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Eigene Schuld - fremde Schuld

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PsychoSeele

Sehr aktives Mitglied
Jetzt würde ich gerne mehr von Dir erfahren. Aber ich möchte Dich nicht veranlassen etwas zu schreiben, wenn es dir zu persönlich ist. Wenn Du nicht darauf eingehen willst, ist es ok.

Interessant finde ich Deine Aussage, dass Du Liebe weitergibst, obwohl Du für Dich selbst keine Liebe empfinden kannst. Ich behaupte: Wenn man keine Liebe hat, kann man auch keine Liebe weitergeben. Der Punkt in Deiner Aussage ist „empfinden“. Ich behaupte: Liebe muß nicht zwangsläufig empfunden werden. Liebe ist nicht zwangsläufig eine Sache der Gefühle, zumindest nicht nur. Daher denke ich, Du unterscheidest zwischen gewusster und gewollter Liebe sowie gefühlter Liebe. Du hast also Liebe, wenn auch nur in gewusster bzw. gewollter Form. Verstandesmässig. Und diese Liebe gibst Du (auch) in fühlbarer Liebe weiter. Ist das so richtig?
Für mich geht das noch in Ordnung hier zu schreiben.;)
Das ist kompliziert mit der (Selbst)liebe und schwer zu erklären, finde ich.
Und ja, ich habe eine über 2 Jahre andauernde ambulante Therapie und einen längeren stationären Aufenthalt hinter mir.

Die Liebe ansich kann ich empfinden, als Gefühl und gebe diese auch an andere weiter. Ich habe zb eine langjährige Partnerschaft mit meinem Mann oder Haustiere die ich über alles liebe.
Diese Form, also die selbstlose Liebe ist "nur" meinem Mann, den Haustieren und der Familie "vorbehalten".

Die "verständliche Liebe" gebe ich eher an Freunde oder Personen weiter indem ich diese so annehme wie sie sind und eben Verständnis aufbringe und versuche zu helfen wenn es Probleme gibt. So stark differenziere ich normalerweise nicht innerhalb der Gefühlsebene, daher spreche ich lieber von Mitgefühl. Aber das ist ja auch eine Form von liebender Zuwendung.

Ja, ich gebe gerne Liebe an andere weiter aber für mich bleibt da nicht viel übrig. Ich habe nie gelernt, was es heißt sich selbst zu lieben.
Ich kümmere mich um mich, das schon, aber das ist keine Liebe. Das ist eher ein "muss".

Ich weiß gar nicht wie sich die Selbstliebe anfühlt!

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, schwarze Seele,

wenn ich morgens in den Spiegel schaue, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie ich auf mein Spiegelbild reagiere.

Variante 1: Ich sage mir: „Mann, bist Du wieder unrasiert. Sieht echt …. aus. „

Variante 2: Ich sage mir: „Lächel mich mal bitte an. Ein so ernstes Gesicht kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.“

Variante 3: Ich grüße mich: „Hallo, gut geschlafen? Du hast Schönes vor. Der Tag ruft nach Dir.“

Und wenn ich einen Fusel auf dem Boden aufhebe und in den Müll werfe, lobe ich mich und sage mir: „Toll, Du bist ein wahres Vorbild an Sauberkeit. Hast wieder mal 12 Pluspunkte gesammelt.“ So ein Lob ist auch wichtig, denn Ordnung und Sauberkeit sind mir allgemein weniger wichtig als meiner Familie oder wem auch immer etwas Gutes zu tun.

Ich versäume nicht, mich zu loben für Dinge, die evt. in den Augen anderer selbstverständlich sind. Wenn ich mich dann besser bzw. gut fühle, habe ich es richtig gemacht. Schon mal probiert? Sei nett zu Dir. Immer höflich und freundlich sein, auch das Lächeln nicht vergessen, wenn Du in den Spiegel schaust. Das hilft, glaub’s mir.http://www.hilferuf.de/forum/images/smilies/smile.gif

Alles Gute,
LG, Nordrheiner
 

PsychoSeele

Sehr aktives Mitglied
So einfach ist das dann doch nicht.
Ich lächel häufig, ich kann auch mal über mich selbst lachen. Im "Normalfall" würdest du gar nicht merken wie es in mir aussieht.
Ich kann das gut verbergen.

