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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Sehr aktives Mitglied
Das ist eine Frage der Definition. Ich definiere "Bedingungslos" als "ohne jede Vorgabe." Wie definierst du es?
Bei den Finnen gab es eine Vorgabe. Es gab für das Experiment eine ganz klare, konkrete Zielsetzung (anders wären die nötigen Gelder dafür nicht geflossen). Die "mitte-rechte" Regierung wollte wissen, ob man, ohne Sanktionen, wenn man den arbeitslosen Menschen einfach Geld gibt, mehr Menschen in Arbeit bekommt, als mit dem vorherrschenden bürokratischen System, welches Sanktionen beinhaltet.

Das Ergebnis: Nein. Experiment gescheitert. Schlagzeile gedruckt.
(Dieses System hat aber, wie gesagt, auch nicht weniger Menschen in Lohn und Brot gebracht und der Verwaltungsaufwand war bestimmt quasi nicht existent... Aber ja, das Ziel wurde nicht erreicht...)
Es ist ja in Ordnung das es ausprobiert wurde. Natürlich werde ich nass wenn ich ohne Regenschirm im Regen stehe. Das war wohl auch der Regierung klar. Nur hat man so nochmal denjenigen praktisch veranschaulicht das es nicht geht, die das ohne Test in der Praxis nicht glaubten.

Was den "großen Teil der Menschen, die nicht arbeiten gehen" anbelangt: Das ist eine Unterstellung. In jedem Naturvolk (nehmen wir einfach mal an, dass die noch existierenden Naturvölker widerspiegeln, was des Menschen Urzustand ist) findet man, ohne finanzielle Anreize, einfach aus dem Zusammenhalt heraus, Strukturen, wo jeder seinen Teil beiträgt. Nur bei uns westlichen, gebildeten, ethisch-korrekten Bundesbürgern soll dies anders sein? Außer bei einem selbst natürlich. Man selbst ist über jeden Zweifel erhaben...
Wir zwei haben eine unterschiedliche Auffassung. Ich habe letztens erst einen alten Mann gesehen der in die Richtung einer Frau gespuckt hat, weil Sie Ihm keinen Euro geschenkt hat. Die Fahne hat man zehn Meter weit gerochen. Ich wiederhole nochmal Deine Worte:

"... wo jeder seinen Teil beiträgt. Nur bei uns westlichen, gebildeten, ethisch-korrekten Bundesbürgern soll dies anders sein?"

Ich denke eine Antwort auf deine Frage kannst Du Dir selbst geben.

Wem willst du (und andere) das weiß machen? Keiner, der nicht psychisch krank ist (und dazu trägt unsere Gesellschaft ihren Teil bei), hält es 24/7 ohne Tätigsein aus. Selbst die bekennenden Müßiggänger, die 12 Stunden bis Mittags schlafen und dann "irgendwas machen" (z.B. Lesen), machen irgendwas, aus sich selbst heraus und die Gesellschaft, als ganzes, profitiert davon (denn sie sind Teil der Gesellschaft). Und jene, die psychisch krank sind (Depressionen z.B. haben ja quasi als Markenkern, dass man träge und lustlos wird), werden nicht durch Sanktionen plötzlich gesund. Sicherlich nehmen die aber mit BGE nicht zwangsläufig plötzlich eine Arbeit auf, auch das ist wohl korrekt. Aber sie haben eine Chance ohne Druck genug Zeit zu haben zu gesunden.
Tja...vor dem Supermarkt zu betteln und zu pöbeln, davon profitiert die Gesellschaft. Sorry, ich denke da anders. Und das ist nur EIN Beispiel von Vielen.

Das entspricht nicht den bisherigen Fakten der bisherigen "Experimente." Ich suche gerne bei Zeiten noch mal heraus, in welchem englischen Ort man ein BGE eingeführt hat um einem Krisenzustand (französische Revolution) erfolgreich (!) zu begegnen...
Für mich nicht, ich schreibe hier eh schon zu viel. Eine belastbare Finanzierung in der heutigen Zeit, danach frage ich schon seit mehreren Seiten. Da kommt nix. Aber das ist immer so beim BGE. Darum gibt es auch keins.

