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KI in der Kunst & in kreativen Prozessen

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Aktives Mitglied
Ich finde es erstaunlich, dass ihr beiden einerseits davon sprecht, dass man den KI Einsatz nicht wahrnimmt und andererseits betont...

... dass man KI sofort bemerkt.

Ja, es gibt die typischen KI Bilder, auf denen Leute drei Beine haben und es sofort auffällt. Aber wie könnt ihr glauben, dass es euch immer auffällt? Ihr habt doch garkeinen Kontrollmechanismus. Es wird euch doch nicht nach jedem Song und jedem Bild gesagt ob das KI oder nicht war.

Spannend fände ich auch, ob ihr euch überhaupt mit KI auskennt.

Was ist denn Kreativität und Emotion?
Bei KI Musik singt man nicht selber und spielt kein Instrument. Das tut aber auch der Autor eines Buches nicht. Ist der Autor also auch nicht kreativ?
Oder geht es euch darum, dass etwas direkt vom Menschen gemacht sein muss? Also zählt ihr die Anweisung, die man an eine KI schreiben muss, nicht als Kreativleistung mit?

Wenn ihr das nicht als kreativ wertet, sind also auch alle Vorüberlegungen eines Musikers nicht kreativ sondern die Kreativität startet erst wenn er zur Gitarre greift?
Und wenn der Musiker in ein Tonstudio geht und den Song technisch nachbereitet, ist das auch nicht mehr kreativ?

Der KI Musik Thread ist ja von mir und ich möchte einfach mal jemanden, der noch nie mit KI Musik zu tun hatten erklären wie ich KI Musik mache.
  1. Ich überlege mir manchmal über Stunden, manchmal Tage, was für einen Song ich erstellen will
  2. Ich recherchiere über das Thema und sammle Punkte, die im Song vorkommen sollen
  3. Ich höre mir andere Songs an und überlege welcher Musikstil passend sein könnte
  4. Ich schreibe einen ersten eigenen Entwurf über den Refrain, damit ich eine catchy Basis für den Song habe
  5. Ich lasse mir von ChatGPT auf Basis meines Entwurfes mehrere Varianten entwerfen
  6. Ich schreibe ChatGPT eine Anweisung, die teilweise eine DINA4 Seite und länger sein kann, wie der Songtext sein soll, wie der Song aufgebaut werden soll, was er beinhaltet (also alles was ich zuvor gebrainstormt hatte)
  7. Ich lasse mir mehrere Versionen des Songs bauen und picke mir dann die Teile raus, die mir am besten gefallen und puzzle sie zusammen, teilweise überarbeite ich sie händisch.
  8. Ich jage das Gesamtwerk nochmal durch ChatGPT, lasse es prüfen, Rechtschreibfehler korrigieren und auf Melody testen. Insbesondere prüfe ich ob mein Englisch korrekt ist, da ich kein englischer Muttersprachler bin
  9. Ich wechsle mit dem fertigen Songtext auf eine KI Musikplattform wie https://aimusic.so/de und beschreibe dort den Stil sowie weitere Anweisungen wie der Songtext gesungen werden soll, welche Instrumente genutzt oder wie der Takt sein soll etc.
  10. Es beginnt ein Try&Errorspiel bei dem ich mich durch mehrere Anläufe herantaste und die Anweisung an die KI immer wieder überarbeite damit rauskommt, was ich im Kopf habe
  11. Je nach Verlauf, gehe ich einige Schritte zurück, passe nochmal Text oder Idee an, eventuell verwerfe ich das ganze auch und starte mit einer neuen Idee.
  12. Im Idealfall habe ich nach ein paar Stunden einen Song. Im Worst Case fange ich wieder bei Null an.
Ist das "kreativ"? Ist das "echte Musik"? ist das "meine Musik"? Ist das "wertvoll"?
Ich kann euch sagen, dass es für mich wertvoll ist. Dass die Idee dafür in meinem Kopf entstanden ist. Dass die KI nichts von selber getan hat genauso wenig wie ein Hammer von selbst ein Haus baut.

Ich weiß, die Angst vor KI ist groß. Menschen haben Angst, dass sie ersetzt werden. Ich sehe das anders: KI ermöglicht den barrierefreien Zugang für Menschen, die es sonst nicht könnten oder wollten.

