Sexuelle Belästigung scheint ziemlich alltäglich.
Das IST so.
Ich kenne in meinem Umfeld KEINE Frau, die nicht in irgendeiner Form, teils mehrfach, damit konfrontiert wurde und wird.
Ebenso wie es Normalität ist, dass Frauen so geprägt sind, dass sie über Dinge nachdenken oder sie gar vermeiden, wo ein Mann nicht ansatzweise auf die Idee käme, daran einen Gedanken zu verschwenden.
Weil er nicht muss.
Weil es für ihn diese latente Bedrohung nicht gibt.
Die derart normal ist, dass wir sie teils nicht mal mehr bewusst wahrnehmen, sondern diese Anpassung teilweise unterbewusst abläuft.
Sehr viele Frauen würden Opfer von sexueller Nötigung, Gewalt, Vergewaltigung.
Ja. Das IST so.
Frauen und Mädchen.
Jeder von uns kennt mindestens eine Betroffene, oft ohne es zu ahnen.
Es wurde auch über Rollenverteilung im Haushalt gesprochen. Diese scheint nach Befragungen von Passanten wohl noch eher "traditionell" zu sein und wird eher wenig in Frage gestellt.
Ist spätestens dann wahrnehmbar, wenn Kinder kommen und die Frau vermehrt die Verantwortung dafür übernimmt.
Teilweise spielen da die nach wie vor bestehenden Unterschiede im Gehaltsgefüge eine Rolle.
Doch Männer und Frauen sind auch verschieden und Soziales ist mehr bei Frauen zu verorten, das lässt sich in den unterschiedlichsten Kulturen beobachten.
Ich ziehe daraus den Schluss, dass nicht nur Sozialisation und Prägung dafür verantwortlich sind, sondern ebenso individuelle Neigungen.
Wohlgemerkt beziehe ich mich auf Carearbeit, nicht auf Haushalt. Dass der offenbar noch immer nicht gerecht aufgeteilt wird, lässt mir die Fußnägel aufrollen.
Erlebe ich im direkten Umfeld teilweise anders, doch leider viel zu oft noch traditionell.
Da sehe ich Frauen in der Verantwortung, sich auf die Hinterbeine zu stellen und durchzusetzen. Auf die Einsicht und Änderung von den bezeiligten Männern wartet man ja ganz offensichtlich vergeblich.
Bequemlichkeit geht vor.
warum nicht mehr Frauen in den MINT-Berufen arbeiten
Das sehe ich als vielschichtiges Thema.
So vieles, was hineinspielen wird; hier würde es das Thema sprengen, off topic werden.
Dein Ansatz dazu ist sicher Teil davon.
Insbesondere das Video einer Rede von einer Abgeordneten in den 1980er Jahren und wie sich die männlichen Abgeordneten geradezu herrschaftlich dem Gelächter hingegeben haben.
Tja. Und das gibt es ähnlich, nicht immer, aber auch derart offen zur Schau getragen, noch immer. Arbeitsumfeld. Vereine. Wo immer mehrere Männer aufeinandertreffen.
Zu reflektieren, sich weiterzuentwickeln, sich an der Gestaltung einer Gesellschaft beteiligen zu wollen, in der ein gutes Miteinander auf Augenhöhe möglich ist, dafür Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen ist leider noch immer viel zu wenig Sache von viel zu vielen Männern.
Der Kollege, der eine respektlose, sexistische Bemerkung gegenüber der Kollegin bringt. Kollegen, die sich gegenseitig angrinsen.
Bei einer Antwort der Frau augenrollend dem Kollegen Rückhalt signalisieren.
Kollegen die einfach schweigen statt klar Stellung zu beziehen, dass in ihrem Beisein so ein Verhalten nicht geduldet wird.
Nicht, weil das kleine Frauchen sich nicht selbst wehren kann und Hilfe braucht!
Sondern weil Derartiges gegen ihre ureigenen Werte verstößt! Und sie diese verteidigen, Grenzen setzen. SO sollte es sein!
Helfen wollen kann Mann nebenbei auch, wenn mal nötig.
Grundsätzlich geht es aber um die persönliche Einstellung, um Werte.
Darum, in welcher Gesellschaft wir leben wollen.
In welcher Gesellschaft ein Vater seine Tochter aufwachsen lassen möchte.
In einer, in der ihr jederzeit sexuelle Übergriffe etc. drohen?
JEDER Mann hat hier Verantwortung.
JEDER Mann gestaltet mit.
Das sollte MANN sich bewusst machen.
Und Verantwortung übernehmen.
Verantwortungsbewusst denken und handeln.
Ebenso Frauen, die negieren.
Ein Empfinden über Grenzübertretungen ist also nicht erkennbar.
So ist es.
Traurig und wahr.