Unterschicht

pete meinte:

Hallo D..

man könnte noch ein paar Gründe mehr aufzählen, aber egal.

Es wird auch nicht nur Deutschland betreffen.

Man doktert an dem in Agonie liegenden Patienten "freie Marktwirtschaft" herum, ohne ihn heilen zu können.
Lernfähig ist man nicht, solange es einigen noch gut geht, und die kümmert die auseinandergehende Schere nicht.

Ich bin froh, dass ich nicht mehr so ganz jung bin, und das was noch kommen mag, wohl nur noch zum Teil miterleben werde.

Peter

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Naja,
freie Marktwirtschaft, die dürfte es so nicht mehr geben, alleine wenn ich sehe wer den Energiemarkt unter sich aufteilt(bei uns RWE), oder Telekomunikation (Telekom), Post und Pakestdienste(Post) das könnte man nun beliebig fortführen. Ich sehe da nicht mehr viel von freier Marktwirtschaft!

Dann wurde lange propagiert, der Mensch soll in Zukunft weniger Arbeiten müssen, das war dann auch der Anfang aller Roboter u. Maschinen sind nun mal günstiger wie der Mensch, so nun gibt es halt weniger Arbeit!
Was fordern nun die Politiker, Arbeitszeitverlängerung ja, sogar Lebensarbeitszeitverlängerung?
Die Firmen freuen sich natürlich, denn nun kann mit weniger Personal das gleiche oder gar noch mehr geleistet werden, eben durch Mehrarbeit. Also werden Leute bzw. Standorte geschlossen und woanders mit weniger Personal gleiches oder mehr produziert!

der sich an den Kopf fassende Che.G


P. S.News: Bayer setzt Personal frei, denn man will sparen

Hallo Che,

könnte man noch beliebig fortsetzen - hier im Forum war ja auch mal die Rede von 14-16 h Arbeitszeit der Lidl-Angestellten.

Wobei wir wieder zu Götz Werner von DM und seinen Vorschlägen kommen:
Schlanke Unternehmen sind gut, dann aber bitte aufhören von "Vollbeschäftigung" zu träumen, sondern jedem (über eine Robotersteuer und eine generelle Vereinfachung des Steuersystems) soviel Geld geben, dass er nicht unter Lebensbedingungen die keine sind, dahinvegetieren muss.

Das dies zu Dekadenz derjenigen führen würde, die nicht im Arbeitsprozess sind, wird zwar behauptet, ist aber völliger Schwachsinn. Das macht man eine Weile mit dem Nichtstun, aber irgendwann gehts einem mächtig auf den Geist - und warum sollte die Theorie von Götz Werner nicht stimmen, dass man dann etwas kreatives macht, etwas woran man wirklich Freude hat ??

Stattdessen hält man diesen Mann für bescheuert, steuert den Karren immer weiter in den Dreck, lässt gesunde Unternehmen von Hedgefonds kaputtmachen, verscherbelt technologisches Wissen nach Fernost, kauft dort billig ein und weiss unter welchen "Arbeitsbedingungen" da produziert wird. Ebenso dass China/Indien die ein Drittel der Weltbevölkerung stellen mächtig aufrüsten und viel Geld in Bildung, Forschung, Universitäten usw. stecken, und die Industrienationen wohl schon in einigen Jahren nicht mehr brauchen werden.
Und man weiss was die mittelfristigen Folgen sein werden.

Tja, man kann sich wirklich nur an den Kopf fassen.

Peter

pete meinte:

Hallo Che,

könnte man noch beliebig fortsetzen - hier im Forum war ja auch mal die Rede von 14-16 h Arbeitszeit der Lidl-Angestellten.

Wobei wir wieder zu Götz Werner von DM und seinen Vorschlägen kommen:
Schlanke Unternehmen sind gut, dann aber bitte aufhören von "Vollbeschäftigung" zu träumen, sondern jedem (über eine Robotersteuer und eine generelle Vereinfachung des Steuersystems) soviel Geld geben, dass er nicht unter Lebensbedingungen die keine sind, dahinvegetieren muss.

Das dies zu Dekadenz derjenigen führen würde, die nicht im Arbeitsprozess sind, wird zwar behauptet, ist aber völliger Schwachsinn. Das macht man eine Weile mit dem Nichtstun, aber irgendwann gehts einem mächtig auf den Geist - und warum sollte die Theorie von Götz Werner nicht stimmen, dass man dann etwas kreatives macht, etwas woran man wirklich Freude hat ??