Statt auf der Couch zu sitzen und sich vom TV berieseln zu lassen, denken diese Menschen darüber nach wie sie ein Bild oder einen Song machen können. Sie interessieren sich für Musik und Kunst. Vielleicht schauen sie Musikvideos, gehen in Museen und suchen nach Inspiration usw. Das ist ein kultureller Push für die ganze Gesellschaft. Viel mehr Menschen können jetzt aktiv mitmachen.

Ich finde das super, sowohl als KI Content Creator als auch als KI Konsument.
Und ich finde es schön wenn du etwas für dich gefunden hast, du weißt, oder hast dir das selber beigebracht wie man eine KI richtig für sich bedient, du überprüfst alles und am Ende hast du eine KI Musik erstellt, finde ich nicht verwerflich wird in Zukunft noch grössere Dimensionen annehem und Berühmte Musiker ob Pop, Rock, Elektronisch, sie alle bedienen sich schon länger an Kreativ Musik Designer, also sie kaufen Loops oder Basdrom die dann im jeden dritten Song vor kommen Weils gerade angesagt ist, oder kaufen sich die Texte von einem Songwriter, es klingt schon alles immer sehr ähnlich weil das anscheinend am Besten ankommt, Kommerz halt.
Also werden sie sich bestimmt auch schon bereits an KI bedienen und wenn es nur Sequenzen sind oder Texte, geht dann alles schneller und günstiger, man kann das nicht mehr aufhalten.

Hier ein KI Superstar https://www.youtube.com/watch?v=nTAIzhTCZIo&t=2s

Wenn man selber Musik macht und nicht gleich klingt wie vieles andere oder sein eigene Stiel hat, dann hebt man von der KI ab, weil die KI greift ja auf all den Kommerz und bastelt was neues zusammen und geht aber in die gleiche Richtung, Suno 4 ist schon recht gut, habe mir mal ein Video darüber angeschaut und bin schon erstaunt gewesen wie perfekt es ist.

Angst das die KI alles übernimmt habe ich nicht, weil die Menschen brauchen was zum Anfassen, sie wollen an Konzerte und sie sind Fans und möchten ihren Idolen nahe sein. Es wird sicher KI Musik geben die es sogar in die top 10 schaffen aber sie sind einfach was zusätzliches , parallel zu den anderen Musiker im Wettbewerb und auch die müssen vermarktet werden.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
denn den Beitrag von @Violetta Valerie dort fande ich sehr lesenswert, sehr wohlmeinend und klug. Den Vergleich mit der Liebe(ich bringe ihn nicht mehr genau zusammen) und dem himmelweiten, nicht zu überbrückenden Unterschied, ob mir (auch "nur" in einem Lied) ein "Ich liebe Dich" von einer KI oder von einem Menschen gesagt wird, finde ich schon wahr.
Ich setze den Beitrag hier nochmal in angepasster form rein.

ich versuche mal meine Gedanken dazu zu sortieren und aufzulisten.. ich bin selber professionelle Musikerin- aber eine der komplett zu 100% "analogen" Schiene. Also wo ich Musik mache gibt es in der Regel nicht mal Verstärker, geweige denn irgendwelche Equalizer oder sonst was: Also das koplette Gegenteil zu dem was eine KI so macht.

Ich finde es positiv, wenn die beschäfitgung mit KI jemanden dazu anregt: sich Gedanken über Musik macht und sie zu durchdringen versucht. Bzw dabei neues entdeckt. Musik ist so vieles und wenn man mal einsteigt merkt man, dass dieses Universum schier unendlich ist. Dort einmal anzufangen kann einen Kosmos auftun, den es sich definitiv zu erkunden lohnt.
Es gibt viel zu entdecken.
Aber die KI kann eben nur einen winzig kleinen Bruchteil dieses Universums "kopieren"- vielleicht schafft sie aber einen Zugang in diese Welt. Das wäre toll.
Aber letztlich bleibt die KI so in etwa das, was ein farbkasten für die Kunst ist: die Farben an sich machen noch keine Musik- auch wenn man sie nebeneinander auf ein Papier streicht: Es wird kein Kunstwerk. Auch nicht, wenn wir wie beim "malen nach zahlen" ein Motiv kopieren.
Es wird den Menschen vielleicht unterhalten, es kann dekoration sein, aber der wirklich wichtige Aspekt den Musik oder eben Kunst ausmacht, kann eine KI nicht abbilden.

