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Legalisierung von Cannabis

57-55

Sehr aktives Mitglied
Ist es also gerecht und richtig, für etwas den Rest seines Lebens vorbestraft zu bleiben, das nun nicht mehr strafbar ist? Ja, schon gut, ich verstehe schon die Prinzipien eines Rechtsstaates und auch den Sinn von Gesetzen und dass sie den Willen einer Gesellschaft abbilden und wenn wir uns nicht an die Regeln halten, die sich die Gesellschaft gibt, dann können die Folgen furchtbar werden. Aber noch einmal: darf eine Gesellschaft nicht dazu lernen und einsehen, dass manche Gesetze falsch waren? Und sollte das dann wirklich nicht rückwirkend gelten, nur um einem Prinzip zu folgen? So viel Leid, wegen eines Prinzips? Warum gilt "Gnade vor Recht" nicht auch etwas? Ist nicht auch das eine Aufgabe einer guten Regierung? Ich mag diese rechthaberische Sturheit von Prinzipien nur bist zu einem gewissen Grad verstehen.
Deine Gedanken hierzu sind prinzipiell logisch, oder doch nicht?
Zum Zeitpunkt der Tat waren die Taten strafrechtlich relevant.
Wenn man Deinen Gedanken folgt, wie weit beabsichtigt man dann zurückzugehen?
Bis zur Gründung der BRD?
Es gilt, zum Wohle des Volkes, dient es dem Wohle des Volkes, wenn man jetzt Tausende Strafverfahren wieder neu aufrollen muss?
Es entstehen immense Kosten, die der Steuerzahler tragen muss.
Die Justiz ist hoffnungslos überlastet und nicht wirklich imstande, das zu leisten.
Etwas zu fordern ist leicht, leider werden dabei oft die Umsetzbarkeit und die Folgekosten nicht beachtet.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
Die Legalisierung wurde in Aussicht gestellt, um Jungwähler zu rekrutieren.
Das ist alles.
Da die Rechnung offensichtlich nicht aufgehen wird, windet man sich politisch und quatscht von der "Entmachtung der Dealer". Aber wäre das tatsächlich die Absicht hinter der Freigabe, müsste man Kokain und Heroin legalisieren. Denn damit verdienen Händler viel besser.
Ein echtes Lauterbach-Ei.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Deine Gedanken hierzu sind prinzipiell logisch, oder doch nicht?
Ich würde gerne in einer Gesellschaft leben, in der auch das Wohl von Einzelnen zählt. Stell Dir vor, Du bist vorbestraft und bekommst deswegen kaum mehr eine Wohnung, hast die nächsten 15 Jahre Probleme Arbeit zu finden und Verträge abzuschließen, weil Du ein paar Gramm Cannabis in der Tasche hattest und das eben vor dem 1. April. Sorry, wenn ich das mit der Verjährung nicht richtig recherchiert habe. War nur so auf die Schnelle.
Ja na klar, war das Deine Entscheidung und Du wusstest das schon. Aber wie lange sollte eine Dummheit bestraft werden, die nun auf einmal keine mehr ist? Wieviel "Pharisäertum" ist so gnadenlos logisch?
 

Amatio

Aktives Mitglied
Tatsächlich müsste ein noch weitaus radikaleres Konzept umgesetzt werden, um die Drogenkriminalität wirksam zu bekämfen: Neben der Legalisierung weicher Drogen in geringen Mengen über staatlich lizenzierte Geschäfte bräuchte es auch eine Regelung für harte Drogen:
Gründung eines staatlichen Unternehmens, das harte Drogen wie z.B. Heroin und Kokain produziert und dafür ein Monopol bekommt. Nur dieses Unternehmen darf harte Drogen legal produzieren. Abgegeben werden sie ausschließlich an Süchtige. Kostenlos und ohne Auflagen. Das würde den illegalen Markt für harte Drogeb fast vollständig zusammenbrechen lassen. Es ließe sich dann nämlich nichts mehr an den harten Drogen verdienen.
Das wäre vernünftig. Doch so vernünftig ist man in Deutschland leider nicht.
 

