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Ich mag mein inneres Kind nicht

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Hallo @AnD ,

ich finde völlig okay, wenn man mit dem Konzept des inneren Kindes nichts anfangen kann, das muss man auch nicht.

Aber mir geht's ein bisschen, wie den anderen, die hier mitschreiben. Ich spüre beim Lesen deiner Texte viel Widerspruch in mir. Es ist sicher nicht so, dass ein Kind IMMER NUR 100% unschuldig sind und die Eltern an ALLEM Schuld. Aber deine Texte lesen sich so, als würdest du dein kindliches Ich sehr abstrafen. Und das tut mir beim Lesen sehr Leid. Mobbing ist für die meisten Menschen sehr, sehr schlimm, das ist keine Kleinigkeit. Dass dadurch viel Aggressionen und Stress entsteht ist verständlich und dass der deine Eltern traf auch. Die Aufgabe von Eltern ist dann eigentlich, das Kind dabei zu unterstützen, einen Umgang mit den eigenen Emotionen zu lernen, emotional zu unterstützen und auch nach den Ursachen der Aggression zu suchen.
Vielleicht hat deine Mutter das versucht und es hat nicht geklappt. Aber ich finde trotzdem nicht, dass du ein schlimmes Kind warst, sondern ich glaube eher, dass du ein (du schriebst es ja auch) ein sehr einsames Kind warst.
Beim Konzept des inneren Kindes würde es darum gehen, diese Einsamkeit zu fühlen, zu verstehen und zu versuchen, Trost zu spenden aus der Erwachsenenperspektive. Ich finde wie gesagt, dass du das nicht musst. Aber vielleicht wäre schon ein wichtiges Therapieziel, dass du dich als Kind nicht mehr so abwertest, sondern zumindest etwas Verständnis dafür Empfinden kannst, dass deine damalige Situation nicht leicht war und wahrscheinlich auch mit deinen heutigen Problemen in Zusammenhang steht.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Meine Mutter hatte auch oft versucht zu kochen mittags, aber sie fing immer erst an, wenn ich schon zuhause war, daher hatte ich mich, weil ich nach der Schule so Hunger hatte, mit anderen Dingen vollgestopft.
Das macht mich sehr wütend. Deine Mutter war Hausfrau, du warst in der Schule. Wie kann man da "versuchen" zu kochen?

Da gab es doch irgendwelche tiefgreifenden Probleme in eurer Familie.
 

AnD

Mitglied
Das macht mich sehr wütend. Deine Mutter war Hausfrau, du warst in der Schule. Wie kann man da "versuchen" zu kochen?

Da gab es doch irgendwelche tiefgreifenden Probleme in eurer Familie.
Die Grundschule war ziemlich weit weg (je 20 Minuten hin und zurück), deshalb musste sie mich damals mit dem Auto abholen. Das hat sie viel Zeit gekostet. Sie wollte generell lieber abends kochen, weil da mein Vater von der Arbeit kam. Manchmal hat sie versucht sich die Zeit zu nehmen, aber sie hatte oft keine Kraft mehr durch die Streitereien.
 

Ice

Mitglied
Hallo @AnD

Also halt einfach mein "Vergangenheits-Ich" und das meine ich halt nicht als Modell oder Konstrukt wie in der Literatur, wo oft von Gefühlen und Traumata die Rede ist.
Sondern eher als Handlungen des Vergangenheits-Ichs, die mich belasten.
Hast du dich als Kind getrennt von deinen Gefühlen erlebt? Hast du gewisse Gefühle ignoriert? Durften diese da sein oder hast du dir stattdessen ein dickes Fell angefressen (entschuldige den Ausdruck)?

Du hast möglicherweise entgegengesetzt zu deinen Gefühlen gehandelt. Statt sie nach Aussen zu bringen (mit einer Vertrauensperson reden, weinen, schreien...) hast du Dinge getan, die dir noch eher Schaden zugebracht haben und hast fremde Eindrücke so übernommen.

Ich vermute, dass du nicht wirklich faul warst, dies deinem Inneren nicht entspricht.

Wir sind soziale Wesen und brauchen einander, wenn das im Ungleichgewicht ist und die Seele beginnt zu leiden, wird sie versuchen zu kompensieren. Sei es durch essen, durch faulenzen (es gibt ja sowieso nichts - mit anderen - zu tun) und so beginnt ein Kreislauf.

Oft fällt es uns auch schwer, zuzugeben, wie stark wir verletzt wurden. Gerade bei Mobbing, in dem man den Angreifern möglichst wenig Angriffsfläche bieten möchte und oft "so tu als ob". Böse Geschichte, aber sie ist vergangen und du bist heute in der Lage, darüber zu reflektieren. Den ersten Schritt hast du schon unternommen, indem du hier offen darüber schreibst, was dich all die Jahre und aktuell belastet hat.

