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Gibt es wirklich eine Wohnungsnot?

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das wird vom Vermieter in der Regel von vornherein ausgeschlossen, indem Untervermietung vertraglich untersagt ist. Dann haben nämlich eine angenommene Person B und C und D ... keinerlei Rechte und können jederzeit fristlos an die frische Luft gesetzt werden. Schilderst Du hier ggf. wieder speziell Berliner Verhältnisse? Bei uns müsste jeder Mieter, der Pläne in Sachen Untervermietung hat, das beim Vermieter vorher anzeigen, denn kein Eigentümer hat Bock darauf, dass sich da plötzlich ein ganzer Klan in seiner Immobilie breit macht.
Ja, natürlich wäre eine Untervermietung ggf anzuzeigen aber wenn das nicht passiert, was dann?
Soweit ich verstanden habe ist das Schlupfloch ja gerade das, dass Du dann natürlich jederzeit den Bewohner fristlos kündigen kannst, aber für eine Räumung brauchst Du einen Räumungstitel, wenn der nicht freiwillig geht. Der MUSS auf den Namen des bewohners ausgestellt werden, um wirksam zu sein.
Da geht es ja auch um Schutz von Privateigentum.
Also nehmen wir mal an, der Vermieter denkt, X würde drin wohnen, dann klagt er den raus: Also beantragt einen Räumungstitel auf Xs Namen und wenn dann der Gerichtsvollzieher kommt, wohnt der X garnicht mehr drin, sondern Y. Also neuer Räumungstitel gegen Y und wenn dieser da ist, wohnt da Z usw.
Also sowas kann sich dann ganz schön ziehen.
Scheint wohk auch im Bereich Clankriminalität eine Rolle zu spielen....
 

Daoga

Urgestein
Ja, natürlich wäre eine Untervermietung ggf anzuzeigen aber wenn das nicht passiert, was dann?
Soweit ich verstanden habe ist das Schlupfloch ja gerade das, dass Du dann natürlich jederzeit den Bewohner fristlos kündigen kannst, aber für eine Räumung brauchst Du einen Räumungstitel, wenn der nicht freiwillig geht. Der MUSS auf den Namen des bewohners ausgestellt werden, um wirksam zu sein.
Da geht es ja auch um Schutz von Privateigentum.
Also nehmen wir mal an, der Vermieter denkt, X würde drin wohnen, dann klagt er den raus: Also beantragt einen Räumungstitel auf Xs Namen und wenn dann der Gerichtsvollzieher kommt, wohnt der X garnicht mehr drin, sondern Y. Also neuer Räumungstitel gegen Y und wenn dieser da ist, wohnt da Z usw.
Also sowas kann sich dann ganz schön ziehen.
Scheint wohk auch im Bereich Clankriminalität eine Rolle zu spielen....
Falsch, man kann räumen, niemand muß illegale Besetzer (da kein gültiger Mietvertrag vorhanden) dulden, das ist eine Unart die man aus Berlin kennt, mit der Hausbesetzerszene dort. Das widerspricht auch nicht dem Eigentumsrecht an Sachen, die wahlweise der Mieter oder der Illegale drin haben, die werden nämlich einfach in einem Storage-Laden untergebracht, auf Kosten des Besitzers der Sachen natürlich, ist dann seine Sache ob er sie abholt oder dort läßt und die Rechnungen nicht zahlt, bis alles versteigert oder entsorgt wird. Wenn der tatsächliche Mieter A sowieso nicht mehr drin wohnt, hat er ja wahrscheinlich auch keine Sachen mehr drin, oder nur noch wertloses Zeug was für den Sperrmüll gedacht ist. Ganz so einfach wie manche Leute sich das vorstellen, ist es nicht einen Vermieter systematisch zu betrügen.
 

Brigidde

Mitglied
Ich kenn sehr viele, die seit Ewigkeiten schon suchen. Hauptsächlich Arbeitslose und Alleinerziehende.

Ich lebe in einer Region, wo es viel Tourismus gibt, und das merkt man. Ferienwohnungen, überteuerte Wohnungen für Reiche direkt am Wasser - sowas wird hier gebaut. Oder Seniorenresidenzen. Alle anderen können gucken, was sie finden. Neubauten sind oft von Anfang an für 2 Personen ausgerichtet und kosten auch soviel, das man wohl zu zweit arbeiten muss. Alles andere - darf man sich mit 300 Leute drauf bewerben.

Ich muss auch noch dazu sagen, das man wenn man arbeitlos ist wohl noch mehr Probleme hat, was zu finden.