Stattdessen hält man diesen Mann für bescheuert, steuert den Karren immer weiter in den Dreck, lässt gesunde Unternehmen von Hedgefonds kaputtmachen, verscherbelt technologisches Wissen nach Fernost, kauft dort billig ein und weiss unter welchen "Arbeitsbedingungen" produziert wird. Ebenso dass die dort mächtig aufrüsten und viel Geld in Bildung, Forschung, Universitäten usw. stecken, und die Industrienationen wohl schon in einigen Jahren nicht mehr brauchen werden.
Und man weiss was die mittelfristigen Folgen sein werden.

Tja, man kann sich wirklich nur an den Kopf fassen.

Peter

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Peter,
ich sehe es ähnlich wie Du, natürlich werden sich die Leute beschäftigen, sei es im Bereich der Umwelt, hier könnte man was im Umweltschutz tun, oder aber sich um Alte Alleinstehende Menschen kümmern, es wird sich immer was finden womit der Mensch sich beschäftigen kann, bevor er Zuhause vergammelt.

Hmm,
Götz Werner führt ein Unternehmen, ist also kein Schwaadlappen und dürfte auch wissen wovon er spricht. Nur die meisten Politiker haben keine Ahnung bzw. sind so abgehoben, das die nicht mehr nach unten gucken. Die haben zwar Berater, nur hört auf die wohl auch keiner, oder es passt gerade nicht weil eine Wahl ansteht!

der Che.G, dem schon die Arm weh tut, vor lauter an dem Kopf fassen

@Pete:

Ja, du hast Recht.
In der Hinsicht, was die Zukunft bringt kann man nicht froh sein, noch jung zu sein und so viel vor einem zu haben.
Ich hoffe ich finde einen Weg, der mir dieses Problem ersparrt.
D...

darkside_now meinte:

... und nachdem das Feuer alles Alte verbrannte und uns Schutt und Asche umgeben, findet sich endlich wieder die Kraft zum Schaffen ...
Oder so in der Art.
Darkside

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Darkside,
ein türkischer Kollege meinte mal zu mir, das es endlich mal wieder einen Welt-Krieg geben müsste, er war od. ist noch Kurdenhasser, natürlich würden dann die Türken, unter anderen die Kurden aus löschen. Auch war od. ist er noch, davon überzeugt, das es danach besser werden würde.
Ich meinte nur zu Ihm, das dies dann der letzte Welt-Krieg wäre, denn dann dürfte es den Planeten Erde nicht mehr geben!
Es dürfte nichts werden, mit der Kraft danach zum schaffen, denn dann gibt es keine Kraft mehr!
der Che.G

Hallo ihr,

anders als das erst alles kaputtgeht (hoffentlich nicht irreversibel) lernt die Menschheit offensichtlich nichts.

So es denn einen Gott mit Kopf gibt, fasst der sich wohl auch ständig daran

Alles Angst der Reichen, nie genug zu bekommen, in Verbindung mit dem Glauben man lebt nur einmal und was kommt würde einen selbst nicht betreffen können - oder einfach Dummheit mit Skrupellosigkeit gepaart.

Das Zeitalter der Aufklärung ?

Es gibt ja Ansätze - Bill Gates und ein weiterer superreicher Amerikaner haben einen Fonds gegründet - mir ist da die Zahl von 30 Milliarden Dollar haften geblieben, und versuchen, massiv zu helfen (Dritte Welt, medizinischer Bereich).

Auch das ist noch viel zu wenig - die Menschheit muss teilen lernen, aber wer schränkt schon seinen Lebensstandard freiwillig ein ?

Da muss wohl erst alles in Schutt und Asche fallen - wirtschaftlich gesehen.

Peter

darkside_now meinte:

Das war eine Metapher.


Eine M e t a p h e r.
Darkside

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Ist ja schon gut, Darkside
der Che.G

Hallo zusammen,

ich denke, zur Unterschicht gehört man nur dann, wenn man sich dazu gemacht hat. Das Wort Unterschicht drückt aus, dass man "weniger Wert" ist als Andere. Aber ist man das wirklich nur weil man weniger Geld hat?

Ich finde, eine solche Einteilung der Menschen macht keinen Sinn. Es gibt Menschen, die wenig Geld haben und welche die viel Geld haben. Aber eine Unter- Mittel- oder Oberschicht gibt es nicht, weil Menschen mit wenig Geld nicht weniger wert sind als andere.

Und das Thema "Arbeiten um zu leben" oder sämtliche Variationen davon, kann man ebenfalls nicht pauschal beurteilen. Es gibt nämlich auch noch die Leute, die leben um zu arbeiten, weil die Arbeit ihr Leben ist. Die sind zwar selten, aber es gibt sie.

Ich selbst zähle mich dazu. Ich habe mich vor einiger Zeit entschieden (momentan noch nebenberuflich) Feng Shui Berater zu werden. Wenn ich die Zeit, die ich mit Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit aufwende (irrwitzig, was die Leute alles unter Feng Shui verstehen), in den Stundenlohn einrechne, graust es mir. Da bin ich vom 1 Euro Job oft nicht weit weg. Manchmal arbeite ich nächtelang ohne Bezahlung an irgendwelchen Projekten.