Irgendwie schlägt meine Stimmung manchmal dann so stark um das ich in einer Gedankenspirale bin und mich innerlich zerfleische. Das geht bis zum Selbsthass und Schuldgefuehlen.

Es ist ein Kreislauf den ich nur schwer durchbrechen kann, trotz der langen Skill-Liste..

So, nun ziehe ich mich erstmal zurück, der Thread soll sich ja nicht "nur" um mich drehen. ;)

Liebe grüße
SchwarzeSeele
 

Silan

Aktives Mitglied
Hallo, Spoony,

danke für Deinen Beitrag. Ganz ohne Ironie.

Unschuldig sind Neugeborene. Im Laufe des Lebens ist es unvermeidlich, Fehler zu machen. Ob Du diese Fehler dann als Schuld definierst oder eine andere schöne Umschreibung wählst, ändert an der Tatsache nichts.

Wie gehst Du mit Deinem Fehlverhalten um, vor allem dann, wenn Dir Schadensbegrenzung oder Wiedergutmachung nicht möglich sind?

Ignoranz oder Verdrängung? „Auf zu neuen Ufern. Was ich nicht ändern kann, das ist eben so! ??“

LG, Nordrheiner
Sorry, hab nur bis hierher gelesen, weil mir hier echt die Hutschnur gerissen ist...

Die unschuldig Neugeborenen werden also allesamt zu schuldigen ähmmm :confused:Irgendwas:confused:, weil sie Fehler machen? Wie definierst du Fehler und die daraus resultierende Schuld? Das zweijährige Kind das ausversehen den Kakaobecher umkippt oder beim Toben die teure Vase vom Regal kickt macht sich schuldig? Oder die Vierjährige im Kindergarten macht sich schuldig, weil sie den frechen Jungen schubst, der ihr das Spielzeug wegnehmen wollte? Oder der freche Junge weil er das Spielzeug haben wollte? Oder der Jugendliche, der auf dem Schulhof heimlich eine Zigarette raucht?

Im Laufe des Lebens ist es unvermeidlich Fehler zu machen... aber einen Fehler zu machen ist doch nicht gleichzusetzen Fehlverhalten! Weil ich einen Fehler mache, ist doch nicht gleich das ganze Verhalten fehlerhaft! Ein Fehler ist ein klitzekleiner Ausschnitt im Leben, ich kann viele Fehler machen aber dennoch ein unschuldiges Leben führen. Da braucht nichts ignoriert werden oder verdrängt.
Ein Fehler wird erst dann zur Schuld, wenn jemand BEWUSST dadurch andere schädigt. Und zwar wirklich schädigt. Der umgekippte Kakaobecher und sogar die teure Vase gehören da ebenso wenig rein wie der Streit ums Spielzeug oder die heimliche Zigarette.

Schuld ist ein recht kleines Wort, dem große Macht gegeben wird.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Sorry, hab nur bis hierher gelesen, weil mir hier echt die Hutschnur gerissen ist...

Die unschuldig Neugeborenen werden also allesamt zu schuldigen ähmmm :confused:Irgendwas:confused:, weil sie Fehler machen?
Wie kommst Du denn darauf? Da hast Du etwas hineininterpretiert, was ich nicht geschrieben noch gemeint habe.



Wie definierst du Fehler und die daraus resultierende Schuld? Das zweijährige Kind das ausversehen den Kakaobecher umkippt oder beim Toben die teure Vase vom Regal kickt macht sich schuldig? Oder die Vierjährige im Kindergarten macht sich schuldig, weil sie den frechen Jungen schubst, der ihr das Spielzeug wegnehmen wollte? Oder der freche Junge weil er das Spielzeug haben wollte? Oder der Jugendliche, der auf dem Schulhof heimlich eine Zigarette raucht?
Man sollte schon differenzieren, differenzieren können.


Im Laufe des Lebens ist es unvermeidlich Fehler zu machen... aber einen Fehler zu machen ist doch nicht gleichzusetzen Fehlverhalten!
In dem einzelnen Punkt schon.