Brot backen kann man auch selber, genauso wie sich selbst mit Nahrungsmitteln versorgen (lernen). Umso mehr, je weniger man zur Erwerbsarbeit und zur Supermarktkasse genötigt wird. Es gibt auch jetzt schon solidarische Landwirtschaften. Wo jeder hilft, wo er kann - auch finanziell - und jeder etwas von der Ernte bekommt. Wer sollte da, nebst regulärer Beschäftigung und Haushalt und eventuell Kindern und Hobbys, mitmachen? Antwort: Einige...

Eine Bekannte von mir betreibt leidenschaftlich einen eigenen (Bio) Garten, inkl. Hühnern. Sie kann sich selbst, ihren Mann (der da auch mit werkelt) und ihre drei Kinder damit versorgen und verkauft noch ihren Überschuss zu günstigen Preisen. Ich kenne keinen einzigen Gärtner, der nicht seinen Überschuss zu Spottpreisen oder gar Umsonst abgibt an andere. Sie haben Zeit und Energie in die Pflege gesteckt (die Natur tat das übrige) und nun verschenken sie die Ernte teilweise...
Nur zu, ich freue mich für Jeden der darin sein Glück findet. Ich brauche ab und an einen Arzt, ein Smartphone und gern auch mal ein Flugzeug für Reisen in ferne Länder. Das wird schwierig zu finanzieren mit ein paar Kräutern im Garten und ein paar Eiern. Aber wer das mag, warum nicht.


Mir scheint dieses "Dann arbeitet niemand mehr und wir verhungern alle"-Denken rein auf Angst zu basieren. Ich habe eine sehr negative Sicht auf die Menschen, halte sie durchaus für gierig. Aber trotzdem gelingt es mir nicht, diese Sichtweise einzunehmen... Die Fakten und Beobachtungen sind für mich zu überwältigend, als das ich anderes glauben könnte.
Ich habe bei faulen Leuten und Leuten, die Ihre Schuld nur bei Anderen suchen eine sehr negative Sichtweise. Das hast Du hier verstärkt aber auch mal in der Realität. Wer so denkt, handelt selten sozial. Nein, man will sich einfach weiter ausruhen, sucht die Schuld bei Anderen und versucht es sich auf Kosten anderer Menschen noch gemütlicher zu machen. Das Perverse daran ist, dass man sich selbst als sozial hinstellt. Dabei geht es um puren Egoismus.

Da ich den Anteil aber auf maximal 5% der Bevölkerung schätze ist es eine Minderheit, die oft laut aber dann auch inhaltslos ist. Siehe Thema BGE.
 

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Mitglied
Wenn ich plötzlich statt 1500 Euro für die gleiche Arbeit 500 Euro bekommen würde, wäre 5 Sekunden später die Kündigung auf dem Tisch.
Da würde ich einfach nur noch einen 450 Euro Job machen. Alles andere wäre doch Blödsinn und verschenktes Geld.
Du würdest sicherlich nicht rein von 450€ leben, sondern noch staatliche Hilfen in Anspruch nehmen, sei es ALG1 oder Hartz4 (ALG 1 würde wohl nicht funktionieren, aufgrund der Freibeträge), sodass du vielleicht bei 1200€ raus kämst, inkl. KdU (Stand heute/vor BGE). (Die Summe wäre nur mit Wohngeld voraussichtlich kleiner, daher lasse ich das der Einfachheithalber außenvor)

Wenn du 1.000€ BGE bekommst, ohne Wenn und Aber, und auf dieselbe Summe (als Minijobber mit staatlichier Hilfe) kommen möchtest, könntest du deine Arbeit für 200€ anbieten. Wenn man das ins Verhältnis setzt, bekommst du also mehr: 200€ für einen Minijob der vor dem BGE 450€ "wert" war im Vergleich zu 500€ die vor dem BGE 1.500€ "wert" waren. Der Minijob wird also höher geschätzt als davor:
Vor BGE: 1.500€ Job ist 333% (ca 3,3 mal) "mehr wert" als der 450€ Minijob
Nach BGE: 500€ Job ist 250% (2,5 mal) "mehr wert" als der 200€ Minijob
Sie nähern sich mit BGE also einander "vom wert" an.

