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Mein Opa und das Altenheim - Horror und Verzweiflung! Hilflosigkeit!

Schwertlilie

Aktives Mitglied
Hallo,
meine Mutter arbeitet auch in einem Altersheim, und mittlerweile hat sie sich dort kaputtgearbeitet. Das wird bei deinem Personal vermutlich nicht anders sein. Die einzigen wirklich guten Altenheime in Deutschland sind die privaten, aber dafür müsste man Millionär sein, um sich das leisten zu können.
Ich habe als Teenagerin ein vierwöchiges Praktikum in einem privaten Altersheim gemacht. Es gab dort genug Personal, und das Heim war klein – es hatte auf vier Etagen insgesamt 20 Zimmer.
Wenn dein Opa viel jünger wäre, würde ich dir raten, ihn ins Ausland zu bringen. Je nach Versicherung übernehmen auch die Krankenkassen im Ausland die Kosten für Altenheime. Zum Beispiel hat Thailand sehr gute Altenheime, und ein Visum zu bekommen ist dort auch sehr einfach.
Mittlerweile ist es wirklich besser, seine Liebsten ins Ausland zu bringen, da die meisten Altenheime dort wirklich hervorragend sind.

Das mit Thailand ist ja krass, aber das wäre glaub in dem jetzigen gesundheitlichen Zustand schwer ihn dahin zu schaffen, er ist gern um die Welt gereist also wäre wohl was für ihn, glaube aber schon das er meinen Besuch vermissen würde.
Ja, ich weiß das Pflegekräfte sich kaputt arbeiten und es ein harter Job ist, aber 2-5 min mal für paar liebe Worte und zuhören und über den Rücken streicheln? 🤔
Scheint echt nicht in den Zeitplan zu passen, nur schaffen, schaffen, schaffen...
 

Schwertlilie

Aktives Mitglied
Die Klingel wurde vermutlich mit Absicht ausgestellt,weil sich die Pfleger gestresst fühlen.
Das glaube ich auch, weil er am Tag vorher wohl etwas Theater da gemacht hat und meine andere Tante angerufen wurde. Details weiß ich nicht, aber schon sehr merkwürdig das die Klingel ein Tag später ausfällt....und auch der Schalter an der Tür nicht geht.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
So wie es sich anhört, hat er die präfinale Phase erreicht, er wird bald seine letzte Reise antreten. Ich weiß, wie schmerzlich es als Angehöriger ist das zu akzeptieren.
An das habe ich auch gedacht. 98 Jahre, Wasser in der Lunge, was erwartet man denn? Da kann man nur erleichtern, dafür sorgen, dass möglichst wenig Panik aufkommt und für eine Rund-um-die Uhr Beruhigung gesorgt ist.
Ich würde erfinderisch sein, dass er in ein Krankenhaus kommt so schnell es geht. Dort will er ja unbedingt noch hin, dort scheint er besser aufgehoben zu sein. Gibt man ihm denn keine Medikamente, wo er leicht zugedröhnt ist? Was spricht dagegen? Da könnte er sich wegträumen, viel gelöster sein, wesentlich weniger mitkriegen vom inneren Stress, der natürlich rasend sein muss, wenn er in dieser Lage ist.
 

carrot

Aktives Mitglied
Wie schon gesagt, und das wird auch im verlinkten Beitrag erwähnt: Ein Visum für Thailand zu bekommen, ist sehr einfach.
Dort gibt es sogar ein Rentnervisum, das jeder erhält, der einen Platz in einem Altersheim in Thailand hat. Man muss sich überlegen, wo die Prioritäten liegen: Möchte man das Familienmitglied in der Nähe haben, muss man damit rechnen, dass es im Altersheim nicht gut behandelt wird. Körperverletzung oder Missbrauch durch Pfleger kommen bei alten Menschen leider auch vor.
Oder bringt man das Familienmitglied in ein anderes Land, wo es gut behandelt wird und es keine Übergriffe gibt?
Das mag sein, ich habe allerdings mal s o am Rande mitbekommen, dass das mit dem Flug dann schwierig wird.
Die Reiseversicherung oder Flugversicherung verlangt einen Gesundheitscheck bei Senioren ü 90.
wegen dem Risiko.
Zumindest habe ich gehört, dass auch relativ fitte Senioren in dem Alter Schwierigkeiten bekommen, wenn sie eine Flugreise Übersee buchen wollen.

