Ich hatte es am Anfang versucht zu erklären. Nicht jeder Mensch verfügt über die gleichen Fähigkeiten, jeder Mensch ist anders. Manchmal kommt man an einen Punkt an dem man Hilfe braucht und meiner Erfahrung nach ist es nicht so einfach wie es sich einige hier vorstellen. Pillen nehmen, ab zur Therapie und alles ist wieder schön.
Zum Begriff Loser würde ich im Augenblick sagen, dass es ein Mensch ist, der aufgegeben hat. Er bleibt einfach liegen.
Dass die Befürworter des BGEs faul seien und Arbeit generell sch... ist: Ich finde der Mensch an sich ist nicht faul, er strebt danach Energie zu sparen und nach Effizienz. Ich glaube es gibt viele Jobs, in denen man seine 8+ Stunden einfach absitzt ohne etwas „geleistet“ zu haben.
Ich persönlich habe nichts gegen Arbeit; ich weiss, dass sie sogar Spaß machen kann. Ich finde es halt einfach etwas übertrieben, dass sich die Vorstellung von der 40 Stunden so lange gehalten hat. Wenn ich mir den technischen Fortschritt ansehe finde ich es einfach ein wenig überraschend, dass sich in Punkto Arbeitszeitverkürzung nicht mehr getan hat.
Warum wird so an der Arbeit festgehalten? Meine persönliche Vorstellung von einer angemessenen Arbeitswoche wären jeweils 4-6 Stunden an 3 oder 4 Tagen.
Kanns teilweise wirklich nicht so richtig nachvollziehen. Hauptsache Arbeit, egal für was das Unternehmen steht, ob es die Umwelt zu Grunde richtet oder indirekt auch Menschen.
Was ich auch nicht verstehe ist wie man so wenig auf sein eigenes Verhalten schaut bzw wenn es ums Urteilen geht man sich selbst gegenüber so nachsichtig zu sein scheint. Auf der einen Seite wird abgewertet weil der das und das tut oder auch nicht. Ich glaube kaum, dass ich hier nur mit Leuten zu tun habe, die alle Selbstversorger im Wald sind und bzgl Co2- Fußabdruck und Konsumverhalten ein unbeschriebenes Blatt sind. Wie kann man sich dann hinstellen und andere Menschen herabsetzen? Mich würde wirklich die Antwort darauf interessieren was sie dazu sagen würden wenn man sie mit diesen Fragen konfrontierte.
Es geht um Bewertung; was ist schlimmer. Auf Kosten anderer Menschen leben, sich selbst versorgen und die Ausbeutung, das Unglück anderer in Kauf nehmen. Bspws das Handy aus China, das T- shirt aus Indien, generell Autos (Herstellung und Nutzung) etc. Das ist alles nicht so schlimm, weil ich mich selbst versorgen kann? Bin ich dadurch besser als derjenige, der nach dem BGE schreit?
Ich sehe das als bestenfalls ignorantes Verhalten.
Das mit dem warum ich so träge bin und mich eher als Zuschauer sehe war auf Dinge wie Teilnahme an Demos etc bezogen. Die Idee mit dem irgendwo außerhalb ein Stück Land zu kaufen hatte ich auch und es bleibt für mich die Frage, warum soll ich dafür bezahlen, dass mir mein Grundrecht verweigert worden ist? Aber es stimmt schon, so ist eben die Welt.
Meiner Meinung nach hat jeder Mensch, der neu auf die Welt kommt, das gleiche Recht oder eben auch im gleichen Maße nicht, Land für sich zu beanspruchen, um sich zu versorgen. So ist es halt nicht, alles ist bereits verteilt. Insofern finde ich es nicht verwerflich, wenn man dann Geld vom Staat bezieht um zu überleben. Man hat ja nicht die Wahl willst du bei uns mitmachen oder nicht? Falls nicht, hier ist dein Land, viel Spaß noch.
Ich weiss auch nicht was all die Hinweise auf vergangene Zeiten hier zum Thema beitragen können. Ich denke, wir haben uns seit dem Mittelalter weiterentwickelt und wenn ich mich jetzt auf die Römer berufen würde, die da meinten Arbeit ist etwas für Sklaven, bringt das was?
Auch die Beispiele mit dem Regale auffüllen und der Toilettenreinigung sehe ich jetzt nicht als Hindernis für das BGE. Wenn man sich Versuchsprojekte im Walmart mit Robotern oder Amazonlager anschaut, ist es dann so schwer vorstellbar, dass immer mehr Tätigkeiten durch Maschinen ersetzbar werden? Selbstreinigende Toiletten gibt es schon jetzt, selbst Pflegeroboter werden in Japan bereits eingesetzt.
Vielleicht dauert der flächendeckende Einsatz noch länger als gedacht, aber ist es denn nicht mal an der Zeit, sich langsam mal darüber Gedanken zu machen?
Zum Thema soziale Menschenrechte hat es meiner Meinung nach Eberhard Schultz ( Menschenrechtsanwalt und Vorsitzender der Eberhard-schultz-stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation) ganz treffend formuliert: „
Ohne rechtliche Verankerung der sozialen Menschenrechte wird es im Deutschland des 21. Jahrhunderts keine soziale Gerechtigkeit geben und keinen Sozialstaat, der diesen Namen verdient.“
Soziale Menschenrechte sind
juristische Instrumente zur Absicherung eines menschenwürdigen Lebens für alle, die seit 1966 im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte von
1966, dem sog. UN- Sozialpakt, konkretisiert und damit völkerrechtlich verbindlich geregelt sind.
Konkret beinhalten sie:
- Das Recht auf Arbeit, gerechte Arbeitsbedingungen, gleichen Lohn, Freizeit, Koalitionsfreiheit, Art. 6-8
- Das Recht auf soziale Sicherheit, Art. 9
- Das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard bezüglich Ernährung, Bekleidung und Wohnung, Art. 11
- Das Recht auf ein Höchstmaß an geistiger und körperlicher Gesundheit, Art. 12
- Das Recht auf Bildung, Art. 13, 14
- Das Recht auf Freiheit des Kulturlebens, Art. 15
https://sozialemenschenrechtsstiftung.org/menschenrechte/soziale-menschenrechte.html
Das BGE ist einfach nur ein besseres Hartz4? Immerhin, es wird Zeit die Sanktionen abzuschaffen; anlässlich des 70. Geburtstags des Grundgesetzes wäre das ein passender Zeitpunkt. Wir werden bald sehen wie das Bundesverfassungsgericht entscheidet.
Bleibt es Armut oder nicht? Ich denke, da hat jeder eine andere Definition. Es gibt ja auch Menschen, die sich in unserem System frei fühlen und die eigene Empfindung ist hierbei ja wohl ausschlaggebend. Für mich sind sie es nicht.
Wie ich schon sagte halte ich das BGE nicht für die Allzwecklösung, aber aus meiner Sicht gäbe es viel zu gewinnen.