Mit Garantie würdest du bei einem BGE keinen Minijob mehr benötigen für "die Teilhabe an der Gesellschaft," außer wenn du bisschen was "oben drauf" haben möchtest. Auch hier hast du wohl wieder dieselbe effektive Geldsumme, wenn du statt "Arbeitender für 1.500€ Lohn"/"Arbeitender für 500€ Lohn + 1000€ BGE" den Arbeitslosen mit Hartz4/o.ä. und Minijob ins Verhältnis setzt zum "Arbeitslosen mit BGE und Minijob." Nur das letzterer keine Sanktionen befürchten muss und nicht gegängelt oder genötigt wird von den Behörden.

Was aber nicht geht, ist, die Differenz des Arbeitslohnes zwischen dem Arbeitenden mit und ohne BGE zu bilden und dann diese Zahl ins Verhältnis zu setzen zur Summe mit einem Minijob in der heutigen Zeit (ohne BGE) und einem fiktiven BGE... Mit BGE wären auch die Löhne für Minijobs anders, sodass man in der Summe aufs selbe kommt, wie ein heutiger Aufstocker.
 
Zuletzt bearbeitet:

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Die Ärzte werden wohl weiter arbeiten. Die haben aber auch was geleistet. Die haben ein anspruchsvolles Studium hinter sich und das sollte sich auch lohnen.
Aber die Krankenpfleger haben auch was geleistet, bzw leisten weiterhin..sollte sich deren Arbeit dann auch lohnen oder fallen die in die Kategorie: "Es gibt keinen Anspruch auf XY" oder fallen die in die kategorie: Das regelt der markt?

Gibt es einen Anspruch darauf, dass sich ein anspruchsvolles Studium lohnen SOLLTE?
ich sehe da ehrlich gesagt eine sehr uneinheitliche Hierarchisierung:
Auf der einen Seite:
Es muss sich lohnen (Sprich: Es soll quasi von außen sichergestellt werden, das es sich auch wirklich lohnt- oder wie ist dieses SOLLTE zu verstehen), wenn jemand Leistung erbringt.
Auf der anderen Seite: man hat keinen Anspruch darauf, dass sich Leistung lohnt, denn der Markt zahlt doch nach Bedarf.
Also was jetzt?
Also für mich passt das alles nicht zusammen. Bzw finde ich keinen roten Faden, der sich konsequent auf eine Gesamtgesellschaft bringen ließe.

An was machen wir denn den "Wert" einer Arbeit fest? Am Bedarf? An der Schwierigkeit der Ausbildung? An der Leistung die jemand in der Ausbildung/Studium erbracht hat? An der Leistung, die jemand im job selber vollbringt? An was denn nun?
Und: Sollte sich Leistung nur dann lohnen, wenn sie akut erbracht wird oder ist die erbrachte Leistung in dem Moment nichts mehr wert, wenn sie nicht mehr erbracht werden kann? (weil man zB krank oder arbeitslos geworden ist)

Ein anspruchsvolles Studium muss sich berhaupt nicht lohnen: Wenn plötzlich JEDER Arzt wird, brauchen wir keine mehr und dann ist ihre Leistung auch weniger wert, oder?
Dass sie im Studium dann mehr geleistet haben ist doch deren freie Entscheidung gewesen und hebelt die Gesetze des Marktes doch nicht aus, oder?
Oder doch?
Dann muss man aber konsequenterweise auch sagen: Jemand der in seinem Philosophiestudium, Gesichtisstudium, Kunststudium, Biologiestudium usw viel geleistet hat, MUSS auch entsprechend entlohnt werden, denn auch der hat ein anspruchsvolles Studium hinter sich das sich lohnen sollte.

