Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Seit 9 Monaten kein Job.

Sigillaria

Aktives Mitglied
dann musst du eine Rosine werden....
alels schon probiert, mit Bewerbungstraining etc..?
Ja, das hat er schon mehrmals geschrieben.
Und auch, daß er beim Jobcenter schon die Zuständigen gefragt hat, ob bei seinen Bewerbungen irgendwas falsch wäre, aber laut denen wohl nicht...

Ich würde meine Bewerbungen z.B. den unterschiedlichen Firmen anpassen, also die Bewerbung bei konservativen Chefs ein bisschen mehr old school machen, und auch nicht online.
Denn was bei der einen Firma vielleicht gut ankommt, kann bei einer anderen total verkehrt sein, und nicht jeder Chef oder Personaler legt Wert auf eine standardisierte Bewerbung nach dem neuesten Stand.

@Ichwilleinfachnichtmehr du hast hier ja geschrieben, dass du ADHS hast, und deshalb natürlich auch ein paar Probleme.
Aber das erzählst du doch hoffentlich nicht im Bewerbungsgespräch, oder?
 
du hast hier ja geschrieben, dass du ADHS hast, und deshalb natürlich auch ein paar Probleme.
Aber das erzählst du doch hoffentlich nicht im Bewerbungsgespräch, oder?
Nur wenn ich mich mal bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben muss.

Das ist (leider) immer ein ziemlich sicherer Weg, dort oder bei anderen Arbeitgebern
nicht genommen zu werden.

Finde es aber auch schlimm, wie negativ besetzt das Schlagwort "ADHS" immer
noch ist. Meiner Meinung nach ist das halt ne Einschränkung wie Herzschwäche,
amputiertes Körperteil, Narkolepsie usw. Ich hab es mir nicht ausgesucht, muss
damit irgendwie leben, was halt eher mäßig funktioniert und man bekommt zu 90%
wirklich absolut kein Fitzel Verständnis in der modernen "GELD GELD GELD
SCHNELL SCHNELL SCHNELL" Arbeitswelt dafür entgegen gebracht.

Es ist eher so, habe ich das Gefühl, als würde man dafür verurteilt, eben anders zu sein.

In der Ausbildung hatte ich durchgehend Tage mit 7 Stunden Arbeit plus 45 Minuten
Pause und Freitags 6 Stunden. Die eine Stunde mehr hab ich mir dann weniger
bezahlen lassen.

Das ging gut und war meiner Aufmerksamkeitsspanne ideal angepasst.

Und jetzt habe ich da 8 Stunden Tage, ne halbe Stunde Pause wenn es hoch kommt,
soll auf Knopfdruck wahlweise in Früh oder Spätschicht einfach funktionieren und
mich nicht beschweren. Scheinbar wird das von einem guten "Hamster im Hamsterrad"
so verlangt.

Ich bin schon oft genug durch die Andersartigkeit aus Jobs rausgefallen weil ich eben
nicht so eine konstante Aufmerksamkeit und Fokus auf die jeweilige Tätigkeit hatte
und eben zwischendurch mal kurze Pausen brauchte, um mich wieder zu sammeln.

In meiner Freizeit, wo ich auch gern an Dingen schraube bzw. repariere, ist das kein
Problem, da stell ich das einfach beiseite, dreh ne viertel bis halbe Stunde ne Runde
ums Haus und mach dann weiter, aber im Betrieb zählt ja gefühlt jede Sekunde.

Und so kommt es dann, dass bei den Entlassungsgründen während der Probezeit
oft steht "Unkonzentriert" "Schnell abgelenkt" "Vergesslichkeit" "Passt nicht ins
Team" oder eben andere Aussagen, die durch die Blume aber eigentlich immer die
Kernsymptome von ADHS treffen.

Ich habe auch eigentlich in jedem "letzten Gespräch" dann gesagt, dass ich eben
ADHS habe und was das ausmacht. Ein paar wenige haben tatsächlich echtes
Verständnis gehabt (zumindest dachte ich das aufgrund der Reaktionen) und
beim Rest galt eher so die Mentalität "Stell dich nicht so an!"

Das ist für mich dann so ein Vergleich als wenn ich zu einen mit Lähmung sagen
würde "Ja, dann lern Laufen!" oder bei einem dem ein Bein fehlt, sage ich dann
"Dann lass dir nen zweiten Fuß wachsen!"

Ja, ich weiß, ADHS ist in gewissem Rahmen auch behandelbar, ich bin jetzt seit
paar Wochen in einer Selbsthilfegruppe und es bringt mir auch schon etwas,
aber es gibt Dinge, die kann auch keine SHG lösen bzw. selbst mit professioneller
Unterstützung ist das recht langwierig.