Aber das tue ich nicht weil ich muss, sondern weil ich es will. Also lebe ich um zu arbeiten, weil ich Spaß daran habe so zu leben.

Zitat:
ich denke, zur Unterschicht gehört man nur dann, wenn man sich dazu gemacht hat. Das Wort Unterschicht drückt aus, dass man "weniger Wert" ist als Andere. Aber ist man das wirklich nur weil man weniger Geld hat?

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Der Begriff Unterschicht kommt z.B. aus der Zeit in der es Laibeigene gab und es hat sehr wohl etwas mit Geld zu tun. Das man diesen Begriff wieder ausgegraben hat ist passend. Nicht jeder der heute zur Unterschicht gehört, hat sich selber dazu gemacht. Viele Menschen fallen durch das Anforderungsprofil der Firmen weil sie ein Handicap haben, alleinerziehend sind oder eine Firmenpleite nach der anderen miterlebt haben.
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Zitat:
Ich finde, eine solche Einteilung der Menschen macht keinen Sinn. Es gibt Menschen, die wenig Geld haben und welche die viel Geld haben. Aber eine Unter- Mittel- oder Oberschicht gibt es nicht, weil Menschen mit wenig Geld nicht weniger wert sind als andere.
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Wenn Du den Begriff Unterschicht auf innere Werte beziehst, gibst Du ihm eine andere Bedeutung als es die Gesellschaft und die Politiker tun. Du hast Recht wenn Du sagst das der Wert eines Menschen nicht vom Geld abhängt. Ich persönlich kenne vermögende Menschen die menschlich gesehen keinen Wert haben.
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Zitat:
Und das Thema "Arbeiten um zu leben" oder sämtliche Variationen davon, kann man ebenfalls nicht pauschal beurteilen. Es gibt nämlich auch noch die Leute, die leben um zu arbeiten, weil die Arbeit ihr Leben ist. Die sind zwar selten, aber es gibt sie.

Ich selbst zähle mich dazu. Ich habe mich vor einiger Zeit entschieden (momentan noch nebenberuflich) Feng Shui Berater zu werden. Wenn ich die Zeit, die ich mit Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit aufwende (irrwitzig, was die Leute alles unter Feng Shui verstehen), in den Stundenlohn einrechne, graust es mir. Da bin ich vom 1 Euro Job oft nicht weit weg. Manchmal arbeite ich nächtelang ohne Bezahlung an irgendwelchen Projekten.

Aber das tue ich nicht weil ich muss, sondern weil ich es will. Also lebe ich um zu arbeiten, weil ich Spaß daran habe so zu leben.[/QUOTE]
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Schön wenn Du es Dir leisten kannst. Für viele geht es um die nächste Miete die fällig ist, um ein paar neue Schuhe für die Kinder oder die nächste warme Mahlzeit.
Deine Äußerungen finde ich recht arrogant. Feng Shui ist etwas feines und viele Menschen aus der Unterschicht kennen es, aber die fühlen sich auch wohl wenn sie ein Dach über dem Kopf haben, gesicherte Mahlzeiten haben und die Gebühren für ihre lebensnotwendigen Medikamente bezahlen können. Der Unterschicht geht es um die Befriedigung der elementarsten Dinge.
Beate aus der Unterschicht

Hallo Beate,

Nicht jeder der heute zur Unterschicht gehört, hat sich selber dazu gemacht.

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Ich meine damit auch nicht, dass die "Unterschicht" selbst schuld ist, wenig Geld zu haben. Vielmehr wollte ich damit ausdrücken, dass der Begriff "Unterschicht" etwas Erniedrigendes an sich hat. Zur "Unterschicht" zu gehören klingt irgendwie wie "ein Mensch mit weniger Wert" zu sein. Ein Mensch, der wenig Geld hat muss sich nicht automatisch als "Unterschicht" sehen. Von daher ist der Begriff heutzutage einfach daneben und sollte so nicht verwendet werden.

Deine Äußerungen finde ich recht arrogant.

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Ich wollte damit nicht arrogant rüberkommen, sondern lediglich aufzeigen, dass es nicht für alle Menschen die "leben um zu arbeiten" auch eine Qual ist, das zu tun.

Natürlich gehört eine Menge Glück dazu, so eine Tätigkeit zu finden und es sich leisten zu können sie auszuführen und nicht Jeder hat dieses Glück. Ohne meinen relativ sicheren Hauptberuf hätte ich mir das nie aufbauen können und mein "Glück" kann auch recht schnell den Bach runtergehen. Da brauche ich nur Arbeitsunfähig zu werden.