Warum wird nichts in den Ausbau von ÖPNV-Verbindungen in den Vororten von Städten investiert?

Ondina meinte:

Nicht falsch verstehen, die ganzen Öffis können nicht fürn sonst fahren das ist mir klar.

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In Luxemburg fährt man mit der Straßenbahn umsonst. Und jemand hat mir vorgerechnet, dass das den Staat kaum teurer kommt, als wenn man Fahrkarten kaufen muss. Weil er sich nämlich gleichzeitig eine Menge Kosten spart: Keine Kontrolleure, keine Fahrkartenverkaufsstellen samt Personal, keine Kosten (Polizei, Gericht) bei überführten Schwarzfahrern, keine Ticketautomaten, keine Stempelautomaten, keine Produktion und kein Transport von Fahrkarten, kein Transport von Bargeld, kein Kassensturz am Ende des Tages, der Fahrer muss sich weniger von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen (weniger Krankenstand), ...
Die ganze Logistik um den Fahrkartenverkauf und das Erwischen und Bestrafen von Schwarzfahrern entfällt.

Oshkosh meinte:

In Luxemburg fährt man mit der Straßenbahn umsonst. Und jemand hat mir vorgerechnet, dass das den Staat kaum teurer kommt, als wenn man Fahrkarten kaufen muss. Weil er sich nämlich gleichzeitig eine Menge Kosten spart: Keine Kontrolleure, keine Fahrkartenverkaufsstellen samt Personal, keine Kosten (Polizei, Gericht) bei überführten Schwarzfahrern, keine Ticketautomaten, keine Stempelautomaten, keine Produktion und kein Transport von Fahrkarten, kein Transport von Bargeld, kein Kassensturz am Ende des Tages, der Fahrer muss sich weniger von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen (weniger Krankenstand), ...
Die ganze Logistik um den Fahrkartenverkauf und das Erwischen und Bestrafen von Schwarzfahrern entfällt.

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Das mit dem kostenlosen ÖPNV in Luxembourg (und zwar gillt das glaub ich sogar füs gesamte Land Luxembourg) hab ich auch mitbekommen.


Ich glaube auch, dass das damit zu tun hat, dass viele Grenzgänger die z. B. aus D. nach Lux arbeiten fahren eben mit ihrem eigenen PkW fahren und es kaum und nur sehr teure Parkplätze (zumindest in der Stadt Lux.) gibt, und man so ein Zeichen setzten wollte, die Leute dazu zu bewegen, stattdessen mit den Öffentlichen zu fahren. Fahrgemeinschaften oder private Busanbieter nach Lux in die Vororte werden inzwischen so sicher des öfteren schon genutzt und kosten auch nicht die Welt denke ich.
Ob ein kostenloser ÖPNV in D ebenfalls denkbar wäre, wage ich allerdings zu bezweifeln. Aber wäre natürlich toll. Man könnte ja erstmal in den Ballungsgebieten damit beginnen.

Oshkosh meinte:

In Luxemburg fährt man mit der Straßenbahn umsonst. Und jemand hat mir vorgerechnet, dass das den Staat kaum teurer kommt, als wenn man Fahrkarten kaufen muss. Weil er sich nämlich gleichzeitig eine Menge Kosten spart: Keine Kontrolleure, keine Fahrkartenverkaufsstellen samt Personal, keine Kosten (Polizei, Gericht) bei überführten Schwarzfahrern, keine Ticketautomaten, keine Stempelautomaten, keine Produktion und kein Transport von Fahrkarten, kein Transport von Bargeld, kein Kassensturz am Ende des Tages, der Fahrer muss sich weniger von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen (weniger Krankenstand), ...
Die ganze Logistik um den Fahrkartenverkauf und das Erwischen und Bestrafen von Schwarzfahrern entfällt.

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Kannst du diese Behauptung irgendwie stützen?

Laut Statista hat der ÖPNV in Deutschland 2019 13,34 Milliarden Euro eingenommen.
Der Verkauf von Dauerkarten kostet sehr wenig. Der Verkauf von Einzel und Dauertickets kostet generell kaum was, da die Menschen immer mehr digital kaufen.

Kontrolleure scheinen auch kein großer Kostenpunkt zu sein, da die meisten Städte offen sagen, dass sich Kontrolleure extrem lohnen. Die Stadt Berlin geht davon aus, dass die Kotrolleure Schwarzfahren von bis zu 20 Mio € verhindern bzw. erwischen können. Bei all diesen Fällen, werden den Schwarzfahrern mindestens 60 € in Rechnung gestellt, also viel mehr als eine normal Fahrkarte. Der Kontrolleur lohnt sich also schon wenn er nur alle 1-2 Stunden einen Schwarzfahrer erwischt.

Wenn der ÖPNV kostenfrei wäre, müssten die 13,34 Miliarden aus Steuern bestritten werden, also auf alle Steuerzahler umgelegt werden. Es müssten auch Menschen zahlen, die auf dem Land leben und nicht mal eine Haltestelle in erreichbarer Nähe hätten. Es müssten auch die Menschen zahlen, die alles fußläufig erreichen können und wenn überhaupt nur einmal im Monat den Bus nehmen.

Der ÖPNV sollte kostenpflichtig bleiben, damit fairerweise die Menschen ihn zahlen, die ihn auch nutzen.

Ob kostenfreier ÖPNV die Nutzung erhöhen würde ist fraglich.
Angebot, Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Sicherheit etc werden dadurch nicht erhöht.

Schon jetzt fehlen haufenweise Busfahrer, Straßenbahnfahrer und Lokführer.
Ein Ausbau des ÖPNV vergrößert dieses Problem noch.