Oder gelten die Gesetze des Marktes weiterhin, dann ist es egal, wie anspruchsvoll das Studium war: Denn das war ja seine freie Entscheidung dieses Fach zu wählen- hätte ja auch was anderes machen können. Wenn der Job, den man studiert hat nicht gebraucht wird, aber zB der Krankenpfleger oder Dachdecker schon, dann werden die eben besser bezahlt: Entsprechend ihrer Notwendigkeit für die Gesellschaft eben.

Oder wollen wir die "Wertigkeit" einer Arbeitsleistung an der Leistung in der Ausbildung festmachen?
Dann müssten wohl die am meisten verdienen, die das härteste Studium hatten, unabhängig davon, ob ihre Arbeit gebraucht wird. Also dann verdieht der Musiker am meisten, denn der musste ne Aufnahmeprüfung machen, dann die Leute mit hohem NC und dann kommen die, die Allerweltsstudiengänge machen konnten, wo jeder Zugang hat. Und dann wird innerhalb dieser Gruppen nach Noten unterschieden, denn: Ein anspruchsvolles Studium muss sich lohnen

Oder machen wir die "Wertigkeit" einer Arbeitsleistung an der Leistung im Job fest? Dann müsste zB der Krankenpfleger am meisten verdienen, oder der Bestatter, der Tatortreiniger, oder der Typ der die Kläranlage wartet.

Also ich finde: WENN man unbedingt einteilen und in schubladen stecken will, dann muss man das konsequent tun und nicht:
Für die eine Berufsgruppe gilt: Ihr Studium muss sich lohnen.
Für die anderen gilt: Du hast keine Ansprüche zu stellen, denn der Markt gibt Dir schon das, was deine Arbeit wert ist.
Für die nächsten gilt: Es kommt doch nicht nur aufs Geld an: Anerkennung ist doch auch was schönes.
Fir die nächten gilt: Wir brauchen sie aber, wollen sie aber nicht entsprechend ihres Bedarfs bezahlen
usw.

Das ist mir zu viel Rosinengepicke....

Und genau das ist glaube ich eher das Problem mit dem BGE (bzw den Grund, warum das für viele so ein rotes Tuch ist): Dass in unserem System nach wie vor Rosinen gepickt werden und man aufgrund von Klischees Menschen in verschiedene "Wertigkeiten" einteilt: und natürlich steht man selber immer im mindestens oberen Drittel, denn man hat ja stets hart gearbeitet und ist fleißig und hat dafür immer so ein wenig mehr verdient als man bekommt. Dann gibt es ein paar JObs, denen man einen hohen Wert attestiert (unabhängig davon, ob diese Menschen WIRKLICH was leisten oder nur Glück haben)
Und ganz am Boden stehen die, die arbeitslos geworden sind. (Grund: Egal)
Und genau DIESE Hierarchisierung macht es glaube ich so schwer: Irgendwie scheinen wir das zu brauchen: welche auf die man runterschauen kann.

Dabei könnte man doch auch einfach mal KOMPLETT aufhören, Menschen in Schubladen einzuteilen und ihnen Pauschalitäten zu unterstellen.
Ein Arbeitsloser ist kein fauler Sack, dem man ordentlich in den Hintern treten muss, damit er in die Puschen kommt. Er ist auch kein armer gefallener Engel, der garnichts für seine Lage kann und den man auf Samthandschuhen tragen müsste: Er ist einfach ein MENSCH mit seiner individuellen Lebenssituation und wir leben in einem Land, das jedem Menschen ein würdiges Leben ermöglichen sollte. DAS muss doch das Ziel und der Antrieb sein.
Nicht die Frage ob man dann im schlimmsten Fall auch mal einen "faulen Sack" mitfinanziert hat, der es vielleicht in unseren Augen nicht so sehr "verdient" hat.

