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Organspende

G

Gelöscht 124895

Gast
Ich habe einen Organspenderausweis, in dem ich einer Spende von Organen oder anderem Körpergewebe widerspreche. Und ja, ich habe mir das vorher sehr genau und auch sehr lange überlegt und habe dafür meine Gründe.
 
Hallo Gelöscht 124895,

schau mal hier: Organspende. Hier findest du was du suchst.

FarbSpiel

Mitglied
@Another Ex User hast Du da Quellen? Würde mich sehr interessieren.
Ich habe mich im Rahmen meines Jobs mit Chirurgen unterhalten können, die mir sagten, dass das Gehirn des Menschen das am wenigsten erforschte Organ ist und dass man bei den Methoden zur Hirntodfeststellung, die heute angewandt werden nicht sagen kann, ob das Hirn wirklich unwiderruflich geschädigt ist.
Dass da nur die Aktivitäten im äusseren Hirn feststellbar sind, aber eben nur die.

Auch finde ich es befremdlich, dass zum Beispiel bei Unfallopfern, die als Spender infrage kämen, ohne dass ein Spenderausweis vorliegt, bereits lauter Medikamente in Infusionen rein laufen, die die Organe unterstützen, wenn klar wird, dass der oder diejenige evtl. hirntot sind.

Ich hatte früher einen Spenderausweis, bis ich einige Dokumentationen u.a. vom WDR gesehen habe, die dieses Thema beleuchten bzw. die Chance hatte, mich mit den Ärzten in der Uniklinik zu unterhalten.
Dies hat mich sehr verunsichert.
 

carrot

Aktives Mitglied
Also mir sagt es nicht so richtig zu, dass die Menschen zum Zeitpunkt der Organentnahme noch leben müssen (nur Hirntod soll vorliegen, kein Mensch weiß was man noch mitbekommt etc.) und danach zum Sterben zurück gelassen werden. Ich würde im Gegenzug auch auf Organe von anderen verzichten, denke ich. Zumal die Prozedur ja auch nicht so easy ist - der Körper stößt das organ ja erstmal ab, nicht wahr?
Die Organspenderempfänger müssen ein Leben lang Immunsuppressiva nehmen, da sonst das Spenderorgan abgestoßen wird. Dadurch erhöht sich die Anfälligkeit für weitere Krankheiten.
Ich weiß von einer Frau, die ein Lebertransplant bekommen hat und einige Monate danach hat sie Darmkrebs bekommen, woran sie auch gestorben ist.
Zwischenzeitlich hieß es noch, die eingepflanzte Leber sei nicht gut (genug) und es wurde noch in Erwägung gezogen ein Organ erneut einzupflanzen zu lassen . Also wäre wieder nach einem Spender gesucht worden.
Ich kann es jetzt nicht von außen wirklich beurteilen aber mir erscheint das wie eine Leidensverlängerung.
Auch bin ich mir nicht sicher, dass die Spender nichts merken bei der Organentnahme, denke da an die Nahtoterlebnisse.
Wenn die Spender das doch mitbekommen können ob mit Schmerzen oder auch den Vorgang als Trauma in welcher Form auch immer erleben, ich möchte das von niemanden verlangen wollen.
Dann das kommerzielle Hickhack um die Organe.
Nein, ich möchte kein fremdes Organ und werde auch nichts spenden, es sei denn lebend z. B. eine Niere an einer nahstehenden Person womit Spender und Empfänger weiter leben können.
Doch dazu muss die Niere auch wirklich gut sein um danach nur mit einer gut leben zu können.
Ich denke aber dazu wird es nicht kommen.
 

