Ich finde nachvollziehbar, dass du ihn hier verteidigst. Ich kann aber auch die Frau verstehen - da bricht sich schon riesige Verzweiflung Bahn, und wenn sie so exzessive Beschimpfungen ausstößt wird das Ausmaß ihrer psychischen Verfassung deutlich. Besonders dramatisch ist ja auch, dass er keine gesunde Frau verlässt, die sich nach einer Zeit der Empörung wieder sammeln und dann selbstbestimmt ihr Leben als Alleinerziehende neu organisieren kann. Sie ist auf andere Menschen angewiesen und ein wichtiger Helfer, nämlich ihr Ehemann, bricht jetzt weitgehend weg. Das ist mehr als hart und dass sie verzweifelt nachvollziehbar. Es ist ihr zu wünschen, dass sie gute Unterstützung von anderer Seite erfährt. Es klingt makaber, aber sei froh, dass sie nicht von zu Hause weg kann. Ganz sicher stünde sie sonst bei euch auf der Matte und eure Lügen würden wie ein Kartenhaus zusammenstürzen.
Jemandem den Tod zu wünschen, ist aber in keiner Situation in Ordnung.
Das ist deine Sicht der Dinge. Hier ist Liebe in Hass umgeschlagen, und solange sie ihm nicht aktiv nach dem Leben trachtet, darf sie auch in Extremen wünschen. Wer bist du, ihr das absprechen zu wollen?!
Er hat keine festen Arbeitszeiten, und daher variiert das alles ein bisschen. Er ist deswegen manchmal nur wenige Tage von zuhause weg und manchmal 1-2 Wochen. Die restliche Zeit arbeitet er dann von zuhause. Es kommt immer auf die Termine an.
Es hätte ihm recht sicher frei gestanden, sich bzw. seine Arbeit anders zu organisieren, so dass er sehr wohl mehr Zeit mit/bei seiner Familie hätte verbringen können. Das kriegen selbst Vorstände großer Konzerne hin, warum dann nicht auch dein Partner im Zeitalter des Home Office?! Er wollte es schlichtweg nicht, um für euch beide gemeinsame Zeit zu schaffen und hat seine Familie Glauben gemacht, dass es nicht anders geht. Ich fänd schon fair, wenn du uns hier nicht für blöd zu verkaufen versuchst.
Ich wünsche euch, dass ihr die turbulente Zeit jetzt gut übersteht und hoffe für die verlassene Familie, dass auch sie einen guten Weg findet. Der Frau ist zu wünschen, dass sie nicht erfährt, dass sie eigentlich schon vor 10 Jahren verlassen wurde.