Ihr kennt diesen berühmten Versuch: Man gibt Versuchsteilnehmern die Wahl zwischen zwei Szenarien:
1. Du bekommst 5000 Euro und Dein Nachbar 2000
2. Du bekommst 10 000 Euro aber Dein Nachbar 20 000
(Die Versuche sind natürlich ein wenig versteckter aufgebaut)
Ergebnis: Die Mehrzahl der Leute wählt Szenario 1, weil man eben immer neidisch auf den Teller des andren guckt, dass der ja nicht einen Krümel zu viel drauf liegen hat.

genau das ist es doch mit dem BGE:
Lieber bei einem teuren, umständlichen, realitätsfernen und teilweise menschenunwürdigen Hartz system bleiben, als das Risiko eingehen, dass am Ende ein "fauler Sack" ein paar Kröten mehr bekommt.
ich bin mir sicher: Selbst wenn es morgen eine riesige Studie gibt, die belegt, dass uns als Gesamtgesellschaft durch das BGE immens Kohle gespart werden würde und wir alle in jeder Hinsicht profitieren würden, wären immernoch die Mehrheit der Leute dagegen, weil sie das Risiko sehen, dass sich vielleicht doch der ein oder andere durchs System schmuggeln könnte und sich am Ende einen Krümel zu viel einstreichen könnte.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Sonst noch persönliche Angriffe, die völlig am Argument vorbei gehen und völlig aus der Luft gegriffen sind? Wollen wir die kurz sammeln, damit wir uns wieder auf die Sachebene begeben können?

Also Kommunist bin ich schon mal. Was noch? 🤣
Dann nennen wir es mal kommunistische Denkweise. Vielleicht empfindest Du das nicht als Angriff.

Wir kürzen der Person gar nichts, da sie in diesem Beispiel effektiv (für ihr jeweiliges Leben relevant) dieselbe Summe bekommt. Ein BGE soll lediglich jedem unbürokratisch ein Existenzminimum sichern, einfach, weil derjenige ein Mensch ist und dies jedem Menschen zusteht. Es soll den Menschen keinen "Reichtum" (in absoluten Zahlen) schenken und die Kosten für alles in die Höhe treiben.
Doch, die Arbeit ist direkt 1000 Euro weniger wert. Die 1000 Euro, die dann über eine Umverteilung verschenkt wird, bekommt ja jeder. Diese 1000 Euro sind also kein Gegenwert für eine Leistung, da man Sie ohne Leistung bekommt. Sprich, der Arbeitnehmer bekommt erstmal eine fette Herabwürdigung der Arbeitsleistung um eine gewünschte Gleichmacherei zu erreichen.

Es ist also fair, wenn derjenige 2.500€ hat, aber alles so viel teurer wird, dass diese 2.500€ effektiv einem Geldwert von 1.500€ (vor dem BGE) entsprächen (eine Preissteigerung von 66,67%, wenn ich mich nicht täusche)? Nur damit du sagen kannst "Seine Arbeit ist 2.500€ wert, statt 1.500€" (und insbesondere "statt 500€" aus meinem Beispiel)?
Effektiv landet man immer bei 1.500€ Wert für dieselbe Arbeit in einem "Vor-BGE-Zustand." (bei beiden Modellen, um die es jetzt geht)
Es ist fair alles so zu belassen und nicht eine Umverteilungsmaschinerie anzuschmeissen.

Der Leidtragende scheint mir in deinem "fairen Modell" aber der Arbeitslose zu sein, der mit BGE nicht viel mehr bekommt, als im Vergleich zu Hartz4, aber trotzdem die 66,67% Preissteigerung schultern muss.
Arbeitslos sehe ich nie als leidtragend, man kann den Tag für sich nutzen und wenn man etwas mehr haben will als das Minimum geht man arbeiten, das nennt sich Anreiz.

Mein Modell hat hier nichts mit Deinen Umverteilungen zu tun. Wer viel verdient, zahlt hohe Steuern. Wer wenig verdient, zahlt wenig Steuern. Wer nicht arbeitet, bekomme eine mehr als solide Unterstützung. Das ist fair, braucht keine weitere Umverteilung und finanzierbar und hat sich bewährt.
 