Grund 1: Arbeitslose zahlen ihre Miete nicht (bilden sich viele ein). Dabei kann das sogar direkt vom Amt kommen, das kann man ja gleich vereinbaren.
Grund 2: Arbeitslose verwahrlosen die Wohnung - ebenfalls blödsinn. Nur weil man Arbeitslos ist, ist man keine Dreckschwein. Solche Leute findet man in jeder Gesellschaftsschicht
Grund 3: Die Wohnungen sind zu teuer und man bekommt vom jeweiligen Jobcenter vorgeschrieben, wie hoch die Miete sein darf. Ist sie teurer, darf man nicht einzeihen -wird sie teurer, bekommt man ein nettes Schreiben: Reden sich nochmal mit dem Vermieter, nehmen sie einen Untermieter auf, Ziehen sie um...
dann wird noch 6 Monate die Miete gezahlt und alles was ÜBER dem Mietsatz dann ist, muss vom Regelsatz mitbezahlt werden. Dafür ist der gar nicht da - aber sonst würden viele ihre Wohnung verlieren, also was soll man sonst schon tun? Dann wird der Gürtel halt noch enger geschnallt wie vorher. Merkt man auch, wie die Ansturm an den Tafeln immer grösser wird - nicht weil die Leute hungern, sondern weil sie dort versuchen Geld einzusparen, das ihnen woanders fehlt.

Somit kann ich ganz klar sagen, wer Arbeitslos ist, steht immer mit einem Fuss in der Obdachlosigkeit. Weil der vorgeschrieben Mietsatz viel zu gering ausfällt und man vom Regelsatz mitfinanzieren muss und somit Geld wieder woanders fehlt.

Die Geringverdiener, Aufstocker, 520€ Jobber - die will jeder haben und deren billige Arbeitskraft ausnutzen. Hier wird viel nach solchen Leuten gesucht - aber das die Leute irgendwo auch wohnen sollen, das interessiert keinen.
 

Daoga

Urgestein
Es ist aber tatsächlich so, dass oft nach der rechtmäßigen Kündigung eine Räumungsklage folgen muss.
Und bis die durchgesetzt ist, dass kann lange dauern.
Und dann wundert man sich, warum immer mehr private Wohnungseigentümer sich das nicht mehr antun, sondern entweder verkaufen - eine Wohnung mehr für finanziell potente Eigennutzer, nicht für Mieter - oder ihre eigenen Verwandten reinsetzen. Ewige Räumungsklagen können sich nur große Unternehmen leisten, die hunderte von Wohnungen in Vermietung haben, da werden Mietausfälle einfach als allgemeines Risiko auf alle anderen, zahlenden Mieter umgelegt.
Auch eine Methode, den Miet-Markt auszutrocknen, staatlich offensichtlich so gewollt sonst würde man private Vermieter nicht derartig rechtlos in der Luft verhungern lassen.

Ich kenn sehr viele, die seit Ewigkeiten schon suchen. Hauptsächlich Arbeitslose und Alleinerziehende.
Ich lebe in einer Region, wo es viel Tourismus gibt, und das merkt man. Ferienwohnungen, überteuerte Wohnungen für Reiche direkt am Wasser - sowas wird hier gebaut. Oder Seniorenresidenzen. Alle anderen können gucken, was sie finden. Neubauten sind oft von Anfang an für 2 Personen ausgerichtet und kosten auch soviel, das man wohl zu zweit arbeiten muss. Alles andere - darf man sich mit 300 Leute drauf bewerben.
Ich muss auch noch dazu sagen, das man wenn man arbeitlos ist wohl noch mehr Probleme hat, was zu finden.
Grund 3: Die Wohnungen sind zu teuer und man bekommt vom jeweiligen Jobcenter vorgeschrieben, wie hoch die Miete sein darf. Ist sie teurer, darf man nicht einzeihen -wird sie teurer, bekommt man ein nettes Schreiben: Reden sich nochmal mit dem Vermieter, nehmen sie einen Untermieter auf, Ziehen sie um...
dann wird noch 6 Monate die Miete gezahlt und alles was ÜBER dem Mietsatz dann ist, muss vom Regelsatz mitbezahlt werden. Dafür ist der gar nicht da - aber sonst würden viele ihre Wohnung verlieren, also was soll man sonst schon tun? Dann wird der Gürtel halt noch enger geschnallt wie vorher. Merkt man auch, wie die Ansturm an den Tafeln immer grösser wird - nicht weil die Leute hungern, sondern weil sie dort versuchen Geld einzusparen, das ihnen woanders fehlt.

Somit kann ich ganz klar sagen, wer Arbeitslos ist, steht immer mit einem Fuss in der Obdachlosigkeit. Weil der vorgeschrieben Mietsatz viel zu gering ausfällt und man vom Regelsatz mitfinanzieren muss und somit Geld wieder woanders fehlt.

