Was ist wenn zu viele Leute dann eben nichts mehr tun wollen? Welcher Anreiz besteht zur Arbeit außer mehr Geld? Wie bekommt man - notwendigerweise - genügend Menschen zum arbeiten wenn sie auch "chillen" könnten?
Also zumindest zu dem Punkt kann man wohl sagen, dass der durch die jahrelange Erfahrung verschiedenster Sozialsysteme (vor allem in Skandinavischen Ländern) vom Tisch ist.
Es geht ja nicht darum, einfach wie wild geld auszuschütten. Das wird immer nur so unreflektiert in den Raum gestellt, vielleicht um Druck auszuüben oder um sich selbst sicherer zu fühlen oder ich weiß nicht. Aber eigentlich gibt es KEIN Land, das irgendwie mit irgendeinem Sozialsystem, in dem die Leistungen leichter zugänglich waren (oder sagen wir unkomplizierter und unbürokratischer) arbeitet, das Erfahrungen gemacht hätte, die in diese Richtung deuten.
Solche Ergebnisse gibt es in keiner Studie, in keinem Land und in keinem Versuch: Zumindest wäre mir nichts dergleichen jemals untergekommen.
Wir hatten neulich in einem anderen Thread mal die Diskussion über Gewinnstreben, kapitalismus und Gier: Dort wurde unter anderem darüber diskutiert, dass der mensch eben nunmal nicht "funktioniert", wenn er nicht einen gewissen Anreiz hat, sich zu entwicklen. Also der Mensch hat quasi in sich von natur aus ein gewisses "gewinnstreben", das sich sogar teilweise über Moral und Gewissen hinwegseetzt.
WENN man also dieser Meinung ist, diese starke Triebfeder sei in jedem von uns (und das ist sie ja auch) dann braucht man nun wirklich keine Angst haben, dass Menschne im großen Stil sich freiwillig an den Rand setzen und zuschauen, oder?
Es geht ja nicht darum, ihnen alles Geld, das sie wollen einfach zu schenken, sondern es geht um einen menschenwürdigen Grundstock. Und darauf aufzubauen wird das Ziel der meisten Menschen sein. Untätigkeit und immer knausern müssen, macht den Menschen unglücklich.
ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund, anzunehmen, dass der normale Sozialhilfeempfänger zu so einer komplett anderen Sorte Mensch gehört, dass für ihn diese Prinzipien nicht gelten. Sicher: Solche Leute GIBT es AUCH, aber die kreigst Du eh nicht in die Pötte. Und das sind die wenigsten.
Die meisten Menschen WOLLEN arbeiten und die wenigsten wollen sich mit einem mageren Grundeinkommen abspeisen lassen, sondern sie wollen auch mal in den Urlaub, ein Auto haben oder was auch immer. keiner lebt gerne auf Sparflamme, drum verstehe ich nicht, wieso das- entgegen aller erfahrungen immer wieder behauptet wird.
Es gibt einen harten Kern, komplett abgestürzter Menschen, denen muss man auf andere Weise helfen, wenn das überhaupt geht: Also durch Bildung, Sozialprogramme usw.
Aber ansonsten WOLLEN die Menschen doch arbeiten.
Arbeitslosigkeit ist die Hölle! ich bin zB durch Corona so ziemlich arbeitslos und das seit zwei jahren. Auch wenn ich finanziell abgesichert bin und nicht arbeiten muss (also sozusagen mein bedingungsloses Grundeinkommen habe) würde ich mir den Ar.... aufreißen, um endlich endlich wieder arbeiten zu dürfen. ich würde sogar umsonst arbeiten nur um nicht mehr zuhause zu sitzen.
ich glaube, das sollte man sich mal klar machen: Arbeitslos zu sein ist ganz ganz furchtbar. Das will keiner gerne und freiwillig und auf Dauer! um das wirklich freiwillig zu wollen und es sich "gemütlich" zu machen...dazu muss man schon sehr schräg drauf sein, und das sind sicher die wenigsten.
Gemütlich ist das nämlich wahrlich nicht.
und wie gesagt: Es gibt keine Anhaltspunkte, dass es so verlaufen wird, also warum nimmt man es an oder befürchtet es? Anderswo trifft es doch auch nicht ein.