Leute sind teilweise gefährlicher als jener aus der Beschreibung aus der ich keine wirkliche Gefahrenlage für Leib und Leben der TE ableiten kann die es rechtfertigt ihn als Triebtäter oder Psychopathen abzustempeln. Damit meine ich nicht, dass ich nicht verstehen kann Angst zu haben - und genau deswegen empfehle: wenn das andere (einschließlich mir) in so einer Situation nicht so sehen, dann anstatt entsetzt zu sein (das kann man später immer noch, also über das u.U. mangelnde Urteilsvermögen anderer diskutieren) bitte laut um Hilfe bitten / rufen und zwar direkt, damit die Leute ihren ArXXX hochkriegen! Denn dann bemerkt man dass die TE sich bedroht fühlt und kann handeln und sich nicht rausreden. Wenn man es persönlich anders sieht, wie ich jetzt in dem Fall, würde ich von alleine wohl nicht handeln bis es übergriffig wird. Ist mir doch egal ob jemand über die Schienen springt (es sei denn er braucht Hilfe, stolpert) oder mit sich selber spricht, das ist seine Sache - und geht mich nix an. Just my #2cents
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Dann hoffe mal dass du von einem Unbekannten nie ein Organ gespendet bekommst oder selbst mal auf die Hilfe anderer angewiesen bist. Kennst du den Spruch dass man sich immer 2 Mal im Leben sieht?
Leute lasst mal die Kirche im Dorf.
Kein Mann ist verpflichtet den edlen Retter zu spielen und dabei seine eigene Sicherheit zu riskieren, oder Gewalt gegen einen anderen anzuwenden. Vor allem nicht wenn es gar nicht notwendig war. Sich belästigt fühlen und belästigt werden, sind 2 Paar Schuhe!


Das ist ja mal Doppelmoral vom Feinsten.
Wir Frauen wollen nicht in irgendwelche stereotypischen Rollen gesteckt werden, dann lasst das doch bitte auch bei den Männern sein.

Und was sind das überhaupt für Argumente?
Was hat Organspende damit zu tun, dich oder irgendeinen anderen zu verteidigen, obwohl es nicht mal notwendig war? Auch hier wäre ein bisschen weniger Drama, und etwas mehr Realismus angebracht.
 

Luna_New

Aktives Mitglied
ch persönlich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, "normale" Leute sind teilweise gefährlicher als jener aus der Beschreibung aus der ich keine wirkliche Gefahrenlage für Leib und Leben der TE ableiten kann die es rechtfertigt
Na, ja das würde ich nicht pauschalisieren, denn wenn solche Leute weniger gefährlich sind, hätte es ja nicht solche Bahnvorfälle wie in der Nähe von Kiel gegeben, wo der Täter offenbar auch eine Psychose hatte.

Leute lasst mal die Kirche im Dorf.
Kein Mann ist verpflichtet den edlen Retter zu spielen und dabei seine eigene Sicherheit zu riskieren, oder Gewalt gegen einen anderen anzuwenden. Vor allem nicht wenn es gar nicht notwendig war. Sich belästigt fühlen und belästigt werden, sind 2 Paar Schuhe!
Das sehe ich anders. Man hat schon eine gesellschaftliche Verantwortung Schwächere zu schützen und nicht wegzuschauen. Nennt sich Zivilcourage.

Was hat Organspende damit zu tun, dich oder irgendeinen anderen zu verteidigen, obwohl es nicht mal notwendig war? Auch hier wäre ein bisschen weniger Drama, und etwas mehr Realismus angebracht.
Es geht darum, dass man schnell mal auf die Hilfe anderer angewiesen sein kann und begreifen muss, dass man nicht selbstzentriert durchs Leben läuft. Wir leben ja in einer Gesellschaft und damit auch in einer Gemeinschaft. Natürlich soll sich ein 14 Jähriger Schuljunge nicht vor eine 25 jährige Frau stürzen, aber von einem Mann gewissen Alters und mit körperlicher Konstitution kann man schon erwarten, dass er sich für eine hilflose Frau einsetzt und wenn er ihr nur anbietet in seiner Sitzgruppe zu sitzen. Wie ich sagte, Hilfe anbieten heißt nicht nur, man steht auf und ist bereit andere in die Schranken zu weisen. Man kann wie ich beschrieb auch anders helfen. Das setzt aber erstmal voraus, dass man nicht weg schaut und so tut, als wäre nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:

Portion Control

Urgestein
Leider ist das was du erlebt hast diese "geht-mich-nichts-an"-Mentalität gang und gebe.
Die "mich geht das was an - Fraktion" liegt nach solchen Vorfällen blutend auf dem Bahnsteig, während das ursprüngliche "Opfer" das noch nicht mal körperlich sondern in den allermeisten Fällen lediglich verbal angemacht wurde, einfach weiter macht wie vorher.