Piepel

Aktives Mitglied
So viel Leid, wegen eines Prinzips?
Immer , wenn man sich die Frage stellt, ob eine Gesellschaft dazu lernen kann, sollte man an die Ursprünge gehen um zu prüfen, was und warum dazu gelernt werden soll.

Es war bereits früher schon so, dass es in Kulturen gesellschaftlich akzeptierte Drogen gab, und dort die Herstellung und der Konsum kaum wirksam zu unterbinden war.
Eine grössere Rolle spielte Opium, das allerdings ein enormes Abhängigkeitspotential entwickelt.
Im antiken Griechenland und Römischen Reich wurde Opium verwendet. Mit dem Aufkommen des Christentums gelangte es aber in den Hintergrund, da die Menschen glaubten, dass Krankheiten von Gott gewollt sind und nicht durch Opium therapiert werden dürfen.

Im Laufe des 19. Jahrhundert nahm der Missbrauch zu, sodass 1909 auf der internationalen Opiumkonferenz in Shanghai ein internationales Verbot diskutiert wurde.
Eine Folge davon war, dass 1929 das Opiumgesetz in Kraft trat. Cannabis nannte man darin „ indischen Hanf“. Es war eine Auflage nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und musste daher umgesetzt werden.
Da es sich um vorkonstitutionelles Recht handelte, das im Einklang mit dem späteren GG stand, wurde es übernommen und Anfangs der 70er in das BTMG umbenannt.

Damals wie heute erscheint es folgerichtig, dass sich die Gesellschaft Regeln gibt, um funktionieren zu können.
Die Grundlage dafür wird mittels Erziehung durch Vorfahren bereit gestellt und ist seit vor dem ersten Weltkrieg in Bezug auf Cannabis dieselbe.
Wer es trotzdem nach vermutlich voran gegangenen Warnschüssen bis zu einer Vorstrafe geschafft hat, dem dürfen nach und nach die Ausreden ausgegangen sein, sonst wäre er nicht verurteilt worden.

Nun hat sich die Gesellschaft geändert, was als Grund für die anzupassende Rechtslage angegeben wird. Aber nur in einem kleinen Teilbereich der Drogenpolitik.
Der Gesetzgeber missbilligt weiterhin eindeutig Cannabisprodukte, macht aber etwas später im Gesetz Zugeständnisse.
Hinten zum Ende hin gibt es immer noch Straftatbestände.
Verurteilungen bis hin zu Vorstrafen wird es weiterhin für die geben, die vorgeben, Mitglieder einer Gesellschaft sein zu wollen, aber nur an eigenem Profit interessiert sind.

Professionelle Dealer leiden nie im Knast!
Sie benötigen die U-Haft dringend, um deals mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft einzufädeln und um damit verbundene Risiken und Nebenwirkungen auf den Arbeitsvertrag mit ihrem Boß ab zu checken.
Später wird der Richter ersucht, die minimal notwendige Auszeit für den Abschluss eines proaktiven Selbststudiums zu bewilligen, hier: Überlebenstraining und bleifreie Fluchtrouten nach der Entlassung.
Die Strafandrohung des Gesetzes stellt also keine ernst zu nehmende Gefahr dar, sondern es sind die Regeln einer Parallel-Gesellschaft und das daraus resultierende Berufsrisiko.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Aber wie lange sollte eine Dummheit bestraft werden, die nun auf einmal keine mehr ist?
Die Rechtsstaatlichkeit verlangt nur, daß Dinge nicht rückwirkend zur Straftat umdeklariert werden. Denn dann wüsste niemand im Alltag, ob er nicht später noch für eine Sache bestraft wird, die heute erlaubt ist.

