Es ist ja in Ordnung das es ausprobiert wurde. Natürlich werde ich nass wenn ich ohne Regenschirm im Regen stehe. Das war wohl auch der Regierung klar. Nur hat man so nochmal denjenigen praktisch veranschaulicht das es nicht geht, die das ohne Test in der Praxis nicht glaubten.Das ist eine Frage der Definition. Ich definiere "Bedingungslos" als "ohne jede Vorgabe." Wie definierst du es?
Bei den Finnen gab es eine Vorgabe. Es gab für das Experiment eine ganz klare, konkrete Zielsetzung (anders wären die nötigen Gelder dafür nicht geflossen). Die "mitte-rechte" Regierung wollte wissen, ob man, ohne Sanktionen, wenn man den arbeitslosen Menschen einfach Geld gibt, mehr Menschen in Arbeit bekommt, als mit dem vorherrschenden bürokratischen System, welches Sanktionen beinhaltet.
Das Ergebnis: Nein. Experiment gescheitert. Schlagzeile gedruckt.
(Dieses System hat aber, wie gesagt, auch nicht weniger Menschen in Lohn und Brot gebracht und der Verwaltungsaufwand war bestimmt quasi nicht existent... Aber ja, das Ziel wurde nicht erreicht...)
Wir zwei haben eine unterschiedliche Auffassung. Ich habe letztens erst einen alten Mann gesehen der in die Richtung einer Frau gespuckt hat, weil Sie Ihm keinen Euro geschenkt hat. Die Fahne hat man zehn Meter weit gerochen. Ich wiederhole nochmal Deine Worte:Was den "großen Teil der Menschen, die nicht arbeiten gehen" anbelangt: Das ist eine Unterstellung. In jedem Naturvolk (nehmen wir einfach mal an, dass die noch existierenden Naturvölker widerspiegeln, was des Menschen Urzustand ist) findet man, ohne finanzielle Anreize, einfach aus dem Zusammenhalt heraus, Strukturen, wo jeder seinen Teil beiträgt. Nur bei uns westlichen, gebildeten, ethisch-korrekten Bundesbürgern soll dies anders sein? Außer bei einem selbst natürlich. Man selbst ist über jeden Zweifel erhaben...
"... wo jeder seinen Teil beiträgt. Nur bei uns westlichen, gebildeten, ethisch-korrekten Bundesbürgern soll dies anders sein?"
Ich denke eine Antwort auf deine Frage kannst Du Dir selbst geben.
Tja...vor dem Supermarkt zu betteln und zu pöbeln, davon profitiert die Gesellschaft. Sorry, ich denke da anders. Und das ist nur EIN Beispiel von Vielen.Wem willst du (und andere) das weiß machen? Keiner, der nicht psychisch krank ist (und dazu trägt unsere Gesellschaft ihren Teil bei), hält es 24/7 ohne Tätigsein aus. Selbst die bekennenden Müßiggänger, die 12 Stunden bis Mittags schlafen und dann "irgendwas machen" (z.B. Lesen), machen irgendwas, aus sich selbst heraus und die Gesellschaft, als ganzes, profitiert davon (denn sie sind Teil der Gesellschaft). Und jene, die psychisch krank sind (Depressionen z.B. haben ja quasi als Markenkern, dass man träge und lustlos wird), werden nicht durch Sanktionen plötzlich gesund. Sicherlich nehmen die aber mit BGE nicht zwangsläufig plötzlich eine Arbeit auf, auch das ist wohl korrekt. Aber sie haben eine Chance ohne Druck genug Zeit zu haben zu gesunden.
Für mich nicht, ich schreibe hier eh schon zu viel. Eine belastbare Finanzierung in der heutigen Zeit, danach frage ich schon seit mehreren Seiten. Da kommt nix. Aber das ist immer so beim BGE. Darum gibt es auch keins.Das entspricht nicht den bisherigen Fakten der bisherigen "Experimente." Ich suche gerne bei Zeiten noch mal heraus, in welchem englischen Ort man ein BGE eingeführt hat um einem Krisenzustand (französische Revolution) erfolgreich (!) zu begegnen...
Nur zu, ich freue mich für Jeden der darin sein Glück findet. Ich brauche ab und an einen Arzt, ein Smartphone und gern auch mal ein Flugzeug für Reisen in ferne Länder. Das wird schwierig zu finanzieren mit ein paar Kräutern im Garten und ein paar Eiern. Aber wer das mag, warum nicht.Brot backen kann man auch selber, genauso wie sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen (lernen). Umso mehr, je weniger man zur Erwerbsarbeit und zur Supermarktkasse genötigt wird. Es gibt auch jetzt schon solidarische Landwirtschaften. Wo jeder hilft, wo er kann - auch finanziell - und jeder etwas von der Ernte bekommt. Wer sollte da, nebst regulärer Beschäftigung und Haushalt und eventuell Kindern und Hobbys, mitmachen? Antwort: Einige...
Eine Bekannte von mir betreibt leidenschaftlich einen eigenen (Bio) Garten, inkl. Hühnern. Sie kann sich selbst, ihren Mann (der da auch mit werkelt) und ihre drei Kinder damit versorgen und verkauft noch ihren Überschuss zu günstigen Preisen. Ich kenne keinen einzigen Gärtner, der nicht seinen Überschuss zu Spottpreisen oder gar Umsonst abgibt an andere. Sie haben Zeit und Energie in die Pflege gesteckt (die Natur tat das übrige) und nun verschenken sie die Ernte teilweise...
Ich habe bei faulen Leuten und Leuten, die Ihre Schuld nur bei Anderen suchen eine sehr negative Sichtweise. Das hast Du hier verstärkt aber auch mal in der Realität. Wer so denkt, handelt selten sozial. Nein, man will sich einfach weiter ausruhen, sucht die Schuld bei Anderen und versucht es sich auf Kosten anderer Menschen noch gemütlicher zu machen. Das Perverse daran ist, dass man sich selbst als sozial hinstellt. Dabei geht es um puren Egoismus.Mir scheint dieses "Dann arbeitet niemand mehr und wir verhungern alle"-Denken rein auf Angst zu basieren. Ich habe eine sehr negative Sicht auf die Menschen, halte sie durchaus für gierig. Aber trotzdem gelingt es mir nicht, diese Sichtweise einzunehmen... Die Fakten und Beobachtungen sind für mich zu überwältigend, als das ich anderes glauben könnte.
Da ich den Anteil aber auf maximal 5% der Bevölkerung schätze ist es eine Minderheit, die oft laut aber dann auch inhaltslos ist. Siehe Thema BGE.