ich muss sagen, das was ich an KI Musik höre beruhigt mich in gewisser Weise: Weil es mir zeigt, dass KI zu dem was Musik WIRKLICH ist und mit dem Menschen machen kann nicht in der Lage ist;)

Letztlich ist es eine Form von Kommunikation: Eine Aussage von Mensch zu Mensch und die wird eine KI nicht abbilden können.
Du kannst einer KI sagen: Sag mir in verliebtem Tonfall, dass Du mich liebst und sie wird das tun. Aber Du wirst es nie so empfinden, wie wenn es ein Mensch tut. Und es wird auch nie so klingen.

Genauso ist es mit dieser Art Musik.
Man kann einer KI sagen, sie soll gewisse Texte singen oder Rhytmen aneinandereihen und das kann ein spannendes Spiel sein, aber die KI wird niemals das "warum" liefern.
Also den tiefen Sinn, die Aussage, das Seelenleben.
Also warum MUSS an dieser Stelle genau dieser Rhythmus verwendet werden? Was sage ich damit? Warum führt die Sängerin die Stimme bei Wort XY so und nicht anders? Und was löst das beim Zuhöhrer aus?
Musik ohne Seele funktioniert nicht. Und Gesang erstrecht nicht.
Aber Du kannst der KI nicht sagen, was sie dabei fühlen soll, bzw nicht, was DU dabei fühlst, bzw kann sie das nicht abbilden, umsetzen und dementsprechend auch nicht auslösen.

Meiner Meinung nach wird KI-Musik IMMER eine Form des Spiels und der "Deko" bleiben. Niemals wird zB jemand ehrlich ergriffen sein von dem was eine KI sagt.
Und auch wenn man jemandem NICHT sagt, dass es KI ist: Man spürt es und hört es.

Und da unterscheidet sich KI auch nochmal von elektronischer Musik: Also selbst bei komplett Computergenerierter Musik ist ja letztlich ein MENSCH derjenige, der sie konstruiert und seine Gefühle in -wenn auch elektrische- Klänge umsetzt. DAs ist zwar nicht so unmittelbar, wie echte "handgemachte" Musik, aber es ist eine menschliche Kommunikationsebene mit drin, die bei KI fehlt.

Also ich denke, als Spielerei oder als Einstieg ins richtige Musizieren ist KI ganz witzig, aber es fehlt sooo viel... Es ist so leer.
 

Trinitiy

Aktives Mitglied
Wie sieht es mit dem Urheberrecht aus, wenn mir die KI einen neuen Thomas Mann Roman schreibt?
Soweit ich informiert bin, entfällt bei der KI Benutzung das Urheberrecht.
Daher erwarte ich in sehr naher Zukunft eine Flut an KI generierter Kunst/Musik/Büchern/Filmen und finde das auch ganz interessant. Da KI (bislang) kein Eigenleben führt sondern quasi als Verlängerung des menschlichen Geistes fungiert, ist es einfach spannend zu beobachten was da für Kreationen entstehen..
 

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Aktives Mitglied
@SinNombre

Ich kann mich noch erinnern, ist schon fast 2 Jahrzehnte her, da hatte ich mal so eine Baukastensystem, ich konnte aus verschiedenen Loops die bereits schon hergestellt wurde ein eigenes Musikstück herstellen, da gab es auch bereits vorgebaute Drum und Beats abschnitte und irgend welche Effekte.

Es gab auch ein einfaches Mischpult und ein einfacher Equalizer, für mich zuerst der mega Plausch, konnte dort rumbasteln, mit der Zeit habe ich alles zerstückelt und neu zusammen gesetzt weil ich eine eigene Vorstellung entwickelte, da merkte ich dann ich will mehr wissen und ich will selber eigene Loops oder Sequenzen entwickeln, eigene Melodien und besonders auch mehr Musikdesign herstellen.

