Die Frage ist halt, ob man sich als sekulare Gesellschaft in ihren freiheitlichen Werten einschränken sollte und darf nur weil Menschen die offenbar ein wenig sehr tief in der Religion stecken, sich angegriffen fühlen.
Es gehört zu unseren freiheitlichen Werten, dass wir eine Freiheit der Kunst und der Satire haben. Da hat auch keine Religion dagegen anzustinken. Wer in unserem freiheitlich-demokratischen Staat leben will, der muss seine Religiösen Werte unseren staatlichen unterordnen. Ist einfach so!
Oder würdest ud sagen, wenn irgendeine Muslimgemeinschaft sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen würde, weil wir zB Frauen halbnackt tennis spielen lassen, dass man dies auf die gefühle dieser Menschen künftig unterlassen sollte? ich denke nicht!
Ich bin auch kein Fan der Kirche und würde dir tendenziell Recht geben, dass Kunst und Satire nicht eingeschränkt werden darf nur weil sich jemand angegriffen fühlt. Juristisch bin ich daher auf deiner Seite. Ich fände es auch falsch solche Auftritte gesetzlich zu verbieten.
Aber es spricht ja niemand davon es per Gesetzt zu verbieten sondern um die Angemessenheit so etwas bei einem internationalem Event wie den olympischen Spielen zu veranstalten.
Die Veranstaltung entspricht nach meiner Wahrnehmung und der Wahrnehmung weiter Teile der Presse nicht dem Motto der Vielfalt, weil dort schwerpunktmäßig nur eine Gruppe gezeigt wurde. Vielfalt hieße wenn dort diverse unterschiedliche Menschen zusammen gekommen wären, also z.B. auch Heterosexuelle, durchschnittlich angezogene, etc. Man hat den Fokus aber bewusst nur auf eine woke Randgruppe gelegt und das ist das
Gegenteil von Vielfalt.
Die woke Randgrupe wurde extrem klischehaft präsentiert. Alles was man zu LGBT finden konnte, wurde hier vereint. Heutenge Kleidung, schrilles Auftreten, knallige Farben, provokantes Verhalten, als wenn alle die Menschen so wären oder dies für die repräsentant wäre. Das war keine Vertretung von LGBT Menschen - das war eine Vertretung aller
provokanten und übertriebener Klisches zu LGBT Menschen.
Und ja, die Meinung der Kirche kann dir egal sein und Satire darf viel, aber warum ist das die Toleranz, die eine LGBT Community vorlebt? Ich wiederhole es nochmal: Diese Community will Akzeptanz, Toleranz Respekt. Wie scheinheilig ist so eine Forderung wenn man selber Andere (die Kirche) diesen Respekt nicht entgegen bringt?
Für mich ist das ein Negativthema, welches sich durch die gesamte Gesellschaft frisst. Nach der Opferpyramide ist es völlig ok alles anzufeinden, was vermeintlich auf einer höheren Machtebene steht, aber wehe es geschieht umgekehrt. Man darf Männer, Weiße, Christen usw. beliebig provozieren und bekommt dann nur zu hören "die sollen das über sich ergehen lassen". Aber mach umgekehrt mal einen Witz über LGBT Menschen..... dann ist die Satirefreiheit aber gaaaaanz schnell zuende und man ist angeblich gegen unterdrückte Minderheiten.
Der aktuelle Stand der Gesellschaft, dass Spott und Verachtung gegen manche Menschen immer nur als harmlose Satire verstanden werden
muss und umgekehrt andere Menschen bei jeder Veranstaltung gefördert und niemals satirisch behandelt werden müssen, ist das
Gegenteil von Gleichberechtigung.