Umgekehrt sieht es aber anders aus. Es ist möglich, das die Regeln sich ändern und das gleiche Verhalten in der Zukunft eben nicht mehr bestraft wird. Macht man nun rückwirkend eine Amnestie für Cannabiskonsumenten bedeutet das ja, das diesen Menschen Unrecht getan wurde und man sie auch damals nicht hätte bestrafen dürfen. Der Staat entschuldigt sich sozusagen für sein moralisches Versagen und korrigiert sein Handeln.

Dieser Fall liegt aber gar nicht vor. Der Staat hält kiffen immer noch für falsch. Er will lediglich einen reibungslosen Übergang von Zustand A nach Zustand B bewerkstelligen.

Es erstaunt mich, das die sich mit solchen Fragen befassen. Da wird ein grosser Aufwand getrieben, und ich denke das Ergebnis wird nicht der Rede wert sein. Was ändert das denn, wenn das Urteil 90 gemeinnützige Stunden Arbeit oder 2000€ Geldstrafe einkassiert wird oder auch Bewähungsstrafen? Wer braucht wirklich ein astreines Führungszeugnis für den Job, wo einige Sachen ja gar nicht drinstehen? und
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Rauschmittel sind Rauschmittel. Drogen verändern das Bewußtsein und sorgen dafür, daß die Gesellschaft noch mehr verkommt. Wenn ich mir jetzt schon die zugekifften, kaputten Typen in Bus und Bahn angucke. Können nicht ordentlich sitzen, die Schuhe einfach überall, nur nicht auf dem Boden, Neulich lag eine Frau auf dem Boden in der Zugtoilette. Als ich sie anstupste und fragte, ob sie einen Notarzt braucht, meinte sie, sie höre in aller Ruhe Musik. Alles klar. Heute war ich einkaufen, da ist einer mit 80 Sachen über den Parkplatz geballert. Ein Wunder, daß niemand gestorben ist. Und so läuft das demnächst jeden Tag ab. Mir wird das alles zu viel. Von mir aus kann AFD oder CDU die Wahl gewinnen. Die Ampel macht D. zu einem komplett kaputten Land.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Ja na klar, war das Deine Entscheidung und Du wusstest das schon. Aber wie lange sollte eine Dummheit bestraft werden, die nun auf einmal keine mehr ist? Wieviel "Pharisäertum" ist so gnadenlos logisch?
Ist es den logisch, dass die Allgemeinheit jetzt noch mal dafür bezahlt, dass sich Menschen bewusst rechtswidrig verhalten haben?
Es sind enorme Kosten bei der Verurteilung entstanden, die Kosten, die jetzt entstehen, um die Fälle neu aufzurollen, sind um vieles höher.
Die Kosten trägt der Steuerzahler.
Darum, nein, es ist nicht richtig die Straftaten rückwirkend zu legalisieren.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Die Frage ist, das Risiko für WAS?
Das Risiko sich sozial unangepasst und inadäquat zu verhalten. Ist ja eigentlich bekannt das kiffen besser wirkt als Alkohol. Niemand tauscht einen joint gegen eine Flasche Buer und auch nicht gegen ein Glas Schnaps.

Bekannt ist, daß kiffen psychische Störungen auslösen kann bei Leuten, die vorbelastet sind. Oft betreiben die eine Art Selbstmedikation. Man weiss nicht genau ob die kiffen weil sie psychische Probleme haben oder ob diese Probleme durch das kiffen verursacht wurden. Jedenfalls ist das am Ende keine gute Kombi.

In dieser Zielgruppe finden sich dann die besagten Schulverweigerer und Ausbildungsabbrecher. Die bekommen über lange Jahre gar nichts mehr geregelt, fühlen sich subjektiv aber tiefenentspannt.

Das ist natürlich eine Minderheit. Beim Gelegenheitskonsum am Wochenende passiert überhaupt nichts, vorausgesetzt man kann das eben steuern. Ich würde darum halt sagen das die sozialen Risiken ähnlich Alkohol einzuschätzen sind.
 

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