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Einsamkeit

Ausnahmsweise

Sehr aktives Mitglied
Ich bin Teil einer großen Gemeinschaft, alleine schon wegen meiner riesigen Familiengruppe kann niemals, nie Einsamkeit aufkommen. Ich steh mittendrin, nicht am Rande, mitten in einem riesen Kreis von Geschäftspartnern, Kollegen, Dorfleuten, Freunden, Bekannten, Verwandten, Kindern, Enkel, ich kann auch gut mit "Unbekannten", einsam sein geht bei mir nicht, dazu bin ich nicht gebaut. Für Einsamkeit müsste ich alles loslassen und aufgeben.
Unter Hochmut verstehe ich eine Eigenschaft, die sich "zu schade sieht", sich herabzulassen und jemanden die Hand zu geben.
Wobei man aufpassen muss, es gibt auch Einsamkeit in Gesellschaft von anderen.
Menschen um sich herum zu haben ist keine Garantie gegen Einsamkeit, wenn die tief in einem sitzt.

Ich kenne das Gefühl nur aus seltenen Momenten. Sich vorzustellen, jemand leidet nahezu dauerhaft darunter, ist hart. Schreckliche Vorstellung.
 
Hallo Ausnahmsweise,

schau mal hier: Einsamkeit.
Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ostwind1957

Sehr aktives Mitglied
Ich denke, die Lebenskonstellationen die Einsamkeit begünstigen oder als Folge von Krankheit, Tod, Traumatas auslösen können, sind so vielfältig, dass läßt sich pauschal nicht beantworten.

Und die Schuldfrage bringt da keinen weiter.

Der/die eine wird aktiv um der Einsamkeit entgegen zu wirken, ein/e anderer kann das Typbebingt oder aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte nicht.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Der Tipp ' Geh mal raus und treffe Leute.' geht vollkommen am Thema vorbei und zeigt, dass du offensichtlich keine Ahnung hast.
Um das geht es ja- man hat als "Einsamer" keine Ahnung, wie er der entkommen könnte.
Ich weiß, was man tun muss, um einsam zu sein.
Ich kenne viele solche einsame Leute- meist sind sie sehr scheu, misstrauisch, introvertiert, tun sich schwer mit sich selbst, mit dem Austausch und dem Aufnehmen von Kontakten- was für unsereins spielerisch leicht ist, ist für sie Horror.

Eine meiner Exschulfreundinnen wohnt in Graz, sie ist dort hingezogen in die Anonymität. Zufällig haben wir uns wieder getroffen, ich war bestürzt, weil sie so unglücklich war, sie fühlte sich total einsam, lebte zurückgezogen und ging halt einkaufen, wenn ihr die Decke auf den Kopf fiel.
Bei ihr gabs keine Redegewandtheit, weil sie fast mit niemanden redete. Sie war sehr unsicher, wirklich extrem scheu.
Mittlerweile gibts viele Treffs mit "girls" - geht ja! Was sie für unmöglich gehalten hat, das funktioniert eh! Bei ihren Telefonaten mit ihr schildert sie mir, was sie alles so macht. Von wegen einsam, sie ist raus. Gestern hat sie mir erzählt, dass sie tagsüber mit einer Bekannten wandern war, nachher wie üblich ( früher war das eben nicht üblich) essen war und dort trafen sie eine weitere Bekannte, die nun praktisch die andere auch kennenlernte- der Anfag ist gemacht, dass sie sich jetzt öfters zu dritt, oder gar zu viert auf den Weg machen- zb eben wandern gehen, so hat es angefangen. Sie hat den Mut aufgebracht mal ganz unscheu ja zu sagen, oder wen zu fragen- gehen wir.... machen wir....?
Sie war sehr nervös zuerst, das ist sie nicht mehr. Angst überwunden, raus aus dem Verlies.
 

Ori

Mitglied
Danke Ostwind. Gründe für Einsamkeit sind vielfältig und für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar.

Ich muss mich übrigens korrigieren: Doch, es hilft, Menschen zu treffen, für Begegnung zu sorgen. Jedoch reicht dies nicht allein, denn Kontakte zu intensivieren, nachhaltig zu festigen und als verlässliche Vertrauenspersonen im Leben zu verankern ist die schwierigere Übung.