Weil ich einen Fehler mache, ist doch nicht gleich das ganze Verhalten fehlerhaft! Ein Fehler ist ein klitzekleiner Ausschnitt im Leben, ich kann viele Fehler machen aber dennoch ein unschuldiges Leben führen. Da braucht nichts ignoriert werden oder verdrängt.
Ein einzelner Fehler macht noch nicht das ganze Leben fehlerhaft. Insoweit stimme ich Dir zu. Aber Fehler stehen nun mal im Widerspruch zur Unschuldsvermutung.
Wenn eine Frau mit einem Mann GV hat, dann ist sie nicht mehr unschuldig. Oder würdest Du sie dann immer noch als jungfräulich bezeichnen????

Ein Fehler wird erst dann zur Schuld, wenn jemand BEWUSST dadurch andere schädigt. Und zwar wirklich schädigt. Der umgekippte Kakaobecher und sogar die teure Vase gehören da ebenso wenig rein wie der Streit ums Spielzeug oder die heimliche Zigarette.

Schuld ist ein recht kleines Wort, dem große Macht gegeben wird.
Das sehe ich anders, Silan. Wenn Du einen anderen Menschen schädigst, dann hast Du Dich schuldhaft verhalten. Ob Du diese Schuld wahrnimmst oder nicht, ist dabei völlig unerheblich für die Tatsache, dass Schuld verursacht wurde. Das gilt für juristisch definierte Schuld wie auch für „nur“ moralische Schuld. Auch ist der Schaden nicht immer genau definierbar. Aber auch das ist für die Feststellung „falsch“ unerheblich.

Bei Kinderstreitigkeiten und Fehlern würde ich den Begriff Schuld nicht anführen. Bei Fehlverhalten von Kindern ist (von Eltern) anders zu reagieren, als bei Fehlverhalten von Erwachsenen. Differenzierung ist das Stichwort.

LG; Nordrheiner
 

Silan

Aktives Mitglied
Weil ich einen Fehler mache, ist doch nicht gleich das ganze Verhalten fehlerhaft! Ein Fehler ist ein klitzekleiner Ausschnitt im Leben, ich kann viele Fehler machen aber dennoch ein unschuldiges Leben führen. Da braucht nichts ignoriert werden oder verdrängt.
Ein einzelner Fehler macht noch nicht das ganze Leben fehlerhaft. Insoweit stimme ich Dir zu. Aber Fehler stehen nun mal im Widerspruch zur Unschuldsvermutung.
Wenn eine Frau mit einem Mann GV hat, dann ist sie nicht mehr unschuldig. Oder würdest Du sie dann immer noch als jungfräulich bezeichnen????
Was hat eine Entjungferung mit Schuld zutun:confused::confused::confused: wenn es keine Vergewaltigung war?

Das sehe ich anders, Silan. Wenn Du einen anderen Menschen schädigst, dann hast Du Dich schuldhaft verhalten. Ob Du diese Schuld wahrnimmst oder nicht, ist dabei völlig unerheblich für die Tatsache, dass Schuld verursacht wurde. Das gilt für juristisch definierte Schuld wie auch für „nur“ moralische Schuld. Auch ist der Schaden nicht immer genau definierbar. Aber auch das ist für die Feststellung „falsch“ unerheblich.
Wenn ich einen anderen Menschen bewusst schlage, füge ich ihm einen Schaden zu. Das habe ich nie Infrage gestellt. Was mich so geärgert hat war diese pauschalisierung:
Unschuldig sind Neugeborene. Im Laufe des Lebens ist es unvermeidlich, Fehler zu machen. Ob Du diese Fehler dann als Schuld definierst oder eine andere schöne Umschreibung wählst, ändert an der Tatsache nichts.
Es gibt viele Menschen die im Laufe ihres Lebens Fehler gemacht haben, ohne Schuld auf sich geladen zu haben. Fehler machen ist nicht gleichzusetzen mit Schuld.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Was hat eine Entjungferung mit Schuld zutun:confused::confused::confused: wenn es keine Vergewaltigung war?
Ich weiss garnicht, was an dem Vergleich so schwierig ist, zuverstehen.

Genauso, wie ein einmaliger GV den Tatbestand der Unschuldigkeit beendet, macht das auch ein Fehlverhalten mit dem unschuldigen Menschen. Wobei zu bemerken ist, dass einem Fehlverhalten in der Regel ein entsprechendes Denken vorausgeht. Fehlverhalten, im Sinne von Schreib- oder Rechenfehler sind nicht gemeint. Auch klar, oder?