Also habe ich mich mit kompletten DAW auseinander gesetzt und wie oft wenn ich hätte können, sie aus dem Fenster geschmissen, der Anfang war für mich etwas schwierig, da es eben auch sehr Technisch ist musste man das ja irgend wie auch begreifen wie das alles so funktioniert.

Wenn du irgend wann mal merkst du willst mehr, dann versuch es mal mit FL Studio das ist wohl am beleibtesten und es gibt duzend Lernvideos, ich habe eine andere DAW.

Und sonst Versuchs mit Magix Music Maker, das wäre dann das Baukastensystem und eine Einsteiger Software und du musst auch nicht Musikbegabt sein, das kommt einfach automatisch und du setzt die Musik mit Spuren zusammen, das ist tatsächlich der Unterschied zu normalen Musiker die Gitarren spielen oder Klavier. Du steuerst solche Digitale Instrumente mit einem Keyboard an, das ermöglicht dir aber auch ein ganzes Orchester von Instrumenten aufzustellen wenn du willst.

Doch auch Musiker die eins oder zwei Instrumente spielen bedienen sich sehr oft an DAW und bearbeiten diese mit Tontechnik, fügen sogar noch Digitale Instrumente dazu, oder Drum und Bass. Schon wenn du das Hochladen willst, muss es eine bestimmte Qualität besitzen, auch an Konzerte ohne Tontechniker kaum noch denkbar, da wird alles, jedes Instrument Mikrofoniert und mit einem Mischpult verbunden und ja tatsächlich auch durch Effekte und Equalizer gejagt und dann haut das durch die Boxen mit einer bestimmten Lautstärke und Lautheit und Klangqualität durch die Konzerthalle.

Jemand der Instrumente spielt ohne Ton Technik, ist dann das reine Natürliche und wenn noch mit eigener Stimme dazu gesungen wird, dann hat das eine ganz andere Dynamik und Qualität, der Vorteil ist auch mit längeren Melodien zu spielen und zu komponieren.

Man versucht das in der Digitalen Musikwelt der Tontechnik auch bereits zu simulieren, damit es nicht zu künstlich kling, wer gutes Gehör hat, wird es dennoch merken.
 

Elemente

Aktives Mitglied
Man hört es, weil es nicht die besten Werkzeuge sind, weil es Popp-Schrott ist, der unabhängig von KI nicht die Werte besitzt, die Du beschreibst. Weil es sich anhört, als wäre es von Walkman mit einem Mikro aufgenommen. Eher wie ein Mix-Tape aus den 80ern. Ich denke aber, dass das an einer Begrenzung der Software liegt. Man gibt so viel raus, dass die Masse bereit ist, zu bezahlen, nicht dass man damit reich werden kann (jedenfalls nicht die Masse)

So wie es schon KI-Stimmenimitation gibt, auf die (siehe das, was @Zebaothling schreibt) vielleicht ein Familienmitglied übers Telefon reinfällt (Stichwort: Enkeltrick [man stelle sich vor, es muss nicht mehr die Mär vom Unfall und dem Gefängnis gestrickt werden, sondern da kommt die Stimme eines Enkels und heult was vor...oh weh...]), so werden sicher auch Instrumente, Stimmen und alles, was Musik ausmacht, künstlich erzeugt werden können, so dass es schwierig werden wird, das auf Anhieb oder überhaupt zu identifizieren. Die KI wird trainiert und lernt ja dazu.
Ich glaube einfach, dass das eher zu einer kreativen & geistigen Verarmung führen wird. Die Zahl derer, die ihre Brötchen damit verdienen werden, könnte schrumpfen. Ich weiß nicht, ob und wie das die Musikbranche treffen könnte, aber was Journalismus und Arbeiten mit Texten angeht, glaube ich schon, dass es negative Veränderungen geben wird. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten wie jetzt.


Der Autor singt natürlich nicht, der schreibt. Niemand behauptet, dass ein Autor nicht kreativ ist. Ich weiß nicht, was das für ein Vergleich sein soll?