Violetta Valerie

Moderator
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Wir zwei haben eine unterschiedliche Auffassung. Ich habe letztens erst einen alten Mann gesehen der in die Richtung einer Frau gespuckt hat, weil Sie Ihm keinen Euro geschenkt hat. Die Fahne hat man zehn Meter weit gerochen.
Tja...vor dem Supermarkt zu betteln und zu pöbeln, davon profitiert die Gesellschaft. Sorry, ich denke da anders. Und das ist nur EIN Beispiel von Vielen.
Dann erwähne aber doch bitte auch die anderen Beispiel: Erwähne die Alleinerziehenden, die jeden Pfennig umdrehen müssen, die Rentner, die Pfand sammeln, diejenigen, die jahrelang gearbeitet haben und plötzlich Krebs bekommen haben usw.
Nur weil es in JEDER!!! Gesellschaftsschicht Honks gibt (natürlich auch bei den Arbeitslosen) müssen wir dennoch -wenn wir ein Sozialstaat sein wollen auch jedem Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Auch wenn er ein A...ist.

ich kenne übrigens auch richtige A.... die super gut verdienen. Schließe ich dann daraus, dass ALLE so sind? Bzw lasse ich den Rest dieser Menschen taktisch unerwähnt, wenn es zB um Steuergerechtigkeit geht?
Wenn ich immer nur das Extrembeispiel nehme, dann kann ich natürlich Argumente für fast alles konstruieren.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Nur das letzterer keine Sanktionen befürchten muss und nicht gegängelt oder genötigt wird von den Behörden.
Das mal am Rande, diese Wortwahl fällt mir immer wieder auf. Wenn ich nichts verdiene, würde ich schleunigst zusehen Geld zu verdienen. Und finde das von den Behörden völlig verständlich. Man möchte doch sich selbst und seine Freundin, Kinder etc. selbst versorgen oder empfindest Du es als Gängelung und Nötigung, wenn die Behörden etwas tun was man nicht aus Eigenantrieb tun sollte?!?

Hier mag jeder einen anderen Charakter haben, aber mich muss niemand "nötigen" für mich zu sorgen.

Muss man Dich auch "nötigen" einer alten Frau über die Straße zu helfen oder sollte das nicht eine Selbstverständlichkeit sein?
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Dann erwähne aber doch bitte auch die anderen Beispiel: Erwähne die Alleinerziehenden, die jeden Pfennig umdrehen müssen, die Rentner, die Pfand sammeln, diejenigen, die jahrelang gearbeitet haben und plötzlich Krebs bekommen haben usw.
Nur weil es in JEDER!!! Gesellschaftsschicht Honks gibt (natürlich auch bei den Arbeitslosen) müssen wir dennoch -wenn wir ein Sozialstaat sein wollen auch jedem Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Auch wenn er ein A...ist.

ich kenne übrigens auch richtige A.... die super gut verdienen. Schließe ich dann daraus, dass ALLE so sind? Bzw lasse ich den Rest dieser Menschen taktisch unerwähnt, wenn es zB um Steuergerechtigkeit geht?
Wenn ich immer nur das Extrembeispiel nehme, dann kann ich natürlich Argumente für fast alles konstruieren.
Hier wurde geschrieben dass jede Tätigkeit von jedem einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt. Ich sehe das nicht so und hab daher das Beispiel gebracht. Und die Menschen gibt es an jeder Ecke in großen Städten. Diesen Mehrwert sehe ich einfach nicht.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Hier wurde geschrieben dass jede Tätigkeit von jedem einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt. Ich sehe das nicht so und hab daher das Beispiel gebracht. Und die Menschen gibt es an jeder Ecke in großen Städten. Diesen Mehrwert sehe ich einfach nicht.
naja, komm, also SO kann man Menschen doch schon auch das Wort im Mund rumdrehen: Mit TÄTIGKEIT ist doch wohl berufliche Tätigkeit gemeint: Rumsitzen und pöbeln ist ja jetzt nun wirklich kein Beruf.
Dann kann ich auch sagen: ich hab neulich einen Rentner gesehen, der hat ein Kind blöd angepöbelt, das zeigt doch, dass diese Typen der Gesellschaft nichts nützen und keinen Mehrwert haben, also braucht man sie auch nicht unterstützen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Wenn ich nichts verdiene, würde ich schleunigst zusehen Geld zu verdienen. Und finde das von den Behörden völlig verständlich. Man möchte doch sich selbst und seine Freundin, Kinder etc. selbst versorgen oder empfindest Du es als Gängelung und Nötigung, wenn die Behörden etwas tun was man nicht aus Eigenantrieb tun sollte?!?
Hier mag jeder einen anderen Charakter haben, aber mich muss niemand "nötigen" für mich zu sorgen.
heute nicht, vielleicht auch morgen nicht, aber was, wenn Du 60 bist, Dein studierender Bub noch bei Dir daheim wohnt, Du plötzlich Deinen Job verlierst, weil Du an Krebs erkrankt bist und in folge der Therapie deinen Job nicht mehr machen kannst? Und auch trotz aller Mühen keinen findest, weil Du bist 60 und krank, kommst in einen gutverdienerjob nicht mehr rein, für andere Jobs bist Du körperlich nicht mehr in der Lage und auch nicht qualifiziert.
Fändest Du es dann richtig und gerecht, wenn man das Geld, das Dein Bub mühsam nebenher verdient, um sein Studium zu finanzieren auf DEIN Hartz4 anrechnet? Empfändest Du das nicht als Gängelung und als komplette Ungerechtigkeit, wenn man Deinen Sohn zwingen würde, Dich zu finanzieren, anstatt Sein Studium?
Würdest Du nicht auch sagen: OK, ich sorge für MICH irgendwie, aber bitte lasst doch den Jungen raus und sein eigenes Geld behalten, damit er sein Studium nicht auch noch gefährdet? Fändest Du die Behörden dann immernoch verständlich wenn sie sagen: dein Sohn möchte Dich bestimmt auch gern versorgen, oder? Das sollte er doch eigentlich aus Eigenantrieb tun wollen: Für den kranken Vater!
 

