Warum wird nichts in den Ausbau von ÖPNV-Verbindungen in den Vororten von Städten investiert?

Daoga meinte:

Wenn Du einen Führerschein hast, aber meistens die Öffentlichen benutzt, kommt ein Mietauto oder Carsharing wahrscheinlich billiger in den Zeiten, in denen man mal ein Auto braucht. Allerdings hat nicht jeder einen Führerschein.

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Tatsächlich (leider) nicht.
Ich fänd die Idee ja gut. Wenn ich von 365 Tagen im Jahr nur an 100 Tagen mein Auto nutze, könnte ich ja gut Car Sharing machen.
Nur: Wie komme ich zum "gesharten" Auto? Klar kann ich es mit einer App für eine Zeit lang mieten, aber das Auto steht dann irgendwo in der Stadt, aber nicht vor meiner Tür.

Carsharing macht doch nur in sehr eng besiedelten Gebieten Sinn, wo man fussläufig schnell bei einem Mietfahrzeug ist.

Zudem möchte ich mich auf das Auto verlassen können. Egal ob ich mal plötzlich ins Büro muss, zum Arzt oder sonstwo hin. Das jederzeit verfügbare eigene Fahrzeug vor der Tür ist da kaum ersetzbar.

Und zu den Kosten: Ja wenn man extrem selten ein Fahrzeug nutzt, ist Carsharing günstiger, aber auch nur dann.
Eine Stunde Carsharing kostet zwischen 4 und 19 Euro, je nach Anbieter und Fahrzeug. Fahre ich 100 mal eine Stunde für je 8 € sind das im Jahr 800 €. Das ist schon grenzwertig, weil man für 800 € schon fast ein Auto finanzieren und unterhalten kann.
Hinzu kommt natürlich, dass der ÖPNV Geld kostet. Je nachdem welche Tarifgebiete man nutzt kann so ein Jahresticket 500 € kosten.
Also 1.300 € für die Jahresmobilität mit ÖPNV und Carsharing. Spätestens hier wird es für Menschen auf dem Land nicht mehr wirtschaftlich.

Sarah s meinte:

Allerdings gibt es dort dann andere Probleme: überfüllte Fahrzeuge, schmutzige Fahrzeuge, unangenehme Mitfahrer, Bettler in Bahnhöfen etc..

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An den großen Bahnhöfen finde ich dass es besser geworden ist. Ich bin in den letzten Monaten dreimal in Hannover umgestiegen, durch gute Polizeipräsenz und Security ist der Bahnhof kein Tummelplatz mehr für Bettler etc. Aber das betrifft auch eher den Fernverkehr.

Andreas900 meinte:

Also ganz ehrlich: Selbst bei einem sehr gutem ÖPNV würde ich nicht auf das Auto verzichten.
- totale Flexibilität, egal wann man wohin fahren will
- gute Transportfähigkeit, egal ob für Wocheneinkäufe oder kleine Transporte von Möbel und Gartenartikeln
- Unabhängigkeit von Fahrplänen und auch von Streiks

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Und das ist leider der Punkt, der mich auch im Fernverkehr immer ins Grübeln bringt ob ich Bahn oder Auto nehme. Der ganze Prozess von Abfahrt zu Ziel dauert zu lang. Was aber daran liegt, dass ich mit dem ICE auf vielen Strecken in zwei, drei Stunden hunderte Kilometer zurücklegen kann, dann aber am Zielort für die letzten beispielsweise 7 Kilometer auch nochmal eine Stunde oder mehr brauche. Und das ggfs. noch mit Koffer etc.

Andreas900 meinte:

Hinzu kommt natürlich, dass der ÖPNV Geld kostet. Je nachdem welche Tarifgebiete man nutzt kann so ein Jahresticket 500 € kosten.

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Ich habe vor 6 Jahren in BaWü für 2 Zonen, und 2 Haltestellen, insgsamt 15 Minuten Fahrzeit, für das Monatsticket 96€ gezahlt, ja, da war dann ein Auto billiger.
Mag sein, das sich das geaändert hat, aber mit 500€ im Jahr kommst man halt mit dem ÖPNV als normaler Arbeitnehmer nicht weit.
Hatte auch schon Zeiten, wo ich fürs Monatsticket 199€ gezahlt habe, das waren dann ca. 50km Fahrstrecke einfach.
Bei den Preisen wundert es halt einfach nicht, das keiner das will, und wenn der Bus zur Bahn 4* am Tag fährt, dann erst recht nicht. Und vor allem in BaWü gibt es kein/kaum kostenloses Park and Ride, da kommen pro Tag nochmal 6-8€ Parkgebühren dazu, bei 210 Arbeitstagen mochmal mehr als 100€ im Monat, da kann der Sprit auch > 3€/l kosten, ist immer noch billiger
Und die die ländlich wohnen haben sich vor Jahrzehnten schon damit arangiert, und fahren halt mit dem Auto.
Daran wird sich noch ganz lange nichts ändern.