Schlimm sind aus all den genannten Gründen und Erfahrungen immer die Leute
mit den besonders "schlauen" Tipps aus der Kategorie "Stell dich nicht so an!"
"Da müssen wir auch durch!" oder "Willkommen im echten Leben!"
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Wenn dir die ADHS-Diagnose das Leben so schwer macht erlaube ich mir mal die Frage, ob du es schon mal mit Methylphenidat probiert hast oder ob die medikamentöse Behandlung für dich grundsätzlich nicht in Frage kommt.
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Wenn dir die ADHS-Diagnose das Leben so schwer macht erlaube ich mir mal die Frage, ob du es schon mal mit Methylphenidat probiert hast oder ob die medikamentöse Behandlung für dich grundsätzlich nicht in Frage kommt.
Das wäre auch meine Frage. Bist du medikamentös eingestellt? Hast du die mit Unterstützung Strategien erarbeitet, wie du im Alltag damit umgehen kannst?
Das Thema ADHS ist negativ besetzt, ebenso wie Burn Out oder Depressionen. Vielen fehlt das Verständnis dafür. Mit etwas mehr Lachen etc. ist es halt nicht getan. Dennoch liegt es in der Verantwortung eines jeden Betroffenen sich der Sache anzunehmen. Es ist furchtbar einfach zu sagen "ich hab xy und kann deshalb nicht Arbeiten, Aufräumen etc.". So eine Einstellung befeuert dann die Vorurteile. Es gibt mittlerweile viele Mittel und Wege, um sich das Leben mit ADHS leichter zu machen.
 
Wenn dir die ADHS-Diagnose das Leben so schwer macht erlaube ich mir mal die Frage, ob du es schon mal mit Methylphenidat probiert hast oder ob die medikamentöse Behandlung für dich grundsätzlich nicht in Frage kommt.
Ich hatte mal welches in der Schulzeit bekommen, da wurde das über den
Kinderarzt gemacht. Dann musste ich mit 18 zum allgemeinarzt der das
auch ne Zeit weiter geben durfte, aber dann gabs irgend eine Änderung
und ich sollte zum Neuro. War dort, der Typ wollte mich wohl mit Medis
abfüllen, weil ich so hohe Mengen nehmen sollte, das ich gesagt hab
"Mach ich nicht" Weil es lief damals ja gut.

Daraufhin wollte der Neuro beim Straßenverkehrsamt erwirken das ich fürs
Autofahren gesperrt werde und wir sind vor Gericht gezogen. Seitdem hatte
ich so meine rationale Abneigung gegen Ärzte und seit 6 Monaten telefoniere
ich mir einen ab, um irgendwo nen Platz zu bekommen.

Ich hab inzwischen fast jeden Spezialisten in der Bundesrepublick Deutschland
durch mit dem Ergebnis "Aufnahmestop" oder Termin erst in 1,5 Jahren.

Das ist der Stand der Dinge.

Ich hab aus der Not heraus schon die abgelaufenen Medis genommen, aber die
sind seit einem Jahr aufgebraucht.

That's it!
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Ich hatte mal welches in der Schulzeit bekommen, da wurde das über den
Kinderarzt gemacht. Dann musste ich mit 18 zum allgemeinarzt der das
auch ne Zeit weiter geben durfte, aber dann gabs irgend eine Änderung
und ich sollte zum Neuro. War dort, der Typ wollte mich wohl mit Medis
abfüllen, weil ich so hohe Mengen nehmen sollte, das ich gesagt hab
"Mach ich nicht" Weil es lief damals ja gut.

Daraufhin wollte der Neuro beim Straßenverkehrsamt erwirken das ich fürs
Autofahren gesperrt werde und wir sind vor Gericht gezogen. Seitdem hatte
ich so meine rationale Abneigung gegen Ärzte und seit 6 Monaten telefoniere
ich mir einen ab, um irgendwo nen Platz zu bekommen.

Ich hab inzwischen fast jeden Spezialisten in der Bundesrepublick Deutschland
durch mit dem Ergebnis "Aufnahmestop" oder Termin erst in 1,5 Jahren.

Das ist der Stand der Dinge.

Ich hab aus der Not heraus schon die abgelaufenen Medis genommen, aber die
sind seit einem Jahr aufgebraucht.

That's it!
Wie sieht es derzeit finanziell aus? Könntest du du als Selbstzahler zum Arzt?
Ansonsten über den Terminservice der Krankenkasse versuchen. Meistens geht es darüber recht schnell.
Hier zahlst du etwa 180€ als Selbstzahler für die Diagnose (EKG und Blutwerte würde ich über den HA machen)
 

Floridah

Aktives Mitglied
Ich hatte mal welches in der Schulzeit bekommen, da wurde das über den
Kinderarzt gemacht. Dann musste ich mit 18 zum allgemeinarzt der das
auch ne Zeit weiter geben durfte, aber dann gabs irgend eine Änderung
und ich sollte zum Neuro. War dort, der Typ wollte mich wohl mit Medis
abfüllen, weil ich so hohe Mengen nehmen sollte, das ich gesagt hab
"Mach ich nicht" Weil es lief damals ja gut.