Wer im Alter, sagen wir mal ü 70 Vermögen hat oder eine gute Rente, dann würde ich über das Auswandern nachdenken.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Hallo Schwertlilie,

ich fände es besser, wenn du mit deiner Tante telefonieren kannst. Da kann man sich doch viel besser austauschen als bei Sprachnachrichten und kann bei Missverständnissen gleich erklären.

Im Altenheim würde ich mich durchfragen, bzw. mal bei der Verwaltung anrufen, bis ich jemanden finde, der zuständig ist. Es kann ja nicht sein, dass in diesem Zimmer nichts geht. Dass der Knopf bewusst ausgestellt wurde, nehme ich jetzt eher nicht an, nachdem der Hausmeister feststellte, dass auch andere Schalter nicht funktionieren und das Problem bei den Sicherungen sieht. Evtl. gibt es wirklich noch ein anderes Zimmer.

Dass dein Opa in dieser Situation sehr einsam und unglücklich ist und sich allein fühlt, kann ich verstehen :-(. Gibt es in dem Altenheim oder in dem Ort eine Besuchsgruppe? Das sind zwar für deinen Opa erstmal fremde Leute, aber es sind Leute, die sich Zeit nehmen, da sind, sich unterhalten, zuhören, die Zeitung vorlesen ... Meine Mutter hat das eine Zeitlang gemacht und Menschen im Krankenhaus besucht, die gerne besucht werden wollten. Das war eine ehrenamtlich organisierte Gruppe vom Krankenhaus aus, die auch entsprechend geschult und unterwiesen wurde. Viele älteren Leute haben sich sehr darüber gefreut, wenn sich jemand Zeit für sie nehmen konnte, die Pflegekräfte schaffen das einfach nicht und ihr könnt ja auch nicht jeden Tag da sein.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Mich könnte man liegenlassen und mich mich selbst überlassen, ich bin sicherlich nicht "einsam" fühlend, mein Geist ist ja mit mir und begleitet mich.
Nach meiner Wiederbelebung sehe ich das anders, der Tod hat seinen Schrecken verloren.
Aber für die, die sich fürchten, da gibts sicherlich gute Medikamente, die diese Angst mildern. Oder wenn er es als beruhigend ansieht, dass immer wer da ist von seinen Leuten, dann teilt euch halt auf und seid halt da und verwöhnt ihn noch ordentlich, solange er hier ist. Für euch, zu eurer Beruhigung und für ihn, nehmt euch die Zeit und lasst das andere halt mal alles liegen. Oder holt ihn zu euch. Die viertausend kostet es sicher nicht, es wäre einfacher, für alle, holt jemanden, den ihr bezahlt. So würde ich vorgehen. Eine Helferin suchen, privat zahlen.
 
2

#2Ct

Gast
Das Wasser in der Lunge, das haben die Ärzte ihm nicht gesagt warum es da ist, er hat einen Herzschrittmacher, aber er sagte er hat auch eine zu kleine Herzklappe, also vermutlich liegt es am Herz. Mein Hausarzt (war Chirug und Oberarzt vorher) meinte es kann ganz vieles sein, hatte ihn mal gefragt als ich eh da war.
Verstehe, hohes Alter und ein Herz, das nicht mehr gesund ist. Falls die Ärzte meinen, dass er wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben hat, könntet ihr auch über Palliativpflege für ihn nachdenken, falls er damit einverstanden ist.

Palliativmedizin gibt es auch stationär. Da wird nur noch Leiden gelindert, so gut wie möglich und meistens ist der Pflegeschlüssel da besser, so dass die Pflegekräfte mehr Zeit haben.

Ich wünsche dir und euch viel Kraft!
 

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