Männer die sich einmischen und dann dabei draufgehen weil der gegenüber ein Irrer ist der ohne Skrupel jemanden der sich einmischt eiskalt umbringen kann, haben wir wohl mittlerweile schon genug erlebt.
 

Lenni

Aktives Mitglied
Erwarten, dass jemand seine eigene Gesundheit oder das eigene Leben riskiert, kann man hingegen nicht. Von keinem Geschlecht. Warum auch?
Früher wurde das von Männern erwartet und sie haben es auch gemacht. Heute aber nennt man das toxische Männlichkeit und erzieht es ihnen schon im Kindergartenalter ab. Die wegschauenden Männer sind also geliefert wie bestellt.
 

eternalsummer

Aktives Mitglied
Das ist einfach IMMeR so, dass Bahnpersonal nie in der Nähe ist wenn was ist... sei es auch nur ne Horde Betrunkener oder Fußballfans....
Aber Züge heute haben doch eigentlich eine Kamera, oder war das ein alter Zug?
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Wie geht man mit so einer Situation um, wenn im Bahnhof niemand ist oder im Zug alle weg schauen?
Sobald Du Dich bedroht oder sexuell belästigt fühlst, kannst Du immer den Notruf wählen und hast damit auf der anderen Seite einen kompetenten Ansprechpartner und bist nicht mehr ganz allein. Das macht was mit dem Selbstbewusstsein und die in der Leistelle können solche Situationen besser einschätzen und kommen auf Ideen, auf die man selbst in dem Moment nicht kommt. Das Schlimmste, was Dir passieren kann, ist, dass die festellen, die Situation ist nicht so tragisch, dass man ein Einsatzteam schicken muss. Ärger bekommst Du keinen. Wofür denn? Ist doch deren Job. Die können einschätzen, ob jemand Angst hat und wie real die Situation ist.

Im Zug selbst kommt es darauf an, wie akut die Gefahr ist. Auf jeden Fall kann die Person in der Leitstelle Dir sagen, wie Du reagieren kannst. Je nach Situation werden sie den Zugführer kontaktieren und der schickt den Zugbegleiter durch den Zug. Wenn der ein Messer hat, hält der Zug auf offener Strecke unter einem Vorwand und ein Einsatzteam steigt direkt dort zu. Ansonsten erwarten sie ihn am nächsten Bahnhof.

Wobei man im Zug immer erst die Sprechstelle aktivieren kann und so direkt in Kontakt mit dem Zugführer treten kann.

Am besten setzt Du Dich in Zukunft in den ersten Waggon. Und wenn jemand zudringlich wird oder Du Dich bedroht fühlst, kannst Du im Notfall schreien. Der Zugbegleiter ist häufig im Führerhaus, wenn er nicht auf seiner Tour ist, und wenn er das hört, reagiert er scon. Du kannst auch gegen die Tür klopfen.

Dann gibt es eine Telefonnummer für Frauen, die auf dem Heimweg sind und Begleitung brauchen.


Das ist erst ab 20 Uhr, aber gerade wenn Du abends allein am Bahnhof stehst, im Winter im Dunkeln, ist das vielleicht eine Alternative. Speichere sie Dir doch einfach mal ein. Auch die sind geschult darin, was man in solchen Situationen tun kann und Du bist mit Deiner Entscheidung nicht allein. Und solltest Du überfallen werden, rufen sie die Polizei.

Vielleicht hätte es in dieser Situation schon gereicht, Du hättest eine Bekannte/einen Bekannten, Freunde oder Familie angerufen. Auch das stärkt das Selbstbewusstsein und die eigene Entscheidungsfähigkeit.

Du hättest Dich mit der Frau solidarisieren können, dann wärt ihr schon zu zweit gewesen. Das macht einfach Mut und man fühlt sich nicht so ausgeliefert. Gemeinsam kommt man oft auf bessere Ideen.

Ansonsten, wenn Du mal allein im Zug bist und Du wirst bedroht, ziehen der Notbremse geht auch. Die darf dann gezogen werden, wenn Gefahr für Leib und Seele besteht. Aber es kostet 200 Euro, wenn man sie ohne guten Grund zieht. Im Zweifelsfall wäre es mir das wert. Vorher allerdings sollte man vielleicht eher die Sprechstelle benutzen.


