Ich kann nur mit meinem Mann über diese Dinge reden, mit Freunden hab ich noch keine guten Erfahrungen gemacht. In der Regel ist bzw war es immer so, dass Freunde davon nichts hören wollten, weil sie generell nichts negatives hören wollen, sondern das Treffen mit Freunden immer nur lustig sein und sie selber von ihren Problemen im Alltag ablenken soll.
Oder aber sie sind damit komplett überfordert, weil sie eben null Ahnung von der Thematik bzw sich noch nie damit befasst haben und dann schnell das Thema wechseln.
Eine schlechte Angewohnheit haben und nicht zuhören können, stattdessen selber reden und dadurch keine Situation im Gespräch entsteht, wo man die Lust dazu hat, etwas sehr persönliches anzusprechen.
Ihnen die Emphatie und das Einfühlungsvermögen und die menschliche Reife fehlt, sich Probleme und Umstände anderer Menschen hineinversetzen zu können, von denen sie selber NICHT betroffen sind....
Während mein Mann bzw mein Partner mich tagtäglich so erlebt wie ich bin, alle Höhen und Tiefen miterlebt und dadurch auch "gelernt" bzw die Erfahrung gemacht hat, warum eine Situation zb für mich extrem belastend sein kann, die für Außenstehende und auch Verwandte und Freunde völlig normal und meist auch nicht erkennbar ist.
Im Zweifel würde ich dann eher zu einer Selbsthilfegruppe raten, wo es Menschen gibt, die dich verstehen als es Freunden zu erzählen.
Wie gesagt, es kommt bei Freunden immer auf die Emphatiefähigkeit an, ob derjenige gut zuhören kann, mit solchen Dingen umgehen kann.
Das musst du dann selber einschätzen, wie tiefgründig oder das Gegenteil, oberflächlich, deine Freunde sind und wer da infrage kommt. Mit wem du dich vielleicht auch schon vorher immer gut über Dinge unterhalten konntest.
Es gibt Freunde, mit denen man das vielleicht kann, mit anderen eher weniger bis gar nicht. Die Freundschaft würde ich aber nicht zwangsläufig daran messen, da Menschen nunmal unterschiedlich sind und unterschiedliche Gründe haben, warum sie nicht über ( schwere) Krankheiten sprechen können oder wollen. Das bedeutet ja nicht, das sie deshalb schlechte Freunde sind bzw schlechte Menschen sind.
Man sollte es ihnen sagen können und sie sollten dann zu dir halten und dich nicht wegen der Erkrankung im Stich lassen. Das sollte bei einer echten Freundschaft auf jeden Fall drin sein, zumal sich bei einer Erkrankung die von Dauer bzw schwerwiegend oder komplex ist, meist sowieso die Spreu vom Weizen trennt, was die echten Freundschaften angeht.
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