Und wie hätte deiner Meinung nach ein früherer Umstieg von statten gehen sollen?
naja, Möglichkeiten hätte es doch schon lange gegeben: Es ist ja nicht erst seit gestern bekannt, das wir von fossilen Brennstoffen weg müssen und das möglichst schnell. man hatte viele Jahrzehnte Zeit, denn im Grunde weiß man das seit den 70ern-spätestens!
Aber statt alles in die Wege zu leiten, was nötig ist, um wengistens Schwung in die richtige Richtung zu bekommen wurde doch nahezu jede Entwicklung blockiert. Wir haben uns doch die letzten Jahre im totalen Schneckentempo bewegt.
Natürlich bedeutet sowas auch mal Verzicht oder zumindest Umstellung, aber das sind ja fast schon Worte, die man nicht in den Mund nehmen darf. Irgendwie scheint die Erwartungshaltung zu sein, dass die Politik bitte alle Probleme lösen soll, aber es darf sich nichts dabei ändern und man selbst will sich in keiner Weise beteiligen. Also Habek soll bitte preiswerte Energie herschaffen, aber bitte nur saubere und moralisch einwandfreie und es soll vor allem nicht weh tun. Das GEHT aber eben nicht: Und das ist nicht Habeks Schuld.
Er hat Putin nicht gebeten, einne Krieg anzufangen, oder uns den Gashahn zuzudrehen und er hat auch nicht drum gebeten, dass unsere Energiewende maximal verzögert wurde, so dass wir ohne Alternativen dastehen.
Das haben andere verbockt.
Wenn es nach Habek und seiner partei gegangen wäre, wären wir im Punkto erneuerbare Energie deutlich besser aufgestellt (wir wären nicht komplett unabhängig, aber wir wären flexibler)
Aber jetzt rächt sich halt die Politik der letzten Jahre, die die Augen vor sämtlichen Probleme verschlossen hat, als würde es die nicht geben.
Nimm doch nur mal das beispiel Tempolimit: Es gibt X Untersuchungen dazu, dass man eine menge Co2 und Kraftstoff einsparen könnte, wenn man ein Limit von 130 hätte.
Das tut niemandem weh und es hätte nen großen Effekt: Warum ist also jedes mal der Aufschrei so groß? Gelungene Lobbyarbeit! Was bei den Amis die Waffenlobby ist, ist bei uns die Autolobby.
Eigentlich sollte es Ehrensache sein, dass jeder für ein Tempolimit ist: Nur redet uns halt die Lobby ein, es wäre unser Freiheitsrecht, zu rasen und natürlich stimmt es garnicht, dass das CO2 und Benzin einspart und dass es Leben rettet: Das ist ja alles nur gelogen....zumindest wird es uns so eingeredet und viele glauben es: Anstatt zu sagen: "OK, es ist nötig und vernünftig, langsamer zu fahren: Mach ich es halt, auch wenn ich gerne schnell fahre", scheinen viele zu denken, man würde sie ihrer Freiheitsrechte berauben, wenn man sie nicht rasen lässt. genau wie die Amis eben denken, sie leben im Kommunismus wenn sie keine Waffe tragen dürfen.
Und das ist doch nur ein Beispiel, für etwas, das systematisch falsch läuft.
Da gibt es doch X Beispiele, wo zB nicht nachhaltige Technologien subventioniert wurden usw.
Wir könnten im Gesamtkontext "Nachhaltigkeit" definitiv ein großes Stück weiter sein, wenn unsere Politik nicht maßgeblich von lobbys mitbestmmt würde, die eben an nicht nachhaltigen Technologien verdienen.
Klar ist: Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir nicht so weiter machen können wie bisher: Aber wenn JEDER mitzieht, dann muss keiner über die Maßen "leiden".