Wenn ich Deine einzelnen Punkte Deines "kreativen Prozesses" auf etwas Schriftliches, beispielsweise eine Hausarbeit, übertrag, dann würde sehr schnell klar werden, dass die eigentliche Arbeit, das Lesen von Quellen einer Literaturliste, das Zusammenstellen von Wesentlichem, das Ausformulieren von Thesen, Transferleistungen usw. alles die künstliche Intelligenz übernehmen würde. Du würdest ein Thema formulieren, die Auswahl an Büchern, den Aufbau, eine Fragestellung und dann "jagst" Du das so oft durch die KI, bis es Dir passt. Dass alles Wesentliche nicht von Dir geleistet würde, ist klar.

Nur: je besser das Ergebnis, je größer die Zeitersparnis, desto verlockender der Griff nach dem Hilfsmittel.

Die Grenzen [werden] verschwimmen, Leute sich mit fremden Federn schmücken, Betrug in Schule, Uni, Beruf zunehmen. Kriminelle werden die KI erst Recht für ihre Zwecke nutzen, man wird es schwerer haben, Betrugsversuche als solche zu erkennen.

Schöne, neue Welt.

Positives gibt es natürlich aus der Wissenschaft, Forschung etc.
Suno 4 klingt aber schon recht gut und auch die Klangqualität ist erschreckend gut und ich kann darum verstehen, dass sich einige Musiker sich sorgen und es wird Hits geben.

Die KI wird auf der einen Seite viele Prozessabläufe vereinfachen aber auch duzende Berufe vernichten, das ist ein großes Problem, also ist es im Grunde nicht so verkehrt sich mit der KI Technik an zu Freunden, denn was es in Zukunft braucht, sind Menschen die sie sehr gut bedienen können und es benötigt Menschen die sie weiterentwickeln.

Leider hast du recht mit der Kriminalität durch KI das sehe ich auch als sehr gefährlich an.
 

Elemente

Aktives Mitglied
Kinder und junge Menschen haben heute mehr Probleme mit dem händischen Schreiben. Dadurch, dass man viele Dinge nur noch digital erledigt, gehen andere verloren bzw. werden andere (Hirn-)Areale beansprucht. Es verschieben sich Prozesse, von denen man die Auswirkungen noch nicht (genau) kennt.

Ich finde es selbst schade, dass ich so wenig händisch schreibe, so dass ich dem entgegenwirken will und zumindest meine Einkaufszettel und ein Zitatebuch zu Büchern schreibe. Ab und an mal eine Karte. Bei wichtigen Dingen nehme ich mir noch einen Zettel und formuliere, weil ich wirklich der Meinung bin, dass ich das Handgeschriebene dann besser/länger im Kopf behalte. Trotzdem ist das insgesamt sehr wenig.

Etwas überspitzt ausgedrückt glaube ich, dass viele Menschen mehr oder weniger (ich auch) von dem digitalen Zeug versklavt sind. Aus dem Grund finde ich es umso wichtiger und schöner, wenn man einen kreativen Ausgleich hat, der Abseits des Digitalen liegt, wie z.B. ein Instrument zu spielen, zu malen oder zu dichten usw.
Und wir dürfen aber eins nicht vergessen, ohne unsere Kreativität könnte eine KI nicht all diese Dinge nutzen, sie greift ja einfach im Netz auf unsere Hergestellten Sachen und auf unser Wissen zurück, sie klaut eigentlich einfach Dinge zusammen und Produziert daraus etwas ähnliches.
 

SinNombre

Mitglied
Soweit ich informiert bin, entfällt bei der KI Benutzung das Urheberrecht.
Daher erwarte ich in sehr naher Zukunft eine Flut an KI generierter Kunst/Musik/Büchern/Filmen und finde das auch ganz interessant. Da KI (bislang) kein Eigenleben führt sondern quasi als Verlängerung des menschlichen Geistes fungiert, ist es einfach spannend zu beobachten was da für Kreationen entstehen..
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Stell Dir vor, Du trainierst eine KI nur auf z.B. "Swiftsche Melodien" oder ähnlich erfolgreiche Musiker. Weil man was abhaben will. Da muss es Probleme geben. Die gibt es ohne KI ja auch schon, wenn ein paar Takte nahezu identisch in einem anderen Song vorkommen.
Irgendwo habe ich im Hinterkopf, dass es da schon die ersten Streitereien vor Gericht gab. Vielleicht finde ich dazu noch was.