Vermutlich wirst du durch die Mobbingsache gar nicht wissen, wie man mit Menschen anders umgehen kann als sie zu ärgern, zu sticheln, zu provozieren. Hinter den Manipulationsversuchen deinerseits wird die Angst stecken, verletzlich zu sein.

Ich schließe mich an und denke, dass eine Therapie dir Zugang zu deinen Gefühlen bringen kann und es auch möglich wird, wieder Spass und soziale Kontakte, die dir wohlgesonnen sind, in dein Leben zu lassen.

LG, Ice
 

AnD

Mitglied
Warum ist deine Mutter nicht mit dir irgendwo hin gegangen? Was habt ihr denn in den Ferien gemacht?
Wir hatten alle paar Jahre Urlaub gemacht, so drei- bis viermal in meinem Leben. Da sind wir meistens am Strand gewesen. War aber als ich sehr klein war und noch nicht zur übergewichtig für Badekleidung.

Meine Mutter war auch übergewichtig und konnte nicht viel laufen, daher waren wir nicht zusammen draußen und alleine hatte ich zu viel Angst und Scham rauszugehen.
 

AnD

Mitglied
Hallo @AnD



Hast du dich als Kind getrennt von deinen Gefühlen erlebt? Hast du gewisse Gefühle ignoriert? Durften diese da sein oder hast du dir stattdessen ein dickes Fell angefressen (entschuldige den Ausdruck)?

Du hast möglicherweise entgegengesetzt zu deinen Gefühlen gehandelt. Statt sie nach Aussen zu bringen (mit einer Vertrauensperson reden, weinen, schreien...) hast du Dinge getan, die dir noch eher Schaden zugebracht haben und hast fremde Eindrücke so übernommen.

Ich vermute, dass du nicht wirklich faul warst, dies deinem Inneren nicht entspricht.

Wir sind soziale Wesen und brauchen einander, wenn das im Ungleichgewicht ist und die Seele beginnt zu leiden, wird sie versuchen zu kompensieren. Sei es durch essen, durch faulenzen (es gibt ja sowieso nichts - mit anderen - zu tun) und so beginnt ein Kreislauf.

Oft fällt es uns auch schwer, zuzugeben, wie stark wir verletzt wurden. Gerade bei Mobbing, in dem man den Angreifern möglichst wenig Angriffsfläche bieten möchte und oft "so tu als ob". Böse Geschichte, aber sie ist vergangen und du bist heute in der Lage, darüber zu reflektieren. Den ersten Schritt hast du schon unternommen, indem du hier offen darüber schreibst, was dich all die Jahre und aktuell belastet hat.

Vermutlich wirst du durch die Mobbingsache gar nicht wissen, wie man mit Menschen anders umgehen kann als sie zu ärgern, zu sticheln, zu provozieren. Hinter den Manipulationsversuchen deinerseits wird die Angst stecken, verletzlich zu sein.

Ich schließe mich an und denke, dass eine Therapie dir Zugang zu deinen Gefühlen bringen kann und es auch möglich wird, wieder Spass und soziale Kontakte, die dir wohlgesonnen sind, in dein Leben zu lassen.

LG, Ice
Danke. Ich habe meine Gefühle immer an den falschen Dingen und Menschen ausgelassen. Der Umgang mit meinem alten Verhalten fällt mir schwer.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Wir hatten alle paar Jahre Urlaub gemacht, so drei- bis viermal in meinem Leben. Da sind wir meistens am Strand gewesen. War aber als ich sehr klein war und noch nicht zur übergewichtig für Badekleidung.

Meine Mutter war auch übergewichtig und konnte nicht viel laufen, daher waren wir nicht zusammen draußen und alleine hatte ich zu viel Angst und Scham rauszugehen.
Es tut mir sehr leid, dass deine Eltern es nicht geschafft haben, dir eine normale Kindheit zu ermöglichen.
 

AnD

Mitglied
Das innere Kind ist bestimmt keine Metapher. Der Mensch wächst wie ein Baum in Ringen und all diese Ringe sind immer präsent. Du sollst Dein inneres Kind auf jeden Fall lieben lernen. Sonst bleibt es alleine mit seinen Problemen und macht sich bemerkbar. Dein Erwachsenen-Ich sollte das kleine Kind betreuen und nicht ablehnen.
Aber wie kann ich jemanden betreuen, den ich nicht mag und auf den ich böse bin?
 

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