Amatio

Aktives Mitglied
Ich rede nicht von Menschen die als Aktivist Bücher schreiben (in ein Buch kann ich auch alles schreiben, auch an die Bibel kann ich glauben) sondern von handfesten Durchrechnungen und Experimenten.
Experimente gibt es genug. Wie es allerdings wirkt, wenn alle es dauerhaft bekommen, läßt sich natürlich nicht simulieren. Und durchgerechnet ist es auch längst. Wenn man das allerdings alles nicht zur Kenntnis nimmt, dann liegt das an der eigenen Ingnoranz (Scheuklappen aus Vorurteilen nach dem Motto: "Und so schloß er messerscharf dass nicht sein kann was nicht sein darf!")
In Finnland hat man es ja ausprobiert und ist grandios gescheitert.
Es ist kein bißchen gescheitert. Die finnische Regierung wollte es nur nicht ernsthaft. Das ist alles. Und das beweist wieder mal das, was ich schon lange sage: Nur weil es von den Mächtigen nicht gewollt wird aus Angst vor Machtverlust wird es nicht eingeführt.
Natürlich kann hier jeder glauben dass wir Alle nicht mehr arbeiten gehen und sich das irgendwie finanziert.
So einen Unsinn habe ich nie gesagt. Die Mehrheit geht weiter arbeiten, obwohl auf 45% der Bevölkerung bei der Erwerbstätigkeit verzichtet werden könnte wenn man vollständig rationalisiert. Damit dann überhaupt noch genügend Arbeitsplätze da sind, wird die Arbeitszeit um 4 - 5 Stunden pro Woche verkürzt. Das entspricht genau dem Wunsch der Mehrheit: Etwas weniger Arbeitszeit. Ganz aufhören wollen nur wenige. Im Übrigen arbeiten auch Nichterwerbstätige. Es wird nur nicht anerkannt, weil nur die Erwerbsatätigkeit als gesellschaftlich sinnvolle Arbeit gilt.
Nur der Glauben an unrealistische Theorien veranlasst den Gesetzgeber nicht umzudenken, sondern Fakten.
Es gibt schon genügend Fakten zum BGE.

Da Du mir hier immer wieder Dinge unterstellst, die ich nie gesagt habe ("dass wir Alle nicht mehr arbeiten gehen und sich das irgendwie finanziert.") hat es keinen Sinn mehr, auf Deine Beiträge zu reagieren. Von mir bekommst Du also keine Antwort mehr.
 
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