Teil1:
Geld ist keine begrenzte Ressource, das ist ja gerade das Problem.
Es ist unendlich viel Geld vorhanden, da es sich um Giralgeld handelt. Die EZB erzeugt ja jetzt schon Monat für Monat immer mehr neues Geld.
Es spielt daher auch keine Rolle wie hoch ein BGE ausfallen würde, da der Wert von Produkten nur relativ zueinander gesehen werden kann (oder etwas dessen Wert gleich bleibt, siehe Gold). Wenn Produkt A doppelt so viel Wert ist wie Produkt B, dann mag sich der Preis ändern wenn mehr oder weniger Geld im Umlauf ist, aber nicht das Verhältnis.
Das Problem beginnt dort wo durch entsprechende staatliche Umverteilung Nachfrage entsteht, sich die Fixkosten also nach dem Gesetz der Massenproduktion auf eine höhere Stückzahl verteilen verteilen, und dadurch der Preis des Produktes sinkt. Dies sendet an den Markt das Signal einer gedeckten Nachfrage, obwohl diese lediglich durch Umverteilung entstanden ist.
Subventionen führen zu ähnlichen Fehlanreizen.
Aber wenn man den Effekt einmal außer acht lässt sind wir wieder beim Beispiel mit dem Kometen aus Gold, der auf die Erde stürzt. Angenommen eine sehr große Menge Gold würde plötzlich aus dem All auf unserem Planeten landen. Und jeder Bürger bekäme, gleichmäßig verteilt, einen großen Batzen davon. Wären wir dann plötzlich alle reich?
Antwort: Nein, das wären wir nicht. Sämtliche Preise würden sich, ziemlich schnell, relativ zueinander auf einem entsprechend höheren Niveau einpendeln. Als aller erstes würde der Preis für Gold erheblich sinken.
Als zweiten Strang, bevor ich beide miteinander verknüpfe, möchte ich auf die Behauptung eingehen die fortschreitende Digitalisierung bzw. Automatisierung würde die Menge der Arbeitsplätze reduzieren. (und müsse verhindert werden bzw. würde ein BGE notwendig machen)
Noch nie in der Geschichte der Menschheit war das der Fall. Weder als man entdeckte dass man Ochsen zur Feldarbeit nutzen konnten, noch als die Windmühlen aufkamen, nicht in der industriellen Revolution noch nach der flächendeckenden Verbreitung des hocheffizenten Verbrennungsmotors.
Der Grund liegt im Kapitalismus, sofern man die Wirkung des Marktes noch zulässt.
Wenn ein Prozess automatisiert und dessen Effektivität erhöht wird, dann wird auch das Produkt deutlich günstiger. Der Konkurrenzdruck führt nicht nur zu immer besseren Produkten, sondern auch zu einem Preiskampf. Der Anbieter hat im Kapitalismus eine dem Menschen dienende Funktion. Wer seinen Mitmenschen am besten dient, der bekommt von diesen das Geld. Und kann daraufhin wiederum selbst mehr Nachfrage stellen.
Nach Einführung des Giralgeldes sowie der planwirtschaftlichen Festlegung des Zinses durch die EZB (und vielen weiteren staatlichen Eingriffen) erleben wir daher leider, durch die Abkehr der dem Menschen dienenden Wirtschaft imKapitalismus, eine Entmenschlichung der Wirtschaft bzw. Gesellschaft.
Diese günstigen Produkte erhöhen den allgemeinen Lebensstandard aller (!) Menschen. Vermutlich noch nie, in den letzten Jahrtausenden, haben so wenige Menschen auf diesem Planeten hungern müssen wie heute.
Dies schafft Kapazitäten in Form von freier Arbeitskraft, Zeit, Nachfrage und anderen Ressourcen (effiezents ist der beste Umweltschutz, nichts wird verschwendet). Ein neuer Standard wird gesetzt, fließend Wasser, Strom, Wärme, genug zu Essen, ein Fernseher im Haus, Internet usw. gelten plötzlich als selbstverständlich. Zeitgeschichtlich gesehen quasi von einer Sekunde auf die andere.
Es gibt eine weltweit erstaunlich einheitliche Reihenfolge was Gesellschaften nachfragen, wenn ihr Wohlstand steigt. Bemerkenswerter Weise ist das, noch vor vielen anderen Produkten, vor allem anderen zuerst einmal die Nachfrage nach Fleisch.
Wer also sagt die Automatisierung sorge dafür dass es bald kaum noch Arbeitsplätze gibt, der behauptet dass es möglich wäre das Ende der Bedürfnisse der Menschen zu erreichen. Dem würde ich entgegen halten dass es immer noch mehr Luft nach oben gibt.
Wenn grundlegende Bedürfnisse erfüllt wurden, dann gehen diese eben in eine andere Richtung. Mag man früher noch das schmutzige Kraftwerk vor der Tür als notwendiges Übel akzeptiert haben wird der Ruf nach sauberen Parks, Flüssen und Umweltschutz größer, sobald man sich um das Überleben und die eigene Sicherheit keine Sorgen mehr machen muss.