Daraufhin wollte der Neuro beim Straßenverkehrsamt erwirken das ich fürs
Autofahren gesperrt werde und wir sind vor Gericht gezogen. Seitdem hatte
ich so meine rationale Abneigung gegen Ärzte und seit 6 Monaten telefoniere
ich mir einen ab, um irgendwo nen Platz zu bekommen.

Ich hab inzwischen fast jeden Spezialisten in der Bundesrepublick Deutschland
durch mit dem Ergebnis "Aufnahmestop" oder Termin erst in 1,5 Jahren.

Das ist der Stand der Dinge.

Ich hab aus der Not heraus schon die abgelaufenen Medis genommen, aber die
sind seit einem Jahr aufgebraucht.

That's it!
Wenn du eine offizielle Diagnose hast, kannst du dir die Medikamente auch vom Psychiater verschreiben lassen.
Da sind die Wartezeiten zumindest kürzer, vor allen Dingen, wenn du sagst, dass du auch kurzfristig einspringen könntest, wenn ein anderer Patient absagt.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich würde den Weg der Medikation auf jeden Fall mal ausprobieren, da dein Leidensdruck ja doch sehr hoch zu sein scheint. Wenn es für dich nichts ist oder du dich nicht wohl fühlst kannst du es ja wieder lassen.

Ich kann nur vom Beispiel unserer Tochter berichten und da war Medikinet ein echter game changer. Sie nimmt es mittlerweile seit vielen Jahren und es hilft ihr enorm sich zu fokussieren. Sie war früher sehr aufbrausend, schnell verletzt und zog sich dann in sich zurück; das war im Hinblick auf Freundschaften nicht einfach. Sich zu konzentrieren fiel ihr schwer; lediglich bei Dingen, die sie wirklich interessierten schaffte sie das - auch über längere Zeit.

Schon im Kindergarten hatten uns aufmerksame Erzieher einen ersten Hinweis gegeben. Ende des 2. Schuljahres hatten wir dann endlich die Diagnose und sie hat sich langsam an die richtige Dosis herangetastet. Die Wirkung war enorm und für sie ein echter Segen. Auch die Akzeptanz durch andere änderte sich schlagartig, wobei sie bis heute noch jemand ist, der sich gerne auch zurückzieht und seine Ruhe sucht. Endlich konnte sie sich aber gut konzentrieren auch auf Dinge, die sie eigentlich nicht so interessierten. Sie hatte zwar kleine Defizite, weil sie in den ersten Schuljahren diese Konzentration für ABC & Co. nicht aufbringen konnte, hat das aber fix aufgeholt und ein megagutes Abi hingelegt. Auch beim Sport war sie durch die Medis viel fokussierter und konnte sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ihre Hyperaktivität kontrolliert sie durch intensiven Sport - das ist ihre Leidenschaft.

Methylphenidat ist mittlerweile sehr gut erforscht. Es gibt es ja schon seit Mitte der 50er Jahre. Lass dir also von niemandem einreden, das sei doch gefährlich, es entstünden Abhängigkeiten bli bla blubb. Meistens haben die Leute etwas aufgeschnappt und plappern das tumb nach. Wer wirklich unter den Symptomen von ADHS leidet hat hier - oft zusammen mit verhaltenstherapeutischen Elementen - eine gute Möglichkeit, dem Herr zu werden und zu leben, wie jeder andere ohne diese Störung.

Abgefüllt wird man mit dem Medikament nicht - die Dosierung erfolgt i. d. R. in Anlehnung an das Alter/Körpergewicht. Bei unserer Tochter wurde die Dosis schon seit vielen Jahren nicht mehr verändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ja das Metyl Dings auch bekommen.

Hatte damals auch ne gute Dosierung aber der komische Neuro
wollte mich so damit derart voll stopfen und hat auf das Weigern
dann entsprechend reagiert.

Was mal wichtig wäre:

Wenn damals in der Kindheit ADHS Diagnostiziert wurde, kann
man diese Diagnose irgendwo abrufen?

Also das das irgendwo belegt und festgehalten ist, meine ich jetzt.

Nicht das an Ende wieder eine komplett neue Diagnose gemacht
werden muss.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Klar wurde das dokumentiert und die Ergebnisse auch über Jahre festgehalten. Deine Eltern sollten wissen, wo die Diagnose erfolgte. Gut möglich aber, dass die Dokumente mittlerweile vernichtet sind. Wenn du den Namen des Kinderarztes kennst könntest du das alles klären, indem du dort mal anrufst.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben