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Jugendlicher Mitbewohner - darf ich noch einen Rückzieher machen?

G

Gelöscht 128911

Gast
Ich wollte gestern keinen ganzen Roman schreiben, aber scheinbar werden Lücken immer gern mit Interpretationen gefüllt, daher:

- Nein, ich werde den Jungen natürlich nicht ohne eine Lösung und von heute auf morgen auf die Straße setzen. Ich hab ihn gern, und ich will, dass es ihm gut geht. Aber ich kann auch nicht die Augen verschließen vor den Problemen, die das nach sich zieht und die für mich nicht absehbar waren.

- Nein, ich lebe nicht in schwierigen Familienverhältnissen. Mein Ex-Mann hat meinen Sohn sehr lange manipuliert, zu ihm zu ziehen, ihm suggeriert, dass ich eine schlechte Mutter bin und mein Sohn, der sich nach langer Abstinenz des Vaters so sehr gewünscht hat, das sein Vater für ihn da ist, hat sich darauf eingelassen. Der Kontaktabbruch war von seinem Vater eingefordert. Mein Sohn hat das nicht ausgehalten und kam wieder nach Hause. Wenn ihr dazu gern noch weitere Hintergrund-Details hätte, liefere ich die gern.

-Meine Wohnsituation ist nicht beengt - nur beengter als vorher. Es gibt zwei Bäder im Haus, und jeder hat ein eigenes Zimmer. Es gibt nur kein „freies Zimmer“ mehr, in das ich mich z.B. mit Besuch von Freunden zurückziehen kann. Das war früher das kombinierte Arbeits-/Gästezimmer

- Mein Sohn verhält sich nicht asozial, er leidet nur unter einer Situation, die er vorher nicht abschätzen konnte. Er hat mir ausdrücklich gesagt, dass wir seinen Freund nicht rauswerfen sollen, dass er aber nur in seinem Zimmer die Ruhe findet, die er einfach braucht, und das bedeutet eben, dass ich ihn kaum noch sehe. Und ja, das finde ich auch für mich schwierig.

- Der neue Mann hat damit relativ wenig zu tun. Mein Sohn ist mir wichtiger. Aber ja, ich hätte vielleicht schon ganz gern irgendwann mal wieder einen Partner und weiß nicht, wie das in der aktuellen Situation funktionieren kann. Mit fast 50 lebt man üblicherweise nicht mehr in einer WG …

- Das finanzielle ist weitestgehend geklärt, das Jugendamt ist informiert. Die Mutter verweigert das Gespräch, aber mit der Oma habe ich regelmäßig Kontakt, sie besucht ihn hier auch regelmäßig. Auch seine älteren Geschwister (Mitte 20 bis Anfang 30) sind involviert.

- Der Junge wohnte nebenan. Zwischen den seinem alten und seinem neuen Zimmer lagen 2 Meter Luftlinie und zwei Treppen. Die paar Jugendzimmer-Möbel da zu transportieren war kein Problem, und grundsätzlich hatten wir darüber gesprochen, ich hatte eigentlich nur darum gebeten, dass er mir ein paar Wochen Zeit lässt um zu überlegen, was ich mit meinen Sachen mache. Seine Mutter hat aber massiven Druck gemacht weswegen er dazu quasi gezwungen war.

- Zum Thema „unbeaufsichtigte Teenager“: Die beiden werden in 3 und 8 Monaten 18. Ich denke, ich muss mich nicht dafür rechtfertigen, dass ich da mal vier Stunden mit einer Freundin frühstücken gehe …

Ich habe hier geschrieben weil ich auf konstruktive Vorschläge gehofft habe wie diese Situation zu lösen ist, ohne dass er sich unwillkommen fühlt. Und das habe ich genau so gemeint. Das Jugendamt ist ja in 8 Monaten raus, wenn er volljährig ist - dürfte er dann in einer Wohngruppe wohnen bleiben?

Wenn es eine Chance gibt, dass er eine eigene Wohnung finden könnte, wobei ich ihn gern unterstütze, wäre das für alle die ideale Lösung. Ich weiß, dass er sich das insgeheim wünscht. Aber ich sehe nicht, wie das zu finanzieren wäre?

Die Mutter bezieht Bürgergeld, der Vater zahlt zumindest einen Teil Unterhalt und das Kindergeld bekommt er auch. Die Oma kann finanziell unterstützen, aber auch nicht unendlich viel …
Das klingt schon ganz anders jetzt
Du verfügst also über genügend Platz und hast den Nachbarsjungen aufgenommen, den Du wahrscheinlich schon lange kennst.
Du stehst auch mit dem Jugendamt in Kontakt und die Oma kann ihn besuchen .
Sogar 2 Badezimmer sind vorhanden, dann könnten die Jungs davon alleine eins nutzen .
(................................)
Gib ihm die Chance etwas zur Ruhe zu kommen .
 
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Floridah

Aktives Mitglied
Hallo Ana,
super ist, es gibt schon einen Ansprechpartner beim Jugendamt für den jungen Mann.
Erhältst du Pflegegeld über das Jugendamt für ihn?

Ich würde gleich heute beim Jugendamt anrufen und mit der zuständigen Person einen Termin vereinbaren.
Da das Jugendamt schon von einer Wohngruppe gesprochen hat, sind diese darüber informiert.
Dieser Termin ist natürlich für den jungen Mann und du begleitest ihn.
Dort wird für ihn ein Hilfeplan erstellt. (So heißt das tatsächlich)
(Wohnunterkunft für ihn finden usw)
Alles weitere wird sich dann finden.

Dieser junge Mann kommt zwar aus prekären Verhältnissen, wird deshalb aber niemals denken, dass der Aufenthalt bei euch für „immer“ sein wird.
Auch möchte er sicherlich kein Dauergast sein.
Außerdem spürt er natürlich die Spannungen zwischen dir und deinem Sohn.
Für ihn ist es aber unbedingt wichtig, dass du das Gespräch mit ihm suchst und aufrichtig zu ihm bist.

Wie gesagt, lass das Jugendamt zusammen mit dem Jungen einen für ihn passenden Hilfeplan erstellen.
Es ist besser, wenn er Hilfe durch Fachpersonal erhält.

Ihr bekommt das hin, da bin ich mir sicher.
 

Marisol

Sehr aktives Mitglied
(Zitat entfernt)
(.........................)
Liebe TE, du musst nichts dergleichen tun. Du musst in keinen sauren Apfel beißen. Es gibt genügend Alternativen zur Straße. Lass dich nicht verunsicher. Du warst da in der Akutphase, jetzt kann eine längerfristige Lösung gesucht werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ana

Mitglied
(..........................)

Aber nochmal: Ich will ihn nicht einfach so auf die Straße setzen. Ich will eine gute Lösung finden und ihn auch langfristig unterstützen. Und Nein, es geht mir nicht nur um meine Rückzugsoase - es geht mir auch um meinen Sohn. Und ja, der hatte mich ursprünglich gebeten, seinem Freund zu helfen und erst danach bemerkt, wie belastend diese Situation für ihn insgesamt ist.

Und ja, der Junge merkt, dass es Spannungen im Haus gibt. Gerade heute morgen haben wir wieder darüber gesprochen weil ihm auffällt, dass mein Sohn sich zurückzieht und er sich deswegen schuldig fühlt. Er versucht schon, ganz oft "unsichtbar" zu sein, was ja auch doof ist. Und natürlich bemühe ich mich, ihm zu erklären, dass das er das nicht muss - also, unsichtbar sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Ana

Mitglied
Und natürlich ist es eine Option, dass er bis zu seinem 18. Geburtstag bei mir wohnt. Es geht ja nicht darum, ihn sofort "loszuwerden", sondern darum, dass die jetzige Situation vermutlich einfach nicht tragbar ist, bis er sein Fachabi gemacht hat, also noch drei oder vier Jahre.

Der Punkt ist eben: Er hat auch mit 18 noch kein eigenes Einkommen, weil er noch zur Schule geht. Und ich will nicht der Grund dafür sein, dass er sich statt Abi jetzt für eine Ausbildung entscheidet, nur, damit er eine Wohnung finanzieren kann.

Das Wohnen in einer Wohngruppe ist die letzte Option für mich - und die würde ja auch nur bis zu seinem 18. Geburtstag greifen weil dann das Jugendamt ja nicht mehr zuständig wäre ( so denke ich jedenfalls ) und ich will nicht, dass er dann nochmal neu suchen muss.

Ich suche nach einer Lösung, die jetzt und über seinen 18. Geburtstag hinaus funktioniert.
 

Ana

Mitglied
(Zitat entfernt)

Die Geschichte mit dem Geld ging so ( hat mein Sohn mir berichtet, als er wieder nach Hause kam):

Mein Exmann hat meinen Sohn gesagt:
"Weißt Du eigentlich, wie teuer es ist, wenn Du hier bei uns lebst und was wir alles für Dich bezahlen? Deine Mutter hat Geld, sieh zu, dass das hier bei uns landet. Wenn sie Dir das Geld nicht überweist ist ja wohl klar, dass Du ihr nicht wichtig bist, dann weißt Du, dass Du von ihr nichts mehr zu erwarten hast. Dann gehen wir auch davon aus, dass Du zu ihr keinen Kontakt mehr haben willst."

Mein Sohn hat darunter gelitten. Er hat schon zwei Monate nach diesem Vorkommis seinem Vater gesagt, dass er wieder nach Hause will, was dieser ihm verboten hat. Sein Handy wurde engmaschig kontrolliert, er durfte keinen Kontakt zu mir haben, das wurde überwacht. Das war unschön.

Aber das sein Vater ein manipulativer Depp ist macht die Situation zwischen mir und meinem Sohn nicht prekär. Wir hatten ein gutes Verhältnis bevor sein Vater sich eingemischt hat und haben es jetzt wieder.

Und wenn Du meinen letzten Beitrag gelesen hast:
Ich will ihn explizit NICHT ins Heim oder ins betreute Wohnen stecken. Und es geht auch nicht darum, ihn nächste oder übernächste Woche "vor die Tür zu setzen". Er darf gern bis zu seinem 18. Geburtstag hier bleiben. Ich sehe das einfach nur problematisch wenn er noch drei oder vier Jahre hier wohnt. Darum geht es im Wesentlichen.

Nach Hause kann er nicht - seine Mutter will ihn da nicht mehr haben. Sie hat ihn ja quasi rausgeschmissen und ich hab ihn dann bei mir aufgenommen, weil es in dem Moment kaum eine andere Lösung gab.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MissVerständnis

Aktives Mitglied
Liebe @Ana,
ich finde, dass du dich hier für gar nichts rechtfertigen musst!
Du hast jetzt ein paar mal gesagt, dass du ihn nicht komplett im Stich lassen willst - eher im Gegenteil-
und das glaube ich dir auch!

Ich habe auch großes Mitgefühl mit dem Jungen, und genauso auch mit deinem Sohn und dir.
Du wolltest helfen und das finde ich großartig.
Wenn du vorher gewußt hättest, dass es so schwierig wird, wärst du vielleicht etwas vorsichtiger an die Sache ran gegangen.
-aber nun ist es, wie es ist, und, auch wenn dieser Spruch abgedroschen klingt (was ihn nicht weniger wahr macht) man muss jetzt das beste draus machen.
und ich finde, dazu habt ihr alle drei die besten Vorraussetzungen.
Warum? Ihr redet miteinander!
Das ist so viel wert,
und für mich klingt das alles sehr vernünftig.

Zur Umsetzung habe ich selber keine neuen Vorschläge, ich wollte dir nur ein bisschen den Rücken stärken. :)
Aber hier kamen schon einige gute, finde ich.

Ich würde versuchen, mit so vielen Stellen wie möglich im Gespräch zu sein.
so reflektiert, wie du hier schreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass du mit den Jungs und Hilfe von außen eine gute Lösung finden wirst.

Hut ab vor deinem Engagement!
 

blabla

Neues Mitglied
Das Fsj gibt es auch mit Wohnunterkunft. Ich würde euch raten beim zuständigen Träger anzurufen und dort nachzufragen wie das mit einer Unterkunft wäre. Das wäre erstmal ein Jahr indem er woanders wohnt und dann könnt ihr immer noch weiter sehen denn je nach Ausbildung gibt es auch da Lösungen was ein Zimmer irgendwo angeht.

Alles Gute euch allen dreien.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich habe auch schon mit 4 Leuten auf 35 QM gewohnt und fand es schön, man ist nicht alleine. :)
ich würde ihn "behalten"
Ist das ein Angebot?
Stellst du für die nächsten Jahre Wohnraum für den jungen Mann?

(Zitat entfernt)

(.........................)

(Zitat entfernt)

(.........................)

@Ana, gemeinsam mit dem Jugendamt findet sich bestimmt ein Weg!
Das Leben ist manchmal nicht leicht, doch du eröffnest diesem Menschen Wege und Möglichkeiten mit der geleisteten Unterstützung, die er alleine vielleicht nicht finden würde/durchsetzen könnte.

Auch wenn es nicht einfach ist in den nächsten Jahren, der junge Mann wird deine Unterstützung bestimmt zu schätzen wissen.
 
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