Wenn ich einen anderen Menschen bewusst schlage, füge ich ihm einen Schaden zu. Das habe ich nie Infrage gestellt. Was mich so geärgert hat war diese pauschalisierung:
Es gibt viele Menschen die im Laufe ihres Lebens Fehler gemacht haben, ohne Schuld auf sich geladen zu haben. Fehler machen ist nicht gleichzusetzen mit Schuld.
Wenn Du unter Fehler Rechen- oder Schreibfehler o.ä. verstehst, gebe ich Dir Recht.
Sonst bring doch mal ein konkretes Beispiel.
 

Silan

Aktives Mitglied
Wenn Du unter Fehler Rechen- oder Schreibfehler o.ä. verstehst, gebe ich Dir Recht.
Sonst bring doch mal ein konkretes Beispiel.
Wenn eine junge Frau z.B. in einen Mann verliebt ist und mit ihm GV hat und damit ihre Jungfräulichkeit verliert und dann nach einiger Zeit feststellt, dass der Typ es z.B. mit der Treue nicht so ernst nimmt, hat sie vielleicht einen Fehler gemacht, aber keine Schuld auf sich geladen. Zum Beispiel. Ok, vielleicht hat sie sich dann verrechnet;)
 

Schnuckiputzi

Aktives Mitglied
Nordreihner..Doch,natürlich verhalte ich mich nicht immer konform aber ich bin doch nicht schuld an dem,was MICH ausmacht..das wäre ja auch Absurd,hieße das doch mich schuldig zu fühlen weil ich Existiere.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Nordreihner..Doch,natürlich verhalte ich mich nicht immer konform aber ich bin doch nicht schuld an dem,was MICH ausmacht..das wäre ja auch Absurd,hieße das doch mich schuldig zu fühlen weil ich Existiere.
So pauschal kann ich Dir nicht zustimmen – oder Deine Meinung als falsch ablehnen.
Die Frage lautet: Was macht Dich aus?
Wenn Du körperliche Eigenschaften im Auge hast, dann kannst Du nichts für lange Beine oder eine Glatze oder für eine angeborene Behinderung. Aber Du kannst etwas für Deine Muskeln oder für Deine gesunde Ernährung tun. Und wenn Du krank bist, kannst Du einen Arzt bemühen. ETC

Wenn Du Dein Herz-Seele-Verstand nimmst, kannst Du auch da pfleglich mit Dir umgehen. Du kannst lernen, Kontakt zu Menschen pflegen, die Dir gut tun, Du kannst schlechte Gedanken durch gute Gedanken vertreiben, Du kannst Selbstdisziplin üben oder herausfinden, welche Talente Du fördern kannst. ETC

Du hast eine Selbstverantwortung Dir selbst gegenüber. In dem Sinne bist Du verantwortlich für das, was Dich ausmacht. Wenn Du diese Verantwortung schleifen lässt, machst Du Dich evt. Dir gegenüber schuldig, sofern Du das Für-Dich-Tun, Dein eigenes Wohl, als Deine Pflicht erkennst. Ich würde in so einem Fall weniger von Schuld reden wollen, als von Vernachlässigung Deiner Pflichten Dir selbst gegenüber. Wenn Du Dir selbst – Dir gegenüber – keine Pflichten auferlegst, fallen Mangel an Verantwortung bzw. Pflichtversäumnisse auch weg. Aber verantwortlich für das, was Dich ausmacht, bist und bleibst Du trotzdem.

Man kann hier im Forum leicht Mißverständnisse erleben. Jemand ist unglücklich und schöpft seine Möglichkeiten der Glücksfindung nicht aus. Statt dessen wird geklagt, dass der jeweilige Partner sich schlecht verhält und man dadurch unglücklich ist.

Das Mißverständnis besteht darin, dass zunächst der Mensch selbst für sein Glück verantwortlich ist, für das, was ihn ausmacht. Je mehr er sich und sein Glück von dem Verhalten anderer abhängig macht, um so verständlicher wird es, dass er unglücklich ist. Ein so abhängiger Mensch findet eher sein Glück durch Besinnung auf seine eigene Verantwortung sich selbst gegenüber als durch das Hoffen auf eine Änderung des Verhaltens des jeweiligen menschlichen Umfeldes.

LG, Nordrheiner
 
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