Ich finde diese Art der Darstellung, dass ich Forderungen ein System nachhaltig zu verändern erst dann stellen darf, wenn ich selber, wie ein Asket in einer Höhle lebe ein wenig absurd. Teilweise kann man heute gar nicht nachhaltig leben, wenn man Teil der modernen Gesellschaft sein will. Zu meiner Schulzeit gingen die Lehrer beispielsweise bereits davon aus, dass jede Person ein Smartphone besitzt und betrieben unter diese Voraussetzung eine leichte Form des digitalisierten Unterrichts. Ich finde ein paar Dinge wären so einfach umsetzbar um die Gesellschaft ein wenig zu verbessern: z.B. Lebensmittelampeln. Jeder von uns weiß, wie wichtig die Ernährung in Bezug auf die Gesundheit ist und auf jede Zigarettenpackung schreiben wir eine Warnung, aber wir sind nicht in der Lage vollkommen chemisches Junkfood mit einem Warnhinweis zu versehen. Das ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Ich muss ja auch nicht nach Nordkorea ziehen um irgendetwas am Kapitalismus zu kritisieren. Soweit ich es mitbekommen habe, verlangen die Jugendlichen auch nicht, dass wir morgen eine ökologische Weltrevolution starten, sondern, dass Politiker seit Jahrzehnten bekannte wissenschaftliche Klimaforschungsergebnisse ernst nehmen und sich an Abkommen halten, die sie selber unterzeichnet in Paris oder Kyoto unterzeichnet haben.