Ich halte es für sehr wichtig, dass in einer Demokratie mit freiheitlich-demokratischer Grundordnung Ereignisse und Umstände auf deren Grundlage Wähler ihre Wahlentscheidungen treffen, maximal transparent berichtet wird. Und nicht möglichst zu verdunkeln, zu verschleiern, zu täuschen, damit Wähler bloß nicht auf die Idee kommen doch mal anders zu wählen.
Also das Gegenteil zu dem, wie es bei uns läuft.
Angst vor der Wahrheit haben eigentlich nur Regierungen, die eben Angst vor der Wahrheit haben müssen, weil sie die Bevölkerung ständig belügen und fürchten, dass das irgendwann herauskommt. Normalerweise handelt es sich um totalitäre Regime, die die Lüge brauchen weil sie sich andernfalls nicht an der Macht halten können. Das ist einer Demokratie unwürdig und unserer erst recht. Findest du nicht?
Ok, also du siehst im nennen oder nicht nennen der Nationalität eine politische Dimension. Also im Sinne einer politischen Entscheidung.
Aber ist das denn überhaupt eine politische Frage (also die Frage, ob Medien die Nationalität nennen oder nicht nennen)?
Das ist doch eher eine gesellschaftliche und vor allem journalistische und juristische Frage.
Wenn es darum ginge, dass das Innenministerium die entsprechenden Zahlen nicht veröffentlichen würde, würde ich Dir recht geben, aber das ist ja nicht der Fall.
Die Zahlen liegen ja entsprechend vor und werden ja wissenschaftlich erhoben. Und das ist ja auch richtig so, denn wie ich schon gesagt habe: Im Sinne einer Verbrechensbekämpfung und vor allem Prävention ist Wissen immer Macht.
die Frage ist aber: Was bringt es einer gesellschaft, wenn sie bei jedem Einzelfall am ende auch noch völlig uneingeordnet irgendwelche Sidefacts zu den beteiligten Personen erfährt? Bringt das weiter oder nicht?
ich denke nicht grundsätzlich(es sei denn, es ist im konrekte fall relevant und da wird es doch eh immer gemacht)
Aber das ist doch auch eine Sache der journalistischen Freiheit: da darf der Staat doch garnicht reinfunken.
Also bist Du der meinung, es sollte ein gesetz geben, das Journalisten vorschreibt, immer die Nationalität der besprochenen Personen mit zu nennen (dann logischerweise bei ALLEN)?
ich bin dieser Meinung nicht: Wir haben Pressefreiheit.
Also wie gesagt: Ich sehe in der Informationslage keine politischen Versäumnisse: Alle Daten liegen doch vor! Nichts ist verschwiegen und alles ist transparent.