Oshkosh meinte:

In Luxemburg fährt man mit der Straßenbahn umsonst. Und jemand hat mir vorgerechnet, dass das den Staat kaum teurer kommt, als wenn man Fahrkarten kaufen muss. Weil er sich nämlich gleichzeitig eine Menge Kosten spart: Keine Kontrolleure, keine Fahrkartenverkaufsstellen samt Personal, keine Kosten (Polizei, Gericht) bei überführten Schwarzfahrern, keine Ticketautomaten, keine Stempelautomaten, keine Produktion und kein Transport von Fahrkarten, kein Transport von Bargeld, kein Kassensturz am Ende des Tages, der Fahrer muss sich weniger von irgendwelchen Leuten dumm anmachen lassen (weniger Krankenstand), ...
Die ganze Logistik um den Fahrkartenverkauf und das Erwischen und Bestrafen von Schwarzfahrern entfällt.

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Das ist ja suuuuper. Dennoch glaube ich kaum das es in DE soweit kommt. Man würde immer wieder neue Ausreden erfinden warum dieses oder jenes nicht geht.

Sarah s meinte:

Ob kostenfreier ÖPNV die Nutzung erhöhen würde ist fraglich.
Angebot, Zuverlässigkeit, Sauberkeit, Sicherheit etc werden dadurch nicht erhöht.

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Es fahren im wesentlichen 2 Bevölkerungsgruppen mit dem ÖPNV:
- Menschen in dicht besiedelten Städten, die sich nicht mit dem Auto durch die Stadt quetschen wollen und deren ÖPNV Verbindungen sehr gut sind
- Menschen, die sich kein Auto leisten oder gesundheitlich nicht betreiben können (Kinder, Senioren, etc.)

Alle diese Menschen haben eins gemein: Sie würden den ÖPNV nicht mehr nutzen als bisher, nur weil er günstiger wäre.

Andreas900 meinte:

Es fahren im wesentlichen 2 Bevölkerungsgruppen mit dem ÖPNV:
- Menschen in dicht besiedelten Städten, die sich nicht mit dem Auto durch die Stadt quetschen wollen und deren ÖPNV Verbindungen sehr gut sind
- Menschen, die sich kein Auto leisten oder gesundheitlich nicht betreiben können (Kinder, Senioren, etc.)

Alle diese Menschen haben eins gemein: Sie würden den ÖPNV nicht mehr nutzen als bisher, nur weil er günstiger wäre.

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Woher willst du das denn so genau wissen? Ich z.B. musste schon wichtige Termine beim Arzt absagen weil ich mir das Fahrgeld einfach nicht leisten konnte. Ein kostenloser oder zumindest bezahlbarer ÖPNV wäre für manch einen ein Segen. Ich weis nämlich das ich da keine Ausnahme bin.

Andreas900 meinte:

Es fahren im wesentlichen 2 Bevölkerungsgruppen mit dem ÖPNV:
- Menschen in dicht besiedelten Städten, die sich nicht mit dem Auto durch die Stadt quetschen wollen und deren ÖPNV Verbindungen sehr gut sind
- Menschen, die sich kein Auto leisten oder gesundheitlich nicht betreiben können (Kinder, Senioren, etc.)

Alle diese Menschen haben eins gemein: Sie würden den ÖPNV nicht mehr nutzen als bisher, nur weil er günstiger wäre.

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Genau
Wer kein ausreichendes ÖPNV Angebot hat, kann mit kostenlosem ÖPNV gar nichts anfangen.
Wer den ÖPNV trotz guter Anbindung nicht nutzt hat andere Gründe als hohe Kosten.

Gruppe 2 nutzt den ÖPNV auch nur wenn es unbedingt sein muss, vor allem weil aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen oder mangelnden finanziellen Mitteln eh nicht viel unternommen werden kann.
Als gesundheitlich eingeschränkte Person nutzt man vielleicht auch eher Lieferdienste und muss dann nur für Arztbesuche den ÖPNV nutzen.
Dann bleibt der ÖPNV doch nur wieder auf Großstädte beschränkt.
Wer dort Auto fährt wird es auch bei kostenlosem ÖPNV tun.

Ondina meinte:

Woher willst du das denn so genau wissen? Ich z.B. musste schon wichtige Termine beim Arzt absagen weil ich mir das Fahrgeld einfach nicht leisten konnte. Ein kostenloser oder zumindest bezahlbarer ÖPNV wäre für manch einen ein Segen. Ich weis nämlich das ich da keine Ausnahme bin.

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Die Mehrheit der Menschen, die regelmäßig den ÖPNV nutzt, hat eine Dauerkarte. Wer täglich mit ÖPNV zur Arbeit fährt, hat eine Dauerkarte und wird nicht häufiger fahren, wenn der ÖPNV kostenlos wäre.

Dein Fall (jemand fährt nur gelegentlich mit dem ÖPNV und zahlt für jede einzelne Fahrt) ist tatsächlich vergleichsweise selten. Nur 1/3 aller Befragten besitzen keine Dauerkarte:
Und diese Drittel lebt oft auf dem Land und nutzt vorwiegend das Auto.

Ich finde es auch richtig so.
Warum soll jemand, der Auto fährt, die Bahnfahrt des Anderen bezahlen? Erst Recht wenn der Autofahrer keine vernünftige ÖPNV Anbindung hat, die er nutzen könnte.

Der ÖPNV ist relativ teuer, ja. Weil es hier keinen Wettbewerb gibt und auch unprofitable Strecken befahren werden. Das ist eben der Preis. Der Kunde zahlt hier auch den Bus, wenn er mal alleine drin sitzt. Was eben auch zeigt: Der ÖPNV ist nicht überall eine gute Lösung.

Wenn der ÖPNV in wenig genutzten Vororten ausgebaut würde, würden die Tickets noch teurer, weil pro Fahrt weniger Gäste befördert werden.