Die Verlängerung ist aber nicht der Geist des Bedieners, sondern der Künstler, derer sich die KI bedient. Da liegt m.E. der Hase im Pfeffer.
Man sieht doch schon ansatzweise, wo es hinführen kann, wenn man in Bereiche geht, über die keiner reden will. Neulich lief im Fernsehen was über DeepFake im Bereich Prominente und Pornographie. Das ist natürlich verboten und lässt sich trotzdem nicht mehr eindämmen. Im Gegenteil, damit verdienen sich gewisse Leute dumm und dämlich.

Es gibt viele Facetten und nicht alle müssen schlecht sein, da stimme ich zu. Ich bin auf den genannten Feldern trotzdem eher Skeptiker.

@Elemente
Ich habe mal angefangen, ein Instrument zu lernen (neben den Pflichtsachen in der Schule), war aber nicht besonders gut. Noten lesen ging auch. Es ist nicht viel übrig geblieben. An Programmen, damals Amiga und Atari, hab ich als Kind auch rumgebastelt. Das ist aber ja das, was schon geschrieben wurde, nämlich Musik machen, wenn auch auf einfach(st)e Weise. Das Kleinkind, das auf dem Xylophon klimpert oder aus irgendwelchen Gegenständen Töne entlockt, erfreut sich auch an dem Klang, den es selbst erzeugt.

Das Klavier hat mich als kleines Kind schon besonders fasziniert. Ich kann aber den meisten klassischen Instrumenten viel abgewinnen, höre neben Klassischem sehr viel, was man wohl unter "World Music" einordnen würde. Da spielt dann auch die Sprache bzw. deren Klang eine Rolle. Es gibt so viele wunderbare Sprachen und im Radio läuft fast immer dasselbe.

Ich glaube jedenfalls auch, dass gute, ehrliche Musik, die Emotionen weckt, nie aussterben wird.
 

Luisa1960

Aktives Mitglied
Boah, ist ja scheusslich, wenn schon KI, hätten sie was hübscheres kreieren können.
Vom Aussehen her, mein ich.
Ich schwärme übrigens für den hier, die Stimme ist Wahnsinn.
Das ist Talent und Können. 🧡 🧡 🧡
 

Elemente

Aktives Mitglied
Ich persönlich habe generell die Befürchtung, dass wegen der KI allmählich viele Fähigkeiten verloren gehen, weil man denkt, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Man muss nicht mehr komponieren (was ja neben der Kreativität auch handwerkliche Fertigkeiten und Wissen über Musikgeschichte und Musiktheorie erfordert), sondern lässt sich was von der KI zusammenstellen. Im Lauf der Zeit verlernen immer mehr Menschen, wie man eigentlich richtig "komponiert" (bzw. erlernen diese Fähigkeiten gar nicht mehr). Dasselbe beim Musizieren: wenn man kein Orchester mehr braucht, weil die Klänge von der Technik synthetisiert werden, dann werden immer weniger Menschen sich die Mühe machen, echte Instrumente zu lernen und zu üben.

Meine Befürchtung ist, dass sich viele Menschen mittelfristig von der KI "die Butter vom Brot nehmen lassen", das heißt, sie bauen keine Fähigkeiten und Fertigkeiten mehr auf. Dementsprechend wird viel echte Kreativität und viel Wissen verloren gehen, weil dieses in die KI verlagert wird.

Ähnliche Vorgänge beobachte ich auch in anderen Bereichen, z.B. beim Lernen von Fremdsprachen. Viele Menschen scheinen zu denken, dass man keine Sprachen mehr lernen muss, weil ja die KI alles übersetzt. Aber damit gehen viele Fähigkeiten verloren, und auch das Gehirn wird weniger trainiert. Mit der Folge, dass Gehirnleistungen abgebaut werden (ähnlich wie bei Muskeln, die schwächer werden, wenn man sie zu wenig benutzt).
Dann wird aber auch irgend wann die KI stehenbleiben, denn sie kann nur das nutzen was wir Produzieren und wenn wir uns nicht weiterentwickeln, kann es die KI Zur Zeit auch noch nicht, sie müsste sonst ein eigenes Kreatives Gehirn bekommen mit unseren Sinnen, irgend wann kann sie es vielleicht.
 

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