Daoga

Urgestein
Um bei dem Nierenfall zu bleiben....
Wäre eine mir nahestehende Person von solcher Krankheit betroffen, würde ich sicherlich prüfen lassen, ob ich eine Niere spenden kann und dies der Person auch hilft.
Das wäre nämlich ggf. auch möglich. Dazu müsste ich nicht versterben.
Das ist möglich, muß aber sehr gut überlegt sein, denn einmal erhöht man damit das eigene Erkrankungsrisiko (bei älteren Menschen läßt oft die Leistung einer Niere nach, damit können sie trotzdem gut leben weil ja normalerweise zwei davon da sind, aber wenn die andere Niere dann eben nicht mehr da ist ...), und wenn es zu Komplikationen kommt, kann es sein daß man auf dem anfallenden Haufen Kosten sitzenbleibt, weil die Krankenkasse des Spenders diese OP als "nicht notwendig" deklariert und daher auch keine Zahlungen leistet, aber die Krankenkasse des Empfängers sowieso nichts zahlt, weil ja Organspenden niemals finanziell "belohnt" werden dürfen.
Der Dumme ist dann logischerweise der Spender, der dafür aus eigener Tasche zahlen darf. Daher sollte diese spezielle Frage, was ist bei Komplikationen und wer zahlt dafür, grundsätzlich schon vorher mit der KK abgeklärt werden, bevor man aus reiner Unwissenheit in diese Grube fällt. (Da sind tatsächlich schon Spender voll auf die Nase gefallen damit, die hinterher sagten, wenn sie das vorher gewußt hätten, hätten sie sich nicht darauf eingelassen. Und mit (finanzieller und sonstiger) Dankbarkeit des Empfängers hinterher ist auch nicht zwangsläufig zu rechnen.)
 

Daoga

Urgestein
Ich habe schon seit bestimmt 15 Jahren einen Organspendeausweis. Ich überlege aber schon seit längeren, aus verschiedenen Gründen, diesen wegzuwerfen.
Wegwerfen bringt nichts, denn sonst obliegt die Entscheidung irgendwelchen Angehörigen oder Verfügungsberechtigten. Man sollte sich schon klar entscheiden, ja, nein oder beschränkt auf bestimmte Körperteile wie z. B. Augenhornhaut, wenn man die inneren Organe z. B. aus religiösen Gründen unversehrt haben will, das geht auch.
Die Organspenderempfänger müssen ein Leben lang Immunsuppressiva nehmen, da sonst das Spenderorgan abgestoßen wird. Dadurch erhöht sich die Anfälligkeit für weitere Krankheiten.
Ich weiß von einer Frau, die ein Lebertransplant bekommen hat und einige Monate danach hat sie Darmkrebs bekommen, woran sie auch gestorben ist.
Möglicherweise war es nicht mal ihr eigener Darmkrebs, an dem sie gestorben ist. Lebertransplante sind besonders gefährlich in Bezug auf Krebs, weil auch vom Spender übertragene versteckte Krebszellen dann im Empfänger weiterleben und sich vermehren können mangels intaktem Immunsystem. Deswegen sind Personen die mal wegen Krebs behandelt wurden, auch wenn dieser als ausgeheilt galt z. B. bei kindlichen Krebsformen/Leukämie, von der Spende innerer Organe generell ausgeschlossen, nur Hornhäute können da entnommen werden weil die als unempfänglich für Krebs gelten. Ich habe mal gelesen von einem Spender, der 10 Jahre vor seinem Tod wegen Leukämie behandelt wurde und als geheilt galt, aber von den 6 Empfängern seiner diversen Organe sind alle an "seinem" Krebs gestorben.
Wohlgemerkt, eine Person mit gesundem Immunsystem kann man nicht z. B. durch eine Blutspende mit Krebs infizieren (höchstens mit krebserzeugenden Erregern), aber bei Organspenden wird ja bewußt das Immunsystem des Empfängers abgeschaltet. Und mit jedem inneren Organ können auch unentdeckte Krebszellen mitwandern.
 

Daoga

Urgestein
@Another Ex User hast Du da Quellen? Würde mich sehr interessieren.
Ich habe mich im Rahmen meines Jobs mit Chirurgen unterhalten können, die mir sagten, dass das Gehirn des Menschen das am wenigsten erforschte Organ ist und dass man bei den Methoden zur Hirntodfeststellung, die heute angewandt werden nicht sagen kann, ob das Hirn wirklich unwiderruflich geschädigt ist.
Dass da nur die Aktivitäten im äusseren Hirn feststellbar sind, aber eben nur die.

Auch finde ich es befremdlich, dass zum Beispiel bei Unfallopfern, die als Spender infrage kämen, ohne dass ein Spenderausweis vorliegt, bereits lauter Medikamente in Infusionen rein laufen, die die Organe unterstützen, wenn klar wird, dass der oder diejenige evtl. hirntot sind.