Die Geringverdiener, Aufstocker, 520€ Jobber - die will jeder haben und deren billige Arbeitskraft ausnutzen. Hier wird viel nach solchen Leuten gesucht - aber das die Leute irgendwo auch wohnen sollen, das interessiert keinen.
Warum müssen Leute ausgerechnet da wohnen wo Wohnraum begrenzt und daher exorbitant teuer ist. Probleme die sich daraus ergeben, daß die persönlichen Wünsche und Ansprüche höher sind als der eigene Geldbeutel dick. Das Wohnen in bevorzugten Lagen mußte man sich zu allen Zeiten selber leisten können und bekam das nicht vom Staat oder sonstwem finanziert. Besser man wohnt billig irgendwo in Außengebieten und leistet sich für das gesparte Geld ein zuverlässiges Transportmittel. Auch das hier wieder ein Beispiel für das übersteigerte Anspruchsdenken der heutigen Zeit.
 

kasiopaja

Urgestein
Und dann wundert man sich, warum immer mehr private Wohnungseigentümer sich das nicht mehr antun, sondern entweder verkaufen - eine Wohnung mehr für finanziell potente Eigennutzer, nicht für Mieter - oder ihre eigenen Verwandten reinsetzen. Ewige Räumungsklagen können sich nur große Unternehmen leisten, die hunderte von Wohnungen in Vermietung haben, da werden Mietausfälle einfach als allgemeines Risiko auf alle anderen, zahlenden Mieter umgelegt.
Auch eine Methode, den Miet-Markt auszutrocknen, staatlich offensichtlich so gewollt sonst würde man private Vermieter nicht derartig rechtlos in der Luft verhungern lassen.

:p :p
Das nennt sich Mieterschutz.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Der eben nicht übertrieben sein darf, daß man sich vor Betrügern nicht mehr schützen kann. Entweder haben Vermieter auch die Möglichkeit ihre Rechte durchzusetzen, oder man muß damit leben daß immer weniger privat vermietete Objekte zur Verfügung stehen. Was ist wünschenswerter?
Vermieter versuchen doch auch das beste aus den Gesetzen herauszuholen. Man muss doch nur mal sehen, wieviele Nebenkostenabrechnungen jedes Jahr fehlerhaft erstellt werden.
Zufälligerweise immer zu Lasten des Mieters.
Mein Vermieter benötigte tatsächlich 3 Jahre, bis er mir eine fehlerfreie Abrechnung erstellt hat.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wollt ihr die Themen Untervermietung und Betrug nicht lieber auslagern wenn euch daran gelegen ist, darüber zu diskutieren?
Ich finde es führt hier zu weit vom Kernthema weg.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Das nennt sich Mieterschutz.
Genau so ist es und das ist ja auch gut und richtig, dass Mieter geschützt werden: GERADE bei der aktuellen Wohnungsnot!
Solche Fälle wie ich sie oben beschrieben haben kommen vor: Klar. Aber sie sind natürlich trotzdem im riesigen "Pool" der Mietverhältnisse eine Ausnahme. DAs darf man nicht vergessen. Natürlich gibt es bei JEDEM Recht und Gesetz, menschen, die genug kriminelle Energie haben, dieses recht zu brechen oder zu unterwandern. Aber das darf nicht dazu führen, dass man die vielen anständigen Mieter mit bestraft werden oder unter Generalverdacht gestellt werden.
und wenn man eine Wohnung zu vermieten hat, sollte man sich davon auch nicht abschrecken lassen: natürlich sollte man sich seine Mieter gut anschauen, aber ansonsten bleibt es immernoch ein sehr geringes Risiko, dass man größere Probleme bekommt.
Und vor allem sollte man aufgrund solcher Extrembeispiele nicht dafür plädieren, den Mieterschutz einzuschränken:
Man darf nicht vergessen: Vor so einem Mietrichter landen ja nicht nur Fälle, wo der Mieter Bockmist gemacht hat sondern genauso viele Fälle, in denen der Vermieter sich unredlich verhält.
Das kommt genauso oft vor.
Drum müssen beide Interessen streng abgewogen werden.
Also alles in allem denke ich, dass eine Wohnung zu vermieten eine sichere Anlage ist, die man nicht scheuen sollte, wenn man eine Wohnung hat. Da würde ich auch diese Umwege über Air BNB nicht gehen, wenn ich nicht gerade in einer typischen Urlaubsregion so eine Wohnung besitzen würde.

Und wenn man tatsächlich sooo große Angst vor Mietbetrügern jeder Art hat, dann wäre man vielleicht tatsächlich besser bedient, die Wohnung zu verkaufen und das Geld anzulegen: Eine leerstehende Wohnung ist doch Mist, das ist die schlechteste Form der Anlage: Dann lieber verkaufen und Geld anlegen....hat man mehr davon.
 

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