Nicht umsonst sind gerade die Länder mit hohem Wohlstand beim Umweltschutz weit vorne. Man könnte praktisch sagen dass sie keine anderen Sorgen haben.
Was stimmt ist dass nicht mehr die selben Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Keiner schaufelt mehr Kohlen in eine Eisenbahn und man braucht auch keinen Kutscher mehr, der diese vorher geliefert hat. Aber Bahnfahren ist günstig (könnte es sein...), viel mehr Menschen können es sich leisten. Mehr Menschen werden schneller zu einem geringeren Preis von A nach B gebracht. Es kommen die ersten Rufe nach kostenlosen Tickets für alle, Reisen als Selbstverständlichkeit. Der Aufwand, auch die Umweltbelastung, auf eine einzelne Person herunter gerechnet, ist, im Vergleich zu früher, winzig.
Um, wie versprochen, beide Stränge zusammen zu führen: Der Ruf nach einem (höheren) BGE verkennt, dass dadurch in keiner Weise Produkte, wie z.B. Bahnfahrten, für mehr Menschen günstiger (oder sonst irgendwie effektiver oder schneller) oder zugänglicher werden. Denn es findet dadurch keine Verbesserung der Effektivität, bzw. Verbesserung desProduktes, statt.
Es passiert sogar das Gegenteil: Die durch Umverteilung mit keiner Leistung gedeckte Nachfrage reduziert den marktwirtschaftlichen Druck das Angebot zu verbessern, was das Produkt relativ gesehen zu anderen Produkten günstiger und irgendwann "selbstverständlich" hätte machen können.
Die Computerbranche ist übrigens das beste Beispiel dafür dass wirtschaftliches Wachstum dafür sorgt dass die gleiche Menge Rechenkapazität mit immer weniger Ressourcen und für immer geringere Kosten zu erhalten ist.
Sie ist auch ein gutes Beispiel dafür dass auch einfache Tätigkeiten weiterhin gefragt sind. Ich wage zu behaupten dass kaum ein einzelner Mensch die Komplexität hinter einen PC mit Windows noch erfassen kann, und trotzdem wird er von vielen Leuten bedient. Ist etwas zu komplex und umfangreich wird es, Arbeitsteilung und Spezialisierung sei dank, einfach noch weiter geteilt.
Geht man aber den anderen Weg entstehen neue Arbeitsplätze für die (dann immer) neuen Bedürfnisse. Gerade im Bereich Beratung, Betreuung, Interessenvertretung (politisch, juristisch...), Pflege, Tourismus, Freizeitgestaltung, Gesundheit, Sicherheit und Vorsorge, Seelsorge, Schönheitspflege und Kosmetik, Haushaltshilfe, Kinderbetreuung, Bildung...
Überall wo es jetzt heißt dass Geld dafür fehle. Eine Aussage die in die Irre führt, denn Geld ist wie gesagt unendlich da. Der Grund weshalb diese Leistungen nicht zur Verfügung stehen besteht darin, dass die anderen Produkte, relativ dazu gesehen, noch nicht effizient bzw. gut genug sind, damit genug Kapazitäten auch dafür übrig bleiben.
Und das wird sich auch nicht dadurch ändern dass die EZB immer absurdere Mengen an neuem Geld jeden Monat aus dem Nichts schöpft. Geld ist nicht Wohlstand. Erst eine Knappheit des Geld und eine kapitalistische Marktwirtschaft würden dazu führen dass sich die Ausrichtung der Produktion und Steigerung der Effektivität wieder an den menschlichen Bedürfnissen orientiert.
Und zwar an den Tatsächlichen, das wofür jeder Mensch individuell sich entscheidet wofür er/sie meint es sei sein verdientes Geld wert. Und nicht das wofür Politiker meinen dass man Geld (aus angeblich moralischen Gründen, in Wirklichkeit Eigeninteresse) ausgeben müsse.
Leider wird medial massiv der Irrglaube gestärkt der Konkurrenzdruck im Kapitalismus wäre zum Nachteil der Menschen und würde u.a. auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden. Mehr noch, als würde eine staatliche Institutionalisierung bei gleicher Effektivität auch noch zusätzlich für mehr Gerechtigkeit und der Eliminierung von ( persönlichem) Risiko sorgen.
Aber um darüber aufzuklären wäre es nötig den evolutionären Prozess der Selektion (von Produkten bzw. Unternehmen) in einer freien Marktwirtschaft sowie die Preisbildung zu erläutern.
Immer wieder kommt jemand daher und erklärt uns dass das Ergebnis falsch sei, der Preis zu hoch, die Berücksichtigung eines bestimmten Aspektes zu niedrig usw. Natürlich immer mit den besten moralischen Ansichten, aber ziemlich wenig Sachverstand. Das Ergebnis sei nicht "richtig", man müsse regulierend eingreifen.
Politik besteht nur noch aus Forderung, alle wollen ein noch größeren Stück vom Kuchen haben. Ewig viele Kapazitäten werden auf dieses Gezänke verwendet, dabei wäre die Lösung gewesen einen größeren Kuchen zu backen.