Polizei rufen bei sexueller Belästtigung auf jeden Fall! Aber solange jemand nur leicht Deinen Arm berührt, wirres Zeug brabbelt etc., kannst Du eigentlich nicht viel machen, außer deutlich Deine Abneiung kundtun, ihm aus dem Weg gehen, Dich zu anderen Leuten stellen.
Auch in diesem Fall kann man bereits den Notruf betätigen. Die werden keinen vorbei schicken, aber einen durch die Situation lotsen.

Denen wäre es eingefallen, dass sie die Sprechstelle nutzen kann. Dann spricht man direkt mit dem Fahrer und der hätte das Personal angewiesen, nach dem Rechten zu schauen.

Wie ich das sehe, ist nicht viel passiert, außer dass er genervt hat und Dir nichtsexuell zu nahe kam.
Das ist eine ganze Menge und kann einen sehr verunsichern, einem das Gefühl der Hilflosigkeit geben.

Rufst Du die Polizei, nimmt sie die Personalien auf, fragt ob und warum Du Anzeige erstatten wilst, wer Zeuge war, etc. Dann verlierst Du 1-2 Stunden Deiner Lebenszeit und der Verwirrte wird dadurch nicht klarer im Kopf.
Das kann allerdings das Gefühl auslösen, dass man solchen Situation nicht ausgeliefert ist. Sorgt für Eigeninitative.


Na, ja fraglich wo man da die Grenzen zieht.
Das ist erst mal egal. Man selbst kann in dieser Situation nicht wirkilch einschätzen, wie gefährlich das ist bzw. wird. Erst mal redet man ja nur mit der Leitstelle und die entscheiden dann schon, ob sie jemanden vorbei schicken.

Ich habe schon ein paar Mal die Notrufnummer gewählt, nicht weil ich belästigt wurde, sondern weil ich beobachtet habe, dass andere belästigt werden. Die haben mich noch nie schräg von der Seite angemacht. Im Gegenteil. Ich habe einfach gleich gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, ob die Polizei zuständig ist. Die haben immer freundlich reagiert und gemeint, das kann man ja zusammen rausfinden.

Einmal habe ich eine Schlägerei gemeldet, da war ich mir nicht sicher, ob ein Messer im Spiel ist. Der sagte dann zu mir, dass ich das bitte auch nicht rausfinden soll. Die Kollegen wären schon unterwegs und ich soll mich umschauen, wo ich mich in Sicherheit bringen kann. Ich bin dann auf Anraten ruhig weiter gegangen. Die Leitstelle hat ja die Handynummer und meinen Namen, sollten sie Zeugen brauchen.

Und wenn der Mann dann ein paar Haltestellen später aussteigt, steht sie auch ganz schön schräg da, wenn dann die Polizei anrückt. Das sehe ich als zusätzliches Problem. Gerade wenn sich die Zeugen so passiv verhalten.
Ich weiß nicht, ob die im Zug mittlerweile auch Kameras haben, aber an jedem Bahnhof gibt es welche. Und dann sind da ja auch noch die Zeugen.

Mir hat man immer gesagt, lieber einmal zu viel anrufen. Die Polizei kommt lieber umsonst an einen Ort als zu einer Straftat, gar zu einem Mord. (Das ist natürlich keine Aufforderung, das System für einen Spaß zu missbrauchen, da werden die auch sauer. Aber in der Regel können die das einschätzen.)

Auf mich macht die Schilderung auch den Eindruck. Ein Sexualtäter geht so nicht vor. Der handelt nicht so offensiv und läuft laut mit sich erzählend durchs Anteil
Das ist aber auch letztendlich egal, es ist sehr einschüchternd und unangenehm, auch wenn es "nur" eine sexuelle Belästigung ist.


Witzig finde ich übrigens, dass die "körperlich überlegenen Männer" zwar offensichtlich in der Lage sind, einer Frau den Einkauf in den dritten Stock zu bringen, aber die starken Kerle nicht in der Lage sind, einfach den Kopf zu benutzen. Einer von denen hätte aufstehen können, um den/die Schaffnerin zu suchen. Die sind geschult, mit solchen Situationen umzugehen.

Ja, ja, der Mann ist geschaffen, die schwache Frau zu beschützen ... es sei denn natürlich, es ist eine gefährliche Situation :cool: :p :LOL:
 
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