Aber auch der flüchtige Plausch, die kurze Begegnung hilft gegen Einsamkeit. Aber eben auch nicht jedem.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
jemand leidet nahezu dauerhaft darunter, ist hart. Schreckliche Vorstellung.
Im wahrsten Sinn des Wortes- was stellt jener sich vor? Etwas Schreckliches, unter dem er leidet in Folge. Was ist dieses Schreckliche? Niemand will mit mir etwas zu tun haben, keiner ist zu mir gut, ich bin in Stich gelassen, ich kann niemand sehen, der mit mir kann und ich mit ihm- so denke ich eben NICHT:
Man braucht mich, ich brauch sie immer wieder. Wenn ich Zuspruch usw möchte, dann denke ich nicht, will eh keiner etc.
Ich glaub, wer sich selbst "unrichtig" vorkommt, zieht sich zurück. Aus irgendwelcher Schmerzvermeidung? Bei meiner Exschulfreundin hieß es jedenfalls immer: mich liebt keiner. Für sie waren Begegnungen meist schmerzhaft, sie kam sich vor, wie das fünfte Rad am Wagen, inzwischen ist dieses Gefühl weg, ich sagte ihr immer, das legt sich, das ist am Anfang so, das vergeht, so war es auch.
 

Ori

Mitglied
@Holunderzweig - Nochmal: Du machst es dir zu leicht mit deinen Erklärungsversuchen.

Es gibt auch die Einsamkeit, die einem tief 'in den Knochen hängt'. Die schon immer da war. Die (auch für den Betroffenen) kaum greifbar, kaum nachvollziehbar erscheint.

Von dieser Form der Einsamkeit können beispielsweise diejenigen betroffen sein, die bereits als Baby oder Kleinkind verlassen wurden und erlebt haben, dass sie schutzlos der Welt ausgesetzt sind, die in entscheidenden Lebensphasen kein Urvertrauen aufbauen konnten.

Nicht alles ist rational greifbar und lenkbar.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
@Holunderzweig - Deine ehemalige Schulfreundin hat das also richtig gut angepackt und sich selbst geholfen. Find ich gut!
Diesen Weg gehe ich übrigens auch gerade, nachdem ich mich jahrelang fast ausschließlich auf meine Arbeit konzentriert und sämtliche Kontakte vernachlässigt habe.
Geholfen hat, ihre Selbstzweifel aufzulösen. Es ist normal, dass man mehrere Jahre einplant, um eine Fremdsprache zu erlernen. Man sollte als Schüchterner einkalkulieren, dass man mitunter eine Weile üben muss, bis man .......??? Lockerer ist? Selbstbewusster?
Bei Klara- ich nenne sie hier Klara, bei ihr war zuerst einmal super hilfreich, weil sie sich eine Katze zugelegt hat, mit der kann man auch plaudern, sie streicheln, mit ihr lachen, sie wahrnehmen als Mitbewohner. Nicht mehr total einsam, Mietzi ist da. Ihr verkrampftes, leidendes, beengtes Herz hat sich geöffnet, statt heimlich vor sich hinweinen gabs ein Wesen, das mit der Pfote anstupste und "spiel mit mir" sagte zu ihr. Sie konnte nicht mehr lachen, bei der Katze lernte sie das wieder.
Ich glaub, der "Einsame" lebt in einem "gedeckelten Zustand"- der Weg zum Lachen, zum heiter Plaudern ist verschüttet. Wie in einem Verlies eben. Wie hinter dicken Mauern.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Man könnte sich ja zur Aufgabe machen, sich mit jemanden abzugeben, von dem man weiß, jener steckt in so einem Verlies. Wenn jeder einen Einzigen solchen ausgraben hilft, ist schon viel getan.
Wer kennt so jemanden NICHT in seinem Umfeld?
Wenn mir traurige, leere, einsame Augen begegnen, dann mach ich so, wie ich es schon zigtausendmal erfahren habe und genossen habe, ich wurde angelächelt, ich wurde beidseitig geküsst, ich wurde umarmt, ich wurde begrüßt, man gab mit herzlich die Hand, man sprach mich freundlich an, man lud mich ein, man tröstete mich, man zeigte mir, dass man mich anerkennt und mag, man war herzlich zu mir, all das habe ich erfahren, weiß daher, wie gut das gegen "Verlies-Ideen" hilft und daher, ich leiste meinen Beitrag, wie er eben an mir geleistet wird. Zudem bin ich so frech immer wieder und bring solche Leute zum lachen, zumindestens zum Schmunzeln. Von wegen nur traurig, du kannst auch anders.
 

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