Einen
materialistisch-
empirischen Beweis für die Existenz von Gespenstern gibt es nicht. Aus materialistisch-naturwissenschaftlicher Sicht wird die Existenz derartiger Phänomene daher nicht anerkannt. Ihre Existenz ist allerdings auch nicht Thema der Naturwissenschaften.
Aus historischer Sicht werden behauptete Geistererscheinungen häufig als subjektive, unabsichtliche Fehldeutung noch nicht erfasster Naturphänomene erklärt.
Aus psychologischer Sicht werden Gespenster als Phänomene gedeutet, die in der "
Einbildung" der sie Wahrnehmenden vorhanden sind. Bei diesem Deutungsmuster bleibt allerdings die gleichgerichtete Wahrnehmung durch verschiedene Personen zu verschiedenen Zeiten unerklärlich.
Aus medizinischer Sicht können Gespenstersichtungen die Folge falscher Verarbeitung von
Sinnesreizen im
Gehirn oder
Halluzinationen sein. Auch bei diesem Deutungsmuster ist aber die behauptete Regelmäßigkeit verschiedenen Personen unerklärlich.
Die Vorstellung der Existenz einer Geisterwelt darf als prähistorisch angesehen werden. Frühe naturreligiöse Deutungsmuster und Mythologien setzen sie voraus. Zu dieser Welt der
Naturgeister treten im weiteren Sinn dann auch Vorstellungen von Totengeistern oder anderen Gespenstern hinzu.
Der Gespensterglaube im engeren Sinne ist als Folge einer Unterscheidung der
Götter von den Geistern häufig nicht mehr dem Bereich der
Religion zuzuordnen. Aus
aufklärerischer oder einer aufgeklärten christlichen Sicht handelt es sich, in negativer Wertung, schlicht um
Aberglauben.
Täuschung
Bei vielen angeblichen Geistererscheinungen handelt es sich um absichtliche Betrügereien und Täuschungen. Ein solcher
Fake war der 1982 in einer
Neutraublinger Zahnarztpraxis aufgetretene "
Chopper".
Beispiele
Zahlreiche angebliche Gespenstererscheinungen beruhen auf einer
Sinnestäuschung. Kaum wahrnehmbare physikalische Effekte haben auf viele Menschen reproduzierbare Wirkungen: ein plötzlicher Temperaturabfall innerhalb von Gebäuden wird von vielen Menschen wie ein
Berührungsreiz wahrgenommen. Ein Beispiel für physikalische Ursachen von Gespenstersichtungen ist das
Brockengespenst. Durch geschickte Anordnung eines Magnetfeldes kann man das Gehirn eines Menschen derart täuschen, dass sich
Schimären bilden. So bildet sich die Person dann ein, sie würde einen Geist sehen oder ein Atmen hören. Neuere Forschungen ergaben auch ein Zusammenspiel verschiedener physikalischer Phänomene, etwa der Luftschwingungen tiefer Frequenzen (Wind gegen stärkere Burgmauern) und den Eigenresonanzen des Augapfels (Sehen von weißen Flecken).