Aber irgendwie Stellung zu beziehen, wäre vielleicht nicht schlecht. Die Frage zum Beispiel: Was meinst du mit Kanacken?
Oder bei dem N Wort: Du weißt schon, dass, dass das ein Schimpfwort ist?
Ich weiß, dass das schwer ist, vor allem, wenn man fürchtet, dass das ganze Dorf vielleicht so denkt.
Vor allem, wie kommt es bei einem Dorffest zu einem einzigen Satz des Nachbarn, in dem gleich beide Worte genutzt wurden?
Ich finde es schwierig, wenn wir uns mehr und mehr zurückhalten mit unserer Meinungsäusserung, weil wir merken, dass manche Dinge im Umfeld immer normaler werden und wir fürchten, dass wir, wenn wir dagegen halten, eine ungute Diskussion provozieren könnten, die dazu führen, dass so ein Dorffest eben nicht mehr so Spaß macht und so.
Dachte bisher, das wäre vor allem in Sachsen, Thüringen und Brandenburg so, anscheinend eben auch in Rheinland-Pfalz.
Ich weiß auch, dass alte Menschen manchmal das N Wort benutzen, weil sie damit aufgewachsen sind und sich dabei gar nichts denken. Auch da sage ich was. Aber dein Nachbar ist ja noch nicht so alt, wenn er Kinder in deinem Alter hat.
Ich kann auch deinen Konflikt verstehen. Deine Kinder spielen mit seinen Kindern.
Ich würde Zuhause eben sehr darauf achten, was sie so äußern und würde ein tolerantes, menschenfreundliches Weltbild vorleben, manchmal auch politische Konflikte kindgerecht und differenziert in ihrem Beisein besprechen.
Ich würde die Kinder weiterhin miteinander spielen lassen, aber sehr aufmerksam sein.
Wenn dann komische Dinge von deinen Kindern kommen sollten, würde ich das thematisieren.
Dann möglicherweise auch Stellung beziehen. Z. B. dass man anderer Meinung ist als die Eltern der Nachbarkinder, aber das das ja nichts mit den Kindern zu tun hat.
Ansonsten würde ich mich umschauen, ob ich im Umkreis auch mit anderen Leuten in Kontakt kommen könnte, also mit Leuten, die mehr meiner Wellenlänge entsprechen.
Durch Hobbys, durch irgendwelche Veranstaltungen oder sonstwie. Oder durch andere Eltern bezüglich Kita und Schule oder so.