tomtom1972 meinte:

Ich habe vor 4 Jahren in BaWü für 2 Zonen, und 2 Haltestellen, insgsamt 15 Minuten Fahrzeit, für das Monatsticket 96€ gezahlt,

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Kenne ich ähnlich, in Hamburg hatte ich auch immer eine Monatskarte da ich in HH selbst und auch im Umland eher auf das Auto verzichtet hatte.
Im Abo (was günstiger ist als normal) kostete diese auch 92,50€

Insta meinte:

Und das ist leider der Punkt, der mich auch im Fernverkehr immer ins Grübeln bringt ob ich Bahn oder Auto nehme. Der ganze Prozess von Abfahrt zu Ziel dauert zu lang. Was aber daran liegt, dass ich mit dem ICE auf vielen Strecken in zwei, drei Stunden hunderte Kilometer zurücklegen kann, dann aber am Zielort für die letzten beispielsweise 7 Kilometer auch nochmal eine Stunde oder mehr brauche. Und das ggfs. noch mit Koffer etc.

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Ja das ist eben der Punkt.
Vor allem lange Strecken fahre ich lieber mit ÖPNV.
ABER ich muss meistens irgendwie zum Start-Bahnhof hin und vom Ziel-Bahnhof nochmal ein Stück weiter.

Bei einer 8 Stunden-Reise, mache ich das. Ich will nicht 8 Stunden im Auto sitzen und ob ich 8 Stunden im Auto oder 10 Stunden mit dem ÖPNV brauche, ist nicht entscheidend. (ok ist das nicht mehr Nahverkehr sondern Fernverkehr ^^)

Ebenso mache ich das wenn ich in eine große Stadt reinpendle. Ich finde es einfach unangenehm mit dem Auto in einer verstopfte Innenstadt zu fahren und dort um Parkplätze kämpfen zu müssen.

Ich würde es aber nicht für kurze Strecken auf dem Land machen, egal wie toll der ÖPNV ausgebaut wäre.

Deswegen sage ich stets: Ja wir brauchen für Ballungszentren gute ÖPNV Netze. Auch damit Menschen wie ich ihr Auto an einer Park&Ride Station lassen und die letzten Kilometer mit ÖPNV zurücklegen können und damit Städte entlasten.

Aber für den Verkehr über Land und auch in kleineren und mittleren Städten wird der ÖPNV niemals das Auto nennenswert ersetzen können.

Peter1968 meinte:

Kenne ich ähnlich, in Hamburg hatte ich auch immer eine Monatskarte da ich in HH selbst und auch im Umland eher auf das Auto verzichtet hatte.
Im Abo (was günstiger ist als normal) kostete diese auch 92,50€

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Die Frage ist zudem:
Wenn ich eh nicht auf das Auto verzichten kann/will und damit gewisse Fixkosten habe, binde ich mir dann nochmal ein ÖPNV Abo ans Bein?
ÖPNV ist für jemanden, der wirklich viel ÖPNV nutzt auch teuer, aber es lohnt sich wenigstens. Je weniger man ÖPNV nutzt desto teurer wird er aber pro Fahrt gerechnet.

Mir geht es z.B. so:
Wenn ich mal ÖPNV nutzen will und sehe, dass ich für die Fahrt 20 € zahlen muss, mache ich es nicht. Mein Auto habe ich halt sowieso! ÖPNV Einzeltickets finde ich absurd teuer.

Ist tatsächlich die Frage, in HH war ich halt daher froh immer mal auf den ÖPNV zurückgreifen zu können, vor allem wenn ich in die Innenstadt wollte oder einem der vielen Hobbys nachging.
Einzeltickets sind da tatsächlich sehr teuer, ich habe aber auch nie nachgerechnet ob sich das Monatsticket auch wirklich immer lohnte, ohne das Abo hätte dieses ja zu dieser Zeit schon weit über 100€ gekostet. Da muss wirklich auch etwas gedreht werden, ich denke am unattraktivsten am ÖPNV in Städten ist eben der Preis. Auf dem Land ist es die Taktzeit.

Peter1968 meinte:

Kenne ich ähnlich, in Hamburg hatte ich auch immer eine Monatskarte da ich in HH selbst und auch im Umland eher auf das Auto verzichtet hatte.
Im Abo (was günstiger ist als normal) kostete diese auch 92,50€

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Wer soll sich das denn bitte leisten können?! Nicht falsch verstehen, die ganzen Öffis können nicht fürn sonst fahren das ist mir klar. Aber so bekommt man die Leute nun mal nicht weg vom Auto.

Andreas900 meinte:

weil man für 800 € schon fast ein Auto finanzieren und unterhalten kann.

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Du besitzt wohl kein Auto oder hast noch niemals zusammengezählt, was dein Auto kostet. 200 € pro Monat würde ich da als Minimum ansetzen.