Ich hatte früher einen Spenderausweis, bis ich einige Dokumentationen u.a. vom WDR gesehen habe, die dieses Thema beleuchten bzw. die Chance hatte, mich mit den Ärzten in der Uniklinik zu unterhalten.
Dies hat mich sehr verunsichert.
Was mich an der Sache mit den Unfallopfern irritiert, ist, daß die Ärzte da quasi sofort bei Einlieferung im KH und Feststellung "Hirntod" auf der Matte stehen und am liebsten gleich die Organe entnehmen würden. Das Gehirn des Menschen ist auch bei Erwachsenen nach Verletzungen verblüffend kompensations- und regenerationsfähig, es gab Leute die - medizinisch dokumentiert - im Sinn des Wortes mit nur einem halben Hirn gelebt haben, aber bei den Unfallopfern denkt man gar nicht daran, ihnen eine Heilungs- und Regenerationszeit zu gönnen in der Hoffnung, daß der "Hirntod" sich dann doch nicht bestätigt. Wenn die sowieso an Maschinen hängen, kann man sie ja auch erst mal einen Monat dran hängen lassen und dann schauen, wie es mit der Hirnaktivität ist, ob sich da was regeneriert hat oder nicht. Ist lediglich eine Frage der Kosten und verfügbaren Betten in der Intensiv.
Aber man hat oft den Eindruck, daß eine mögliche Heilung gar nicht gewollt oder eingeplant ist, wenn doch Organe zum Verpflanzen winken. Der Druck zugunsten Organempfängern zu handeln scheint hoch zu sein.
 

carrot

Aktives Mitglied
Ich habe schon seit bestimmt 15 Jahren einen Organspendeausweis. Ich überlege aber schon seit längeren, aus verschiedenen Gründen, diesen wegzuwerfen.
Ich persönlich würde den auch wegwerfen bzw. vernichten, denn ich käme mit dem Gedanken nicht klar, noch nicht mal richtig tot und schon machen sich die "Geier" über die Organe her.
Nun mal bildlich gesehen.
Das ist mir zu materialistisch gedacht, Der Mensch ist nicht nur Haut und Knochen.

Ich selbst möchte auch kein Organ was auf zweifelhafte Weise , (z . B. auch teilweise von Kriegsopfern) gewonnen wurde.

Ich persönlich kenne auch keinen Fall wo eine Spende von einem sterbenden Menschen über längere Zeit eine Lebensverbesserung für den Empfänger gebracht hat.

Daher würde ich so auch kein Organ empfangen wollen, ich sehe es mehr als Leidensverlängerung.

Vielleicht ist mein Blick auch zu einseitig, Kennt denn jemand Positivbeispiele aus der Verwandtschaft oder im persönlichen Umkreis, wo es anders lief?

(Bitte keine Beispiele aus den Medien)

Ich meine dabei auch nicht die Nieren- oder Knochenmarkspende, wo die Spender danach auf weiter leben können, das stelle ich nicht in Frage.
Blutspende grundsätzlich auch nicht, die habe ich auch schon mal ein Zeit selbst gemacht.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Wie steht ihr zu dieser Frage?
Grundsätzlich bin ich für Organspende. Ich war jahrelang bereit meine Organe im Fall des Falles zu spenden und habe mich dann vor einigen Jahren umentschieden, nachdem ich mich mehr mit dem Thema befasst hatte.

Meine grösste Angst ist, auch nach der Hirntoddiagnose noch Schmerzen zu empfinden.
Das war einer der Gründe, warum ich heute einen Organspendeausweis bei mir habe, auf dem ich der Organspende widerspreche.
In anderen Ländern wird die Organentnahme unter Narkose durchgeführt. Bei meinem Organspendeausweis habe ich nicht einmal die Möglichkeit anzukreuzen, dass ich der Organentnahme mit Vollnarkose zustimmen würde.

Ich habe schon seit bestimmt 15 Jahren einen Organspendeausweis. Ich überlege aber schon seit längeren, aus verschiedenen Gründen, diesen wegzuwerfen.
Alternativ kann man auch ankreuzen, dass man keine Organe spenden will.

Ich finde wichtig, dass man selbst eine Entscheidung trifft, damit nicht Angehörige plötzlich diese Entscheidung treffen und damit leben müssen.
 

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